Unterrichtseinsichten - Schuljahr 2015/2016 - Physik 11ph3
Schwingungen und Wellen
2016-01-08
- Einführung in das Thema Schwingungen mit Berechnungen
zu nicht-harmonischen Schwingungen
- Hin- und Herpendeln eines Luftkissengleiters mit konstanter
Geschwindigkeit
- Springen eines Flummi-Balles
- Laden des Arbeitsblattes durch Klick auf das Bild
- Harmonische Schwingung
Als Beispiel für eine harmonische Schwingung haben wir das Federpendel
kennengelernt.

- Die Bewegung eines schwingenden Federpendels sieht zunächst sehr
kompliziert aus, da sich die Geschwindigkeit des Pendels ständig ändert.
Der Vergleich mit einer Kreisbewegung mit konstanter
Winkelgeschwindigkeit zeigt jedoch, dass die senkrechte Komponente bei
der Kreisbewegung genau der Schwingung des Federpendels entspricht.
2016-01-13
- Wiederholung des Stoffs der vergangenen Stunde und Erweiterung durch
ein GeoGebra-Arbeitsblatt:
Download der GeoGebra-Datei
Die senkrechte Komponente s lässt sich angeben als r·sin α, wobei r
gleich der maximalen Auslenkung sm ist.
Mit α=ω·t und unter Beachtung der Tatsache, dass s von der Zeit abhängt,
kann als Schwingungsgleichung geschrieben werden
.
- Die Darstellung von Schwingungen durch eine Sinusfunktion funktioniert
näherungsweise für viele verschiedene Schwingungsarten.
Mit dem Programm "Soundcard
Scope" haben wir das untersucht, unter anderem mit Stimmgabeln
(oberes Bild) und der menschlichen Stimme (unteres Bild).
Außerdem haben wir darüber gesprochen, wie man aufgezeichnete
Schwingungen (Tondokumente) mit dem Programm Audacity
bearbeiten kann.
- Und hier noch Links zu den angesprochenen Themen "Energieerhaltung und
Perpetuum mobile" (Maler Escher,
Wasserfall,
Perpetuum
mobile)
2016-01-15
- In der letzten Stunde haben wir die Schwingungsgleichung der
harmonischen Schwingung
gefunden.
Da die Geschwindigkeit und die Beschleunigung durch Ableiten der
Wegfunktion gewonnen werden kann, ergibt sich für die harmonische
Schwingung

- Um das genauer zu untersuchen, wird der Vorgang theoretisch
untersucht:

Nach dem Hookeschen Gesetz ist die Kraft proportional zur Auslenkung. Da
die Auslenkung und die Kraft in verschiedene Richtungen zeigen, wird in
der Formel ein Minuszeichen gesetzt: F = - D·s.
Die Kraft ist identisch mit der Kraft aus dem Newtonschen Kraftgesetz,
die zur Beschleunigung der Masse führt: F = m·a.
Gleichsetzen der Kräfte und Umformen ergibt eine Differentialgleichung:

Setzt man diese Beziehungen in die Differentialgleichung ein, ergibt
sich
- Im Versuch haben wir diese Beziehung untersucht und bestätigen können.
Die Frage ist nun, ob sich alle Schwingungen mit dieser Formel
beschreiben lassen.
Der folgende Versuch wird eine (Teil-)Antwort liefern:
- Mit Hilfe eines mathematischen Pendels mit Schreiberanschluss haben
wir die Pendelbewegung aufgezeichnet.
Die Auswertung mit Cassy-2 und dem Programm GeoGebra ergab eine gute
Übereinstimmung der Zeit-Ort-Kurve mit einer Sinusschwingung:
Die Verringerung der Amplitude beim Pendel ist durch die Reibung des
Messwiderstandes bedingt.
2016-01-20
- Eine theoretische Überprüfung sollte Klarheit bringen, ob der Eindruck
"Mathematisches Pendel schwingt mit harmonischer Schwingung" richtig
ist:
Aus der Skizze lassen sich folgende
Beziehungen ablesen und miteinander verknüpfen:

Man sieht, dass F nicht proportional zu s, sondern F proportional zu sin
s ist.
Also liegt keine harmonische Schwingung vor.
Andererseits ist für kleine Winkel der Sinus von s/L etwa so groß wie
s/L selbst (im Bogenmaß).
Näherungsweise kann man also schreiben:

Näherungsweise (für kleine Winkel) ist also die Schwingungsdauer beim
mathematischen Pendel unabhängig von der Masse m und nur abhängig von
der Pendellänge L.
Wir haben gesehen, dass bei großer Auslenkung (z. B. bei einem Winkel
von 90°) die Schwingungsdauer zunimmt.
- Die Kraft FN ist die Kraft, die den Faden straff hält.
Als Anwendung haben wir das "sichere Tablett" kennen gelernt:
Voll gefüllte Gläser können sicher transportiert werden, wenn man sie
auf einem Tablett anordnet, das an langen Fäden gehalten wird.
Alle Kräfte, die von der Aufhängung (z. B. der eigenen Hand) aus auf das
Tabelett und die Gläser wirken, sind senkrecht zum Tablett gerichtet,
wodurch die Becher samt Flüssigkeit (Scheinkraft) senkrecht auf den
Boden des Tabletts gedrückt werden und deshalb nicht verrutschen bzw.
ausfließen können.
- Aufgaben zur Schwingungsformel.
- Versuche zum Thema erzwungene Schwingungen und Resonanz
- Schwingungserreger mit unterschiedlich langen Blattfedern
Der Schwingungserreger (Lautsprecher) kann mit dem Sinusgenerator
durchgestimmt werden.
Bei Frequenzen, denen die Resonanzfrequenzen der Blattfedern
entsprechen, schwingen die Blattfedern stark mit, hier links unten.
- Pohlsches Drehpendel
Hier wird durch einen Motor eine Stange waagrecht hin und
hergeschoben, wodurch über die Spiralfeder das Drehpendel
angetrieben wird.
Katharina hat es in kurzer Zeit geschafft, die "richtige" Frequenz zu
finden, sodass das Drehpendel bis zum Anschlag ausgelenkt wurde.
- Bei allen Versuchen (einschließlich eines Pendels, bestehend aus
Faden und Korken) war folgendes "Gesetz" zu finden.
Um eine große Pendelauslenkung zu erzwingen, muss die anregende
Schwingung um eine Viertel Schwingung (Phasendifferenz π/2)
vorherlaufen.
Bei der Phasendifferenz 0 schwingen beide Schwingungen im Gleichtakt.
Es wird dabei fast keine Energie von der einen Schwingung auf die
andere Schwingung übertragen.
Ebenso wird bei der Phasendifferen π fast keine Energie übertragen.
Dann schwingen die Schwinger gegeneinander.
- Weiteres Beispiel für Resonanz:
Je nach Frequenz werden verschiedene Teile des Autos (Kotflügel,
Achsen, usw.) zum heftigen Schwingen angeregt.
- Noch ein Beispiel zu erzwungenen Schwingungen, bei dem sich zwei
Schwingungen abwechselnd gegenseitig anregen:
Wilberforce-Pendel
Das Pendel schwingt einerseits als Masse-Feder-Pendel, andererseits als
Drehpendel.
Durch die Drehung wird die Schraubenfeder verlängert und verkürzt: Es
wird eine Auf- und Abbewegung erzeugt.
Durch die Auf- und Abbewegung wird die Feder etwas verdrillt: Es entseht
eine Drehbewegung.
Beide Schwingungen haben dieselbe Schwingungsdauer und können deshalb
besonders gut Energie austauschen, weil die zum Anregen notwendige
Phasendifferenz von π/2 über längere Zeit aufrecht erhalten werden kann.
- Überleitung zum Thema "Wellen"
- Werden mehrere Schwinger gekoppelt (im abgebildeten Beispiel durch
einen Bindfaden), so kann Enegie von einem Schwinger zum anderen
fließen.
Wird das rechte Pendel angestoßen, fangen der Reihe nach die links
befindlichen Pendel an zu schwingen, bis schließlich nur noch das Pendel
ganz links schwingt.
Die Energie des rechten Pendels ist dabei ganz nach links gewandert.
Anschließend wandert die Energie wieder zurück zum rechten Pendel.
- Je stärker die Kopplung ist, desto schneller wird die Energie
transportiert.
- Beim Energietransport wird keine Masse weitergeleitet, sondern nur
Energie
2016-01-22
- Fortsetzung zum Thema "Gekoppelte Pendel"
Wird die Kopplung "härter" gestaltet, z. B. durch eine feste lange
Schraubenfeder, so findet der Energietransport mit größerer
Geschwindigkeit statt.

Die einzelnen nebeneinander liegenden Schwinger bilden dann eine
sinusförmige Welle.
- An Hand der Simulation
"Wellenmaschine"
der Uni Erlangen haben wir die Wellengleichung hergeleitet:


- Folgende Erkenntnisse haben wir bei unseren Versuchen mit der langen
Schraubenfeder und der Simulation gewonnen:
- Reflexion am festen Ende
- Transversalwellen: Wellenberg wird als Wellental und Wellental als
Wellenberg reflektiert
- Longitudinalwellen: Verdichtung wird als Verdichtung und
Verdünnung als Verdünnung reflektiert
- Reflexion am losen Ende
- Transversalwellen: Wellenberg wird als Wellenberg und Wellental
als Wellental reflektiert
- Longitudinalwellen: Verdichtung wird als Verdünnung und Verdünnung
als Verdichtung reflektiert
- Hier einige Ausschnitte aus Simulationen mit dem Programm Wellma6 der
Uni Erlangen:
- Reflexion am losen Ende
Welle bewegt sich nach rechts auf das lose Ende zu

Am losen Ende findet ein sehr großer Ausschlag statt

Die Welle wird als Wellenberg reflektiert
- Reflexion am festen Ende

Welle bewegt sich nach links zum festen Ende hin.

Da der Schwinger ganz links fest ist, werden die Schwinger rechts von
ihm unter die Ruhelage herunter gezogen und die Welle wird als
Wellental reflektiert.
- Wellen breiten sich als Transversalwellen (Querwellen) und als
Longitudinalwellen (Längswellen) aus.
- Bei Transversalwellen schwingen die Schwinger senkrecht zur
Ausbreitungsrichtung der Welle.
Bei Longitudinalwellen schwingen die Schwinger in Richtung der
Ausbreitung der Wellen.
- Beispiel für Longitudianlwellen:

Wird die Schraubenfeder kurzfristig am Ende zusammengedrückt oder
auseinandergezogen, so pflanzt sich diese Störung über die gesamte
Schraubenfeder als Verdichtung bzw. als Verdünnung bis zur Aufhängung
fort.
Die Geschwindigkeit ist abhängig von der Spannung der Schraubenfeder. Je
mehr sie gespannt wird, desto schneller ist die Ausbreitung.
- Transversalwellen kann man gut mit einer dünneren und härteren
Schraubenfeder darstellen:

Hier pflanzt sich eine seitwärts erfolgte Auslenkung über die gesamte
Schraubenfeder fort.
2016-02-10
- Polarisation
Bei Transversalwellen kann man unterscheiden, in welche Ebene sie die
einzelnen Schwinger bewegen.
Wird wie im Bild die Schraubenfeder durch einen schmalen Spalt zwischen
zwei Stativstangen geführt, so kann nur eine senkrechte Schwingung
dieses Hindernis überwinden. Auch links davon schwingt dann die
Schraubenfeder.
Schwingt die Schraubenfeder in waagrechter Ebene, so gelangt keine
Schwingungsenergie durch das Hindernis und die Schraubenfeder bleibt
zwischen Hindernis und Aufhängung (fast) in Ruhe.
- Überlagerung von Wellen
- Beispiel: Wasserwellen in einer Wellenwanne

In zwei Zentren werden Wasserwellen erzeugt, die sich kreisförmig
ausbreiten.
Weitere sehenswerte Informationen und Erklärungen bei Leifi.
Die Auslenkung der gesamten Schwingung kann ermittelt werden durch
Addition der Auslenkungen der einzelnen Schwinger, z. B.
Wellenberg plus Wellenberg gibt doppelt so hohen Wellenberg,
Wellental plus Wellental gibt doppelt so tiefes Wellental,
Wellenberg plus Wellental gibt keine Auslenkung (bzw. Auslenkung 0).
- Versuche mit Schallwellen
Die aus zwei Druckkammerlautsprechern ausgesendeten gleichphasigen
Schallwellen überlagern sich so, dass beim Vorbeigehen an diesen
Lautsprechern Stellen größerer und geringerer Lautstärke festzustellen
sind. Der subjektive Eindruck wird bestätigt durch die objektive Messung
mit einem Druckmikrophon und der Darstellung auf einem Oszilloskop.
- Die theoretische Betrachtung des Versuchs ergibt:
Stellen, an denen der Gangunterschied der beiden Wellen gleich 0 oder
ein Vielfaches der Wellenlänge beträgt, sind Orte hoher
Schallintensität.
Stellen, an denen der Gangunterschied der beiden Wellen ein
ungeradzahliges Vielfaches von ? ist, sind Orte minimaler
Schallintensität.
- Auswertung des Versuchs:
In A und B stehen Lautsprecher, die einen phasengleichen Sinuston
abstrahlen.
In C misst das Mikrofon ein Maximum.
Wird das Mikrofon parallel zur Verbindungsgerade AB verschoben, so wird
nach einer Strecke von 25 cm wieder ein Maximum registriert.
Die Entfernungen von A und B zu den Messstellen C und D werden
ausgemessen.
Auf der Mittelsenkrechten zu AB (hier eingezeichnet durch die 93,5 cm
lange Strecke) muss überall ein Maximum vorhanden sein, weil die
Abstände zu A und B gleich lang sind.
Gleichzeitig abgestrahlte Wellenberge oder Wellentäler kommen also
zeitgleich auf dieser Mittelsenkrechten an.
Da D das erste Maximum seitlich von C ist, muss die Strecke BD um eine
Wellenlänge länger als die Strecke AD sein, damit wieder Wellenberg auf
Wellenberg usw. trifft.
Die Differenz der Streckenlängen beträgt 111 cm - 94 cm = 17 cm. Die
Wellenlänge beträgt also λ=17cm.
Berechnung der Frequenz:
Der Sinusgenerator zeigte die Frequenz 2007 Hz an.
- Fehlerbetrachtung:
Die Streckenlängen wurden mit einem Lineal mit cm-Teilung gemessen. Die
Messungenauigkeit beträgt also etwa ∓0,5cm.
Da zur Berechnung der Wellenlänge 2 Werte subtrahiert werden
(Strich-Rechnung), müssen die absoluten Fehler addiert werden: 0,5 cm +
0,5 cm = 1,0 cm.
Berechnung der mit dieser Ungenauigkeit möglichen maximalen und
minimalen Werte:
Der durch Messung ermittelte Wert stimmt also im Rahmen der
Messgenauigkeit mit dem vom Sinusgenerator angezeigten Wert überein.
2016-02-12
- Aus aktuellem Anlass: Schwarze
Löcher, Gravitationswellen,
LIGO
- Doppler-Effekt

Eine klingende Stimmgabel wird durch einen Bindfaden gehalten im Kreis
herum geschwungen.
Bewegt sie sich auf den Zuhörer zu, so erklingt der Ton höher als wenn
sie sich vom Zuhörer weg bewegt.
- Doppler-Effekt bei bewegtem Empfänger und ruhendem Sender
Herleitung der Gesetzmäßigkeit für die gehörte Tonhöhe (hier für einen
auf den Sender zu bewegten Empfänger):
Ein Sender S sendet ein Signal mit der Frequenz fS aus.
Die Schallgeschwindigkeit sei c.
Die Geschwindigkeit des Empfängers sei v.
- Der Empfänger E bewegt sich auf den
ruhenden Sender S zu
In der Darstellung befindet sich zu Beginn der Sender S ganz links und
sendet einen Wellenberg aus.
Der Empfänger E befindet sich zu Beginn ganz rechts, registriert einen
Wellenberg und bewegt sich dann auf den Sender zu.
- Die Strecke λS wird von einem Wellenberg (oder einer
bestimmten Phase der Welle) in der Zeit TS zurückgelegt.
Da eine Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit vorliegt, gilt nach
der Formel s=v·t für die Streckenlänge λS die Beziehung λS=c·TS.
- Der Empfänger E startet dann, wenn ein Wellenberg (oder ... siehe
oben) ankommt. Hat E die Strecke λE zurückgelegt, trifft
der nächste Wellenberg bei E ein.
Für E ist also λE die Wellenlänge. Es gilt λE=v·TE.
- In derselben Zeit TE legt der Wellenberg die Strecke x
zurück. Es gilt x=c·TE.
- Unter Berücksichtigung der Gleichung f=1/T (die Frequenz ist der
Kehrwert der Schwingungsdauer) kann man aus den aufgestellten
Gleichungen die vom Empfänger E registrierte Frequenz fE
berechnen:
- Der Empfänger E bewegt sich von dem
ruhenden Sender S weg
In der Darstellung befindet sich zu Beginn der Sender S ganz links und
sendet einen Wellenberg aus.
Der Empfänger E befindet sich zu Beginn ganz rechts, registriert einen
Wellenberg und bewegt sich dann von dem Sender weg.
- Die Strecke λS wird von einem Wellenberg (oder einer
bestimmten Phase der Welle) in der Zeit TS zurückgelegt.
Da eine Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit vorliegt, gilt nach
der Formel s=v·t für die Streckenlänge λS die Beziehung λS=c·TS.
- Der Empfänger E startet dann, wenn ein Wellenberg (oder ... siehe
oben) ankommt. Hat E die Strecke λE zurückgelegt, trifft
der nächste Wellenberg bei E ein.
Für E ist also λE die Wellenlänge. Es gilt λE=v·TE.
- In derselben Zeit TE legt der Wellenberg die Strecke x
zurück. Es gilt x=c·TE.
- Unter Berücksichtigung der Gleichung f=1/T (die Frequenz ist der
Kehrwert der Schwingungsdauer) kann man aus den aufgestellten
Gleichungen die vom Empfänger E registrierte Frequenz fE
berechnen:

- Der Sender S bewegt sich auf den
ruhenden Empfänger zu
In der Darstellung befindet sich zu Beginn der Sender S ganz links,
sendet einen Wellenberg aus und bewegt sich dann mit der Geschwindigkeit
v auf den Empfänger E zu.
Der Empfänger E befindet sich ganz rechts und registriert dann diesen
Wellenberg. Zu diesem Zeitpunkt ist der Sender S am Ende der Strecke x
angelangt und sendet wieder einen Wellenberg aus.
Der Abstand des ersten und des zweiten Wellenberges führt bei E zur
Bestimmung der Wellenlänge λE.
- Die Strecke λS wird von einem Wellenberg (oder einer
bestimmten Phase der Welle) in der Zeit TS zurückgelegt.
Da eine Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit vorliegt, gilt nach
der Formel s=v·t für die Streckenlänge λS die Beziehung λS=c·TS.
- E misst die Zeit TE zwischen dem Eintreffen der beiden
Wellenberge. Mit der Schallgeschwindigkeit c gilt λE=c·TE.
- In derselben Zeit TE legt der Sender S die Strecke x
zurück. Es gilt x=v·TE.
- Unter Berücksichtigung der Gleichung f=1/T (die Frequenz ist der
Kehrwert der Schwingungsdauer) kann man aus den aufgestellten
Gleichungen die vom Empfänger E registrierte Frequenz fE
berechnen:
- Der Sender S bewegt sich von dem
ruhenden Empfänger weg
In der Darstellung befindet sich zu Beginn der Sender S am linken Rand
der Strecke λS, sendet einen Wellenberg aus und bewegt sich
dann mit der Geschwindigkeit v von dem Empfänger E weg.
Der Empfänger E befindet sich ganz rechts und registriert diesen
Wellenberg. Zu diesem Zeitpunkt ist der Sender S links am Ende der
Strecke x angelangt und sendet wieder einen Wellenberg aus.
Der Abstand des ersten und des zweiten Wellenberges führt bei E zur
Bestimmung der Wellenlänge λE.
- Die Strecke λS wird von einem Wellenberg (oder einer
bestimmten Phase der Welle) in der Zeit TS zurückgelegt.
Da eine Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit vorliegt, gilt nach
der Formel s=v·t für die Streckenlänge λS die Beziehung λS=c·TS.
- E misst die Zeit TE zwischen dem Eintreffen der beiden
Wellenberge. Mit der Schallgeschwindigkeit c gilt λE=c·TE.
- In der Zeit TS legt der Sender S die Strecke x zurück. Es
gilt x=v·TS.
- Unter Berücksichtigung der Gleichung f=1/T (die Frequenz ist der
Kehrwert der Schwingungsdauer) kann man aus den aufgestellten
Gleichungen die vom Empfänger E registrierte Frequenz fE
berechnen:

- Insgesamt ergeben sich also für die verschiedenen Voraussetzungen
folgende Formeln:
2016-02-17
- Rechnungen zum Dopplereffekt
- Überlagerung zweier gleichlaufender
Wellen.
Die Amplituden beider Wellen müssen addiert werden.
Siehe dazu das GeoGebra-Arbeitsblatt:

- Gegenläufige
Wellen
- Warum zwei entgegenlaufende Wellen sich gegenseitig verstärken bzw.
auslöschen können, kann man sehen, wenn man die Phasen der sich
überlagernden Wellen betrachtet.
Je nach Phase addieren sich die y-Werte der den Wellen zugehörigen
Sinuskurven zu mehr oder weniger großen Werten.
Statt der Funktionswerte der Sinuskurven kann man auch die zu den
Phasenwinkeln gehörenden Zeigern betrachten.
Siehe zur Idee
der Zeiger folgende GeoGebra-Datei:

- In folgender GeoGebra-Simulation kann man mit gegenläufigen
und gleichlaufenden Wellen "experimentieren".
Zu verändern sind Wellenlänge, Amplitude u.a.

- Im oberen Bereich der Simulation werden die Auslenkungen der einzelnen
Schwinger in Abhängigkeit von der Zeit dargestellt.
Unten kann man mit dem Empfänger E abtasten, wie groß die Intensität der
Schwingung an einer bestimmten Stelle ist.
- Im Bereich zwischen den Sendern gibt es Stellen, an denen keine
Auslenkung zu sehen ist (Schwingungsknoten).
An anderen Stellen addieren sich die Amplituden der beiden Schwingungen
so, dass sehr große Auslenkungen auftreten (Schwingungsbäuche).
Da die Wellenberg immer am selben Ort bleiben, nennt man die entstandene
Welle "stehende Welle".
- Versuch zur stehenden Welle
Ein Gummiband wird zwischen zwei Halterungen eingespannt.
An einem Ende werden mit Hilfe eines Sinusgenerators Auslenkungen des
Gummibandes erzeugt, die sich am Band entlang ausbreiten.
Bei bestimmten Anregungsfrequenzen sieht man, dass einige Stellen des
Gummibandes immer in Ruhe sind, während andere Stellen stark hin und her
schwingen.

- Erklärung zum schwingenden Gummiband (siehe Bild).
Dadurch, dass die Welle am festen Ende reflektiert wird und dabei einen
Phasensprung von 180° bzw. π erfährt, überlagern sich die nach rechts
und die nach links laufende Welle so, dass an manchen Stellen immer Ruhe
herrscht (Schwingungsknoten) und an anderen Stellen die Schwinger in
maximaler Bewegung sind (Schwingungsbauch).
Sind nur an den beiden festen Enden Schwingungsknoten, so nennt man die
Schwingung "Grundschwingung".
Sind mehr Knoten vorhanden, so nennt man diese Schwingungen
"Oberschwingungen".
In der Musik werden diese Oberschwingungen
ausgenutzt (z.B. bei den Trompeten
und Posaunen, bei
denen man bei den Oberschwingungen von "Naturtönen"
spricht) und der Zusammenklang mehrerer Oberschwingungen prägt das
Klangbild des jeweiligen Musikinstruments.
2016-02-19
- Überlagerung gegenläufiger Wellen - Versuch mit dem Quinckeschen
Interferenzrohr

In ein Rohr, das aus zwei U-förmigen Teilen besteht, die miteinander
verbunden sind, wird auf der einen Seite Schall geleitet.
Auf der anderen Seite wird die Intensität der überlagerten Schallwelle
gemessen.
Das Rohr wird auf der einen Seite verlängert, indem es in 1cm-Schritten
auseinandergezogen wird.
Man sieht, dass sich Maxima und Minima in der Lautstärke regelmäßig
abwechseln.
- Wie haben mit Hilfe der Verlängerung des einen Rohres (Achtung:
Verlängerung mit 2 multiplizieren, da es zwei Rohre sind!) die Frequenz
des verwendeten Tones berechnet.
Eine erweiterte Möglichkeit wäre diese Messung aus dem letzten
Physikkurs:
- Der Abstand der Maxima soll im Versuch bestimmt werden.
Messwerte:
Die Auswertung geschieht mit dem Taschenrechner: s auf der x-Achse, U
auf der y-Achse
Während sonst beim Auswerten von Messwerten "einfache" Kurvenverläufe
sichtbar sind (Geraden, Parabeln, vielleicht auch einmal Hyperbeln oder
Wurzelgraphen) liegen hier die Punkte sehr wirr durcheinander.
Die Diskussion ergab, dass man wegen der Periodizität der Maxima und
Minima eine Sinusfunktion ausprobieren sollte.
Regression mit SinReg auf dem Taschenrechner:
Der Ansatz "Sinusfunktion" ist erfolgreich: U=0,8∙sin(1,8∙s-0,3)+1,6
Der Abstand der Maxima wird mit der Funktion "maximum" im Calc-Menü
gefunden:
Die drei Maxima liegen bei x1=1,02 ; x2=4,44 ; x3=7,87.
Die Abstände zwischen 2 Maxima betragen also 3,42 bzw. 3,43.
- Da das Rohr an 2 Seiten verlängert wird, gehört zur mittleren
gerundeten Verlängerung 3,4cm die Wellenlänge λ=2∙3,4cm=6,8cm.
Mit der Formel c=f∙λ gehört dazu die Frequenz f=c/λ=340/0,068Hz=5000Hz.
- Huygenssche Elementarwellen - gerade Wellenfront trifft auf sehr
schmalen Spalt
Hinter dem Spalt bildet sich eine kreisförmige Welle aus, obwohl vor dem
Spalt eine gerade Wellenfront vorhanden ist.
Huygenssches Prinzip: Jer Punkt einer Wellenfront kann als Zentrum einer
Elementarwelle angesehen werden, die sich als Kreis-(bzw. Kugel-)Welle
ausbreitet.
- Huygenssche Elementarwellen - gerade Wellenfront trifft Spalt
Von links läuft eine gerade Wellenfront auf einen Spalt zu.
Zieht man die Punkte E und D so, dass der Spalt sehr schmal wird, sieht
man hinter dem Spalt kreisförmige Wellen, die, vereinfacht gesagt, von
einem Schwinger zwischen E und D stammen. Eine Huygenssche
Elementarwelle breitet sich aus.
Öffnet man den Spalt weiter, entstehen überall zwischen E und D
Elementarwellen, die sich so überlagern, dass sich rechts vom Spalt
wieder eine gerade Wellenfront ergibt. Zu den Seiten hin findet aber
keine vollständige Auslöschung statt, sodass sich dort kreisförmige
Wellen ausbreiten.
Je weiter man vom Spalt entfernt ist, desto mehr gewinnen die
Kreiswellen die Oberhand und die geraden Abschnitte sind fast nicht mehr
erkennbar.
Download
der GeoGebra-Datei

- Snelliussches
Brechungsgesetz
-

Eine Wellenfront trifft von links oben auf die waagrecht liegende
Grenzschritt zwischen zwei Medien.
Im oberen Medium breitet sich die Welle mit der Geschwindigkeit c1 aus,
im unteren mit c2.
Es gilt c1=k·c2.
Da die Geschwindigkeit im unteren Medium kleiner ist als im oberen,
knickt die Wellenfront an der Grenzschicht ab.
Die GeoGebra-Datei zum Bild oben kann hier
heruntergeladen werden (zum Anzeigen die beiden Kreise bei
"Kegelschnitte" aktivieren).
Man kann die Richtung der einfallenden Welle mit dem Punkt C variieren
und mit dem Schieberegler das Verhältnis zwischen den beiden
Geschwindigkeiten.
- Herleitung der Beziehung zwischen dem Einfallswinkel α, dem
Ausfallswinkel β und den Geschwindigkeiten c1 und c2:
Da sich die Wellen in den einzelnen Medien mit konstanter
Geschwindigkeit bewegen, kann man s1 und s2 ersetzen durch
s1=c1·t1 und s2=c2·t2. Da die Zeiten für die Wegstrecken s1 und s2
identisch sind, vereinfachen sich die Gleichungen zu
s1=c1·t und s2=c2·t.
Dividiert man die Gleichungen, so folgt s1/s2=c1/c2.
Da die Dreiecke ABE und BAG rechtwinklig sind, folgt:

2016-02-24
- Im Versuch mit der langen dünnen Schraubenfeder haben wir gesehen:
Durch die Reflexionen am festen Ende (Befestigung der Schraubenfeder und
Hand des Experimentators) überlagern sich die Wellen so, dass an manchen
Stellen (den Knoten) die Schwinger ständig in Ruhe sind und an anderen
Stellen (den Schwingungsbäuchen) die Schwinger in maximaler Bewegung
sind.
An den beiden festen Enden sind
Schwingungsknoten.
Dazwischen können beliebig viele weitere Knoten sein.
Der Abstand zwischen den festen Ende betrage L.
Die grünen Kurven stellen jeweils die Maximalausschläge der stehenden
Welle dar.
Die punktierten roten Kurven zeigen die Ausdehnung der Wellenlänge λ an.
Von unten nach oben gilt:
λ=2·L
λ=L
λ=2/3·L
λ=1/2·L
Wir hatten Schwierigkeiten, hier eine Gesetzmäßigkeit herauszulesen bzw.
die zuständige Formel aufzuschreiben.
Erkenntnis: Manchmal wird eine Aufgabe leichter, wenn man sie von einer
anderen Perspektive betrachtet:
Von unten nach oben gilt auch:
L=1/2·λ
L=λ
L=3/2·λ
L=2·λ
Hier sahen wir, dass man auch schreiben kann:
L=1/2·λ
L=2/2·λ
L=3/2·λ
L=4/2·λ
Allgemein gilt also, dass bei L=k/2·λ (L ist ein ganzzahliges Vielfaches
von ?/2) eine stehende Welle entstehen kann.
Für die Frequenzen der Schwingungen gilt mit der Formel c=f·λ:

- Stehende Wellen können sich auch ergeben, wenn die beiden Enden lose
sind oder wenn es ein festes und ein loses Endee gibt:
- 2 lose Enden

Hier gelten dieselben Formeln wie bei 2 festen Enden:
Allgemein gilt also, dass bei L=k/2·λ (L ist ein ganzzahliges
Vielfaches von λ/2) eine stehende Welle entstehen kann.
Für die Frequenzen der Schwingungen gilt mit der Formel c=f·λ:
- 1 loses Ende und 1 festes Ende
Von unten nach oben gilt:
L=1/4·λ
L=3/4·λ
L=5/4·λ
Allgemein gilt also
- Beispiel für eine stehende Welle in Luft mit einem losen und einem
festen Ende:
Durch änderbaren Wasserstand in der rechten Röhre entsteht eine
Luftsäule in der Röhre über dem Wasser, deren Höhe kontinuierlich
verändert werden kann.
Eine über die Röhrenöffnung gehaltene angeschlagene Stimmgabel erzeugt
einen Ton, der bei bestimmten Luftsäulen-Längen besonders verstärkt
wird.
Diese Resonanz haben wir bei etwa 8 cm und bei 24 cm Luftsäule gefunden.
Die 8 cm entsprechen 1/4λ, die 24 cm 3/4λ. Daraus folgt mit c=340 m/s
folgende Frequenz der Stimmgabel:

- Selbstinduktion und Induktivität
In einem Stromkreis, bestehend aus Schalter, Spule mit Eisenkern, Lampe
und Gleichspannungsquelle zeigen sich beim Ein- und Ausschalten folgende
Besonderheiten:
- Einschalten:
Die Lampe leuchtet nicht sofort, sondern erst eine knappe Sekunde nach
dem Einschalten.
Deutung: Nach der Lenzschen Regel wird in der Spule beim Einschalten
der Spannung eine Gegenspannung induziert, die das Ansteigen des
Stromes in der Glühlampe verzögert.
- Ausschalten:
Am Schalter ist ein Blitz zu erkennen.
Deutung:
Das Zusammenbrechen des Magnetfeldes beim Abschalten der Spannung wird
wegen der Lenzschen Regel durch eine induzierte Spannung
herausgezögert, indem der bisherige Stromfluss (teilweise) aufrecht
erhalten wird. Da aber der Stromkreis unterbrochen wurde, bildet sich
an der Trennstelle, dem Schalter, ein starker Ladungsunterschied, der
schließlich in einem Überspringen der Ladungen und damit einem Blitz
mündet.
- Da die Spule mit ihrem Magnetfeld nicht in einer anderen Spule,
sondern in sich selbst eine Spannung induziert, spricht man von
Selbstinduktion.
Die Fläche der Spule bleibt gleich, das Magnetfeld ändert sich:

L wird als Abkürzung für die Konstanten geschrieben und wird mit
Induktivität bezeichnet.
Die Einheit von L ist abgekürzt Henry (H).
- Elektromagnetischer Schwingkreis
Schaltbild:
Der Kondensator wird aufgeladen. Mit dem Oszilloskop wird die
Spannung am Kondensator registriert.
Wird der Stromkreis aus Spule und Kondensator dann sich selbst
überlassen, erkennt man am Oszilloskop, dass die Spannung zwischen
positiven und negativen Werten pendelt, sie schwingt (gedämpft) um die
0-Volt-Marke herum.
Die Ladungen des geladenen Kondenstators (kein Strom durch die Spule)
fangen an, sich auszugleichen, wodurch ein Strom durch die Spule und
damit ein Magnetfeld in der Spule entsteht.
Sind die Ladungen ausgeglichen, ist das Magnetfeld der Spule maximal und
beim Zusammenbrechen dieses Magnetfeldes wird auf Grund der Lenzschen
Regel eine Spannung induziert, die den Strom weiter fließen lässt, bis
der Kondensator wieder geladen ist, nun mit umgekehrter Polung. Nun
wiederholt sich der gesamte Vorgang in umgekehrter Richtung.
2016-02-26
- Herleitung der Formel für die Schwingungsdauer einer
elektromagnetischen Schwingung:
Die Spannung UC am Kondensator ist der induzierten Spannung Uind
entgegengesetzt gerichtet.
Es gilt also:

Diese Differentialgleichung hat die Lösung I(t)=I0·sin(ω·t):
Die Gleichung zur Berechnung von T nennt man Thomsonsche
Schwingungsgleichung.
- Mit der Aufschrift C=64μF auf dem Kondensator und L=5,2H auf der
Doppel-Spule berechnet sich die Schwingungsdauer zu
- Die Schwingungsdauer des Schwingkreises beträgt etwa 2s. Die
Abweichung zu den berechneten 0,115s erklärt sich daraus, dass die
Spulen einen Eisenkern hatten, der ein zusätzlichen Magnetfeld bildet.
- Durch magnetische Kopplung lässt sich elektromagnetische
Schwingungsenergie von einem Schwingkreis auf einen anderen übertragen.
Wie bei den mechanischen Wellen wird dann auch hier Energie von einem
Schwinger auf andere Schwinger weitergegeben.
- Bei sehr langsam ablaufender Schwingung bleiben die Effekte auf die
nähere Umgebung des Schwingkreises beschränkt.
Techniken wie Rundfunk und Fernsehen benötigen aber die weite
Ausbreitung der Schwingungen.
Das lässt sich durch höhere Schwingungsfrequenzen erreichen.
Die Thomsonsche Schwingungsgleichung
zeigt, dass durch Verkleinerung
der Induktivität L und der Kapazität C die Schwingungsdauer verkleinert
werden kann.
Anschaulich lässt sich das so durchführen:

Bei bestehenden Schwingkreis (1) werden die Kondensatorplatten solange
verkleinert (2), bis sie nicht mehr da sind und die Leitungsenden die
Platten darstellen (3).
Dann wird die Windungszahl verringert (4), bis nur noch ein gerades
Leiterstück übrig bleibt (5).
Die Kondensatorplatten=Enden des Leiters werden voneinander entfernt
(6), bis nur noch ein gerader Leiter übrig bleibt (7).
Eine gerade Metallstange bildet also einen Schwingkreis von sehr hoher
Frequenz bzw. sehr kleiner Schwingungsdauer.
- Versuche mit dem Dezimeterwellensender

Mit dem mittleren Gerät wird der aufgelegte Stab zu einem Sender.
Elektronen werden im Stab hin- und herbewegt. Dadurch ändert sich die
Polarität an den Stabenden dauernd. Wir haben das durch eine Glimmlampe
nachgewiesen.
Die Feldlinien im Außenbereich des Stabes bewegen sich mit
Lichtgeschwindigkeit vom Stab weg.
Da der Stab immer wieder umgepolt wird, wechselt die Richtung der
ausgesendeten Feldlinien ständig.
Es bilden sich geschlossene elektrische Feldlinien im Außenbereich, die
sich losgelöst vom Sendestab mit Lichtgeschwindigkeit entfernen (Bild
in der Mitte des Artikels).
- Die ausgesendete Energie kann mit einer Antenne aufgefangen werden. Im
Bild ist diese Antenne rechts unten zu sehen. In ihrer Mitte ist eine
Lampe angebracht, die durch die Energie der ausgesandten Welle gespeist
wird.
Die Welle ist polarisiert: Die Empfängerantenne muss dieselbe Richtung
wie die Senderantenne haben.
- Ein zwischen Sender und Empfänger positioniertes Gitter aus
Metallstäben lässt die Sendeenergie durch, wenn die Stäbe senkrecht zur
Senderantenne stehen.
Stehen die Metallstäbe parallel zur Senderantenne, empfangen sie die
Energie und strahlen sie in alle Richtungen aus, so dass die
Empfängerantenne nicht mehr genügend Energie erhält, damit die Lampe zum
Leuchten gebracht werden kann.
- Die Wellenlänge und die Frequenz ist zu bestimmen:
Die Antenne hat eine Länge von 32cm.
Da sich an den Enden die Elektonen fast nicht bewegen, ist dort ein
Schwingungsknoten, während sich in der Mitte wegen der starken
Elektronenbewegung ein Schwingungsbauch befindet.
Es bildet sich also eine stehende Welle auf der Antenne aus, wobei die
Länge der Antenne so lang ist wie die halbe Wellenlänge. Also: λ=64cm.
Daraus ergibt sich mit c=f·λ und c=3·108m/s: f=c/λ=3·108/0,64Hz=469MHz
(Literaturwert 434MHz)
- Dem Sender gegenüber wird eine Metallplatte aufgestellt.
Zwischen Sender und Empfänger bildet sich eine stehende Welle.
Die Abstände zwischen zwei Minima werden gemessen.
Es ergibt sich ein ähnlicher Wert wie oben (36cm, daraus folgt
f=417MHz).
- Ein Gefäß mit zwei Antennen und einer Lampe in der Mitte der Antennen
wird vor den Sender gestellt.
ohne Wasser:
halb mit Wasser gefüllt:
ganz mit Wasser
gefüllt:

Ohne Wasser leuchtet die Lampe bei der langen Antenne (wie gehabt).
Wird die lange Antenne unter Wasser gesetzt, verlöscht die (außerhalb
des Behälters befindliche) Lampe.
Ist auch die kleine Antenne von Wasser umgeben, so leuchtet nun die
Lampe der kleinen Antenne.
Die Wellenlänge wird also unter Wasser kleiner. Da die Frequenz gleich
bleibt, muss nach c=f·λ auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle
in Wasser kleiner sein als in Luft (Vakuum).
- Wellen mit anderer Frequenz liefert ein Gunn-Oszillator (Mikrowellen).
- Das Ausmessen der stehenden Welle zwischen Sender und Metallplatte
ergibt einen Wert von ca. 9GHz bei einer Wellenlänge von 3,4cm.

- Die Mikrowellen werden von Metallflächen reflektiert.
Durch ein Metallrohr werden sie weitergeleitet, wenn der
Krümmungsradius des Rohres nicht allzu groß ist.

- Wird eine trockene Schaumgummiplatte zwischen Sender und Empfänger
gehalten, so gehen die Wellen ohne merkbare Abschwächung hindurch.
Wird das Schaumgummi aber mit Wasser getränkt, so findet eine merkbare
Schwächung des Signals statt.
In der häuslichen Mikrowelle werden deshalb auch die Speisen heiß und
nicht das Geschirr, weil die Speisen Wasser enthalten und dadurch
effektiv die Energie der Mikrowellen absorbieren, während das Geschirr
von den Mikrowellen leicht durchsetzt werden kann.
2016-03-02
- Ergänzung zum Thema Mikrowellen:
Ermitteln der Wellenlänge aus einem Versuch am Doppelspalt:
Messwerte und Skizze zum Versuchsaufbau:
Mit Hilfe der beiden rechtwinkligen Dreiecke und der Sinus- bzw.
Tangensbeziehung lässt sich λ näherungsweise bestimmen:
Die Wellenlänge beträgt also etwa 3,2 cm.
- Übertragung der Erkenntnisse auf einen anderen Bereich: Beugung von
Licht an einem Gitter
Mit den oben stehenden Bezeichnungen gilt in diesem Versuch: a=50cm;
x=88mm; λ=532nm
g ist gesucht:
Der Abstand der Gitteröffnungen ist also sehr klein.
2016-03-04
- Zu möglichen Gefahren durch Mikrowellen:
- Bestimmung des Abstandes der Datenspuren auf einer CD
Nach der objektiven Wellenlängenbestimmung mit einem durchscheinenden
Gitter und der subjektiven Bestimmung mit Durchsicht durch dieses Gitter
folgt nun ein Versuch mit einem reflektierenden Gitter.
Ein handelsüblicher Laserpointer (Händlerangabe: λ=650 nm) wird auf eine
CD gerichtet.
Das reflektierte Licht wird auf einem Maßstab aufgefangen.
Gesucht ist eine Abschätzung für den Abstand zwischen 2 Datenspuren auf
der CD.
Benachbarte Datenspuren wirken mit ihren Zwischenräumen wie ein Gitter.
Die Formeln können also von den vorhergehenden Versuchen übernommen
werden.
Messwerte: Abstand a zwischen CD und Maßstab: a = 60 cm.
Abstand x zwischen 2 Maxima auf dem Maßstab: x = 460 mm - 205 mm = 255
mm.
Gesucht ist g.
Literaturwert: g = 1600 nm.
2016-03-09
- Übung zur subjektiven
Bestimmung der Wellenlänge beim Wasserstoffspektrum

Das Licht einer Wasserstofflampe fällt auf ein Gitter und wird dort
gebeugt.
Fallen diese Lichtbündel in das Auge eines Beobachters, so scheint
dasLicht nicht von der Wasserstofflampe, sondern von einem Ort daneben
zu stammen.
Ordnet man einen Maßstab neben der Wasserstofflampe an, so kann der
Abstand der virtuellen Lichtquellen von derWasserstofflampe bestimmt
werden.

Bei der objektiven Bestimmung der Wellenlänge wurde die Formel
hergeleitet.
Betrachtet man nun bei der subjektiven Mestimmung der Wellenlänge die
Farberscheinung auf dem Maßstab, leitet man her
.
In beiden Fällen ist der berechnete Winkel gleich.
Mit der bekannten Formel
für das 1. Nebenmaximum ergibt
sich dann die Wellenlänge zu
.
- Anmerkung: Das Ergebnis wird genauer, wenn man für die y-Werte den
Abstand der farbigen Streifen links und rechts der Lampe bestimmt und
diesen Wert halbiert.
- Auswertung des Versuchs (siehe das Foto, das mit Blick durch das
Gitter aufgenommen wurde):
Bei der Bestimmung der y-Werte muss man beachten, dass (aus
messtechnischenGründen) der Maßstab mit der 750mm-Kante direkt am
Lampengehäuse lag und dass der Leuchtfaden im Innern der Lampe 10mm
Abstand vom Lampengehäuse besitzt.
Aus den Messwerten y*(rot)=675mm, y*(blau)=700mm und y*(violett)=707mm
ergeben sich dann folgende Abstände zwischen virtueller Lichtquelle und
Leuchtfaden zu
y(rot)=(760-675)mm=85mm, y(blau)=(760-700)mm=60mm und
y(violett)=(760-707)mm=53mm.
Die Gitterkonstante beträgt g=1/600mm. Der Abstand b zwischen
Leuchtfaden und Gitter hat den Wert b=200mm.
Daraus ergeben sich mit der oben angegebenen Formel folgende
Wellenlängen:
λrot=652nm ; λblau=479nm ; λviolett=427nm.
Tabellenwerte: λrot=656nm ; λblau=486nm ; λviolett=434nm.
2016-03-11
- Röntgenstrahlen
WerdenElektronen beschleunigt und prallen dann auf eine Metallplatte, so
wird die Bewegungsenergie durch das Abbremsen in andere Energieformen
umgewandelt, u.a. auch in Röntgenstrahlen.
Röntgenlicht ist hochenergetisches Licht, das viele feste Körper
durchstrahlen kann.
Wir haben das im Versuch mit einem Etui für Schreibstifte gesehen.
- Die Wellenlänge von Röntgenlicht lässt sich nicht mit Hilfe von
Doppelspalten und Gittern messen, wie es mit sichtbarem Licht gelang.
Nebenmaxima sind nicht sichtbar. Das kann daran liegen, dass
Röntgenlicht wesentlich langwelliger (Wellenlänge größer als die
Gitterkonstante) oder wesentlich kurzwelliger (dann liegen die
Nebenmaxima so dicht neben dem Hauptmaximum, dass man sie nicht vom
Hauptmaximum unterscheiden kann) ist als sichtbares Licht. Da man auch
bei sehr großer Gitterkonstante keine Nebenmaxima bei Röntgenstrahlen
erkennen kann, schließt man daraus, dass Röntenstrahlen eine sehr kurze
Wellenlänge besitzen. Da normale Strichgitter noch keinen Erfolg
bringen, setzt man Kristalle ein, deren Netzebenenabstände als
Gitterkonstante dienen.
In der folgenden Abbildung gelangen von der Röntgenröhre in der Mitte
(die Glühkathode leuchtet stark) nach rechts durch einen Tubus die
Röntgenstrahlen in den Versuchsbereich.
Das Röntgenlicht trifft auf einen NaCl-Kristall (liegt schräg an der
Drehachse auf). Hier ein Modell eines NaCl-Kristalls:

Nach der Reflexion wird das Licht in einem Geiger-Müller-Zählrohr
registriert.
Da von jedem beschleunigten und abgebremsten Elektron in zeitlich
zufälliger Folge ein einzelner Wellenzug ausgesendet wird, registriert
das Zählrohr diese Ereignisse nacheinander. Durch die Elektronik wird
dann ein Mittelwert für die Ereignisse in einem bestimmten Zeitraum (pro
s) errechnet.

- Bragg-Reflexion
Zur Reflexion an den einzelnen Atomen des Kristallgitters und der
Herleitung der Bragg-Formel
siehe die Ausführungen bei elsenbruch.info.
- Da man den Kristall wegen der Kristallhalterung schlecht durchstrahlen
kann, misst man den reflektierten Anteil der Strahlen und führt dazu ein
Geiger-Müller-Zählrohr kreisförmig um den Kristall herum.
Bei festem Winkel 7°, unter dem der Kristall zum Röntgenstrahl steht,
ergibt sich für verschiedene Winkel des Zählrohres folgende Beziehung:

Auf der waagrechten Achse wird der Winkel des Zählrohrs abgetragen, auf
der senkrechten Achse die gemessene Intensität.
Ergebnis: Die höchste Intensität wird bei einem Winkel (ca. 14°)
festgestellt, der doppelt so groß wie der Winkel ist, unter dem der
Kristall zum Röntgenstrahl angeordnet ist (7°). Für "Einfallswinkel
gleich Ausfallswinkel" reflektiert der Kristall also vorzugsweise den
Röntgenstrahl.
- Durch gemeinsame Drehung des Gitters (Winkel α) und des Zählrohrs
(Winkel 2α) ergibt sich folgendes Röntgenspektrum:

- Man sieht den breiten Untergrund, das Bremsspektrum, dessen
Licht durch Abbremsen von Elektronen in der Anode des
Röntgengerätes entsteht.
- Die Peaks (Zacken) nennt man charakteristisches Spektrum.
Sie sind in der kontinuierlich aufgenommen Messung deutlicher
sichtbarer und stammen von Licht, das durch Anregung einzelner Atome
in der Anode entstanden ist.
weiter mit Quantenobjekte