Unterrichtseinsichten - Schuljahr 2014/2015 - Physik 11PH2e
Magnetismus
2014-12-11
- Einführung in den Magnetismus
- Weißsche Bezirke
Durch einen Stabmagneten werden viele kleine Magnetnadeln geordnet.
Entfernt man den Stabmagneten, stellen sich die Magnetnadeln im Prinzip
willkürlich ein, bilden aber durch gegenseitige Beeinflussung Bereiche,
in denen eine bestimmte Vorzugsrichtung zu erkennen ist.
Dies kann man als Modell für ferromagnetische Stoffe ansehen, indenen
sich immer kleine Bereiche (Weißsche
Bezirke) finden, die einheitlich ausgerichtet sind.
- Elektromagnetismus

Ein stromdurchflossener Leiter hat um sich herum ein Magnetfeld, dessen
Feldlinien in zum Leiter konzentrischen Kreisen angeordnet sind.
Eine Magnetnadel stellt sich senkrecht zum stromdurchflossenen
Leiterein.
Mit der Rechte-Hand-Regel kann man die Richtung des
Magnetfeldesermitteln: Daumen zeigt in Stromrichtung, die anderen leicht
gekrümmten Finger zeigen in die Richtung des Magnetfeldes.
- Materie im Magnetfeld
Eine leichtgängige Schere wird mit der Spitze in eine Spule gelegt.
Fließt nun Strom durch die Spule, wird die Schere in die Spule gezogen
und öffnet sich. Deutung: Magnetisierbare Materie wird in den Bereich
der größten Feldstärke gezogen. Da die Klingen und die Griffe jeweils
gleich magnetisiert werden, stoßen sich die Klingen und die Griffe
gegenseitig ab und die Schere öffnet sich.
- In folgendem Versuch haben wir gesehen, dass der Elektronenstrahl in
einer Elektronenröhre durch das Magnetfeld eines Stabmagneten abgelenkt
wird.
-
Stehen die Feldlinien des Magnetfeldes senkrecht zur Bewegungsrichtung
der Elektronen, so wird der Elektronenstrahl in eine Richtung senkrecht
zuden Feldlinien und senkrecht zur Bewegungsrichtung abgelenkt.
Die Richtungen kann man mit der 3-Finger-Regel der linken Hand
herausfinden:
Zeigt der Daumen in Richtung der fliegenden Elektronen und der
Zeigefinger in Richtung des Magnetfeldes (von Nord nach Süd, also weg
vom Nordpol), so zeigt der Mittelfinger in die Richtung, in die die
Elektronen abgelenkt werden.
2014-12-15
- Analog zum elektrischen Feld sollen feldbeschreibende und
felderzeugende Größen für das Magnetfeld definiert werden.
Wie beim elektrischen Feld wird dabei für das Magnetfeld eine Größe
gesucht, die die Kraftwirkung im Magnetfeld beschreibt.
- Versuchsaufbau:

- Rechts unten ein aus 10 Permanentmagneten erzeugtes homogenes
Magnetfeld (zwischen Ober- und Unterseite des Gerätes).
Zwischen den Platten befindet sich ein Gleiter mit darauf befestigten
Drahtschlaufen (längs als Leiter, quer als Messtrecke verwendet).
- Rechts ein Zählgerät, mit dem unter Verwendung einer Lichtschranke
(schwarzer Bügel) und eines Schirms (weiße Pappe) die Geschwindigkeit
des Gleiters bestimmt wird.
- Hinten in der Mitte ein Mikrovoltverstärker mit Anzeigegerät, der die
im Leiter induzierte Spannung misst.
- Links auf dem Nebentisch ein Motor, der den Gleiter aus dem Magnetfeld
zieht.
- Im Bereich des rechteckigen flachen Körpers auf dem Bild oben
wird durch Permanentmagnete ein homogenes Magnetfeld erzeugt.


Die magnetischen Feldlinien verlaufen senkrecht in die Tischebene
hinein.
Wird der Drahtbügel nach links herausgezogen, so erfahren die Elektronen
im Draht eine Kraft nach oben.
In den langen Drähten werden sie nur gegen den oberen Rand des Drahtes
gedrückt, im rechten senkrecht verlaufenden Stückwwerden sie aber nach
oben abgelenkt.
Dadurch baut sich im oberen Drahtstück ein Minuspol und im unteren ein
Pluspol auf.
Ist die negative Ladung oben so stark geworden, dass die ankommenden
Elektronen abgestoßen und nicht mehr auf das obere Drahtstück gelangen
können, stellt sich ein stabiler Gleichgewichtszustand ein, d.h. links
an den Enden des Drahtes kann man bei konstanter Geschwindigkeit des
Drahtes eine konstante Spannung messen.
- Versuch zur Definition einer Größe, die das Magnetfeld beschreiben
kann
- 1. Teilversuch: d (Länge des Drahtstückes senkrecht
zurBewegungsrichtung) wird variiert. Das Magnetfeld und die
Geschwindigkeit bleiben konstant.
Messwerte: 
Die Versuchsergebnisse zeigen: Bei konstantem Magnetfeld und konstanter
Geschwindigkeit ist die Spannung U proportional zur Länge d des
Drahtstückes am rechten Ende.
Es gilt also U/d=const.
Stellt man sich die langen Drahtstücke als Kanten eines
Plattenkondensators vor, gegen die man von der Seite schaut, so kennen
wir diesen Zusammenhang zwischen U und d schon:
Das homogene elektrische Feld zwischen zwei Kondensatorplatten hat
dieFeldstärke E und es gilt: E=U/d.
Damit gilt: Bei konstanter Geschwindigkeit des Drahtes ergibt sich
zwischen den Drähten ein elektrisches Feld der Feldstärke E, wobei es
nicht darauf ankommt, wie groß der Abstand zwischen den Drähten ist.
- 2. Teilversuch: v wird variiert. d=2cm und das Magnetfeld bleiben
konstant.
Messwerte: 
v wird berechnet aus der Verdunkelungszeit der Lichtschranke und der
Breite b=6,5cm eines Pappstreifens, der zur Verdunkelung genutzt wird.
Der Versuch ergibt: Bei Variation derGeschwindigkeit v und unter
Beibehaltung der Länge d des rechten Drahtstückes ist v proportional zur
gemessenen Spannung U und damit auch proportional zur Feldstärke E. Mit
E~v gilt aber auch E/v=const.
- Also: Wenn das Magnetfeld konstant ist, dann ist, ganz gleich, wie
schnell man den Drahtbügel zieht und wie lang das rechte
Drahtstück ist, der Quotient E/v eine Konstante.
Magnetfeld konstant → E/v=const.
- 3. Teilversuch: Die Stärke des Magnetfeldes wird variiert unter
Konstanthaltung der Parameter d und v.
(Aus Zeitgründen haben wir nur 2 Versuche durchgeführt. Die Messwerte
stammen aus einem früheren Versuch)
Messwerte: 
Dieser Versuch zeigt nun: Wird die Stärke des Magnetfeldes durchEinsatz
unterschiedlich vieler Permanentmagnete verändert, so verändert sich
proportional auch der Wert des Faktors E/v=U/vd.
Das heißt: Der Wert von E/v kann als Maß für dieStärke des Magnetfeldes
dienen.
- Wir haben also eine Größe gefunden, die die Stärke desMagnetfeldes
beschreibt: E/v, auch mit B bezeichnet und "magnetische Flussdichte"
genannt.
- Die elektrische Feldstärke E ist definiert als
.
Setzen wir das in die Formel der magnetischen Flussdichte ein, soergibt
sich: 
- Vergleicht man die feldbeschreibenden Größen E für das elektrischeFeld
und B für das magnetische Feld, so sieht man:
E ist definiert als Kraft pro Ladung und
B ist definiert als Kraft pro bewegter Ladung
Wir werden sehen, dass die Formeln des elektrischen Feldes in vielen
Fällen genau so im magnetischen Feld vorkommen, wenn man statt Q den
Term Q·v schreibt.
2014-12-18
- Kraft auf einen stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld
Dass auf bewegte Elektronen in einem Magnetfeld eine Kraft wirkt, haben
wir in dem Versuch mit der Elektronenröhre gesehen.
Diese Kraft wirkt sich sogar auf einen Draht aus, in dem Elektronen beim
Stromfluss gewegt werden.
Im Versuch sollen die Abhängigkeiten von Stromstärke, Drahtlänge und
Magnetfeld untersucht werden.

Zwischen den Polschuhen eines Elektromagneten befindet sich ein
stromdurchflossener Leiter.
Der Leiter besteht aus einem auswechselbaren Aluminiumdraht (nicht
magnetisierbar!).
Die Stromzuführung geschieht über Kabel, die auf einer Wippe angebracht
sind, so dass der Leiter im Magnetfeld nach oben und unten schwingen
kann.
Von einem Newtonmeter (Kraft-Messgerät) wird der Leiter an einem
Bindfaden auf Messhöhe gehalten.
Fließt nun bei eingeschaltetem Magnetfeld (rechts, 2,0A) ein Strom
(Mitte, max. 4,0A) durch den Leiter, wird dieser auf Grund der Kraft im
magnetischen Feld nach unten gezogen.
Diese Kraft wird mit dem Newtonmeter (Gerät ganz links) gemessen.
Messergebnisse: waagrecht sind die Stromstärken abgetragen, senkrecht
die zugehörige Kraft.
- Drahtlänge 5cm
- Drahtlänge 8cm
- Drahtlänge 10cm
- Drahtlänge 6cm unter einem Winkel von 30°
- Ergebnis: In allen Fällen sieht man, dass die Kraft proportional zur
Stromstärke ist: F~I
Den offset bei Stromstärke 0A ist bedingt durch unterschiedlich
schwere Drahtstücke und könnte noch herausgerechnet werden.
Er hat aber keinen Einfluss auf die proportionale Abhängigkeit.
Die Steigung der Geraden ist proportional zur (wirksamen) Länge des
Drahtes. Der Quotient aus Steigung und Länge beträgt immer etwa 8.
Im letzten Versuch muss man die wirksame Drahtlänge berücksichtigen,
die sich aus Multiplikation der Länge mit dem Kosinus des Winkels
ergibt: Lwirksam=L∙sinα
Ergebnis: F~L
Insgesamt gilt also: F~I∙L
Der Proportionalitätsfaktor ist B, wie wir nach den Ferien sehen
werden: F=I∙L∙B
2015-01-08
- Rückgabe der Klausur 2 [ Aufgaben
| Lösungen
]
- Halleffekt
Beim Versuch in der vorletzten Stunde haben wir einen Draht und damit
auch die Elektronen in dem Draht durch ein Magnetfeld gezogen und dabei
beobachtet, welche Auswirkung durch das Magnetfeld auf die bewegten
Elektronen ausgeübt wird.
In der letzten Stunde sahen wir, dass ein stromdurchflossener Leiter im
Magnetfeld eine Kraft erfährt. Man kann sagen, die Elektronen werden
abgelenkt und nehmen dabei den ganzen Draht mit.
Die Bewegung der Elektronen kann man aber auch erreichen, indem man
durch einen im Magnetfeld befindlichen Leiter Strom fließen lässt.

Zwischen den 2 großen silbernen Elektroden ist dieser Leiter(rötlich
angelaufen) befestigt.
Der Strom fließt in waagrechter Richtung.
Im Betrieb durchsetzen magnetische Feldlinien in die Bildebene hinein
den Leiter.
In der Mitte des Leiters wird die Spannung abgegriffen.
Die Abgriffstellen müssen genau gegenüber am Rand des Leiters liegen.
Da diese Bedingung schlecht eingehalten werden kann, sind oben 2
Abgriffe vorhanden, mit deren Hilfe mit einem Potentiometer (rund,
oben links) eine Korrektur erfolgen kann.
Die abgegriffene Spannung nennt man Hallspannung.
Herleitung der Formel für die Hallspannung unter dem Link oder auch im
Buch auf Seite 237.
Mineaturisiert (mit Halbleiterbauelementen) bietet der Halleffekt eine
sehr gute Möglichkeit, um ein Magnetfeld fast punktförmig ausmessen
zukönnen.
- Nachtrag zur Messung aus der letzten Stunde:
Es soll bei einem stromdurchflossenen Leiter die Abhängigkeit der Kraft
F von der magnetischen Flussdichte B bestimmt werden.
B wird mit einer Hallsonde gemessen.
L1: Hallspannung UH
L2: Kraft F
Man sieht, dass F~UH. Mit B~UH gilt dann F=I∙L∙B.
2015-01-12
- Wiederholung zur Hallspannung (siehe letzte Stunde)
- Homogenes Magnetfeld
Wir haben uns überlegt, wie man ein homogenes Magnetfeld erzeugenkann.
Eine Herleitung in Analogie zum homogenen elektrischen Feld findet man hier auf den Seiten 38 und
39.
Weiter oben wurde gezeigt, dass man von der feldbeschreibenden Größe E
des elektrischen Feldes zur feldbeschreibenden Größe des Magnetfeldes
kommt, indem man in der Formel die (ruhende) Ladung Q durch die
"bewegte" Ladung Q·v ersetzt: E=F/Q→ B=F/(Q·v).
Ein homogenes elektrisches Feld wird durch einen geladenen
Plattenkondensator erzeugt.

- Um zum homogenen magnetischen Feld zu kommen, werden die ortsfesten
Ladungen auf den Kondensatorplatten durch bewegte Ladungen ersetzt.
Dazu wird ein Strom durch die Platten geleitet, links von oben nach
unten, rechts von unten nach oben:

Wie in der Sek.I kennengelernt, zeigt der Œrstedt-Versuch, dass ein
stromdurchflossener Leiter von einem Magnetfeld umgeben ist, dessen
Feldlinien kreisförmig um den Leiter herumlaufen bzw. parallel zur Wand
des Leiters verlaufen.
Mit der Rechte-Hand-Regel stellt man die Richtung des Magnetfeldes fest:
Daumen in Stromrichtung (von + nach -), andere Finger zeigen in Richtung
des Magnetfeldes.
So sieht man, dass die Feldlinien, die im Innern der Platten
verlaufen, parallel zu den Platten sind. Die von beiden Platten
erzeugten Felder sind im Innern gleich gerichtet.
- Die Einheit der magnetischen Flussdichte B
Entsprechend der Definition der magnetischen Flussdichte 
gilt für die Einheit von B eine ziemlich umfangreicheZusammenstellung
von Grundeinheiten.
Man hat deshalb eine neue Einheit für B vereinbart: T
für Tesla: 
- Mit folgendem Versuchsaufbau (veränderliche Spule) haben wir die
nachfolgend dokumentierten Messungen durchgeführt:

- Die magnetische Flussdichte wird mit der Hallsonde gemessen. Eine
Anzeige von UH=0,2mV entspricht B=1mT.
Von den variablen Größen wurden immer 2 Größenkonstant gehalten.
Die Hallspannung und damit die magnetische Flussdichte wurde dann in
Abhängigkeit von der 3. Größe bestimmt.
- Messwerte:

- Auswertung der Messreihen:
- Magnetische Flussdichte B in Abhängigkeit von der Stromstärke I
Die Messpunkte liegen auf einer Ursprungsgerade. B ist also
proportional zu I: B~I.
- Magnetische Flussdichte B in Abhängigkeit von der Spulenlänge L
Die Messpunkte liegen auf einer Hyperbel, da der b-Wert etwa gleich
-1ist: y=a·x-1=a·1/x. B ist also antiproportional zu I:
B~1/L.
- Messung zur Abhängigkeit mit der Windungszahl n in der nächsten
Stunde.
2015-01-15
- Besprechung der Zeugnisnoten.
- Da die Windungszahl n proportional zur magnetischen Fussdichte B ist
(B~n) gilt insgesamt: B~I∙n/L.
Diese Proportionalität als Gleichung geschrieben folgt in der nächsten
Stunde.
- Exkurs: Wiederholung bzw. Neubesprechung von Kreisbewegungen:
Winkelgeschwindigkeit ω
Da bei einer Drehbewegung die bewegten Orte abhängig vom Radius
unterschiedliche Bahngeschwindigkeiten besitzen, sucht man nach einer
Größe, die für alle bewegten Orte gleich ist.
Man nimmt dafür den Winkel.
Zur Beschreibung der Drehgeschwindigkeit gibt man dann an, um wieviel
der Winkel pro Zeiteinheit zugenommen hat.
Die Winkel werden dabei im Bogenmaß angegeben.
Im Bogenmaß entspricht dem Winkel 360° die Größe 2π (Umfang des
Einheitskreises mit dem Radius 1).
Die Größe Winkel pro Zeit nennt man Winkelgeschwindigkeit ω:

2015-01-19
- Fortsetzung der Messung aus der vorletzten Stunde: Es ergibt sich,
dass die magnetische Flussdicht B proportional zur Windungszahl ist:
B~n.
- Insgesamt ergibt sich die Proportionalität B~I·n/L, wie man es auch
durch folgende theoretische Herleitung vorhersagen kann:
- Analog zu σ im elektrischen Feld wird im magnetischen Feld eine Größe
H definiert,die beschreibt, wie das Feld entsteht.
In der Formel für σ wird Q durch Q·v ersetzt und man erhält
.
Die Platten (siehe Überlegung vor einigen Stunden) haben die Höhe h und
die Länge L.
In dieser Formel ersetzen wir Q·v wie schon weiter oben gezeigt durch
"Stromstärke mal Länge".
In diesem Fall ist die Länge gleich 2 mal der Höhe der Platten, also
Länge=2·h.
Es ergibt sich
.
Die Gesamtfläche der Platten berechnet sich aus A=2·h·L. Dieser Term
wird in die Formel eingesetzt. Gekürzt ergibt sich dann
.
- Schneidet man die Kondensatorplatten in Streifen, so wird sich das
nicht auf den Stromfluss und damit auf das Magnetfeld auswirken:

Werden nun aber die Streifen elektrisch voneinander isoliert und wird
der Strom immer im Kreislauf einzeln durch jeden Streifen gelenkt,
soergibt sich ein Magnetfeld der n-fachen Stärke, wenn n die Anzahl der
Streifen ist, in die eine Platte zerschnitten wird:

Die Formel erweitert sich so zu
. Dieses H nennt man magnetische
Feldstärke.
- Die Form der Apparatur ähnelt einem aufgewickelten Draht und gleicht
sich damit einer Spule an.
Es folgt: Das Innere einer stromdurchflossenen Spule enthält ein
homogenes magnetisches Feld, dessen Feldlinien in Richtung
derSpulenachse zeigen.
Analog zu
schreiben wir hier
.
Die magnetische Flussdichte B (feldbeschreibende Größe) ergibt sich also
aus eine Feldkonstante μ0 mal der magnetischen Feldstärke H
(felderzeugenden Größe).
H setzt sich zusammen aus der Stromstärke I, der Windungszahl n der
Spule und der Länge L der Spule.
- Der Proportionaltätsfaktor μ0 lässt sich bestimmen aus den
Messwerten für B, I, n und L:

Unsere Messung mit der ausziehbaren Spule ergab 1,23·10-6Vs/Am
und
stimmte mit dem Literaturwert 1,26·10-6Vs/Am gut überein.
- Magnetfeld eines stromdurchflossenen Leiters
Bekannt ist, dass um einen stromdurchflossenen Leiter ein Magnetfeld
existiert, dessen Feldlinien
konzentrische
Kreise um den Leiter beschreiben.
Wie hängt aber die Größe der Kraftflussdichte von der Stromstärke
des
Stroms und dem Abstand vom Leiter ab?
Wir haben folgende Messung durchgeführt:

Bei verschiedenen Abständen der Hallsonde vom stromdurchflossenen Leiter
wurde die magnetische Flussdichte gemessen:
Die Hallsonde befindet sich im Messgerät 12,5mm von der Spitze entfernt.
Der Leiter hat einen Durchmesser von 8mm. D. h. dererste Messpunkt liegt
16,5mm von der Mitte des Leiters entfernt. Das Abstandslineal zeigt
dabei den Wert 205mm. Eine Hallspannung von 1μV entspricht 5μT=5·10-6T.
Auswertung mit dem Taschenrechner:
Formeln in den Listen:
Abstand in der Einheit m: L3=(L1-205+16,5)/1000
Magnetische Flussdichte in der Einheit T: L4=L2·5·10-6T
Es ergibt sich näherungsweise folgende Funktionsgleichung:
,
wobei r der Abstand des Messpunktes vom Leiter ist.
Da die magnetische Flussdichte B proportional zur Stromstärke I
ansteigt, gilt
.
Der Proportionalitätsfaktor ergibt sich aus folgender Überlegung:
- Magnetfeld eines stromdurchflossenen Leiters
Bei der Behandlung des elektrischen Feldes einer geladenen Stange haben
wir herausgefunden, dass die Feldlinien in einer Ebene senkrecht zur
Stange sternförmig auseinander laufen, an der Stange entlang aber
parallel zueinander:

Eine theoretische Überlegung ergibt:

- Wir haben gesehen, dass die Formeln vom elektrischen aufs magnetische
Feld zu übertragen sind (allerdings nur Analogie, keine Beweiskraft!),
wenn man die Ladung Q durch die "bewegte Ladung" Q·v ersetzt. Außerdem
muss man B statt E und H statt σ schreiben.
Da die geladene Stange analog zum stromdurchflossenen geraden Leiter zu
sehen ist, ergibt sich
und 
- Der Versuch ergab die Beziehung
. Eine Auswertung der Messwerte ergibt, dass der
Proportionalitätsfaktor tatsächlich den Wert
besitzt.
2015-01-22
- Drehbewegungen wurden schon in Klassenstufe 10 behandelt.
Hier zur Erinnerung ein möglicher Versuch zur Gewinnung einer Formel für
die Zentripetalkraft:
- Versuch zur Zentripetalkraft
Mit dem Zentralkraftgerät wird die Zentripetalkraft in Abhängigkeit von
der Masse, dem Radius und der Winkelgeschwindigkeit untersucht.

- Messwerte und Auswertung:
- Kraft in Abhängigkeit von der Masse
- Kraft in Abhängigkeit vom Radius
- Kraft in Abhängigkeit von der Winkelgeschwindigkeit

- Die 3 Versuche haben ergeben:
- Die Kraft ist proportional zur Masse: F~m
- Die Kraft ist proportional zum Radius: F~r
- Die Kraft ist proportional zu 1 geteilt durch das Quadrat der
Umlaufdauer und damit proportional zum Quadrat der
Winkelgeschwindigkeit: F~ω²
Insgesamt gilt also: F~m·ω²·r. Bei Messungen findet man, dass der
Proportionalitätsfaktor 1 (einheitenlos) sein muss.
Ergebnis: F=m·ω²·r= m·v2/r
- Anwendung der Formeln beim Versuch zur e/m-Bestimmung
- Versuch zur e/m-Bestimmung
Elektronen werden beschleunigt (Wehnelt-Zylinder rechts in der
Röhre) und werden im Magnetfeld der Helmhotz-Spulen auf eine Kreisbahn
gezwungen.
Gemessen werden die Beschleunigungsspannung UB, die
Stromstärke I in den Helmholtz-Spulen (und damit auch die magnetische
Flussdichte B) und der Radius r (bzw. der Durchmesser d) der Kreisbahn.
- Herleitung der Formel zur Bestimmung des Wertes von e/m
- Versuchsdurchführung in der nächsten Stunde
2015-01-26
- Ergebnisse der Versuchsdurchführung und Auswertung:
L1 : angelegte Spannung UB.
L2 : Stromstärke der Helmholtzspulen I.
L3 : Radius der Kreisbahn r.
L4 : magnetische Flussdichte B nach der (vom Hersteller der
Helmholtzspulen) angegebenen Formel berechnet:
; n=154 ; R=0,2m
L4=1,26*10-6*0,715*154/0,2*L2
L5 : Wert für e/m nach der Formel aus der letzten Stunde berechnet
L5=2*L1/(L4^2*L3^2)
Der Wert 2,27∙1011C/kg ist etwas zu groß (Tabellenwert:
1,76∙1011C/kg), aber von der Größenordnung her richtig.
Schwierigkeiten bereiteten das Ablesen der Länge des Durchmessers, da
das Linial wegen der Glaskugel nicht in der Nähe des leuchtenden Kreises
positioniert werden konnte.
2015-01-29
- Weitere Übungen zum Verhalten von bewegten Ladungen in elektrischen
und magnetischen Feldern:
- Wienfilter
- Massenspektrograph
(weiterer
Link)
- Beschleuniger (Linearbeschleuniger,
Zyklotron)
Beim Zyklotron werden geladene Teilchen durch eine Wechselspannung
beschleunigt.

Da die Umlaufdauer konstant ist, muss die Frequenz der Wechselspannung
nicht erhöht werden, wenn die geladenen Teilchen schneller werden.
Rechnung dazu:

Da in der Formel nur Konstanten und die konstant gehaltene Größe B
(Magnetfeld) stehen, ist T auch konstant.
2015-02-05
- Rechnungen zum Zyklotron (Radius, Geschwindigkeit und Energie bei
gegebener Beschleunigungsspannung)
- Magnetisierung einer ferromagnetischen Substanz
Eine lange magnetisierbare Metallstange befindet sich im Feld einer
Spule (1200 Windungen).
Die Spule wird von Gleichstrom durchflossen, dessen Stärke und Polarität
stufenlos geregelt werden kann.
Mit einer Hallsonde misst man am Ende der Stange die magnetische
Flussdichte.

Die Magnetisierung folgt der an die Spule angelegten Spannung. Das
geschieht allerdings mit Verzögerung, so dass der Grad der
Magnetisierung davon abhängig ist, ob die Spannung erhöht oder
erniedrigt wird.

- Der Verlauf der Auswirkung (hier: Magnetismus) bei Einfluss eines
erzeugenden Systems (hier: Spulenstrom) wird durch die Hysteresekurve
dargestellt. Im Link werden weitere Beispiele für Hysteresekurven in
anderen Bereichen gegeben.Das Magnetfeld (bzw. die magnetische
Kraftflussdichte), die zurück bleibt, wenn man den Spulenstrom wieder
auf 0 A zurück fährt, nennt man Remanenz.
2015-02-09
- Einführender Versuch zur Induktion:
Durch eine Leiterschaukel im Magnetfeld wird ein Strom geleitet.
Beim Einschalten bewegt sich der quer liegende Leiter je nach Polung in
die eine oder die andere Richtung.

Die Bewegungsrichtung lässt sich mit der 3-Finger-Regel der linken Hand
bestimmen:
- Daumen: Bewegungsrichtung der Elektronen (vom Minus- zum Pluspol,
hier von blau nach rot)
- Zeigefinger: Richtung des Magnetfeldes (vom Nord- zum Südpol)
- Mittelfinger: Kraft auf die Elektronen. Die Elektronen nehmen den
Leiter mit sich, hier in den Hufeisenmagneten hinein.
- Physikalische Prozesse lassen sich oft umkehren
- 1. Prozess:
Ablenkung eines stromdurchflossenen Leiters im Magnetfeld

Ursache: Stromfluss, Bewegung der Elektronen, blauer Pfeil, Daumen der
linken Hand
Vermittlung: Magnetfeld, Feldlinien vom Nord- zum Südpol, roter Pfeil,
Zeigefinger der linken Hand
Wirkung: Bewegung des Drahtes, in den Hufeisenmagneten hinein, gelber
Pfeil, Mittelfinger der linken Hand
- 2. Prozess:
Induktion, Erzeugung einer Spannung durch Bewegen eines Drahtes im
Magnetfeld

Ursache: Bewegung des Drahtes, in den Hufeisenmagneten hinein, gelber
Pfeil, Daumen der linken Hand
Vermittlung: Magnetfeld, Feldlinien vom Nord- zum Südpol, roter Pfeil,
Zeigefinger der linken Hand
Wirkung: Stromfluss, Bewegung der Elektronen, blauer Pfeil,
Mittelfinger der linken Hand
- Während beim ersten Prozess die Elektronen vom Minuspol (rechts)
kommen, werden die Elektronen im Draht im zweiten Prozess durch die
Lorentzkraft nach rechts verschoben und sammeln sich am rechten Ende
des Spannungsgerätes.
Die Elektronenrichtung ist also im Umkehrprozess genau entgegengesetzt
zum ersten Prozess.
Da durch den ersten Prozess (Bewegung des Drahtes in den
Hufeisenmagneten hinein) die Elektronen entsprechend des zweiten
Prozesses zum Minuspol gedrängt werden, hemmt die Induktionswirkung
den Stromfluss im ersten Prozess (Lenzsche
Regel).
- Die Erfahrung, dass durch Bewegung eines Leiters im Magnetfeld eine
Spannung erzeugt werden kann, wird in der Technik intensiv ausgenutzt
(Generatoren, Fahrraddynamo, ...).
- Die induzierte Spannung durch einen einzelnen bewegten Draht im
Magnetfeld ist sehr gering.
Verstärken lässt sich die Spannung durch Parallel-Legen von Leitern,
z.B. bei einer Spule:

Die induzierte Spannung entsteht, wenn entweder die Spule im Magnetfeld
bewegt wird oder sich der Magnet in Bezug auf die Spule bewegt.
- Aber auch ohne Bewegung kann man induzierte Spannungen erzeugen, z.B.
durch Wechselstrom:
Durch eine Spule (links) fließt Wechselstrom. Obwohl die Spule rechts
nicht durch elektrische Leiter mit der linken Spule verbunden ist,
fließt auch in ihr ein Wechselstrom, da das Magnetfeld der linken Spule
die rechte Spule durchsetzt. Um die Wirkung zu erhöhen, legt man in die
Spulen Eisenkerne, die die magnetische Wirkung vergrößern.

Anwendungen dieses Effekts: Transformatoren, z.B. Netzteile für
elektronische Geräte, Trennung zweier Stromkreise, Ladegerät für
elektrische Zahnbürste.
- Bei der Weiterleitung elektrischer Energie über weite Strecken benutzt
man Hochspannung.
Wir haben im Modell-Versuch gesehen, wie das geschieht und warum man so
vorgeht:
Zunächst besitzen alle Spulen dieselbe Windungszahl (n=600).
Die mittleren Spulen sind durch einfache Kabel miteinander verbunden.
Die Lampe rechts leuchtet nun.
Dann wird ein langer Übertragungsweg durch Widerstände (in der Mitte,
jeweils 3,3 kΩ) simuliert.
Besitzen alle Spulen wieder die gleiche Windungszahl (n=600), so
leuchtet die Lampe nicht, weil durch die Widerstände viel Energie
verbraucht wird.
Werden aber die mittleren Spulen durch Spulen mit der Windungszahl
n=10000 ersetzt, leuchtet die Lampe, da durch die hohe Spannung die
Stromstärke durch die Widerstände sehr gering ist und so gemäß der
Gleichung P=U∙I wenig Energie in innere Energie umgewandelt wird.
2015-02-12
- Lenzsche Regel: Die Induktionsspannung ist der angelegten Spannung
entgegengesetzt gerichtet.
Wird an eine Spule eine Spannung angelegt, so steigt der Stromfluss
wegen der Induktionsspannung nur langsam an.
- Die theoretische Herleitung der Induktionsgleichung ergab mit Hilfe
des "magnetischen Flusses Φ=A·B" mit A: Fläche der Spule und B:
magnetische Flussdichte folgende Gleichung:

- Beispiele für die Lenzsche Regel (Die Ursache einer induzierten
Spannung wird durch diese Spannung abgeschwächt)
Sind ein Magnetfeld und ein nichtmagnetisierbares Material in
Relativbewegung zueinander, so entstehen im nichtmagnetisierbaren
Material Wirbelströme, die die Relativbewegung dieses Materials hemmen.
- Waltenhofersches Pendel
Schwingt eine massive Aluminiumplatte (links) in einem
Magnetfeld, so wird sie abgebremst. Ist die Platte dagegen in feine
Streifen zerschnitten (rechts), so können sich keine Wirbelströme
ausbilden und die Platte schwingt (fast) ungehindert weiter.
- Fallen eines Magneten in einem Rohr
Während eine nichtmagnetische Schraube die Rohre schnell
durchfällt, benötigt ein fallender Hochleistungsmagnet (Neodym) viel
mehr Zeit.
Im Aluminium-Rohr fällt der Magnet schneller (ca. 3 s) als im
Kupferrohr (ca. 15 s), da Kupfer besser als Aluminium leitet und die
Wirbelströme sich deshalb im Kupferrohr intensiver auswirken können.
- Fliegender Kupferring
Eine von Wechselstrom durchflossene Spule stößt auf Grund der
Lenzschen Regel einen Kupferring, der sich auf einem gemeinsamen
Einsenkern befindet, ab.
Bei sehr schnellem Hochfahren der Spannung fliegt der Kupferring dabei
bis in große Höhe (Achtung: Spule fixieren!).
2015-02-16
- Verschiedene Berechnungen zum Induktionsgesetz in der Form
- Spannungsstoss:
- Wenn man die magnetische Flussdichte verändert, so wird in der
Induktionsspule eine Spannung induziert.
Geschieht die Veränderung sehr langsam, ist also der Zeitraum der
Änderung groß, so ist die induzierte Spannung klein,
geschieht dagegen die Veränderung sehr schnell, ist also der
Zeitraum der Änderung klein, so ist die induzierte Spannung groß.
Bei linearer zeitlicher Änderung des Spulenstroms (n: Windungszahl,
d: Länge der Spule, I: Spulenstrom) gilt:
Rechts in der Gleichung steht ein konstanter Wert, also auch links.
Das konstante Produkt aus der induzierten Spannung und dem
Zeitintervall nennt man Spanungsstoß. Die induzierte Spannung ist
also umgekehrt proportional zur Zeitdauer.
- Für eine Änderung der Fläche gilt das unter dem letzten Punkt
Gesagte analog.
- Ist die Änderung nicht linear, muss zur Berechnung des
Spannungsstoßes der Flächeninhalt unter der Spannungskurve im
t-U-Diagramm bestimmt werden:
2015-02-19
- Eine induzierte Spanung entsteht, wenn sich in der Nähe eines Drahtes
die Stärke eines Magnetfeldes ändert oder wenn sich ein Draht in einem
Magnetfeld bewegt bzw. wenn sich die Größe einer von magnetischen
Feldlinien durchsetzten Fläche ändert.
- Speziell kann das Magnetfeld von einer stromdurchflossenen Spule
erzeugt werden und die induzierte Spannung in einer anderen Spule
erzeugt werden.
- Aber auch eine einzige Spule kann erstens das Magnetfeld erzeugen und
erfährt zweitens gleichzeitig die Auswirkung der induzierten Spannung.
Man nennt den dabei beobachteten Effekt Selbstinduktion.
Dazu folgende allgemeine Rechnung:
Eine Spule der Windungszahl n, der Länge L und der Querschnittsfläche A
wird von einem Strom I(t) durchflossen, dessen Stärke sich mit der Zeit
t ändert.
Da die Abmessungen der Spule sich nicht ändern, gilt:

Bei einer langgestreckten Spule der Länge d gilt
und damit 
Daraus folgt:
mit 
L nennt man Induktivität
der Spule. Sie wird in der Einheit Henry H=Vs/A gemessen.
Die Induktivität ist bei einer Spule eine Konstante, die sich aus dem
Aufbau der Spule ergibt und die angibt, wie stark die Spannung bei einer
bestimmten Stromstärkeänderung ist.
- In einer Beispielrechnung haben wir gesehen:
Eine luftgefüllte Spule (μr=1) mit der Windungszahl n=1200,
der Querschnittsfläche A=49cm2 und der Länge 7cm, bei der die
Stromstärke von 2A auf 0A in 10s gleichmäßig abfällt, besitzt die
Induktivität
und erzeugt die Spannung
.
- Die Auswirkung der Selbstinduktion werden in
folgenden Versuchen deutlich:
Ein einfacher Stromkreis wird aufgebaut, der einen Schalter, eine Lampe
und 2 Spulen gleicher Bauart und Windungszahl enthält.
Versuchsergebnisse:
- Die Spulen stehen einzeln und ohne Eisenkern
Beim Einschalten des Stroms durch den Schalter leuchtet die Lampe
unmittelbar nach dem Einschalten auf.
- Die Spulen sind auf einem Eisenkern
angeordnet. Der Strom fließt so durch die Spulen, dass die
entstehenden Magnetfelder entgegengesetzt gerichtet sind.
Beim Einschalten des Stroms durch den Schalter leuchtet die Lampe
unmittelbar nach dem Einschalten auf.
- Die Spulen sind auf einem Eisenkern
angeordnet. Der Strom fließt so durch die Spulen, dass sich die
entstehenden Magnetfelder gegenseitig verstärken.
Beim Einschalten des Stroms durch den Schalter leuchtet die Lampe erst
längere Zeit nach dem Einschalten auf.
- Deutung der Versuche:
- Bei den beiden ersten Versuchen sind die
entstehenden Magnetfelder sehr schwach bzw. heben sich gegenseitig
auf. Eine Auswirkung der Selbstinduktion ist dabei nicht zu
beobachten.
- Beim dritten Versuch ensteht ein starkes
Magnetfeld. Beim Aufbau des Feldes durch zeitliche Änderung der
Stromstärke entsteht eine starke induzierte Spannung, die wegen der
Lenzschen Regel der angelegten Spannung entgegengesetzt gerichtet ist.
Der Anstieg der Stromstärke wird also durch die Selbstinduktion
begrenzt und es dauert länger, bis die Stromstärke so angewachsen ist,
dass die Lampe leuchtet.
- Wenn bei fließendem Strom das Joch durch den
oberen Teil geschlossen wird, geht die Lampe erst aus und nach einiger
Zeit wieder an. Grund: Durch Änderung der magnetische Flussdichte wird
eine Spannung induziert, die der angelegten Spannung entgegengesetzt
gerichtet ist. Die Stromstärke sinkt dadurch so stark, dass die Lampe
erlöscht.
- Bestimmung der Induktivität einer Spule im
Versuch

Auf den Spulen, die im Unterricht eingesetzt werden, ist häufig die
Induktivität L aufgedruckt.
Bei der im Versuch benutzten Spule findet man so z.B. den Hinweis:
L=35mH (Milli-Henry).
Eine Spule mit Eisenkern hat aber eine wesentlich höhere Induktivität.
Um diese zu messen, wird eine Spule mit einem Schutzwiderstand (R=1kΩ)
und einem Schalter in Reihe geschaltet.
Der Stromverlauf beim Einschalten wird mit dem Cassy-Interface
aufgezeichnet:
Man erkennt, dass die Stromstärke für die angelegte Spannung von U0=16V
erst nach einer gewissen Zeit erreicht wird, weil beim Einschalten die
induzierte Spannung Uind erzeugt wird und den
Elektronenfluss hindert.
Da hier die Querschnittsfläche A der Spule konstant bleibt, sich aber
die magnetische Kraftflussdichte B der Spule ändert, gilt

Für die Spannung U(t) zur Zeit t gilt 
Zur Zeit t=0 ist I=0 und die induzierte Spannung ist so groß wie die
angelegte Spannung: 
Die Ableitung von I zur Zeit 0 kann man ermitteln, indem man eine
Tangente an die Messkurve legt:

Angelegte Spannung dividiert durch die Steigung der Tangente ergibt
den Wert für die Induktivität L, hier

Der Unterschied zum Aufdruck L=35mH auf der Spule ist durch die
Verstärkung des Magnetfeldes durch den Eisenkern zu erklären.
Der Quotient aus angelegter Spannung und endgültig erreichter
Stromstärke ergibt den Widerstand
, der mit dem aufgedruckten
Widerstandswert 1kΩ verträglich ist.
- Die in einem Magnetfeld gespeicherte Energie ergibt sich aus der
Definitionsgleichung für die Spannung (=Energie pro Ladung) und
anschließenden Umformungen:
weiter mit Schwingungen
und Wellen