Unterrichtseinsichten - Schuljahr 2011/2012 - Mathematik 11ma3g
Wahrscheinlichkeitsverteilungen
2012-02-21
- Wiederholung zur Wahrscheinlichkeitsrechnung (Klassen 5 bis 10):
- Die Wahrscheinlichkeit p eines Ereignisses ist im Prinzip ein
willkürlicher Wert zwischen 0 und 1.
Der Wert soll voraussagen, mit welcher relativen Häufigkeit man
bei einem Zufallsversuch rechnen kann.
Deshalb wählt man meist die Wahrscheinlichkeit so, dass sie mit
der relativen Häufigkeit eines Zufallsversuchs mit großem
Umfang übereinstimmt.
Vielfach lässt sich aber auch die Wahrscheinlichkeit berechnen, z.
B. bei Laplace-Versuchen.
- Laplace-Versuche sind Versuche, bei denen die
Wahrscheinlichkeiten der Elementarereignisse übereinstimmen.
Beispiel: Würfeln mit einem W6-Würfel. Die
Wahrscheinlichkeiten für alle Zahlne sind gleich p=1/6
(falls der Würfel nicht gezinkt ist).
Bei Laplace-Versuchen gilt: die Wahrscheinlichkeit ist gleich der
Anzahl der Erfolge dividiert durch die Anzahl der Versuche.
- Empirisches Gesetz der großen Zahl
Führt man einen Zufallsversuch sehr oft durch, so stabilisiert
sich die relative Häufigkeit mit wachsender Anzahl der
Versuchsdurchgänge.
Das lässt sich an folgender Tabelle sehr
gut sehen:

In Spalte B werden die Zufallszahlen mit der Formel
=ZUFALLSBEREICH(1;4) erzeugt.
In Spalte C werden die Erfolge durch 1 und die Misserfolge durch 0
markiert. Die Formel: =ZÄHLENWENN($C$1;B3)
Die relativen Häufigkeiten in Spalte D werden mit der Formel
=SUMME($C$3:C3)/A3 (in Zelle D3, dann diese Formel weiter nach unten
kopieren) erzeugt.
Das Diagramm zeigt, dass nach zunächst unheitlichem Verlauf die
relativen Häufigkeit einem Wert zwischen 0,2 und 0,3 zustrebt.
Theoretisch muss sich der Wert 0,25(=1/4) ergeben.
Die Zahl in C3 kann geändert werden und gibt das Ereignis an.
- Sucht man die Wahrscheinlichkeit für ein zusammengesetzes
Ereignis, so kann man die Wahrscheinlichkleiten der Elementarereignisse
addieren.
Beispiel:

- Die Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis E ist gleich 1
minus die Wahrscheinlichkeit für das Gegenereignis von E:

Beispiel: p({1;2;3;4;5})=1-p({6})=1-1/6=5/6
- Historische Aufgabe "Problem von Chevalier de Meré"
Welches der Ereignis E1 und E2 hat die
größere Wahrscheinlichkeit?
E1: Mindestens eine Sechs beim 4-fachen Würfeln mit
einem Würfel.
E2: Mindestens ein Sechser-Pasch (also zwei Sechsen) beim
24-maligen Würfeln mit zwei Würfeln.
- Lösung für E1
Pfaddiagramm: 
Da die Berechnung der Summe länger dauern wird (vor allem im
Hinblick auf das Ereignis E2), wird eine vereinfachte
Berechnung gesucht.
Nennt man den Bruch 5/6 allgemein q, so ist zu berechnen q0+q1+q2+q3.
Allgemein besteht die Frage, wie man eine Summe mit n Summanden
berechnen kann, also q0+q1+q2+q3+...+qn-1.
Ansatz: die Summe sei durch einen Bruch dargestellt:

Dann gilt
.
Mit dem Ansatz Nenner=1-q ergibt sich:

Also insgesamt:
.
Daraus folgt:
.
Schaut man sich das Ergebnis an, sieht man, dass man das Ergebnis auch
viel einfacher erhalten kann.
Man berechne einfach die Wahrscheinlichkeit für das Gegenereignis
(keine 6 beim 4-fachen Würfeln) und subtrahiere das Ergebnis von 1:

- Hausaufgabe: Berechnen von p(E2).
2012-02-23
- Lösung der Hausaufgabe:
E2: Ein Pasch 66 bei 24-maligem Würfeln

Man sieht, dass E2 geringfügig seltener eintritt als E1.
- Nach der Formel
aus der letzten Stunde haben wir uns überlegt, dass für eine
unendlich lange Summe (man nennt das dann "Reihe") der Wert von qn
gegen 0 geht. Die Formel heiß dann:
.
- Weitere
Übungen zu Baumdiagrammen und der Berechnung von
Wahrscheinlichkeiten mit Hilfe der Wahrscheinlichkeit des
Gegenereignisses.
2012-02-28
- Übungsaufgabe zur Unterscheidung zwischen "Ziehen mit
Zurücklegen" und "Ziehen ohne Zurücklegen".
Beim Ziehen mit Zurücklegen bleiben die Wahrscheinlichkeiten
für einzelne Ereignisse konstant.
Beim Ziehen ohne Zurücklegen ändert sich jedesmal die
Wahrscheinlichkeit. Da das zu erheblichem Rechenaufwand führen
kann, rechnet man näherungsweise mit "Ziehen mit
Zurücklegen", wenn die betrachtete Menge sehr groß
gegenüber der Stichprobe ist (z. B. aus den Schüler(inne)n
einer Schule werden 3ausgewählt. Mit welcher Wahrscheinlichkeit
handelt es sich um 2 Mädchen und einen Jungen?)
- Übungsaufgabe zum Fall "Lotto 4 aus 8" und "Lotto 3 aus 6".
Die Anzahl der verschiedenen Möglichkeiten der Ziehung bei "4 aus
8" berechnet sich so:
- Für die erste Zahl hat man 8 Möglichkeiten, für
die 2. Zahl dann noch 7, für die 3. Zahl 6 und für die 4.
Zahl 5 Möglichkeiten.
Insgesamt sind das also 8·7·6·5=1680
Möglichkeiten.
- Da es aber auf die Reihenfolge nicht ankommt, muss man noch
berechnen, auf wieviel Arten man die Lösungszahlen der Reihe nach
legen kann:
Für die 1. Zahl gibt es 4 Möglichkeiten, für die 2. Zahl
3, für die 3. Zahl 2 und für die 4. Zahl 1 Möglichkeit,
zusammen also 4·3·2·1=24 Möglichkeiten.
- Diese 24 Möglichkeiten sind für das Ergebnis
gleichwertig.
Man muss also die Anzahl 1680 noch durch 24 dividieren. Das ergibt
1680:24=70.
Es gibt also 70 verschiedene Ergebnisse beim "Lotto 4 aus 8".
- Kein Grund zur Besorgnis: Die Rechnung zum Lotto-Beispiel werden
wir im weiteren Verlauf des Unterrichts noch genau behandeln.
2012-03-01
- Weitere Übung zu Pfaddiagrammen. Wenn die Pfade so
verknüpft sind, dass ein Punkt über mehrere Pfade erreicht
werden kann, müssen die Wahrscheinlichkeiten für alle diese
Pfade addiert werden.
- Geburtstagsproblem: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit,
dass in einer Gruppe von Menschen wenigstens 2 Personen am selben Tag
Geburtstag haben?
Eure Vermutungen lagen für eine Gruppe von 22 Personen zwischen
0,02% und 16%.
In unserem Kurs waren keine "Geburtstagszwillinge" dabei.
Die Simulation mit dem Taschenrechner (MATH > PRB > 5:randInt)
ergab mit der Eingabe randInt(1,365) eine Wahrscheinlichkeit von
über 50%.
Zur genaueren Untersuchung haben wir ein Java-Programm (download) benutzt.

Zur Berechnung haben wir den Weg über die Wahrscheinlichkeit des
Gegenereignisses eingeschlagen:

E=Mindestens 2 Personen haben am selben Tag Geburtstag.
Nicht E=Alle Personen haben an verschiedenen Tagen Geburtstag.

2012-03-06
- Kann man den Ereignissen eines Zufallsversuchs eindeutig
Zahlenwerte zuordnen, so nennt man die Zuordnungsvorschrift
"Zufallsgröße" und die Zahlenwerte die "Werte der
Zufallsgröße". Zufallsgrößen kennzeichnet man oft
mit den Großbuchstaben X, Y, Z und die Werte mit k.
- Wird jedem Wert der Zufallsgröße eine
Wahrscheinlichkeit zugeordnet, so nennt man diese Zuordnungsvorschrift
"Wahrscheinlichkeitsverteilung" oder einfach "Verteilung der
Zufallsgröße".
- Wir haben die neuen Bezeichnungen an Hand folgenden Beispiels
eingeführt:
Ein Glücksrad besitzt 6 gleich große Sektoren, die mit 0, 0,
0, 1, 1 und 2 beschriftet sind.

Das Rad wird 2-mal gedreht. Die beiden gezogenen Zahlen werden
miteinander multipliziert und ergeben den Gewinn in Euro.
Die Frage ist, wie hoch der Spieleinsatz sein muss, damit das Spiel
fair ist (d. h. dass man im Schnitt nichts verliert aber auch nichts
gewinnt).
- Zufallsgröße ist hier der Gewinn in Euro.
- Die Werte k der Zufallsgröße X ergeben sich aus der
Multiplikation.
Folgende Zahlenkombinationen sind möglich:
0·0=0
0·1=0
0·2=0
1·1=1
1·2=2
2·2=4
Damit gilt: 
- Da das einmalige Drehen der Scheibe ein Laplace-Versuch ist,
kann man die Wahrscheinlichkeit für eine Zahl durch "Anzahl der
jeweiligenZahl dividiert durch 6" berechnen:
p(0)=3/6 ; p(1)=2/6 ; p(2)= 1/6
Bei der Berechnung der Wahrscheinlichkeiten muss man beachten, das die
Ereignisse "erst 0, dann 1" und "erst 1, dann 0" verschiedene
Ereignisse sind.
Durch den vorgestellten Faktor 2 wird das berücksichtigt.

Mit Hilfe des Additionssatzes folgt:

Das bedeutet zum Beispiel: Einen Gewinn von 2 Euro erhält man in 4
von 36 Spielen, also insgesamt 2 Euro · 4 = 8 Euro in 36 Spielen.
Um den Gewinn pro Spiel zu erhalten, muss man deshalb den Gewinn mit
der Wahrscheinlichkeit multiplizieren.
- Errechnet man so den Gewinn für alle
Gewinnmöglichkeiten pro Spiel und addiert diese Werte, so
erhält man den Gesamtgewinn pro Spiel.
Diesen Wert nennt man "Erwartungswert".
- Am einfachsten erfolgt die Berechnung (wenn man keinen
Taschenrechner benutzen möchte) mit einer Tabelle:

Man kann also pro Spiel mit 44 Cent Gewinn rechnen. Der Einsatz
müsste also auch 44 Cent betragen.
2012-03-08
- Weitere Übungsaufgaben zu den Begriffen
"Zufallsgröße" und "Erwartungswert".
2012-03-13
- Einführung in das Thema Bernoulli-Versuche
- Ein Zufallsversuch ist ein Bernoulli-Versuch, wenn
- es nur zwei Ausgänge gibt (Erfolg und Misserfolg)
- wenn die Wahrscheinlichkeiten bei mehrstufigen Versuchen gleich
bleiben (Ziehen mit Zurücklegen)
- Näherungsweise
kann man auch beim Ziehen ohne Zurücklegen von einem
Bernoulli-Versuch sprechen, wenn die Anzahl der Ziehungen sehr klein
gegenüber der untersuchten Erfolgs-Menge und Misserfolgs-Menge ist.
2012-03-20
- Herleitung von Formeln
- Zieht man aus insgesamt k Urnen, die n1, n2,
n3, ... , nk Kugeln enthalten, jeweils 1 Kugel,
so gibt es für diesen Vorgang n1·n2·n3·
... ·nk Möglichkeiten.
- Ist die Anzahl der Kugeln in jeder Urne gleich groß, so
hat man nk Möglichkeiten, aus jeder Urne 1 Kugel zu
ziehen.
Diesen Zufallsversuch könnte man auch mit einer einzigen Urne
durchführen, wenn man "mit Zurücklegen" zieht.
- Man würfelt 10-mal mit einem Würfel W6. Wie
groß ist die Wahrscheinlichkeit, 4-mal eine 1 zu würfeln?
Die Wahrscheinlichkeit für "eine 1" ist 1/6, für "keine 1"
5/6.
Angenommen, die vier Einsen würden gleich zu Beginn gewürfelt
und danach würden nur noch andere Zahlen gewürfelt werden, so
ergibt sich die Wahrescheinlichkeit

Nun kann man die vier Einsen aber nicht nur zu Beginn, sondern auch
später würfeln.
Für die erste 1 hat man dazu 10 Würfe zur Auswahl, für
die 2. Eins noch 9 Würfe, für die 3. Eins 8 Würfe und
für die 4. Eins 7 Würfe.
Insgesamt sind es also 10·9·8·7=5040 mögliche
Ergebnisse.
Einige dieser Ergebnisse sind aber doppelt gezählt: Stehen die 4
Würfe mit einer 1 fest, so kann man die Einsen so auf diese 4
Plätze verteilen, dass die erste Eins 4 Möglichkeiten, die 2.
Eins 3, die 3. Eins 2 und die 4. Eins nur noch 1 Möglichkeit hat.
Zusammen sind das 4·3·2·1=24 mögliche
Fälle.
Die Gesamtzahl 5040 muss also durch diese 24 Fälle dividiert
werden: 5040/24=210.
Es gilt also:

- Um nicht jedesmal diese Überleguingen durchführen zu
müssen, wird nun eine Formel entwickelt für den allgemeinen
Fall: k-mal Erfolg bei n Versuchen.
Die Wahrscheinlichkeit für "Erfolge" sei p und für Misserfolg
damit (1-p)=q.
Die k Erfolge lassen sich wie im Beispiel oben den Versuchen auf
n·(n-1)·(n-2)· ... ·(n-k+1) Arten zuordnen.
Einige, nämlich k·(k-1)· ...
·3·2·1, sind doppelt. Bildet man den Quotienten
aus beiden Produkten, so erhält man die tatsächliche Anzahl
der erfolgreichen Fälle bei k Erfolgen. Durch Erweitern, Benutzen
der Fakultätsdarstellung und Definition von Binomen erhält
maneine einfachere Darstellung:

Daraus folgt für die Wahrscheinlichkeit:

2012-03-22
- Die Berechnungen in der letzten Stunden sind zum Teil sehr
zeitaufwändig und durch die vielen Tastendrücke auf dem
Taschenrechner auch fehleranfällig.
Zum Glück gibt es Abkürzungen:
- Die Binome
berechnen
sich mit n nCr k, wobei man die Funktion nCr so erhält: MATH >
PRB > 3:nCr
Beispiel mit n=10 und k=4:
- Die Wahrscheinlichkeit
kann
mit 2nd > DISTR > A:binompdf( berechnet werden, hier am Beispiel
:
- Will man die Verteilung für alle k sehen, so lässt
man den 4. Übergabeparameter (hier die 4) weg. Sinnvoll ist eine
Darstellung in Listen mit der Möglichkeit, ein Histogramm zeichnen
zu lassen:
Formeln in den Listen L1 und L2:
L1=seq(X,X,0,10) "seq" erhält man durch
2nd > LIST > OPS > 5:seq(
L2=binompdf(10,1/6)
2012-04-12
- Wiederholung zur Binomialverteilung
- Wir haben die Rolle der Binomialkoeffizienten bei der Binomischen
Formel und beim Pascalschen
Dreieck gesehen.
Daraus ergab sich folgende Aufgabe:

Mit Hilfe der Definition
lässt sich die Allgemeingültigkeit der Gleichung zeigen:

2012-04-24
- Erwartungswert einer Binomialverteilung
- Beim Quiz "quid fit
crassus" muss man in jeder Runde 10 Fragen beantworten und
erhält jeweils 4 Vorschläge, von denen einer richtig ist.
Wieviel richtige Antworten wird man im Durchschnitt haben, wenn man
ohne Nachzudenken die Antworten ankreuzt?
Wir haben an diesem Beispiel die Bernoulli-Formel wiederholt und fanden
z. B.
- für 3 richtige Antworten die Wahrscheinlichkeit

- für k richtige Antworten die Wahrscheinlichkeit

- für k richtige Antworten bei n Versuchen die
Wahrscheinlichkeit

- allgemein für k richtige Antworten bei n Versuchen mit der
Erfolgswahrscheinlichkeit p die Wahrscheinlichkeit

- Den
Erwartungswert erhält man, wenn man für alle k-Werte das
Produkt aus k und der entsprechenden Wahrscheinlichkeit bildet und dann
die Ergebnisse addiert:

Hier die Berechnung mit dem Taschenrechner:
L1=seq(X,X,0,10)
L2=binompdf(10,1/4,L1)
L3=L1*L2
E(X)=sum(L3)
- Im Beispiel wurde bei 10 Versuchen und der Wahrscheinlichkeit
p=1/4=0,25 der Erwartungswert 2,5 gefunden, also
Erwartungswert gleich Anzahl der Versuche mal Wahrscheinlichkeit.
Ist das ein Zufall?
Wir haben in mehreren allgemeinen Rechnungen (für n=1 bis n=3)
diese Gesetzmäßigkeit "bestätigen" können.
Ein Beweis ist das nicht, aber es ist plausibel:
Wenn im Beispiel bei 1 Versuch eine von vier Möglichkeiten richtig
ist, hat man einen durchschnittlichen Erfolg von 0,25.
Bei 10 Spielen ist dann der Erfolg 10-mal so groß, also 2,5.
- Bei der Binomialverteilung berechnet sich der Erwartungswert E
aus E=n·p.
Trägt man die Werte der Tabelle als Histogramm auf, so erkennt
man, dass der Erwartungswert den Ort des Maximums angibt:
2012-04-26
- Wiederholung zum Erwartungswert bei Binomialverteilungen
- E=n·p
- Das Maximum des Histogramms ist an der Stelle k zu finden, bei
der gilt k=E.
- "Überprüft" werden kann das durch Simulation mit dem
Taschenrechnerbefehl randBin:
Eine n-stufige Bernoulli-Kette mit der Erfolgswahrscheinlichkeit p soll
a-mal wiederholt werden.
Der Mittelwert der Ergebnisse entspricht dann etwa dem Erwartungswert:
n=20; p=0,4; a=50; n·p=8,0

- Aufgabe (Auslastungsmodell) zur Einführung in die kumulierte
Binomialverteilung
5 Schüler sollen als Gruppenarbeit eine Aufgabe in 90 Minuten
bearbeiten.
Während 1/3 der Arbeitszeit müssen die Schüler einen
Computer benutzen.
Wieviel Computer sollte man den Schülern zur Verfügung
stellen? Die Computer sollen nicht ungenutzt herumstehen, die
Schüler sollen aber auch nicht zu lange auf eine freien Computer
warten müssen.
- Im Unterricht wurden 2 zur Verfügung gestellte Computer als
angemessen angesehen.
Zur Überprüfung dieses Vorschlags sollte berechnet werden,
wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass mehr als 2 Computer
benötigt werden.
n=5; p=1/3
Gesucht ist P(k>2) = P(k=3)+P(k=4)+P(k=5) = 1-P(k=0)+P(k=1)+P(k=2) =
1-P(k<3)
Hier müssen auf alle Fälle 3 Werte berechnet werden. Bei
größerem n steigt die ANzahl der zu berechnenden Werte.
Man erstellt deshalb Tabellen mit kumulierten
Wahrscheinlichkeitswerten, d.h. Werten mit P(X<=k) an der Stelle k:

In der Aufgabe gilt: P(k>2) = 1-P(k<3) = 1-P(k<=2) = 1-0,7901
= 0,2099,
d.h. in etwa 21% aller Fälle müsste ein Schüler warten.
Würden 3 Computer zur Verfügung gestellt, so ergäbe sich
für die Wahrscheinlichkeit, dass man wareten müsste
P(k>3) = 1-P(k<=3) = 1-0,9547 = 0,0453, also etwa 4,5%.
2012-05-03
- Weitere Übungen zur kumulierten Binomialverteilung
2012-05-08
- Übungen zur Berechnung von Wahrscheinlichkeiten mit der
kumulierten Binomialverteilung
Wir haben besprochen, wie man Wahrscheinlichkeiten einzelner Ereignisse
und zusammenhängender Ereignisse umschreiben kann, so dass sie mit
der kumulierten Binomialverteilung zu berechnen sind:
kann
unmittelbar abgelesen werden
- Häufig ist es schwierig, das richtige
Wahrscheinlichkeitsmodell für einen Vorgang zu finden.
Man hat deshalb einige Modelle entwickelt, die sich auf eine
große Anzahl von Vorgängen anwenden lassen.
Neben dem schon in der Sek.I bekannten Urnenmodell haben wir heute das Kugel-Fächer-Modell
kennengelernt.
n Kugeln sollen dabei auf f Fächer verteilt werden. Gefragt wird
dann z. B., wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass k Kugeln in
einem Fach liegen.
Die Berechung erfolgt mit der Binomialverteilung, wobei n die Anzahl
der Kugeln angibt und die Wahrscheinlichkeit p der Kehrwert der
Fächerzahl ist: p=1/f.
- Der Zufallsversich kann mit folgendem Java-Programm
simuliert werden:

Stimmt die Anzahl der Kugeln mit der Anzahl der Fächer
überein, so gilt n=f und p=1/n.
Damit hat der Erwartungswert den Wert E(X)=n·p=n·1/n=1.
Die Simulation deutet darauf hin, dass der Wert 0 aber etwa gleich
häufig wie der Wert 1 auftritt:

Dass das so sein muss, zeigt die Berechnung:

2012-05-10
- Weitere Übungen zum Kugel-Fächer-Modell und zur
Binomialverteilung
- Neu war eine Aufgabe, bei der eine unbekannte Anzahl von Kugeln
auf eine bekannte Anzahl von Fächern verteilt werden und bei der
bekannt war, wieviel Fächer hinterher keine Kugeln enthalten:
- Aufgabe:
Gegeben sind n Kugeln, die auf 100 Fächer verteilt werden. Bei der
abschließenden Kontrolle zählt man 50 Felder ohne eine
Kugel. Gefragt ist die Anzahl n der verteilten Kugeln.
- Lösung:
Anzahl der Fächer f=100 bedeutet eine Wahrscheinlichkeit von
p=1/f=1/100.

Das ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein beliebiges Feld keine Kugel
enthält.
Da es 100 Felder gibt, wird es etwa
geben, die
keine Kugel enthalten.
Nun hat man 50 Felder ohne Kugel angetroffen, d. h. man muss die
Gleichung
lösen.
- Am elegantesten macht man das natürlich mit dem
Logarithmus:

- Wenn
man mit dem Logarithmus auf Kriegsfuß steht, kann man z. B. auch
auf dem Taschenrechner den SOLVER-Befehl benutzen (Taste MATH):
2012-05-15
- Problem der vollständigen Serie
- Beispiel:
Ein Würfel W6 wird so oft geworfen, bis alle Zahlen einmal als
Ergebnis registriert worden sind.
Die Ergebnisse der Simulation im Kurs sind in folgender Tabelle zu
finden:

Zur Berechnung des Erwartungswertes (wie oft muss man im Schnitt
würfeln, bis alle Zahlen einmal aufgetaucht sind?) haben wir beim
Taschenrechner die obere Zeile in die Liste L1 und die untere Zeile in
die Liste L2 eingetragen.
In Liste L3 wurde dann mit der Formel L3=L1*L2 das Produkt aus Anzahl
der Würfe und der absoluten Häufigkeit gebildet.
Danach wurde mit sum(L3) die Summe der Werte in Liste 3 gebildet.
Da es beim Erwartungswert aber auf die relativen Häufigkeiten
ankommt, wurde dieses Ergebnis dann mit sum(L2) durch die Anzahl aller
Versuche dividiert.
Kürzer hätte man auch rechnen können: sum(L1*L2)/sum(L2).
Es ergab sich der Erwartungswert 14,6.
Der durchgeführte Zufallsversuch legt also nahe, dass man im
Schnitt etwa 14- bis 15-mal würfeln muss, um alle
Würfelzahlen einmal zu erhalten.
- Theoretische Überlegung:
Man überlegt sich, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, die
einzelnen Zahlen des Würfels der Reihe nach zu erhalten.
- Zu Beginn ist die Sache einfach:
Die 1. gewürfelte Zahl ist garantiert noch nicht gefallen und
deshalb ist die Wahrscheinlichkeit, eine neue Zahl zu erhalten gleich 1.
- Für die 2. Zahl stehen noch 5 Zahlen von insgesamt 6 zur
Verfügung.
Die Wahrscheinlichkeit, jetzt eine noch nicht gezogene Zahl zu
erhalten, ist deshalb 5/6.
- Für die 3. Zahl stehen noch 4 Zahlen von insgesamt 6 zur
Verfügung.
Die Wahrscheinlichkeit, jetzt eine noch nicht gezogene Zahl zu
erhalten, ist deshalb 4/6.
- Für die 4. Zahl stehen noch 3 Zahlen von insgesamt 6 zur
Verfügung.
Die Wahrscheinlichkeit, jetzt eine noch nicht gezogene Zahl zu
erhalten, ist deshalb 3/6.
- Für die 5. Zahl stehen noch 2 Zahlen von insgesamt 6 zur
Verfügung.
Die Wahrscheinlichkeit, jetzt eine noch nicht gezogene Zahl zu
erhalten, ist deshalb 2/6.
- Für die 6. Zahl stehen noch 1 Zahlen von insgesamt 6 zur
Verfügung.
Die Wahrscheinlichkeit, jetzt eine noch nicht gezogene Zahl zu
erhalten, ist deshalb 1/6.
- Nun
überlegt man sich, wie oft man einen Bernoulli-Versuch
(E(X)=n·p) durchführen muss, damit man 1-mal Erfolg hat:
n muss der Kehrwert der Wahrscheinlichkeit sein.
Das heißt in unserem Fall:
- Um die erste Zahl zu erhalten, muss man im Schnitt 1-mal oder
6/6-mal würfeln.
- Um dann die 2. Zahl zu erhalten, muss man im Schnitt 6/5-mal
würfeln.
- Um dann die 3. Zahl zu erhalten, muss man im Schnitt 6/4-mal
würfeln.
- Um dann die 4. Zahl zu erhalten, muss man im Schnitt 6/3-mal
würfeln.
- Um dann die 5. Zahl zu erhalten, muss man im Schnitt 6/2-mal
würfeln.
- Um dann die 6. Zahl zu erhalten, muss man im Schnitt 6/1-mal
würfeln.
- Insgesamt muss man also so oft würfeln:
6/6+6/5+6/4+6/3+6/2+6/1 = 6·(1/1+1/2+1/3+1/4+1/5+1/6) =
6·2,45 = 14,7
Dieser theoretisch berechnete Wert stimmt sehr gut mit unserem
empirisch berechneten Wert (14,6) überein.
- Hat
man nicht 6 mögliche Ergebnisse, sondern allgemein n Ergebnisse,
so kann die Überlegung genau so durchgeführt werden und man
erhält für die Anzahl der Würfe:

- Zum vereinfachten Durchführen weiterer Versuche zur
vollständigen Serie kann das Java-Programm
benutzt werden:

Eingegeben werden kann die Anzahl der "Fächer" (z. B. 6 für
die Zahlen auf einem Würfel) und die Anzahl der Versuche.
Die "gewürfelten" Zahlen und die Anzahl der Würfe bis zur
vollständigen Serie sind im rechten Bereich gelistet.
2012-05-22
- Themenübersicht als Erinnerung für die Vorbereitung auf
die Klausur
- absolute und relative Häufigkeit
- arithmetischer Mittelwert
- Zentralwert (Median)
- Klassierung von Daten
- empirische Standardabweichung
- Regressionsgeraden/Regressionskurven
- Korrelation
- Laplace-Versuche
- empirisches Gesetz der großen Zahl
- Wahrscheinlichkeit und relative Häufigkeit
- Ereignisse
- elementare Summenregel
- Komplementärregel
- Pfadregeln (Additions- und Multipliktionsregel)
- Zufallsgröße
- Verteilung einer Zufallsgröße
- Erwartungswert einer Zufallsgröße
- Bernoulli-Experiment
- Bernoulli-Kette
- Zufallsgröße bei Bernoulli-Kette
- Binomialkoeffizienten
- Binomialverteilung - Bernoulli-Formel
- Erwartungswert einer Binomialverteilung
- Kumulierte Binomialverteilung
- Auslastungsmodell
- Kugel-Fächer-Modell
- 1/e-Gesetz
- Problem der vollständigen Serie
- Wiederholung zur Klausur
- Erwartungswert und Standardabweichung
Beispiel: Der Ausfall einer Klassenarbeit ist gegeben. Gesucht sind
Erwartungswert und Standardabweichung.

Als Zufallsgröße X wird die Note gewählt.
Die Anzahl der Schüler ist jeweils die absolute Häufigkeit
für die entsprechende Note.
Die Gesamtzahl aller Schüler ist 30.
Zur weiteren Rechnung wird die relative Häufigkeit benutzt:
absolute Häufigkeit dividiert durch die Anzahl aller Schüler.
Die Summe aus den Produkten von Note und relativer Häufigkeit
ergibt den Erwartungswert E(X).
Ein Maß für die mögliche Abweichung vom Erwartungswert
ergibt sich, indem man
- die Differenz zwischen Note und Erwartungswert bildet,
- diese Differenz quadriert,
- das Ergebnis mit der jeweiligen relativen Häufigkeit
multipliziert und
- die Produkte addiert.
- Das Ergebnis nennt man Varianz V(X).
Da sich hier quadrierte Abweichungen ergeben, zieht man aus der Varianz
die Quadratwurzel und nennt das Ergebnis Standardabweichung:

- Mit Hilfe der Listenansicht im Taschenrechner kann man die
Lösung so finden:
Formel für L1 (Note - k): L1=seq(X,X,1,6)
In L2 werden die Schülerzahlen (absolute Häufigkeit)
eingetragen.
In der allgemeinen ANsicht kann man sich die Anzahl aller Schüler
mit sum(L2) ausgeben lassen.
Formel für L3 (relative Häufigkeiten): L3=L2/sum(L2)
Formel in L4 (Produkt aus Note und relativer Häufigkeit): L4=L1*L3
In der allgemeinen Ansicht kann man sich nun den Erwartungswert E(X)
mit sum(L4) anzeigen lassen.
Formel für L5 (quadrierte Abweichungen, multipliziert mit den
relativen Häufigkeiten): L5=(L1-sum(L4))^2*L3
In der allgemeinen Ansicht kann man sich nun die Varianz V(X) mit
sum(L5) anzeigen lassen.
In der allgemeinen Ansicht kann man sich nun die Standardabweichung
σ(X) mit √(sum(L5)) anzeigen lassen.
- Zu den besprochenen verschiedenen Mittelwerten siehe die Informationen bei
Wikipedia (dort auch Beispiele für die Anwendung dieser
Mittelwerte):

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelwert
2012-05-24
- weitere Übungen zu Median, arithmetischem Mittelwert,
Erwartungswert, empirische Standardabweichung, Taschenrechnerfunktionen
2012-05-31
- Wiederholung zu den Themen Regression und grundlegende Wahrscheinlichkeitsrechnung (Laplace-Versuche, Baumdiagramm).
2012-06-05
- Wiederholung zu den Themen Bernoulli-Versuch, Bernoulli-Kette und Binomialverteilung
Binome, Fakultät
Taschenrechner: nCr, binompdf und binomcdf
- Hausaufgabe: Auf dem Übungsblatt Aufgabe 10 bearbeiten und Fragen überlegen
2012-06-07
2012-06-12
weiter mit Beurteilende Statistik