Unterrichtseinsichten - Schuljahr 2011/2012 - Physik 9f
Halbleiter
2011-08-24
- Gute elektrische Leiter sind z.B. Kupfer, Silber und Gold
Aus Kostengründen wird für Kabel meistens Kupfer
eingesetzt.
- Nichtleiter (also Materialien, die den elektrischen Strom
(fast) nicht leiten) sind z.B. Kunststoffe, Stein, Glas,
Porzellan.
- Die Gruppe der Stoffe, die von ihren Leitungseigenschaften
zwischen Leitern und Nichtleitern liegt, nennt man Halbleiter.
Seit gut 50 Jahren kommt man ohne diese Halbleiter (z.B.
Silizium und Germanium) nicht mehr in der Technik aus.
Kompakte Computer, Radios, Fernseher, Telefone, Taschenrechner
usw. sind ohne Halbleiter nicht vorstellbar.
- Auch als Energiewandler werden Halbleiter immer wichtiger.
Einige Beispiele:
- Mit Hilfe von Solarzellen (Fotovoltaik) wird Licht in
Energie umgewandelt.

Fällt Licht auf eine Solarzelle, so kann man an den
beiden Anschlüssen der Solarzelle eine Spannung messen,
die von der Lichtintensität abhängig ist.
- Legt man an (geeignete) Halbleiter eine Spannung an, so
geben diese Halbleiter Licht ab (LED).
Im Handel werden immer mehr Lichtquellen mit LEDs angeboten
(Taschenlampen, Lichtbänder, Lichtflächen,
"Backlight"-Beleuchtung von Bildschirmen usw.).
Vorteil der LEDs ist die viel bessere Energieausnutzung als
bei Glühlampen.
- In Thermogeneratoren erzeugen Halbleiter bei Erwärmung
einer Seite und Abkühlung (oder konstanter Temperatur)
der anderen Seite eine elektrische Spannung.
Legt man umgekehrt an einen solchen Halbleiter eine Spannung
an, erwärmt sich die eine Seite des Halbleiters und die
andere Seite kühlt sich ab (Anwendung: Kühlschrank).
- Wichtig zu wissen:
Physikalische Vorgänge lassen sich oft umkehren.
Beispiele:
- Lichtwege sind umkehrbar: Sehe ich eine Person in einem
Spiegel, so sieht diese Person mich auch.
- Falle ich auf ein Trampolin, so spanne ich das Trampolin und
meine Bewegung wird gestoppt.
Befinde ich mich in Ruhe auf einem gespannten Trampolin, so
wird sich das Trampolin entspannen und mich dabei
wegschleudern.
- Fällt Licht auf eine Solarzelle, so entsteht eine
Spannung.
Wird eine Spannung an eine Solarzelle angelegt, so entsteht
Licht.
- Wird ein Halbleiter erwärmt, so entsteht eine Spannung.
Wird an den Halbleiter eine Spannung angelegt, so wird er
warm.
- Im Schülerversuch habt Ihr Sonnenlicht und das Licht der
Lampen im Physikraum auf Solarzellen fallen lassen und gemessen,
welche Spannung an den Anschlüssen der Solarzellen
entsteht. Dabei habt Ihr untersucht, wie sich unterschiedliche
Einfallswinkel des Lichts auf die Höhe der Spannung
auswirken und was sich and er Spannung ändert, wenn man
mehrere Solarzellen hintereinanderschaltet.
Hier einige Messergebnisse (die kleinen Solarzellen haben die
Größe 6,5cmx9,5cm):
- 1 Zelle: maximale Spannungen waren 0,195V, 0,349V, 0,296V,
0,250V, 0,175V
- 2 Zellen: 0,349V, 0,240V
- 3 Zellen: 0,390V, 0,300V
- große Solarzellenanordnung (77cmx157cm): 37V
- Hausaufgabe: Auswertung der Messergebnisse
2011-08-31
- Es hat sich in den Versuchen der letzten Stunde gezeigt, dass die durch Solarzellen erzeugte Spannung
steigt, wenn mehr Solarzellen hintereinander geschaltet werden.
Allerdings geschieht die Zunahme nicht unbedingt proportional zur
Anzahl der Solarzellen.
- Leider ist es so, dass unter "Belastung" die Spannung der
Solarzelle sinkt, d.h. wenn man ein elektrisches Gerät mit einer
Solarzelle betreiben will und dabei ein Strom fließt, sinkt die
Spannung.
Die Leistung einer Solarzelle ist empfindlich davon abhängig, wie groß die Stromstärke und die Spannung sind.
Die Leistung P ergibt sich aus dem Faktor von Spannung U und Stromstärke I: P=U·I
Für verschiedene Wertepaare (U/I) ergeben sich unterschiedliche Leistungen.
- Ihr habt im Schülerversuch versucht, den besten Arbeitspunkt einer Solarzelle zu finden.
Dazu wurden eine Solarzelle und ein Drehpotenziometer (veränderbarer
Widerstand) hintereinander in einen Stromkreis geschaltet. Bei
konstanter Beleuchtung der Solarzelle wurden dann bei unterschiedlichen
Widerständen Wertepaare (U/I) gemessen.

Messwerte:

- Auswertung der Messung
Eintragen der Messwerte in die Listen L1 und L2 des Taschenrechners und Darstellung als Messpunkte im U-I-Diagramm:
Man sieht, dass bei hoher Spannung die Stromstärke geringt ist und bei hoher Stromstärke die Spannung gering ist.
In der nächsten Stunde werden wir dann den besten Arbeitspunkt dieser Solarzelle suchen.
2011-09-07
- Versuch mit LED
Eine LED (Leuchtdiode) wird mit einem Vorwiderstand in Reihe geschaltet.
Im Versuch habt ihr gesehen, dass die Leuchtdiode nur dann leuchtet,
wenn die Pole der Spannungsquelle so wie eingezeichnet gewählt werden.

- Zur Klärung der Frage, warum das so ist, haben wir begonnen, mehrere Simulationen auf der Buch-CD angeschaut (Heißleiter, Kaltleiter, n- und p-dotierte Halbleiter).
2011-09-14
- Besprechung und letzte Auswertung des Versuchs vom 31. August:
Wir hatten bereits das U-I-Diagramm der Solarzelle hergestellt (waagrecht Spannung U, senkrecht Stromstärke I).
Den Arbeitspunkt einer Solarzelle findet man, indem man untersucht, bei
welcher Spannung die Solarzelle die maximale Leistung erbringt.
Die Leistung P berechnet man als Produkt aus der Spannung U und der Stromstärke I.
In die Listen L1 und L2 des Taschenrechners werden die (geordneten)
Messwerte eingegeben und in L3 wird dann die Leistung berechnet:
Man sieht, dass die größte Leistung beim 2. Teilstrich auf der
waagrechten Leiste erbracht wird, also für die Spannung 100mV=0,1V.
- In Vorbereitung zu Versuchen zu Heiß- und Kaltleitern haben wir
die Abhängigkeit der Stromstärke von der Temperatur bei einem Glühdraht
besprochen.
Es wird die Stromstärke in Abhängigkeit von der Spannung gemessen.

- Auswertung der Messung:
Messreihe: 
graphische Darstellung im Taschenrechner:
Mit
einer Glühlampe im Stromkreis erhält man keine Gerade (wie bei der
Besprechung des Ohmschen Gesetzes U~I), sondern eine gekrümmte Linie.
Mit ansteigender Spannung nimmt die Stromstärke nicht proportional, sondern immer weniger stark zu.
Grund
ist die Erwärmung des Drahtes bei steigender Spannung (bis zur
Rotglut): Je wärmer er wird, desto mehr bewegen sich die Atome und
die Elektronen stoßen immer häufiger an die Atome und
verlangsamen ihr Vorankommen. Damit sinkt die Stromstärke. - Wir haben uns die Abhängigkeit zwischen Spannung und Widerstand auch in Echtzeit mit Hilfe des Computers angeschaut:

Bei einem Konstantan-Draht und einem Eisen-Draht wurde bei verschiedenen Spannungen die Stromstärke gemessen.
Waagrecht ist jeweils die Spannung und senkrecht die Stromstärke abgetragen.
Konstantan:
Beim
Konstantandraht sind Spannung und Stromstärke proportional. Es
ergibt sich eine Gerade, ganz gleich, ob die Spannung schnell oder
langsam verändert wird.
Konstantan
ist eine Legierung aus verschiedenen Stoffen, die so gewählt sind,
dass die Spannung und die Stromstärke proportional sind.
Eisen:

Beim Hochregeln der Spannung ergibt sich jeweils der obere Teil der Messkurve, beim Herunterregeln der untere Teil.
Links
wurde die Spannung relativ langsam geändert, mehrfach wurde die
Spannung für eine Sekunde auf einem Wert belassen.
Bei der
mittleren Messkurve wurde die Spannung sehr schnell hochgeregelt. Im
Bereich von 7 bis 18 Volt war der Messbereich für die
Stromstärke nicht ausreichend, so dass die Messkurve oben
abgeschnitten wurde.
Rechts wurde die Änderung der Spannung
sehr langsam durchgeführt. Trotzdem ergaben sich beim Hoch- und
Herunterfahren der Spannung verschiedene Messkurven.
Zu
erklären ist die Form der Messkurven dadurch, dass sich je nach
Erwärmung des Drahtes die Stromstärke verändert: Bei
wachsender Spannung ist der Draht noch kühl und erwärmt sich
erst, so dass die Stromstärke relativ groß ist, bei
fallender Spannung ist der Draht noch warm und die Stromstärke
entsprechend klein.
2011-09-21
- Abhängigkeit des Widerstandes von der Temperatur eines Eisendrahtes:
- Ein Eisendraht wird bis zur Rotglut erhitzt. Dabei wird ein U-I-Diagramm aufgenommen:

Bei
steigender Temperatur wird der Widerstand des Drahtes
größer. Die Stromstärke steigt bei steigender Spannung
nicht mehr so stark wie bei kleinen Spannungen.
- Wird der Eisendraht im Wasserbad gekühlt, ergibt sich folgendes U-I-Diagramm:

Da die Temperatur konstant bleibt, gilt das Ohmsche Gesetz U~I. Es ergibt sich im Schaubild also eine Ursprungs-Gerade.
- Das
U-I-Diagramm zeigt zwar eine Ursprungsgerade, die erreichte
Stromstärke ist aber nur einen Bruchteil (ca. 1/100) so groß
wie bei der Leitung durch den Draht.

- Wenn
die Temperatur konstant ist, gilt bei Drähten das Ohmsche Gesetz
U~I (Die Spannung ist proportional zur Stromstärke).
- Versuche mit Halbleitern

In einen einfachen Stromkreis werden nacheinander verschiedene Halbleiter eingebaut.
Die Stromstärke wird bei konstant gehaltener Spannung gemessen.
- Beobachtungen:
- Beim NTC-Halbleiter-Widerstand wird die Stromstärke bei steigender Temperatur höher, d.h. der Widerstand wird kleiner.
Deshalb nennt man diese Widerstände auch Heißleiter. - Beim PTC-Baustein wird die Stromstärke bei steigender Temperatur kleiner, d.h. der Widerstand wird größer.
Deshalb nennt man diese Widerstände auch Kaltleiter.
2011-09-28
- In der letzten Stunde waren die Versuche zum PTC- und NTC-Widerstand nicht eindeutig.
Wenn ihr den Widerstand zwischen 2 Fingern eingeschlossen habt und er
so erwärmt wurde, stieg die Stromstärke bei beiden Widerständen an.
Beim PTC-Widerstand hätte die Stromstärke aber geringer werden müssen.
Wir haben deshalb diesen Versuch wiederholt und die Erwärmung mit Feuer (Streichholz) vorgenommen.
Nun zeigte sich eindeutig das Ergebnis, das für die letzte Stunde auch notiert ist.
- Warum funktionierte der Versuch denn nun aber nicht mit der Wärme der Hand?
Es lag wahrscheinlich daran, dass die Finger die beiden
Zuführungsdrähte berührten und dadurch ein Strom durch die Finger
hindurch einen größeren Strom durch den Widerstand vortäuschten.
- Recherche über n- und p-dotierte Halbleiter und Dioden. Nächste Stunde Präsentation der Suchergebnisse.
2011-10-05
- Die Funktionsweise eines Transistors (3 Halbleiter n-p-n oder
p-n-p hintereinander) haben wir in der Simulation der Buch-CD gesehen.
Beim n-p-n Transistor (links) wird an den Emitter der Minuspol und an den Collector der Pluspol einer Spannungsquelle gelegt.
Da sich an der oberen Grenzschicht zwischen p- und n-Halbleiter die ladungsarme Trennschicht ausweitet, fließt kein Strom.
Erst wenn die Basis mit dem Pluspol verbunden wird, fließt ein
Strom zwischen Emitter und Basis, wobei viele Elektronen über die
p-n-Grenzschicht hinweggeschleudert werden.
Somit fließt auch ein Strom zwischen Emitter und Collector.
Beim p-n-p Transistor (rechts) gilt das Gleiche. Lediglich die Polung
muss vertauscht werden: Am Emitter liegt der Pluspol, an der Basis und
am Collector der Minuspol.
- Beispiele für die Anwendung eines Transistors:
- Der Transistor als Schalter:

Der p-n-p Transistor schaltet durch, d.h. die Lampe leuchtet, wenn das
blaue Kabel (Basis) mit dem Minuspol (oberer Anschluss) verbunden wird.
Ist das blaue Kabel mit dem (unteren) Pluspol verbunden, leuchtet die Lampe nicht.
Der Transistor hat also hier die Funktion eines elektrischen Schalters.
- Der Transistor als Verstärker:

Statt der Lampe wurde nun ein (Schutz-)Widerstand eingesetzt und die
Stromstärke zwischen Emitter und Collector wurde in
Abhängigkeit von der Stromstärke zwischen Emitter und Basis
gemessen:

Auswertung mit dem Taschenrechner:
Die Messpunkte liegen näherungsweise auf einer Geraden.
Mit der Regression LinReg findet man die Funktionsgleichung y=13,4·x+0,2 oder näherungsweise y=13·x.
Es besteht also eine lineare Abhängigkeit zwischen Basis- und Collectorstrom.
Ein kleiner Basisstrom wird im Collectorstrom auf das 13-fache verstärkt.
2011-11-02
2011-11-09
- Wiederholung zur Klassenarbeit
2011-11-16
weiter mit Atom- und Kernphysik