Unterrichtseinsichten - Schuljahr 2011/2012 - Mathematik 8e
Terme und Gleichungen mit Klammern
2011-08-22
- Terme sind aus dem letzten Schuljahr bekannt.
Terme bestehen aus Zahlen, Variablen und Konstanten, die durch
Rechenoperationen miteinander verbunden sind.
Einfach gesagt: Ein Term ist das, was links und rechts des
Gleichheitszeichens in einer Gleichung stehen darf.
- Aufgabe des Lehrers zur Einführung in das Thema:
"Denke Dir eine Zahl, addiere
dazu das 2-fache der um 4 verminderten Zahl und addiere dann dazu 18.
Wenn Du mir Dein Ergebnis sagst,
kann ich angeben, welche Zahl du dir gedacht hast."
Tatsächlich konnte der Lehrer die gedachte Zahl nennen und konnte
sogar
darauf hinweisen, dass einige Schüler sich verrechnet hatten.
- Malte hatte sehr schnell heraus, dass man von der genannten Zahl
10 subtrahieren und dann das Ergebnis durch 3 teilen muss, damit man
die gedachte Zahl erhält.
- Probe: Gedachte Zahl ist 5. Die um 4 verminderte Zahl ist
5-4=1, das Doppelte davon ist 2·1=2. 5+2=7. Dann soll noch 18
addiert
werden: 7+18=25.
Nach Maltes Regel muss man von 25 10 abziehen. Das ergibt 25-10=15. Das
durch 3 dividiert ergibt 15/3=5. Richtig, das ist die gedachte Zahl.
- Noch eine Probe: Gedachte Zahl ist 59. Die um 4 verminderte
Zahl ist 59-4=55, das Doppelte davon ist 2·55=110. 59+110=169.
Dann
soll noch 18 addiert werden: 169+18=187.
Nach Maltes Regel muss man von 187 10 abziehen. Das ergibt 187-10=177.
Das durch 3 dividiert ergibt 177/3=59. Richtig, das ist die gedachte
Zahl.
- Aber warum ist das so? Ist das immer so? Kann man sicher sein,
dass die Rechenregel von Malte stimmt, wenn man 100 verschiedene
Aufgaben gerechnet hat und immer die gedachte Zahl erhalten hat?
NEIN, das geht nicht!
Man müsste sämtliche möglichen Zahlen für die
gedachte Zahl einsetzen.
Das geht aber nicht, weil es unendliche viele Zahlen sind.
- Bei den Proberechnungen haben wir mit speziellen Zahlen gerechnet.
Rechnet man aber allgemein mit einer gedachten Zahl x, so hat man
sämtliche möglichen Rechnungen mit einer einzigen Rechnung
erledigt!
Wir sehen daran, welch großartiges Instrument die allgemeine
Rechnung
ist.
- Allgemeine Rechnung:
Die gedachte Zahl ist x. Die um 4 verminderte Zahl ist x-4, das
Doppelte davon ist 2·(x-4). Die erste Addition liefert dann
x+2·(x-4).
Dann soll noch 18 addiert werden: x+2·(x-4)+18.
Wie kommt man nun auf Maltes Regel?
Dazu muss erst der gefundene Term vereinfacht werden.
- Der mittlere Summand bereitete zunächst Schwierigkeiten.
Einige
dachten, 2·(x-4) würde 2·x-4 ergeben. Das ist aber
falsch.
Eine Multiplikation bedeutet eine abgekürzte Addition mit lauter
gleichen Summanden.
So gilt 2·(x-4) = (x-4) + (x-4) und das ergibt
x-4+x-4=2·x-8.
Eigentlich klar: 2 mal die Klammer bedeutet, dass alles in der Klammer
mit 2 multipliziert werden muss.
- So ergibt sich die Rechenregel:
Eine Zahl wird mit einer Klammer multipliziert, indem die
Zahl mit jedem Summanden in der Klammer multipliziert wird.
- Vereinfachung des gefundenen Terms:

- Nun kann man auch sehen, dass Malte Recht hatte: Subtrahiert man
vom Ergebnis 10, so bleibt noch 3·x übrig und das dividiert
durch 3
ergibt x, die gedachte Zahl.
- Hausaufgabe: Denkt Euch selbst eine Kopfrechenaufgabe aus und
gebt an, wie man vom Ergebnis durch Rechnung auf die gedachte Zahl
kommen kann.
2011-08-24
- Bei der Besprechung der Hausaufgabe und der Überprüfung
in
2-er-Teams habt Ihr Schwierigkeiten gehabt, wenn eine Klammer
subtrahiert werden sollte.
Hier eine unproblematische Aufgabe:
"Denke dir eine Zahl, addiere das
6-fache der um 3 verkleinerten Zahl und addiere dann das 10-fache der
um 4 vergrößerten Zahl"
x+6·(x-3)+10·(x+4) = x+6x-18+10x+40 = 17x+22
Man muss also, um vom genannten Ergebnis zur gedachten Zahl zu kommen,
vom Ergebnis 22 subtrahieren und dann das Zwischenergebnis durch 17
dividieren.
- Eigenartig fandet Ihr folgende Aufgabe, da man immer das Ergebnis
28 erhielt, ganz gleich, welche Zahl man sich gedacht hatte:
"Denke dir eine Zahl, addiere das
4-fache der um 2 vergrößerten Zahl und subtrahiere dann das
5-fache der
um 4 verkleinerten Zahl"
x+4·(x+2)-5·(x-4) = x+4x+8-5x+20 = 28
Dass das Ergebnis immer gleich ist, liegt daran, dass das x sich aus
der Rechnung heraushebt.
Merksatz, auch ganz wichtig in der Physik: Kommt eine Variable
nicht in
der Rechnung vor oder hebt sich diese Variable aus der Rechnung heraus,
so ist das Ergebnis von dieser Variablen nicht abhängig. Man kann
den
Wert der Variablen also beliebig wählen, ohne das Ergebnis damit
zu
beeinflussen.
- Nun zum Minuszeichen vor einer Klammer:
- 1.Beispiel:
3·(6-4) Das ist eine abgekürzte Schreibweise für
(6-4)+(6-4)+(6-4) =
6-4+6-4+6-4 = 3·6 - 3·4 = 18-12 = 6
Man muss also die Zahl vor der Klammer mit jeder Zahl in der Klammer
multiplizieren und die Zwischenergebnisse dann addieren.
- 2. Beispiel:
(-3)·(6-4) = (-3)·6 - (-3)·4 = (-18) - (-12) =
-18+12 = -6
- 3. Beispiel:
9-3·(6-4) = 9+(-3)·(6-4) oder 9+3·(-6+4) = 9 -18
+12 = 3
- 4. Beispiel:
9-(6-4) =
9-1·(6-4)
= 9+(-1)·(6-4) oder 9+1·(-6+4) = 9+(-6+4)
= 9 -6 +4 =7
- Am Beispiel 4 sieht man, dass man eine Minusklammer
(=eine Klammer, vor der ein Minusszeichen steht) auflösen kann,
indem
man das Minuszeichen vor der Klammer und die Klammer weglässt und
in
der Klammer alle Vorzeichen umkehrt .
Allgemein mit Buchstaben:
a+(b+c-d) = a+b+c-d
a-(b+c-d) = a-b-c+d
- Weitere Beispiele:
- a-(-b+c)=a+b-c
- (a-b)-(c+d) = a-b-c-d
- -(a+b)-(-c+d) = -a-b+c-d
- Folgende Rechengesetze haben wir wiederholt:

- Hausaufgabe: Seite 12 Aufgaben 6, 7 und 9, jeweils die 2.
Spalte
2011-08-29
- Anmerkungen zu der Besprechung der Hausaufgabe:
- Beim Auflösen von Klammern geht man am besten in
folgender
Reihenfolge vor:
1. Vorzeichen ermitteln
2. Zahlen multiplizieren
3. Buchstaben (in alphabetischer Reihenfolge) multiplizieren
Beispiel: (-2a)·(3a2b-4a3c)
Vor der 3 kann man sich ein + denken.
Bei (-2a)·(3a2b): - mal + gibt -
2·3=6 a·a2b=a3b
insgesamt also -6a3b.
Bei (-2a)·(4a3c): - mal - gibt +
2·4=8 a·a3c=a4c
insgesamt also +8a4c.
Damit ergibt sich (-2a)·(3a2b-4a3c)=-6a3b+8a4c
- Addieren und subtrahieren darf man bei Buchstaben nur
dann,
wenn sowohl die Buchstaben als auch die dazugehörigen Hochzahlen
(Exponenten) übereinstimmen.
Beispiele:
3x+8x=11x
4a2-3a2=a2
6c3+6c5 kann man nicht zusammenfassen
4a3b7+5a3b7=9a3b7
aber 4a3b7+5a7b3 lässt
sich
nicht zusammenfassen.
- Von einem Rechteck kennt man
nur die Länge einer Seite. Sie ist 5m lang.
Verkleinert man diese Seite um 2m
und verlängert die andere Seite um 1m, so hat das neue Rechteck
denselben Flächeninhalt wie das ursprüngliche Rechteck.
Berechne die unbekannte
Seitenlänge des ursprünglichen Rechteckes.
1. Lösungsschritt: Zeichnung mit Bezeichnungen

2. Lösungsschritt: Bedingung "Flächeninhalte sind gleich" als
Gleichung
schreiben:
5m·x=(5m-2m)·(x+1m)
3. Lösungsschritt: Gleichung nach x auflösen:
→ 5m·x=3m·(x+1m) → 5m·x=3m·x+3m·1m →
5m·x-3m·x=3m·1m → 2m·x=3m·1m →
2x=3·1m=3m → x=3/2 m=1,5m
Übersichtlicher ist es, wenn man auf die Einheit verzichtet. Das
darf
man aber nur dann tun, wenn alle Größen in derselben Einheit
angegeben
sind.
Dann gilt → 5·x=3·(x+1) →
5·x=3·x+3·1 → 5·x-3·x=3·1=3 →
2·x=3 →
x=3/2=1,5.
- Hausaufgabe: Seite 13 Aufgaben 16e und f und 17c und Aufgabe
33
auf Seite 15 beenden.
2011-08-31
- Zu den Fehlern und Schwierigkeiten bei den Hausaufgaben:
- Ein Bruch wird mit einer Zahl multipliziert, indem man
den Zähler des Bruchs mit der Zahl multipliziert und den Nenner
unverändert lässt.
2 Beispiele:


- Bei einem Quader soll die
mittelgroße Seite doppelt so lang
sein wie die kürzeste Seite und die längste Seite soll um 12
größer
sein als die kürzeste Seite. Alle Kanten zusammen sollen die
Länge 144
besitzen.

Die längste Seite habe die Länge L, die mittelgroße
Seite die Länge M
und die kürzeste Seite die Länge K.
Dann gilt:
M=2·K, da die mittlegroße Seite doppelt so lang wie die
kürzeste Seite
sein soll.
L=K+12, da die längste Seite um 12 größer als die
kürzeste Seite sein
soll.
4·L+4·M+4·K=144, da alle Kanten zusammen die
Länge 144 haben sollen.
Die Werte für M und L aus den ersten beiden Bedingungen werden in
die
dritte Gleichung eingesetzt:
4·(K+12)+4·(2·K)+4·K=144 →
4·K+4·12+4·2·K+4·K=144 →
4·K+48+8·K+4·K=144
→ 16·K+48=144 → 16·K=96 → K=6
Wird eine Zahl mit einer Klammer multipliziert, so
- wird die Zahl mit jedem Summanden in der Klammer
multipliziert, wenn in der Klammer addiert oder subtrahiert wird,
- wird die Zahl nur einmal mit dem Inhalt der Klammer
multipliziert, wenn in der Klammer multipliziert oder dividiert wird.
- In 16 Jahren wird eine Mutter
doppelt so alt wie ihre Tochter sein. Heute sind Mutter und Tochter
zusammen 40 Jahre alt.
Das heutige Alter der Mutter sei M und das der Tochter sei T.
In 16 Jahren hat die Mutter das Alter M+16 und die Tochter T+16.
(M+16)=2·(T+16), weil in 16 Jahren die Mutter doppelt so altr
wie ihre
Tochter ist.
M+T=40, weil Mutter und Tochter heute zusammen 40 Jahre alst sind.
Aus (M+16)=2·(T+16) folgt M+16=2·T+32 → M=2·T+16.
Dieser Wert für M wird in die 2. Gleichung eingesetzt:
M+T=40 → 2·T+16+T=40 → 3·T+16=40 → 3·T=24 → T=8
Die Tochter ist heute also 8 Jahre alt.
Daraus folgt: M=2·T+16=2·8+16=16+16=32.
Die Mutter ist heute also 32 Jahre alt.
- Hausaufgabe: Seite 16 Aufgabe 39
2011-09-05
- Zur Hausaufgabe:
Jan ist heute doppelt so alt wie
Sophie. Vor 4 Jahren war Jan 4-mal so alt wie Sophie damals. Wie alt
sind Jan und Sophie heute?
Das Alter von Jan sei J und das von Sophie sei S.
Da Jan heute doppelt so alt ist wie Sophie, gilt J=2·S.
Vor 4 Jahren war Jan J-4 Jahre alt und Sophie S-4.
Da Jan damals 4-mal so alt wie Sophie war, gilt J-4=4·(S-4).
Setzt man J=2·S in diese Gleichung ein, so ergibt sich
2·S-4=4·(S-4) → 2·S-4=4·S-16 →
12=2·S → S=6 → J=12.
Jan ist heute also 12 Jahre alt und Sophie 6 Jahre.
- Plus- und Minusklammern
Beispiele:
+(3-a+b-12) = 3-a+b-12
-(3-a+b-12) =
(-1)·(3-a+b-12) =
-3+a-b+12
Eine Plusklammer kann mit dem Vorzeichen einfach weggelassen werden.
Steht ein Minus vor einer Klammer, so kann man dafür auch die
Klammer
mit -1 multiplizieren.
Man sieht, dass man die Minusklammer samt Minuszeichen weglassen darf,
wenn man in der Klammer alle Vorzeichen umkehrt.
Steht eine (innere) Klammer in der (äußeren) Klammer, so
werden die
Vorzeichen in der inneren Klammer nicht umgekehrt!
Beispiel: -(r-(s-r)) = -r+(s-r)
- Ausklammern
Enthalten mehrere Summanden die gleichen Faktoren, so kann man diese
aus der Klammer herausziehen:
3·a+3·b-3·c = 3·(a+b-c)
7·a-5·a+6·a = a·(7-5+6)
16·a3·b4·c2-8·a2·b·c2+4·a2·b·c
= 4·a2·b·c·(4·a·b3·c-2·c+1)
- Hausaufgabe: Seite 20, Aufgaben 6 und 11
2011-09-07
- Tipps zum Ausklammern (bei der Kontrolle der Hausaufgaben
besprochen):
- Aufgabe: 4xy-4xz=
Nachsehen, welche Faktoren in beiden Summanden vorkommen. Hier sind es
4 und x.
Daraus folgt die Lösung: 4xy-4xz=4x·(y-z)
- Manchmal sieht man den Zahlen nicht sofort an, welche Faktoren
gleich sind.
Dann hilft es, die Zahlen als Produkte von kleineren Faktoren zu
schreiben.
Gleiche Faktoren werden markiert, die Reste kommen dann in die Klammer:
Beispiel 1:

Beispiel 2:

- Die Aufgabe (r2-s)-(r2-s) kann man so
rechnen: (r2-s)-(r2-s)=r2-s-r2+s=0,
man kann es sich aber auch einfacher machen: Da in beiden Klammern
dasselbe steht, muss beim Subtrahieren 0 herauskommen.
- Zwei Klammern werden miteinander multipliziert, indem man
jeden Summanden der einen
Klammer mit jedem Summanden
der anderen Klammer multipliziert.
Die Rechenzeichen vor den einzelnen Summanden werden dabei als
Vorzeichen genutzt.
Die Begründung für diese Rechenregel folgt aus der
Beispielaufgabe:

Man kann auch so rechnen:

- Hausaufgabe: Seite 23 Aufgaben 4, 6, 9 und 10 jeweils a
2011-09-12
- Das Lösen von Gleichungen, die in ihren Termen Klammern
enthalten:
- Beispiel für eine Gleichung mit 1 Lösung:

- Beispiel für eine Gleichung mit 0 Lösungen:

Da es kein x gibt, für das -20 und 10 übereinstimmen, ist die
Lösungsmenge leer: Es gibt keine Lösung.
- Beispiel für eine Gleichung mit unendlich vielen
Lösungen:

Da sich das x bei der Rechnung herausgehoben hat und in der letzten
Zeile immer 0=0 steht, ganz gleich, welchen x-Wert man gewählt
hat,
gibt es unendlich viele Lösungen.Jede rationale Zahl ist
Lösung dieser
Gleichung.
- Hausaufgabe: Seite 24 Aufgaben 13 e,f und 15 h,k
2011-09-14
- Binomische Formeln
- Bisher haben wir Klammern wie (a+b)·(c+d)
aufgelöst:
(a+b)·(c+d)=a·c+a·d+b·c+b·d
Man
kann sich die Rechnung so veranschaulichen, dass man einen
Flächeninhalt eines Rechteckes mit den Seitenkanten a+b und c+d
berechnet, indem man die Inhalt seiner 4 Teilflächen berechnet und
diese addiert: a·c+a·d+b·c+b·d

- Ist das Rechteck ein Quadrat mit der Seitenlänge a+b,
haben 2
Teilflächen gleichen Flächeninhalt und das Ergebnis kann so
zusammengefasst werden, dass es nur noch aus 3 Summanden besteht:

Hier gilt (a+b)2=a2+2ab+b2
Man kann also Quadrate von Klammern mit 2 Summanden nach folgendem
"Kochrezept" berechnen:
1. Nimm den 1. Summanden aus
der Klammer und quadriere ihn.
2. Addiere dazu das Produkt der
Summanden, nachdem du es verdoppelt hast.
3. Dazu addiere das Quadrat des
2. Summanden.
- Stehen in der Klammer nicht nur positive Werte, so kann es
folgende Fälle geben, wobei man für a und b wieder positive
Werte
annimmt:
(+a+b)2=a2+2ab+b2
(+a-b)2=a2-2ab+b2
(-a+b)2=a2-2ab+b2
(-a-b)2=a2+2ab+b2
Beispiel: (-5-7)2=52+2·5·7+72
mit den
positiven Werten a=5 und b=7.
Die erste der Gleichungen nennt man "1. Binomische Formel".
Die anderen Gleichungen braucht man sich nicht zu merken, sondern nur
die Vorzeichenregel für das Vorzeichen des 2. Summanden:
(erweiterte) 1. Binomische Formel:
(a+b)2=a2+2ab+b2
Haben die Zahlen in der Klammer das gleiche Vorzeichen,
steht vor dem 2. Summanden ein +, sonst ein -.
- Multipliziert man 2 Klammern mit gleichen Zahlen, wobei aber
ein Vorzeichen verschieden ist, so ergibt sich:
(a+b)·(a-b)=a2-ab+ab-b2=a2-b2
Diese Formel nennt man
3. Binomische Formel: (a+b)·(a-b)=a2-b2
- Hausaufgabe: Seite 26 Aufgaben 6 a,b und 7 a,b
2011-09-19
- Wiederholungen und Übungen zu den Binomischen Formeln.
- zur 1. Binomischen Formel:
Diese Formel darf man anwenden, wenn beide Klammern in allen Teilen
geich sind oder wenn eine Klammer quadriert wird.
- zur 3. Binomischen Formel:
Ist in beiden Klammern alles gleich bis auf ein einzelnes
unterschiedliches Vorzeichen, so kann die 3. Binomische Formel benutzt
werden.
- zur 2. Binomischen Formel (a-b)2=a2-2ab+b2
Diese Formel benutzen wir nicht, weil sie in unserer erweiterten 1.
Binomischen Formel enthalten ist:
Haben die Zahlen in der Klammer das gleiche Vorzeichen,
steht vor dem 2. Summanden ein +, sonst ein -.
- Auch bei Termen der Form
(-a+b)(a+b) oder (-a-b)(a-b)
oder (-a-b)(-a+b) kann die 3. Binomische
Formel angewendet werden:
(-a+b)(a+b)=-a2+b2
(-a-b)(a-b)=-a2+b2
(-a-b)(-a+b)=a2-b2
- Hausaufgabe: Seite 27 Aufgabe 13 a,b,c,d
2011-09-21
- Die Binomischen Formeln können auch "rückwärts"
angewandt werden:
- Wenn (x+4)2=x2+8x+16, dann gilt
natürlich
auch x2+8x+16=(x+4)2
Beim Anwenden der 1. Binomischen Formel findet man die Zahlen in der
Klammer, indem man bei den 3 gegebenen Summanden die beiden
Quadratzahlen sucht und dann die zugehörigen Basen der Quadrate in
die
Klammer schreibt.
Beispiel:
x2+18x+81 Die Quadrate sind x2 und
81=92. Dann heißt die Klammer (x+9)2.
Man muss jetzt natürlich noch nachprüfen, ob der 3. Summand
aus 2·x·9
gebildet wird. Hier stimmt es, also gilt x2+18x+81=(x+9)2.
Bei x2+28x+81 stimmt dann natürlich (x+9)2
nicht.
Hier kann man die 1. Binomische Formel nicht anwenden.
- Wenn (x+3)(x-3)=x2-32=x2-9,
dann gilt natürlich auch x2-9=(x+3)(x-3)
Hier wendet man die 3. Binomische Formel rückwärts an.
Beispiel:
4x2-36y4=(2x)2-(6y2)2=(2x+6y2)(2x-62)
- Miriam hat von ihrem Vater eine interessante Methode
kennengelernt, mit der man Divisionen vereinfachen kann:
- Beispiel: Wieviel ist 238:34?
Miriam multipliziert den Divisor 34 (also die Zahl, durch die geteilt
wird) mit 10 (das ergibt 340) und subtrahiert davon den Dividenden 238
(das ergibt 340-238=102).
Dieses Zwischenergebnis 102 teilt sie dann wieder durch den Divisor 34
(102:34=3 dieses Ergebnis lässt sich leicht im Kopf berechnen).
Nun subtrahiert sie dies Zahl 3 von 10 und erhält das Ergebnis der
gestellten Aufgabe: 10-3=7. Es gilt dann 238:34=7.
- Warum stimmt das?
Wir rechnen allgemein die Aufgabe a:b.
1. Schritt: b mit 10 multiplizieren und davon a
subtrahieren: 10·b-a
2. Schritt: Dieses Ergebnis durch b dividieren:
(10·b-a):b
3. Schritt: Das gefundene Zwischenergebnis von 10
subtrahieren: 10-(10·b-a):b Der Wert
dieses
Terms ist das gesuchte Ergebnis.
Beweis: Wir vereinfachen den gefundenen Term: 10-(10·b-a):b = 10
-
(10·b:b) - (-a:b) = 10 - 10 + a:b = a:b und das ist die
gestellt
Aufgabe.
- Weiteres Beispiel: 2328:24 Hier setzen wir immer 100
statt 10 ein
(warum wohl?):
1. Schritt: 100·24=2400 , dann 2400-2328=72
2. Schritt: 72:24=3
3. Schritt: 100-3=97 Das Ergebnis ist also 2328:24=97
- Aufgaben:
1. Zeige allgemein, dass das Rechenverfahren auch für
100,
1000, ... statt 10 gilt.
2. Zeige allgemein, dass das Rechenverfahren für jede
Zahl
statt 10 gilt, in folgendem Beispiel mit der Zahl 40:
3010:86=
1. Schritt: 40·86=3440 , dann 3440-3010=430
2. Schritt: 430:86=5
3. Schritt: 40-5=35 , also gilt 3010:86=35
Weitere Aufgabe: Welche Zahl wählt man wohl am besten statt der 10
aus,
damit die Rechnung möglichst einfach wird?
- Hausaufgabe: Seite 29 Aufgabe 5 c,d und 7 a
2011-09-26
- Das Faktorisieren von Summen geht in Sonderfällen auch durch
Umkehrung der Binomischen Formeln:
- 1. Binomische Formel:
9x2+48xy+64y2=(3x+8y)2
- 3. Binomische Formel:
4x6-25y2=(2x3+5y)(2x3-5y)
- Soll ein quadratischer Term so faktorisiert werden, dass kein x2
vorkommt, so geht das oft über "quadratische Ergänzung":
x2+8x+3=
In der Klammer, die dann quadriert wird, muss auf alle Fälle x
vorkommen:
x2+8x+3=(x+ ... )2 ...
Damit sich beim Auflösen der Klammer 8x ergibt, muss der 2.
Summand in
der Klammer 4 sein (nach der 1. Binomischen Formel: 2 mal x mal ZAHL
gleich 8x, also muss ZAHL=4 sein):
x2+8x+3=(x+4)2 ...
Da (x+4)2=x2+8x+16, stimmt die rechte Seite noch
nicht, sie ist um 13 zu groß. Man muss also noch 13 subtrahieren:
x2+8x+3=(x+4)2-13 Nun stimmt es!
- Hausaufgabe: Seite 30 Aufgaben 3 bis 6 jeweils die erste
Aufgabe von b
2011-09-28
- Wiederholung zur Klassenarbeit
Hier die behandelten Themen und die Seitenangaben
- Auflösen einer Klammer (Seiten 10-16)
- Auflösen einer Minus-Klammer (Seiten 17-18)
- Ausklammern (Seiten 19-21)
- 2 Klammern multiplizieren (Seiten 22-24)
- Binomische Formeln (Seiten 25-27)
- Faktorisieren (Seiten 28-29)
- Vermischte Übungen (Seiten 30-31)
- Bist du fit? (Seite 44, Lösungen hinten im Buch)
2011-10-05
2011-10-10
- Mischungsrechnung
- Einführendes Beispiel:
Aufgabe
- In letzter Zeit sind meistens mehr Mädchen als Jungen in
der Klasse.
- In der 8g sind 30 Schüler/innen, davon 60% Mädchen.
- In der 8h sind 20 Schüler/innen, davon 80% Mädchen.
- Wenn beide Klassen zusammen einen Ausflug machen, wie ist
dann der prozentuale Anteil der Mädchen in der Gruppe?
Lösung:
- In der 8g sind 30·60/100=30·0,6=18 Mädchen
- In der 8h sind 20·80/100=20·0,8=16 Mädchen
- In beiden Klassen zusammen sind 18+16=34 Mädchen.
Insgesamt sind 30+20=50 Schüler/innen in der Gruppe.
- 34 von 50 sind 34/50=68/100=68%.
- In der Ausflugsgruppe sind 68% Mädchen.
- Wichtig: Wird das Vielfache p einer Menge m berechnet, so
multipliziert man m mit p.
Das gilt auch, wenn p kleiner als 1 ist.
- Möchte man die Aufgabe in einer Gleichung darstellen, so
addiert man zunächst die Anzahl der Mädchen in jeder Klasse.
Achtung: Das m in den nächsten Zeilen steht für "Menge",
nicht für "Mädchen".
m1: Anzahl der Schüler in der Klasse 8g ; p1:
Anteil der Mädchen in der 8g ; m1·p1:
Anzahl der Mädchen in der 8g.
m2: Anzahl der Schüler in der Klasse 8h ; p2:
Anteil der Mädchen in der 8h ; m2·p2:
Anzahl der Mädchen in der 8h.
m1·p1+m2·p2
ergibt denselben Wert wie die Anzahl aller Schüler (m1+m2),
multipliziert mit dem (zunächst noch unbekannten) Anteil der
Mädchen in Prozent (m1+m2)·p .
Gleichung: m1·p1+m2·p2=(m1+m2)·x
→ 30·0,6+20·0,8=(30+20)·x → 18+16=50·x →
34=50·x → x=34/50=0,68=68%
- Bei den im Buch vorhandenen Aufgaben auf Seite 35 kann man immer
folgende Formel für die Mischungsrechnung benutzen:

- Zweites Beispiel:
Aufgabe:
- In 90ml Kaffee der Temperatur 80°C kippt man 10ml Milch
der Temperatur 8°C.
- Welche Temperatur hat dann das Gemisch aus Kaffee und Milch?
Lösung:
- m1=90ml ; p1=80°C ; m2=10ml
; p2=8°C ; p=x
m1·p1+m2·p2=(m1+m2)·x
→ 90ml·80°C+10ml·8°C=(90ml+10ml)·x →
(7200+80)ml·°C=100ml·x → 7280°C=100·x →
x=7280°C/100=72,8°C
Der Milchkaffee hat also die Temperatur 72,8°C.
- Drittes Beispiel:
Aufgabe:
- In der Süßigkeitenmischung A sind 80% leckere Teile,
in der Mischung B nur 30% leckere Teile.
- Von der Mischung A besitzt man 10 Tüten.
- Wieviel Tüten der Mischung B muss man kaufen, damit die
Gesamtmenge 50% leckere Teile enthält?
Lösung:
- m1=10 Tüten ; p1=80% ; m2=x
; p2=30% ; p=50%
m1·p1+m2·p2=(m1+m2)·x
→ 10·0,8+x·0,3=(10+x)·0,5 →
8+0,3·x=10·0,5+x·0,5
→ 8+0,3·x=5+0,5·x
→ 3=0,2·x
→ x=3/0,2=30/2=15
Man muss also 15 Tüten der Mischung B zu den vorhandenen
Süßigkeiten dazugeben.
- Viertes Beispiel:
Aufgabe:
- Man besitzt eine 1-Liter-Flasche Saft mit 50% Fruchtgehalt.
- Wieviel Wasser muss man dazugeben, damit der Fruchtgehalt des
Getränks 10% beträgt?
Lösung:
- Achtung: Der Fruchtsaftgehalt von Wasser ist 0%!
- m1=1 Liter ; p1=50% ; m2=x
; p2=0% ; p=10%
m1·p1+m2·p2=(m1+m2)·x
→ 1·0,5+x·0,0=(1+x)·0,1
→ 0,5+0=0,1+x·0,1
→ 0,4=0,1·x
→ x=0,4/0,1=4/1=4
Man muss also 4 Liter Wasser zu dem Fruchtsaft geben.
2011-10-12
- Pascalsches Dreieck
In
folgendem Dreieck ergeben sich die Zahlenwerte dadurch, dass bei den
äußeren schrägen Begrenzungen überall 1 steht.
Die anderen Zahlen
ergeben sich durch Addition der beiden schräg darüber stehenden Zahlen.

- Wir
haben entdeckt, dass die Zahlen des Pascalschen Dreiecks mit den
Koeffizienten übereinstimmen, die beim Ausmultiplizieren von Termen der
Art
entstehen:

Die Hochzahlen der a- und
b-Faktoren addieren sich in einer Reihe immer zum selben Wert
(Hochzahl der Klammer).
Die Hochzahlen des a-Faktors nehmen
nach rechts hin ab, die des b-Faktors nach rechts hin zu.
2011-10-31
weiter mit Systeme linearer Gleichungen