Unterrichtseinsichten - Schuljahr 2015/2016 - Physik 10d
Dynamik
2016-01-14
- In den folgenden Wochen sollen Bewegungen von Körpern untersucht
werden.
Häufig gibt schon die Betrachtung der Energien, die die Körper besitzen,
Aufschluss über das Bewegungsverhalten.
- Nach der Zeugnisnotenbesprechung haben wir die Formel für die
Lageenergie oder potentielle Energie: EPot=m·g·h wiederholt.
Lässt man einen Körper, der durch Hochheben Lageenergie besitzt, los, so
wird er beschleunigt und seine Energie wird in andere Energieformen
umgewandelt.
- Der folgende Versuch soll dazu dienen, die Formel für die
Bewegungsenergie herzuleiten.
Dazu lassen wir eine Masse hin und her schwingen.
Zunächst besitzt sie (bei größter Auslenkung) nur potentielle Energie.
Diese Energie wird vollständig umgewandelt in Bewegungsenergie oder
kinetische Energie EKin.
Das ist im untersten Punkt der Bahn geschehen, wenn die Masse ihre
größte Geschwindigkeit erreicht hat.
Danach wird die kinetische Energie wieder in potentielle Energie
umgewandelt.
Um die Formel für die kinetische Energie zu finden, soll zunächst ein
Versuch zur Abhängigkeit der maximalen Geschwindigkeit eines Pendels von
der Auslenkhöhe durchgeführt werden:

Eine zylinderförmige Masse mit dem Durchmesser d=5 cm schwingt bifilar
aufgehängt hin und her.
Die Höhe h=39mm der maximalen Auslenkung wird vorgegeben.
Der Durchgang des Zylinders durch die Lichtschranke dauerte 0,057s.
Annahme: Der Zylinder hat die Masse 0,1kg.
Nun kann man die potentielle Energie EPot=m·g·h des Körpers
berechnen, wenn dieser sich am höchsten Punkt seiner Bahn befindet.
Die kinetische Energie wird von der Masse des Zylinders und von seiner
Geschwindigkeit v abhängen.
Die Geschwindigkeit berechnet sich aus v=d/t.
Hausaufgabe: gibt es irgendwelche Beziehungen zwischen den gefundenen
Zahlen?
2016-01-21
- Ausführlicherer versuch und Auswertung:
- Die (maximale) Geschwindigkeit am untersten Punkt der Bahn (225 mm)
wird mit einer Lichtschranke gemessen (Messung der Verdunkelungs-Zeit,
Berücksichtigung des Körper-Querschnittes).
Messwerte:

Auswertung des Versuchs
- Eintragen der Höhen in L1 und der Zeiten in L2
- Korrektur der Höhe unter Berücksichtigung des Offsets 225 mm
(L3=L1-225)
- Berechnung der Geschwindigkeit mit Hilfe des Durchmessers des
Schwingkörpers (5cm=50mm) in L4 (L4=50/L2)
- Graph der Messwerte (waagrecht Höhe, senkrecht Geschwindigkeit)
- Die Vermutung, dass es sich um einen linearen Zusammenhang handelt
(dass also der Funktionsgraph der Ausgleichskurve eine Gerade sein
könnte), kann nicht stimmen, da dann bei der Start-Höhe 0cm eine
Geschwindigkeit größer als 0mm/s gemessen werden würde.
- Ob es sich um eine Potenzfunktion der Art y=a∙xb handeln
kann? Der entsprechende Versuch mit PwrReg liefert:

Näherungsweise ergibt sich y=114∙x0,53≈114∙x0,5=114∙√x
→ y2∼x → v2∼h
- Am oberen Punkt, dem Ort der größten Auslenkung, besitzt die Masse nur
potentielle Energie.
- Ganz unten (an der Lichtschranke), der Stelle größter Geschwindigkeit,
besitzt die Masse nur kinetische Energie.
Aus Energieerhaltungsgründen müssen also diese beiden Energien gleich
sein.
Die potentielle Energie berechnet sich aus EPot=m·g·h.
Die kinetische Energie ist proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit
(wie oben gezeigt): EKin~v2.
Sicher wird die kinetische Energie auch proportional zur Masse sein: EKin~m,
also insgesamt EKin~m·v2.
Stimmen eventuell m·g·h und m·v2 überein?
Wir haben mit unseren Messwerten berechnet, dass m·v2 etwa
doppelt so groß ist wie m·g·h.
Damit EPot=EKin, muss also gelten EKin=1/2·m·v2.
- Damit gelten für 2 wichtige Energien folgende Formeln:

- Ein erstes Beispiel zeigte: Wenn die potentielle Energie eines
fallenden Körpers ganz in kinetische Energie umgewandelt wird, kann man
die Energieterme gleichsetzen, die Masse fällt heraus und die
Geschwindigkeit kann berechnet werden:
