Unterrichtseinsichten - Schuljahr 2015/2016 - Physik 10c
Dynamik
2016-01-12
- In den folgenden Wochen sollen Bewegungen von Körpern untersucht
werden.
Häufig gibt schon die Betrachtung der Energien, die die Körper besitzen,
Aufschluss über das Bewegungsverhalten.
- Nach der Zeugnisnotenbesprechung haben wir diee Formel für die
Lageenergie oder potentielle Energie: EPot=m·g·h wiederholt.
Lässt man einen Körper, der durch Hochheben Lageenergie besitzt, los, so
wird er beschleunigt und seine Energie wird in andere Energieformen
umgewandelt.
- Der folgende Versuch soll in der nächsten Stunde dazu dienen, die
Formel für die Bewegungsenergie herzuleiten.
Dazu lassen wir eine Masse hin und her schwingen.
Zunächst besitzt sie (bei größter Auslenkung) nur potentielle Energie.
Diese Energie wird vollständig umgewandelt in Bewegungsenergie oder
kinetische Energie EKin.
Das ist im untersten Punkt der Bahn geschehen, wenn die Masse ihre
größte Geschwindigkeit erreicht hat.
Danach wird die kinetische Energie wieder in potentielle Energie
umgewandelt.
Um die Formel für die kinetische Energie zu finden, soll zunächst ein
Versuch zur Abhängigkeit der maximalen Geschwindigkeit eines Pendels von
der Auslenkhöhe durchgeführt werden:

Eine zylinderförmige Masse mit dem Durchmesser 5 cm schwingt bifilar
aufgehängt hin und her.
Die Höhe h der maximalen Auslenkung wird vorgegeben.
Durchführung des Versuchs in der nächsten Stunde.
2016-01-19
- Die (maximale) Geschwindigkeit am untersten Punkt der Bahn (230 mm)
wird mit einer Lichtschranke gemessen (Messung der Verdunkelungs-Zeit,
Berücksichtigung des Körper-Querschnittes).
Messwerte:

Auswertung des Versuchs
- Eintragen der Höhen in L1 und der Zeiten in L2
- Korrektur der Höhe unter Berücksichtigung des Offsets 230 mm
(L3=L1-230)
- Berechnung der Geschwindigkeit mit Hilfe des Durchmessers des
Schwingkörpers (5cm=50mm) in L4 (L4=50/L2)
- Graph der Messwerte (waagrecht Höhe, senkrecht Geschwindigkeit)
- Die Vermutung, dass es sich um einen linearen Zusammenhang handelt
(dass also der Funktionsgraph der Ausgleichskurve eine Gerade sein
könnte), kann nicht stimmen, da dann bei der Start-Höhe 0cm eine
Geschwindigkeit größer als 0mm/s gemessen werden würde.
- Ob es sich um eine Potenzfunktion der Art y=a∙xb handeln
kann? Der entsprechende Versuch mit PwrReg liefert:
Näherungsweise ergibt sich y=167∙x0,45≈167∙x0,5=167∙√x
→ y2∼x → v2∼h
- Am oberen Punkt, dem Ort der größten Auslenkung, besitzt die Masse nur
potentielle Energie.
- Ganz unten (an der Lichtschranke), der Stelle größter Geschwindigkeit,
besitzt die Masse nur kinetische Energie.
Aus Energieerhaltungsgründen müssen also diese beiden Energien gleich
sein.
Die potentielle Energie berechnet sich aus EPot=m·g·h.
Die kinetische Energie ist proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit
(wie oben gezeigt): EKin~v2.
Sicher wird die kinetische Energie auch proportional zur Masse sein: EKin~m,
also insgesamt EKin~m·v2.
Stimmen eventuell m·g·h und m·v2 überein?
Wir haben mit unseren Messwerten berechnet, dass m·v2 etwa
doppelt so groß ist wie m·g·h.
Damit EPot=EKin, muss also gelten EKin=1/2·m·v2.
- Damit gelten für 2 wichtige Energien folgende Formeln:

- Ein erstes Beispiel zeigte: Wenn die potentielle Energie eines
fallenden Körpers ganz in kinetische Energie umgewandelt wird, kann man
die Energieterme gleichsetzen, die Masse fällt heraus und die
Geschwindigkeit kann berechnet werden:
2016-01-26
- Übungen zur potentiellen und kinetischen Energie
- Zurücklegen eines gleichen Höhenunterschiedes mit der
Anfangsgeschwindigkeit 0 und vernachlässigbarer Reibung.
Bei welchem Weg besitzt die herabrollende Kugel die größte
Endgeschwindigkeit?
Der Weg E ist nicht möglich, da die Kugel aus energetischen Gründen
keine Höhe erreichen kann, die höher ist als die Ausgangshöhe.
Bei allen anderen Wegen besitzt die Kugel am Ende die gleiche
Geschwindigkeit, da oben nur potentielle Energie EPot und
unten nur kinetische Energie EKin vorhanden ist und keine
Energie erzeugt wird oder verloren geht.
- Ein Sportler der Masse m springt von einer Erhöhung der Höhe h1 mit
der zusätzlichen Masse M beladen auf ein Trampolin. Im tiefsten Punkt
lässt er die zusätzliche Masse los und wird vom Gummituch nach oben
geschleudert. Welche Höhe h2 erreicht er jetzt?
Lösung:
Auf der Erhöhung besitzt der Sportler die potentielle Energie EPot,1 und
keine kinetische Energie.
Im tiefsten Punkt besitzt der Sportler die kinetische Energie EKin,1 und
keine potentielle Energie.
Beim Losfliegen im tiefsten Punkt besitzt der Sportler die kinetische
Energie EKin,2 und keine potentielle Energie.
Beim Erreichen des höchsten Punkts besitzt der Sportler die potentielle
Energie EPot,2 und keine kinetische Energie.


Mit h1=6m, m=60kg und M=20kg ergibt sich h2=80/60*6m=8m.
Einfacher lässt sich die Aufgabe natürlich lösen, wenn man beachtet,
dass die potentielle Energie zu Beginn gleich der potentiellen Energie
zum Schluss sein muss.
Dann gilt ohne Umweg:

Der Sportler muss übrigens darauf achten, dass die abgeworfene Masse
nicht auf dem Gummi des Trampolins landet, weil er sonst nur die Höhe h1
erreicht.
2016-02-02
- Beispiel zur Energiebetrachtung mit Versuch:
Ein Lineal ist drehbar bei 20 cm aufgehängt.
Bei 40 cm und 60 cm werden Türstopper aus Gummi auf das Linieal gelegt.
Nun drückt man bei 0 cm das Linieal sehr stark nach unten.
Dadurch werden die Gummiteile nach oben geschleudert.
Gefragt ist, welches Teil eine größere Höhe erreicht und wie sich die
Höhen unterscheiden.
Lösung:
Da auf Grund des Strahlensatzes das rechte Gummistück in derselben Zeit
den doppelten Weg zurücklegt wie das linke Gummistücke, ist die
Geschwindigkeit des rechten Gummistücks doppelt so groß wie die des
linken Gummistücks.
Daraus ergeben sich folgende Höhen:
Das rechte Gummiteil fliegt also 4-mal so hoch wie das linke Gummiteil.
- Zur Einführung in die Dynamik haben wir versucht die Frage zu klären,
ob leichtere oder schwerer Körper schneller fallen:

Zunächst soll eine Masse m1 und eine Masse m2 mit
m2=2·m1 zur gleichen Zeit die gleiche Strecke
durchfallen (links und Mitte).
Die Abstimmung in der Klasse ergab, dass die größere Masse schneller
unten ankommt als die leichtere Masse.
Diesen Versuchsausgang hat uns unser "gesunder Menschenverstand"
eingegeben und wir befinden uns mit dieser Vorhersage in guter
Gesellschaft.
Unsere mehrfach wiederholten Versuche zeigten aber, dass beide Massen
zur gleichen Zeit unten ankommen.
- Giovanni
Battista Benedetti (1530 - 1590) hat schon in einem Gedankenexperiment
gezeigt, dass unsere Vermutung (die auch Aristoteles schon geäußert hat)
nicht richtig sein kann:
Halbiert man den größeren Körper, so müsste sich die Fallzeit
verlängern, weil ja jeder Bestandteil des Körpers leichter ist als der
Ausgangskörper.
Mit zusammengeklebten und einzelnen Massestücken haben wir aber gezeigt,
dass das nicht der Fall ist.
- In Ergänzung zu diesem Ergebnis zeigt ein weiterer Versuch, dass
unterschiedliche Fallzeiten z.B. durch den Luftwiderstand bedingt sind:
- In einer Glasröhre befinden sich eine Kreidestück, ein Stück Papier
und eine Flaumfeder.
Normalerweise fällt das Kreidestück schneller als das Papier und das
Papier schneller als die Feder.

Wird das Rohr aber evakuiert (=die Luft wird aus dem Rohr (wenigstens
teilweise) entfernt), so fallen die 3 Körper (fast) gleich schnell, weil
(fast) kein Luftwiderstand mehr wirkt.
- Die Beobachtung und anschließende theoretische Überlegung führen uns
also zu folgender Erkenntnis über unsere Natur:
Alle Körper fallen gleich schnell, ob sie nun schwer oder leicht sind
und welche Form sie auch haben, wenn keine Beeinträchtigungen
(Luftreibung oder andere Kräfte) von außen stattfinden.
- Bekannt ist bis jetzt, wie groß die Geschwindigkeit v ist, wenn ein
Körper aus der Höhe h fällt.
Noch nicht bekannt ist der zeitliche Verlauf des Fallens.
Darum wird ein Versuch durchgeführt, bei dem in Abhängigkeit von der
Fallhöhe die Fallzeit gemessen wird:
Auswertung:
Der offset bei der Höhe betrug 15,8cm.
L1: Höhe/cm
L2: Fallzeit/s
L3=L1-15,8: Höhe minus offset/cm
Da eigentlich auch noch der Punkt mit den Koordinaten (0/0) dazugehört
(Höhe 0cm in der Zeit 0s) könnte eine Wurzelfunktion vorliegen.
Überprüfung mit PwrReg:
Es ergibt sich eine Potenzfunktion mit dem Exponenten 0,5, also eine
Wurzelfunktion:

Daraus folgt:

Die Längeneinheit ist cm. Wandelt man die Einheit im m um, so ergibt
sich etwa h=5∙t2.
Was es mit dem Faktor 5 m/s2 auf sich hat, werden wir in der
nächsten Stunde besprechen.
2016-02-09
- Zur Klärung, was der Zahlenwert 5 bedeutet (siehe letzte Stunde),
haben wir folgenden Versuch durchgeführt:
Eine schräge Ebene hat ihren tiefsten Punkt an der Stelle auf dem Tisch,
der in einer Entfernung zu einer Begrenzung liegt, die zweimal so lang
wie die schiefe Ebene ist.

Eine Kugel wird auf den obersten Punkt der schiefen Ebene gesetzt und
rollen gelassen.
Sobald die Kugel am unteren Ende der schiefen Ebene angekommen ist, wird
eine zweite Kugel rollen gelassen (siehe obere Zeichnung).
Diese zweite Kugel erreicht zu der Zeit das untere Ende der schiefen
Ebene, zu der die erste Kugel an die Begrenzung stößt (siehe untere
Zeichnung).
Da die 1. Kugel in gleicher Zeit doppelt so viel Weg zurücklegt wie die
2. Kugel, ist die Geschwindigkeit der 1. Kugel (also die
Geschwindigkeit, die die Kugel am unteren Ende der schiefen Ebene
erreicht), doppelt so groß wie die mittlere Geschwindigkeit während des
Herabrollens auf der schiefen Ebene.
- Anders ausgedrückt:
Wird bei der gleichmäßigen Beschleunigung im Gravitationsfeld der Erde
die Wegstrecke s und die Zeit t vom Beginn der Bewegung bis zu einem
Messpunkt registriert, so kann man aus dieser Wegstrecke s und der Zeit
t die mittlere Geschwindigkeit vmittel=s/t des bewegten
Körpers berechnen. Diese mittlere Geschwindigkeit ist halb so groß wie
die Geschwindigkeit, die der Körper am Messpunkt erreicht hat, also
v=2·vmittel.
- Die Neigung der Ebene spielt keine Rolle, immer gilt v=2·vmittel.
Das gilt auch dann noch, wenn die schräge Ebene senkrecht steht (auch
wenn dann beim Versuch die Umlenkung der Kugel in die waagrechte
Richtung etwas Schwierigkeiten bereiten wird...). Für den senkrechten
Fall gilt also, dass die fallende Kugel am Ende der Fallstrecke eine
Geschwindigkeit v besitzt, die gleich der doppelten mittleren
Fallgeschwindigkeit vmittel=h/t während des Herabfallesns
ist: v=2·vmittel=2h/t.
- Die Geschwindigkeit v kann man auch bestimmen mit Hilfe der
potentiellen und der kinetischen Energie:

Mit Hilfe des Ergebnisses aus der mittleren Geschwindigkeit folgt dann:
Mit g=10m/s² ergibt sich dann h=5∙t2 in Übereinstimmung mit
dem Versuchsergebnis der letzten Stunde (wenn man dort die mm-Angabe in
m umrechnet).
Setzt man das Ergebnis für h in der oben stehenden Formel für v ein, so
erhält man
- Für den freien Fall erhalten wir also die Bewegungsgleichungen für die
Höhe h und die Geschwindigkeit v zur Zeit t:
2016-02-16
- Fallbewegung ohne und mit Anfangsgeschwindigkeit
Da die Bewegung nur in senkrechter Richtung erfolgt, benötigen wir zur
Beschreibung nur die y-Achse (also s ist hier y).
- ohne Anfangsgeschwindigkeit:
Das Minuszeichen gibt an, dass die Bewegung nach unten (also in
negative y-Richtung) erfolgt.
- mit Anfangsgeschwindigkeit v0 nach oben:
Zu Beginn der Bewegung besitzt der Körper also die Geschwindigkeit v0
nach oben.
Würde die Gravitationskraft nicht vorhanden sein, würde sich der
Körper weiter mit dieser Geschwindigkeit v0 bewegen.
Da die Gravitationskraft aber wirkt, bewegt sich der der Körper
zusätzlich entsprechend der oben angegebenen Beziehung:
Die beiden Terme für die Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit und
die Bewegung mit konstanter Beschleunigung in entgegengesetzter
Richtung werden voneinander subtrahiert.
Es gilt das Überlagerungsgesetz für Bewegungen: Bewegungen überlagern
sich, ohne sich gegenseitig zu stören bzw. sich zu beeinflussen.
2016-02-23
- Mit einer GeoGebra-Simulation
haben wir noch einmal den senkrechten Wurf genauer untersucht:
Schieberegler: t: Zeit, vAnf: Anfangsgeschwindigkeit, h:
Abwurfhöhe, g: Ortsfaktor
A zeigt die Bewegung des senkrecht nach oben geworfenen Körpers.
B zeigt die Fall-Bewegung ohne Anfangsgeschwindigkeit.
C zeigt die Bewegung auf Grund der Anfangsgeschwindigkeit ohne die
Fallbewegung zu berücksichtigen.
Die Abstände von B und C zur Geraden bei y=8 addieren sich zur Höhe von
A bezogen zur Gerade y=8.
Der zeitliche Verlauf der Bewegungen wird durch die Spurpunkte
verdeutlicht (waagrecht ist t abgetragen).
- Die Bewegungsgleichungen für die einzelnen Punkte:
A=(0,h-1/2*g*t^2+vAnf*t)
B=(1,h-1/2*g*t^2)
C=(2,h+vAnf*t)
- Das kostenlose Programm GeoGebra
kann hier legal heruntergeladen
werden.
Das Programm zur Simulation
kann mit dem Link auf das Bild heruntergeladen werden.
2016-03-01
- Bei der Beschreibung von Bewegungen muss man zunächst festlegen,
welches Bezugssystem
man benutzen will.
Das Laborsystem
ist ein ruhendes Bezugssystem. Alle Vorgänge werden in Bezug auf den
Raum, in dem man sich befindet, beschrieben.
Manchmal ist es aber auch sinnvoll, ein bewegtes Bezugssytem zu
verwenden, z.B. das Schwerpunktsystem bei der Untersuchung mehrerer
aufeinander einwirkender Körper, bei dem der Schwerpunkt als ruhend
angenommen wird.
In unterschiedlichen Bezugssystemen können Vorgänge unterschiedlich
aussehen.
- Wir haben den Fall zweier Kugeln untersucht, bei dem eine Kugel ohne
Antrieb senkrecht nach unten fiel und die andere Kugel parallel zum
Erdboden abgeschossen wurde.

Beim Lösen der Schraube wird der dünne zentrale Metallstab nach rechts
gestoßen.
Damit verliert die linke Kugel ihren Halt und fällt senkrecht nach
unten. Die rechte Kugel wird nach rechts geschleudert und fällt dabei
auch nach unten.
Diese Beschreibung ist im Laborsystem abgefasst.
Benutzt man ein gewegtes Bezugssystem, das sich mit der rechten Kugel
nach rechts bewegt, sieht die Lage so aus:
Die rechte Kugel fällt senkrecht nach unten und die linke Kugel wird
scheinbar nach links geschleudert und fällt dabei auch nach unten.
Da die Vorgänge im bewegten und im ruhenden Bezugssystem symmetrisch
ablaufen, müssen beide Kugeln zur selben Zeit unten ankommen.
Dieses für manche überraschende Versuchsergebnis haben wir tatsächlich
beobachtet.
2016-03-08
- Die Vorgänge beim Versuch der letzten Stunde haben wir uns noch einmal
mit Hilfe einer GeoGebra-Simulation angeschaut.
- In einem stehenden Eisenbahnwagen wird eine grüne Kugel an der
linken Wand des Waggons fallen gelassen und eine rote Kugel waagrecht
mit der Geschwindigkeit 5m/s geworfen.
Das Ergebnis:
- Bewegt sich bei diesen Bewegungen der Zug mit der Geschwindigkeit
v=-5m/s nach links, so sieht von außen aus der Vorgang so aus:
Die Bahnkurven der beiden Kugeln sind von außen betrachtet an der
senkrechten Achse gespiegelt.
- Fährt der Zug mit der Geschwindigkeit v=-2,5m/s nach links (halbe
Geschwindigkeit der roten Kugel), so ergibt sich
- Da im Versuch 3 die Kugeln wegen des gleichen Weges zur selben Zeit
unten ankommen, müssen sie auch in den Versuchen 1 und 2 zur gleichen
Zeit die waagrechte Achse erreichen.
- Download der
GeoGebra-Datei (auch durch Klick auf die Screenshots möglich).
- Mit Hilfe der Bewegungsgleichungen für den freien Fall und die
geradlinig gleichförmige Bewegung können folgende Aufgaben gelöst
werden.

Mit a=g erhält man die Gleichungen für den freien Fall.
- Berechne die Art der Bahnkurve, die die Kugel zurücklegt.

Es liegt eine Parabel vor, nach unten geöffnet (Minuszeichen) und um
10 nach oben verschoben.
- Von einem 10m hohen Haus wird eine Kugel mit der Geschwindigkeit
2m/s waagrecht geworfen.
Wie weit vom Haus entfernt wird sie auf dem Erdboden auftreffen?
Lösung:
Die Kugel trifft also bei etwa x=2,8m auf dem Erdboden auf.
- Berechne den x-Wert für den Fall, dass sich die Kugel auf der Höhe
2m befindet (sonst gleiche Voraussetzungen).
Rechnung wie oben, für y wird allerdings 2 statt 0 eingesetzt.
Der x-Wert beträgt jetzt 2,5m.
- Mit welcher Geschwindigkeit muss die Kugel geworfen werden, damit
sie bei x=5m auftrifft?
Rechnung erst wie oben:
Die Anfangsgeschwindigkeit muss also 3,5m/s betragen.
2016-03-15
- Weitere Aufgaben zum waagrechten Wurf
2016-04-06
- Nach den Ferien Wiederholung der Bewegungsgleichungen (siehe oben am
2016-03-08).
- Abschließende Aufgaben zu den Bewegungsgleichungen:
- Eine Kugel wird mit der Geschwindigkeit v0 nach oben
geworfen.
Wie lange dauert es, bis sie wieder die Ausgangshöhe erreicht?
- Eine Kugel wird mit der Geschwindigkeit v0 nach oben
geworfen.
Wie lange dauert es, bis sie den höchsten Punkt ihrer Flugbahn
erreicht?
Es ergibt sich die Hälfte der Zeit aus der ersten Aufgabe.
Daraus folgt, dass die Vorgänge beim Anstieg und dem Herunterfallen
symmetrisch verlaufen.
- Super-Mathico befindet sich auf einer waagrecht nach rechts
fahrenden Plattform und springt senkrecht hoch, wobei er durch das
Zusammenwirken der beiden Bewegungen eine Parabelbahn beschreibt. Er
soll so springen, dass er genau auf der Mitte einer sich nach links
bewegenden Plattform landet. Mit welcher Geschwindigkeit v0
muss er hochspringen, wenn zum Zeitpunkt 0 folgende Bedingungen
gelten?
Beide Plattformen haben die Länge 2m. Super-Mathicos Plattform
befindet sich mit ihrer oberen linken Ecke im Ursprung des
Koordinatensystems. Mathico steht auf der Mitte der Plattform, die
sich mit vA=1m/s nach rechts bewegt.
Die andere Plattform bewegt sich mit vB=-2m/s nach links und befindet
sich bei t=0 mit ihrer linken oberen Ecke im Punkt (7m/3m).
Ausgangszustand:
Lösung des Problems mit Hilfe der Bewegungsgleichungen:
Die Anfangsgeschwindigkeit muss also knapp 13 m/s betragen.
Überprüfung mit dem GeoGebra-Arbeitsblatt (download):
Die Simulation bestätigt das Rechenergebnis, auch die benötigte Zeit:
7/3≈2,32
2016-04-12
- Besprechung der mündlichen Noten und parallel dazu weitere Übungen zum
waagrechten Wurf und zum schiefen Wurf.
2016-04-19
- Um einen Körper zu beschleunigen benötigt man eine Kraft.
Welche mathematische Abhängigkeit besteht zwischen Der Kraft F und der
Beschleunigung a?
Uns war klar: Je größer die Kraft, desto größer auch die Beschleunigung.
Das ist eine qualitative Aussage.
Und wie ist der quantitative Zusammenhang zwischen F und a?
- Bei den Bewegungsgleichungen haben wir gesehen, dass in längeren
Zeiträumen auch mehr Strecke zurückgelegt wird.
Muss deshalb aber die Strecke proportional zur Zeit sein (s~t; s=v∙t)?
Bei der beschleunigten Bewegung gilt s~t2 mit der Gleichung
s=1/2∙a∙t2.
- Zur Abhängigkeit zwischen F und a haben bei einer Luftkissenfahrbahn
Kräfte auf einen Luftkissenwagen wirken lassen und die jeweilige
Beschleunigung mit Hilfe des Cassy-Interfaces gemessen.
Messergebnisse und Auswertung:
Die beschleunigende Masse bestand aus Massestücken der Massen 1g, 2g,
3g, 4g und 5g. (Liste 1)
Der Proportionalitätsfaktor bei s=1/2∙a∙t2, also 1/2∙a, wird
in Liste 2 gespeichert.
Umrechnung der Massen in Newton in Liste 3.
Umrechnung in a-Werte in Liste 4.
Vermutet wird eine lineare Funktion als Ausgleichskurve:
Es ergibt sich die Funktionsgleichung F=0,111∙a (der b-Wert ist fast 0
und wird vernachlässigt).
- Der Wagen und die Massestücke hatten einen Masse von etwa 110g=0,11kg.
Da der Proportionalitätsfaktor einen sehr ähnlichen Wert hat, vermuteten
wir die Abhängigkeit F=m∙a, die wir aus Zeitgründen nicht weiter im
Versuch bestätigt haben.
F=m∙a nennt man Newtonsche Bewegungsgleichung.
2016-04-26
- Aufgaben zur Newtonschen Bewegungsgleichung F=m∙a.
2016-05-03
- Wiederholung zur Klassenarbeit 2
Folgende Themen kommen vor:
- Potentielle und kinetische Energie (Berechnung von Höhen und
Geschwindigkeiten)
- Bewegungsgleichungen für Bewegungen mit konstanter Geschwindigkeit v0
und konstanter Beschleunigung a0.
- Senkrechter und waagrechter Wurf (Unabhängigkeitsprinzip der
Bewegungen)
- Newtonsche Bewegungsgleichung
- Dazu gehören folgende Formeln:

2016-05-10
- Klassenarbeit 2 [ Aufgaben | Lösungen ]
2016-05-24
- Drehbewegungen
Mit Hilfe eines Drehtisches haben wir Grundlagen der Drehbewegung
erörtert:
- Die Gummistopfen auf dem Drehtisch besitzen Geschwindigkeiten, die
vom Radius ihrer Bahn abhängen.
- Allen Stopfen gleich ist: In gleichen Zeiten Δt werden gleiche
Winkel Δα überstrichen: Δα~Δt → Δα=ω∙Δt mit dem konstanten
Proportionalitätsfaktor ω.
ω=Δα/Δt nennt man Winkelgeschwindigkeit.
- Die Zeitdauer für eine vollständige Umrundung des Drehtischs nennt
man Umlaufdauer T.
- Misst man den Winkel im Bogenmaß, so gilt für einen vollständigen
Umlauf Δα=2π und Δt=T und damit ω=2π/T.
- Die Bahngeschwindigkeit v eines Körpers ergibt sich aus dem Radius r
und der Winkelgeschwindigkeit zu v=2πr/T=ω∙r.
- Ein kreisender Körper bewegt sich nicht geradlinig; also muss auf ihn
eine Kraft wirken.
Es ist nicht die Zentrifugalkraft, die wir spüren, wenn wir in einem
Karussell sitzen, denn diese Kraft würde uns ja nach außen treiben und
nicht auf der Bahn halten.
Versuch:
Ein an einen Faden gebundener Korken wird im Kreis bewegt (Drehachse
liegt parallel zum Erdboden).
Lässt man den Faden los, wenn der Korken genau die Richtung zur
Zimmerdecke hat, fliegt er senkrecht nach oben, bis er dann wiederum
senkrecht abstürzt.
Also: wenn die Kraft nicht mehr wirkt, bewegt sich der Korken geradlinig
nach außen.
Wenn die Kraft wirkt, wird der Korken bei gespanntem Faden zum
Drehzentrum hingezogen.
Die Kraft, die das bewirkt, nennt man Zentripetalkraft FZ.
- Die Zentrifugalkraft ist eine Scheinkraft, die man nur spürt, wenn man
sich auf einer Kreisbahn befindet, also in einem beschleunigten
Bezugssystem.
Die Kraft, die tatsächlich wirken muss, ist zum Zentrum der Kreisbahn
gerichtet.
Auch die Corioliskraft, die auf der Nord- und Südhalbkugel der Erde
Luftwirbel erzeugt ist eine Scheinkraft, die man nur spürt, weil man
sich auf der Erdoberfläche auf Kreisbahnen bewegt.
Versuch:
Wirft man vom unteren Stopfen einen Gegenstand zum oberen Stopfen und
bewegt sich dabei der Drehtisch im Uhrzeigersinn, so fliegt der Körper
nicht auf der gestrichelten Strecke, sondern auf der durchgezogenen
Strecke. Es scheint eine Kraft auf den Körper zu wirken, die in
Wirklichkeit aber gar nicht vorhanden ist.
- Rechenaufgabe zum Schluss: Mit welcher Geschwindigkeit bewegt sich ein
Körper am Äquator der Erde?
Erdradius r=6370km; Umlaufdauer T=1d=24h; Bahngeschwindigkeit
v=2πr/T=2∙π∙6370/24 km/h=1670 km/h. Das ist mehr als
Schallgeschwindigkeit!
Man merkt von der großen Geschwindigkeit nichts, weil sich alle Dinge
zusammen mit dieser Geschwindigkeit bewegen und wegen der langen
Umlaufdauer (1 Tag) die Krümmung der Bahn nicht zu spüren ist.
- Wie die Zentripetalkraft FZ, der Radius r und die
Bahngeschwindigkeit v miteinander zusammenhängen, wird in der nächsten
Stunde untersucht.
Dazu schon einmal folgender Vorversuch:
Durch einen Hohlzylinder läuft ein Band, an dessen Enden ein
Gummipfropfen (leicht) und ein Aluminiumzylinder (schwer) befestigt
sind.
Normalerweise zieht der Aluminiumzylinder den Gummipfropfen nach oben,
wenn man den Hohlzylinder hochhebt.
Wird aber der Gummipfropfen im Kreis bewegt, so wird er nicht zum
Zylinder gezogen, wenn die Drehgeschwindigkeit den richtigen Wert hat.
Kreist der Pfropfen langsamer, rutscht er zum Zylinder hin, kreist er
schneller, so wird der Aluminiumzylinder nach oben gezogen.
Die bei einer Kreisbewegung auftretende Kraft hängt von der Masse m, der
Umlaufdauer T und vom Radius r der Kreisbahn ab.
2016-05-31
- Versuch zur Bestimmung der Abhängigkeit F(m, r, ω)
Die 3 Parameter werden der Reihe nach variiert und die Kraft wird
jeweils gemessen.
Versuchsergebnisse:
Als Teilergebnis haben wir schon gefunden: F~m und F~r
Auswertung für die Abhängigkeit zwischen F und ω als Hausaufgabe.
2016-06-07
- Rückgabe der Klassenarbeit 2 [ Aufgaben
| Lösungen
]
- Besprechung der Zeugnisnoten.
- Besprechung der Hausaufgabe:
Wandelt man T in ω um (ω=2π/T), so ergibt sich mit Hilfe des
Taschenrechners die Abhängigkeit zwischen F und ω zu F~ω2.
Damit ergibt sich insgesamt F=m∙r∙ω2 oder mit v=ω∙r bzw.
ω=v/r die Gleichung F=m∙r∙v2/r2=m∙v2/r.
2016-06-14
- Berechnungen mit der Formel für die Kreisbewegung:
- Wirft man, auf einem hohen Berg stehend, einen Ball waagrecht zur
Erdoberfläche, so wird er um so weiter fliegen, je höher die
Abwurfgeschwindigkeit ist.
Wie schnell müsste der Ball sein, damit er gar nicht auf der Erde
auftrifft, sondern parallel zur (gekrümmten) Erdoberfläche fliegt, bis
er wieder nach einer Erdumrundung am Abwurfort ankommt?
Diese Geschwindigkeit ist so groß, dass ein Ball durch die Luftreibung
sofort verglühen würde.
Im luftleeren Raum (allerdings etwas höher) bewegt sich aber die
Raumstation ISS mit ähnlicher Geschwindigkeit um die Erde herum.