Unterrichtseinsichten - Schuljahr 2014/2015 - Physik 11PH2e
Felder
2014-09-15
- Wichtige Formeln aus dem letzten Schuljahr:

- In der Physik werden Erkenntnisse gewonnen,
indem man Fragen an die Natur stellt,
Modelle entwirft, mit denen die Antworten der Natur vorhergesagt werden
können,
indem man dann die Modelle testet (indem man sie zu falsifizieren
versucht) und
die Modelle dann entsprechend verwirft,abändert oder als physikalische
Gesetzmäßigkeit annimmt.
Der "Testzustand" der Modelle besteht immer weiter fort.
Absolut feststehende Gesetze gibt es in der Physik nicht.
Dies ist kein negatives Urteil über die Physik, denn die bisher
gefundene Fülle an Gesetzmäßigkeiten ist so gut geprüft worden und die
gefundenen Erkenntnisse haben sich in großem Umfang bestätigt, dass die
Technik, die auf physikalischen Erkenntnissen beruht, aus unserem Leben
nicht mehr wegzudenken ist.
- Ein Beispiel für das Aufstellen und Testen eines Modells:
Eine schwere Kugel liegt fest in einem Netz über der Glasplatte eines
Tageslichtprojektors.
Eine kleine Kugel wird an der großen Kugel vorbei gerollt, wird dabei
aus ihrer Bahn abgelenkt und kommt an der großen Kugel zur Ruhe.
Was kann man über die Eigenschaften der Kugeln sagen? Zum Beispiel: "Sie
ziehen sich an". "Die Kugeln sind magnetisch"
Nun ist die Massenanziehung viel zu gering, um die Bahnablenkung zu
erklären und magnetisch sind die Kugeln auch nicht.
Wie kann es eigentlich gelingen, dass Kräfte über Entfernungen hinweg
wirken? Newton
hat in Bezug auf die Gravitation eine solche Fernwirkung angenommen.
In diesem Fall ist es einfach so, dass die große Kugel das Netznach
unten ausbeult und dass damit die Ebene, auf der die kleine Kugel rollen
kann, zur großen Kugel hin geneigt ist. Auf Grund der Erdanziehungskraft
rollt also die kleine Kugel auf die große Kugel zu.
Einstein hat die Gravitationswirkung zwischen Himmelskörpern auf
ähnliche Weise erklärt: Die Himmelskörper ziehen sich nicht durch
irgendwelche Fernkräfte an, sondern die beobachteten Auswirkungen auf
die Bahnen erfolgt durch Änderung des Raumes um die Himmelskörper herum.
2014-09-18
- Wiederholung zur E-Lehre:

Es gibt positive und negative Ladungen.
Gleiche Ladungen stoßen sich ab, ungleiche Ladungen ziehen sichan (siehe
Versuch mit den Kunststoff- und Glasstäben).
Ein Elektroskop schlägt aus, weil sich gleiche Ladungen auf dem festen
und auf dem beweglichen Stab befinden.
- Das Problem, die Art der Ladung zu bestimmen (+ oder -) kann mit Hilfe
einer Glimmalmpe gelöst werden.

Wird mit einem Pol der Glimmlampe ein geladener Körperberührt, so
leuchtet die berührende Seite auf, wenn der Körper negativ geladen ist
und die dem Körper abgewandte Seite leuchtet auf, wenn der Körper
positiv geladen ist.
Elektronen treten vom Minuspol kommend aus dem mit dem Minuspol
verbundenen Draht der Glimmlampe aus und bringen durch
Energieübertragung das umgebende Neon-Gas zum Leuchten. Dannwerden sie
ohne weitere Leuchterscheinung vom mit dem Pluspol verbundenen Draht
aufgenommen.
- Faraday-Becher

Bringt man mit der Konduktorkugel (=Ladungslöffel, Kugel an
Isolierstiel)Ladungen in den Akuminiumbecher, so kann man diese
anschließend nicht wieder aus dem Becher herausholen.
Wenn man dann mit der Konduktorkugel das Innere des Bechers berührt und
anschließend die Konduktorkugel an das Elektroskop hält, zeigt dieses
kein Ausschlagen des Zeigers.
Berührt man aber den Becher mit dem Ladungslöffel von außen und hält den
Ladungslöffel dann an das Elektroskop, zeigt dieses einen Ausschlag.
Die Ladungen sammeln sich also am Becher an der Außenwand. Grund: Die
(gleichen) Ladungen stoßen sich gegenseitig ab und sammeln sich so weit
wie möglich voneinander entfernt.
- Ein geschlossener Metallbecher oder besser Metallkäfig hat also die
Eigenschaft, dass sich Ladungen nur außen sammeln können.
Im Innern ist man geschützt
(z.B. im Auto oder in einer Metallgitterkugel)
vor starker Ladung, z.B. vor einem Blitz.
2014-09-22
- Strom ist bewegte Ladung.
Das zeigte sich sehr anschaulich in folgendem Versuch:

Die in der Influenzmaschine getrennte Ladung kann eigentlich die
Glimmlampe nicht zum Leuchten bringen, da der Plattenkondensator im
Stromkreis als geöffneter Schalter wirkt. Die pendelnde Kugel
(Tischtennisball mit Alufolie überzogen) überträgt aber ständig mit
großer Geschwindigkeit Ladungen von einer Platte zur anderen und damit
wird der Stromkreis geschlossen.
- Links im Bild ist andeutungsweise ein drehbar aufgehängter Dreizack zu
sehen:

Wird der Dreizack durch die Influenzmaschine negativ aufgeladen, so
sitzen die Elektronen an den Spitzen sehr eng, stoßen sich mehr ab als
an anderen Stellen und verlassen den Dreizack an den Spitzen.
Durch den Rückstoß wird der Dreizack in Drehung versetzt.
- Versuch zur Influenz

Nähert sich eine geladene Konduktorkugel einem neutralen Elektroskop, so
zeigt dieses einen Ausschlag, der aber zurück geht, wenn man die
Konduktorkugel wieder entfernt.
Ein geladenes Elektroskop zeigt einen stärkeren Ausschlag, wenn sich auf
der Kugel dieselbe Ladungsart befindet wie auf dem Elektroskop
und es zeigt einen schwächeren Ausschlag, wenn sich unterschiedliche
Ladungen auf Kugel und Elektroskop befinden.
Erklärung:
Die Ladungen der Kugel wirken so auf die Ladungen im Elektroskop, dass
die gleichnamigen Ladungen nach unten in den Bereich des Zeigers
abgestoßen werden und die ungleichnamigen Ladungen nach oben in den
Elektroskop-Teller gezogen werden.
Da keine Verbindung zwischen Kugel und Elektroskop besteht, treten auch
keine Ladungen über. Nach Entfernen der Kugel ist also der alte
Elektroskopzustand wieder hergestellt.
- In einem mathematischen Exkurs haben wir die Bedeutung und Verwendung
der Mathematik (Ableitungen) in der Physik besprochen.
Ist die Stromstärke nicht konstant, so kann man die momentanen Werte der
Stromstärke durch Grenzwertbildung berechnen:

- Auch in anderen Fällen kann ein momentaner Wert durch die Ableitung
dargestellt werden.
Beispiel beschleunigte Bewegung mit konstantem a:

2014-09-25
- Versuch zur Definition des elektrischen Feldes

Die große Kugel rechts enthält mit Hilfe eines Hochspannungsgerätes
einen konstanten negativen Ladungsüberschuss (= die Kugel ist negativ
geladen).
Auf die linke kleine Kugel werden mit Ladungen von einer
Induktionsmaschine unterschiedliche Ladungsmengen (positive Ladungen)
gebracht.
Die dadurch wirkende Anziehungskraft (unterschiedliche Ladungen auf
beiden Kugeln) wird mit einem Newtonmeter gemessen.
Ebenso wird die auf der kleinen Kugel befindliche Ladungsmenge mit einem
Verstärker (links etwas versteckt im Bild) gemessen.
Da das Newtonmeter nicht exakt auf 0 gestellt werden konnte, wurden auch
die offsets an diesem Gerät gemessen.
Messwerte:

- Die Auswertung erfolgt mit folgenden Schritte am Taschenrechner:
- Eintragen der Messreihen in die Listen L1 (Foffset), L2
(F) und L3 (Q).
- L4: Differenz von Foffset und F, also L4=L2-L1
- Graph: F in Anhängigkeit von Q, also waagrecht L3 (Q), senkrecht L4
(F)
- lineare Regression

- Die lineare Regression zeigt, dass die Messpunkte auf einer Geraden
liegen.
Eigentlich müsste der Punkt (0/0) zum Graphen gehören, denn wenn die
kleine Kugel keine Ladung trägt, wird sie auch nicht von der großen
Kugel angezogen.
Oder etwa doch?
Durch die geladene große Kugel wird ständig durch Influenz eine
bestimmte Ladungsmenge auf die kleine Kugel gezogen, wenn die Ladung vom
Ladungsverstärker abgenommen wird.
Die gemessene Ladung ist also zu klein. Verlängert man die waagrechte
Q-Achse in den negativen Bereich hinein, so erkennt man, dass die durch
Induktion gebundene Ladung etwa 2·10nAs beträgt.
- Addiert man die durch Induktion gebundene Ladung zur gemessenen Ladung
hinzu, so erhält man eine Ursprungsgerade. Es gilt also F~Q oder
F/Q=const.
- Befindet sich mehr Ladung auf der großen Kugel, wird sich der Wert für
F/Q vergrößern.
Wird der Abstand der beiden Kugeln größer, wird sich der Wert von F/Q
verkleinern.
Da die Ladung auf der großen Kugel und der Abstand beliebig gewählt
wurde, wird immer gelten F/Q=const.=E
- Die Proportionalitätskonstante E nennt man elektrische Feldstärke. Man
kann ihren Wert bestimmen, indem man die Kraft auf eine im Feld
befindliche Probeladung misst.
- Hausaufgabe: Seite 190 Aufgaben 1 und 2
2014-09-29
- Bei der Aufgabe mit dem geladenen Massestück, das durch die
Gravitation nach unten bewegt wird und durch ein elektrisches Feld nach
oben bewegt wird, haben wir eine wichtige Methode zur
Erkenntnisgewinnung in der Physik kennengelernt:
Wir haben 2 Kraftvektoren durch Formeln beschrieben und diese Vektoren
so kombiniert (=addiert), dass der Ergebnisvektor die Kraft anzeigt, die
insgesamt auf das Elektron wirkt.
So, wie wir hier beteiligte Kräfte gesucht und diese kombiniert haben,
werden wir später auch beteiligte Energien suche und diese kombinieren
um zu Lösungen gestellter Probleme zu kommen.
- Flächenladungsdichte σ

Von 2 großen geladenen Platten haben wir mit kleineren Platten-Löffeln
Ladungen abgenommen und gemessen.
Wir haben festgestellt, dass bei konstant angelegter Hochspannung die
Ladung Q proportional zur Fläche A der Ladungslöffel ist.
Den Proportionalitätsfaktor nennt man σ (sigma) und
Flächenladungsdichte:
- Da die Feldstärke um so größer wird, je mehr Ladungen pro Fläche
vorhanden sind und da sicher auch die n-facheLadung eine n-fache
elektrische Feldstärke erzeugt, gilt auch σ~E.
Der Proportionalitätsfaktor in dieser Beziehung heißt ε0
(epsilon 0): σ=ε0·E.
Will man E bestimmen, so muss man nicht die umständliche Methode mit der
Kraft- und Ladungsmessung durchführen (E=F/Q), sondern kann die Kraft-
durch eine Flächeninhaltsmessung ersetzen: σ=ε0·E=ε0·Q/A.
- Zum Begriff "Elementarladung" siehe diesen Artikel
zum Millikan-Versuch.
2014-10-02
- Im alltäglichen Leben befinden sich Ladungsquellen meistens nicht auf
ausgedehnten Flächen, sondern auf kleinen rundenKörpern (z. B. Staub).
Wie das elektrische Feld in der Umgebung von solchen geladenen, runden
Körpern aussieht, haben wir im Versuch untersucht:

Eine Kugel wird geladen und in verschiedenen Abständen zu einem Elektrofeldmeter
(misst die elektrische Feldstärke) aufgestellt.
Die elektrische Feldstärke wird in Abhängigkeit von der Entfernung
gemessen.
Messwerte und Auswertung:

Auf Grund der Lage der Messpunkte wird eine Potenzfunktion vermutet und
entsprechend eine Regression durchgeführt.
Es ergibt sich in etwa die Funktionsgleichung y=19·x-2 bzw.
E=19·r-2=19/r2.
Da die elektrische Feldstärke proportional zur Ladung auf der Kugel sein
wird, erhält man als Ergebnis: 
Mit der gemessenen Ladung Q=2nC auf der Kugel erhalten wir für den
Proportionalitätsfaktor k den Wert 9,5·109 Nm2/C2
erhalten.
- Radialsymmetrisches Feld
Eine elektrisch aufgeladene Metallkugel wird von 2 metallenen Halbkugeln
umgeben.
Auf diesen wird durch Induktion eine Ladung getrennt, die der Ladung auf
der Kugel entspricht.
Die Ladungsmessung der Kugel-Ladung und der Halbkugeln-Ladung führt zu
gleichen Ladungsmengen.

Die Feldlinien gehen von Kugel und von den Kugelschalen
radialsymmetrisch aus (senkrecht zur Kugeloberfläche).
Man kann deshalb die Feldlinien in Gedanken bis zur Mitte der Kugel
zurückverfolgen und sagen:
Die Ladung einer geladenen Kugel entspricht der Ladung eines Punktes,
dem Mittelpunkt der Kugel. Der Kugelradius spielt keine Rolle.
Da sich die Ladungen bei größeren Kugeln, also in größerer Entfernung
vom Mittelpunkt, auf eine größere Fläche verteilen, nimmt das
elektrische Feld nach außen hin ab.
- Das im Versuch zur Abhängigkeit E(r) gewonnene Ergebnis kann auf Grund
dieses Versuches durch theoretische Betrachtungen aufbereitet werden.
Bekannt ist aus dem Versuch, dass bei Entfernung von einer Ladung die
elektrische Feldstärke abnimmt (qualitativ) und dass diese Abnahme
wahrscheinlich gemäß der ProportionalitätE~Q/r2 geschieht
(quantitativ).
- Wir wissen: E=1/ε0·σ und σ=Q/A. Daraus folgt E=1/ε0·Q/A.
Eigentlich war A jeweils die Fläche der gleich großen und gleich
geladenen Kondensatorplatten beim homogenen Feld.
Wir haben aber nun gesehen, dass auf der kleinen Kugel und der großen
(aus zwei Halbkugeln bestehenden) Kugel jeweils die gleiche Ladung
vorhanden war.
Die Feldlinien standen alle senkrecht auf diesen beiden Kugeln.
Die Flächenladungsdichte der kleinen Kugel ist also größer als die der
großen Kugel.
Das gilt dann entsprechend auch für die elektrische Feldstärke.
Analog zum Kondensatorfeld setzen wir also für den Flächeninhalt bei der
Flächenladungsdichte die Kugelfläche ein: A=4πr2.
Damit erhalten wir:
in Übereinstimmung (E~1/r2)
mit dem Versuch.
Das zu dieser Gesetzmäßigkeit gehörende elektrische Feld nennt man
radialsymmetrisches Feld oder Coulombfeld.
Für die Kraft (genannt Coulombkraft) im radialsymmetrischen Feld gilt
dann wegen E=F/Q bzw. F=E∙Q:
- Da man oft nicht zwischen Probeladung und felderzeugender Ladung
unterscheiden kann, schreibt man das Coulombsche Kraftgesetz neutraler
so:

2014-10-06
- Auswertung von Feldlinienbildern zum elektrischen Feld:

Mit einem Tageslichprojektor werden die Feldlinienbilder an die Tafel
(links) bzw. Wand (Mitte und rechts) projiziert:

- Zweikreisförmige Elektroden mit unterschiedlicher Ladung erzeugen
ein Feldlinienbild, das an das Feldlinienbild eines Stabmagneten
erinnert.
- Die Feldlinien treten senkrecht aus den Elektroden aus.
- Der Verlauf der Feldlinien ergibt sich aus der Kraft, die an jeder
Stelle der Fläche auf eine positive Probeladung wirkt.
Die Probeladung wird von der positiv geladenen Elektrode abgestoßen
und von der negativ geladenen Elektrode angezogen.
Das Kräfteparallelogramm ergibt eine Kraft, deren Pfeil parallel zur
Feldlinie im betreffenden Punkt liegt.
- Feldlinien überschneiden sich nicht, da die Kraftrichtung an jeder
Stelle eindeutig ist (die Ladung hat keine Wahl zwischen zwei
Kraftrichtungen).
- Zwischen zwei geraden und parallelen Elektroden bildet sich ein
homogenes Feld aus.
- Für alle elektrischen Felder gilt:

- Spezielle Felder:
- Homogenes Feld (Plattenkondensator):

- Zylindersymmetrisches Feld (Feld einer geladenen Stange):

- Radialsymmetrisches Feld (Feld einer geladenen Kugel, Coulombfeld):

- Wegen der Beziehung F=E·Q gilt (QP ist die Probeladung, QA
die felderzeugende Ladung):
- Kraft im homogenen Feld:

- Kraft im zylindersymmetrischen Feld:

- Kraft im radialsymmetrischen Feld:
2014-10-13
- Rechenaufgaben zum Coulomb-Gesetz.
Wichtige Tipps zum Lösen der Aufgaben:
- aufschreiben, was gegeben ist und was gesucht ist
- Skizze anfertigen
- Hilfslinien einzeichnen
- rechtwinklige Dreiecke suchen
- alles beschriften
- Beziehungen zwischen Kräften, Energien usw. suchen
- vor dem Einsetzen der Werte alles in die Grundeinheiten umrechnen
- beim Taschenrechner nicht "8.8*10^-12" schreiben, sondern "8.8E-12"
- Auffrischen wichtiger Grundkenntnisse:
Achtung:
Auf dem Taschenrechner steht statt arcsin die Taste mit sin-1.
Das ist verwirrend, denn wegen x-1=1/x müsste eigentlich
gelten sin-1α=1/sinα, aber das ist nicht dasselbe wie arcsin
α !
2014-10-16
2014-10-20
2014-10-23
- Besprechung des Leistungsstandes
Parallel dazu: Artikel über elektrisches Potenzial durcharbeiten
(Besprechung dazu nach den Ferien)
2014-11-10
- Rückgabe der Klausur 1 [ Aufgaben
| Lösungen
]
- Man kann für jeden Punkt eines Feldes das Potenzial 0 beliebig
definieren. Von diesem Wert hängen dann die Potenziale an den anderen
Stellen des Feldes ab.
- Beispiel aus der Mechanik:
Hebe ich eine Kugel, die auf dem Tisch liegt, um 50cm in die Höhe, so
kann ich sagen:
Die Tischoberfläche hat die Höhe 0cm. Dann hat die Kugel nachher die
Höhe 50cm und die potnezielle Energie beträgt EPot=m∙g∙50cm.
Ich kann aber auch sagen:
Die Tischoberfläche hat die Höhe 1m über dem Fußboden. Dieser habe die
Höhe 0cm. Damit hat die Kugel auf dem Tisch die potenzielle Energie EPot=m∙g∙50cm.
Nach dem Hochheben hat die Kugel die Höhe 150cm und damit die
potenzielle Energie EPot=m∙g∙100cm.
Der Potenzialunterschied beträgt dann ∆EPot=m∙g∙100cm-m∙g∙50cm=m∙g∙50cm.
Wichtig sind nur die Differenzen zwischen den Höhen, nicht die absoluten
Werte.
2014-11-13
- Definition des Potenzials ϕ im homogenen elektrischen Feld
Allgemein gilt: Energie gleich Kraft mal Weg, also W=F∙s und mit F=Q∙E
auch W=Q∙E∙s.
Die Arbeit im Feld ist also abhängig von der Größe der Probeladung im
Feld.
Dividiert man aber W durch Q bleibt ein Wert übrig, der nur noch von der
elektrischen Feldstärke und dem zurückgelegten Weg abhängt: W/Q=E∙s.
Diesen Wert nennt man Potenzial ϕ=W/Q=E∙s.
Die Differenz zweier Potenziale ϕ1 und ϕ2 gibt an, wieviel Arbeit
notwendig war, um eine Ladung vom Ort s1 zum Ort s2 zu verschieben.
Diese Differenz heißt Spannung U=ϕ2-ϕ1=E∙(s2-s1).
Wird im Feld eines Plattenkondensators die Ladung von der einen Platte
zur im Abstand d befindlichen anderen Platte bewegt, so ist dazu die
Arbeit W=Q∙E∙d nötig und damit gilt U=E∙d (das gilt aber nur im
homogenen Feld!).
- Messung zur Abhängigkeit von Spannung und Ladung bei einem
Plattenkondensator.
Ein Plattenkondensator wird mit unterschiedlichen Spannungen aufgeladen.
Gemessen wird dann jeweils die aufgenommene Ladung.
Auswertung mit dem Taschenrechner:
Es wird eine lineare Regression durchgeführt.
Ergebnis: Spannung U und Ladung Q sind proportional zueinander: Q~U →
Q=C∙U → C=Q/U
C nennt man die Kapazität eines Kondensators. Je mehr Ladung pro
Spannung gespeichert werden kann, desto größer ist die Kapazität.
2014-11-17
- Abhängigkeit der Kapazität C eines Kondensators von seiner Geometrie
(Plattengröße A und Plattenabstand d)
- Versuch zur Abhängigkeit der gespeicherten Ladung Q vom Plattenabstand
d:
Messung:
Auswertung: potenzielle Regression mit dem Taschenrechner
Es ergibt sich etwa die Gleichung Q=39∙d-0,99≈30∙d-1=30/d
- Versuch zur Abhängigkeit der gespeicherten Ladung Q von der
Plattengröße A
Bei gleicher Spannung U und gleichem Plattenabstand d befand sich auf
der kleinen Platte mit dem Flächeninhalt A1=400cm² die Ladung
Q1=11nC, auf der großen Platte mit dem Flächeninhalt A2=800cm²
die Ladung Q2=22nC. Weitere Plattengrößen waren leider nicht
vorrätig.
Ergebnis: Die auf den Platten enthaltene Ladung Q (bei gleicher Spannung
und gleichem Plattenabstand) ist proportional zur Plattengröße A: Q~A
- Aus Q~ A und Q~1/d folgt Q~A/d oder Q=const.∙A/d und mit konstantem U
auch C=const.∙A/d.
Die Größe der Konstante ergibt aus schon bekannten Formeln:
2014-11-20
- Nachtrag zur letzten Stunde:
Wird in einem Kondensator bei der Spannung U die Ladung Q gespeichert,
so beträgt die gespeicherte Energie W=1/2∙C∙U2.
Die Herleitung geschieht anschaulich über eine Dreiecksflächenberechnung
oder über ein Integral (noch unbekannt).
- Grundsätzlich sollte man sich Folgendes merken:
Die Formel W=F∙s gilt nur dann, wenn die Kraft F entlang des Weges s
konstant ist.
Ändert sich F entlang des Weges mit der Funktionsgleichung F(s), so muss
zur Berechnung integriert werden.
- Aus der Definition U=W/Q der Spannung folgt durch Umstellen W=U∙Q.
Da bei Zunahme der Ladung die Spannung U nicht konstant bleibt, sondern
linear zunimmt, betrachtet man sehr geringe Zunahmen ΔQ der Ladung und
erhält geringe Zunahmen ΔW der Energie bei etwa konstanter Spannung
U(Q). Um die Gesamtenergie zu erhalten, muss über alle Teilenergien
summiert werden - exakt mit Hilfe der Integralrechung:
Graphisch kann der Wert auch durch eine Flächenberechnung erhalten
werden:
- Bewegung von freien Elektronen im elektrischen Feld
Elektronen werden beschleunigt und treten parallel zu den Platten eines
Plattenkondensators in ein elektrisches Feld ein.
In ursprünglicher Flugrichtung bewegen sie sich mit konstanter
Geschwindigkeit: x=v0∙t.
Senkrecht zu den Platten bewegen sich die Elektronen in beschleunigter
Bewegung: y=1/2∙a∙t2.
Wir haben zur Wiederholung des waagrechten Wurfs (um einen solchen
handelt es sich hier nämlich) eine Aufgabe aus der Mechanik gerechnet (hier
eine andere Übungsaufgabe zum waagrechten Wurf).
In der nächsten Stunde wenden wir dann das Wiederholte auf das
Elektronenproblem an.
2014-11-24
- Ablenkung von Elektronen im elektrischen Feld
Hier
die Rechnung zur Ablenkung im elektrischen Feld.
2014-11-27
- Rechenaufgaben zur Ablenkung von Elektronen im elektrischen Feld.
2014-12-01
- Wiederholung zur Klausur
- Wird ein Isolator in den Plattenkondensator gebracht, so wird bei
angelegter Spannung mehr Ladung auf den Platten gespeichert, die
Kapazität steigt also an.
Grund ist eine leichte Ladungstrennung im Isolator durch Influenz.
Dadurch sinkt die elektrische Feldstärke und damit auch die anliegende
Spannung.
Bei weniger Spannung aber gleicher Ladung ist wegen C=Q/U die Kapazität
größer.
Das Sinken der Spannung wird durch das Elektroskop angezeigt. Wird die
Glasplatte aus dem Kondensator gezogen, steigt der Ausschlag des
Elektroskops wieder an.
Der Faktor, um den die Kapazität größer wird, wenn ein Nichtleiter ins
Feld gebracht wird, wird Dielektrizitätszahl oder Permittivitätszahl εr
genannt.
Für das Vakuum ist εr=1. Es gilt allgemein für die Kapazität
eines Kondensators:

2014-12-08
weiter mit Magnetismus