Unterrichtseinsichten - Schuljahr 2013/2014 - Physik 12ph3g
Quantenobjekte
2013-08-20
- Wiederholung der Optik-Inhalte aus den Klassen 5 und 6.
Siehe dazu auch die Aufzeichnungenaus den Jahren 2008/2009
und 2009/2010.
- Beugung am Doppelspalt
Trifft Laser-Licht auf einen Doppelspalt (= 2 Spalte, die durch einen
schmalen Steg voneinander getrennt sind), so sieht man hinter dem
Doppelspalt auf einem Schirm nicht 2 getrennte Lichtpunkte, sondern
wesentlich mehr Lichtpunkte:
Da Licht Welleneigenschaften besitzt, interferiert das durch den
Doppelspalt tretende Licht und erzeugt auf dem Schirm Maxima und Minima
(siehe Versuche und Theorie aus dem letzten Schuljahr).
- Zur Theorie:
Links ist der Strahlverlauf in der Größenordnung des
Spaltabstandes gezeigt, rechts die Versuchsanordnung aus weiterer
Entfernung.
Der Abstand der beiden Spalte beträgt g. Der Ablenkwinkel zum 1.
Nebenmaximum ist α, die Entfernung zum Schirm ist a und die Entfernung
vom Hauptmaximum zum 1. Nebenmaximum x.
Dann gilt
.
Häufig benutzt man diese Formeln, um die Wellenlänge λ, die
Größe g oder den Abstand x zu ermitteln.
- exakte Rechung:

- Näherungsrechung mit sin α = tan α (für kleine α):

2013-08-21
- Besser ablesbare Ergebnisse bekommt man, wenn man statt eines
Doppelspalts mehrere Spalte benutzt, wobei der Abstand zwischen den
Spalten konstant ist.
Zum ersten Nebenmaximum laufen dann Strahlen, die alle einen
Gangunterschied von einem ganzzahligen Vielfachen von λ besitzen.
Die oben stehenden Formeln gelten auch bei diesen Vielfachspalten (auch
"Gitter" genannt).
- Wir haben ein Gitter mit etwa 3000 Spalten pro cm kennengelernt, das
zu so weit auseinanderliegenden Nebenmaxima führt, dass wir diese
erst lange suchen mussten.
In diesem Zusammenhang haben wir etwas über die Theoriebildung in
der Physik gelernt:
- Wenn man die Lichtgeschwindigkeit bestimmen will und bemerkt, dass
Licht beim Durchlaufen einer 20 km lange Strecke keine messbare Zeit
vom Start bis zum Ziel benötigt, so darf man nicht sagen, das
Licht sei unendlich schnell, sondern darf nur feststellen, dass das
Licht mindestens schneller ist, als man es messen könnte.
- Besteht das Beugungsbild eines Gitters aus einem einzigen Punkt und
kann man ausschließen, dass dieser Punkt nicht aus mehreren
Punkten zusammengesetzt ist, so darf man nicht sagen, dass es keine
Nebenmaxima gibt, sondern nur, dass die Nebenmaxima, wenn es welche
gibt, weiter als der gewählte Messbereich auseinanderliegen.
- Übung zur subjektiven
Bestimmung der Wellenlänge beim Wasserstoffspektrum

Das Licht einer Wasserstofflampe fällt auf ein Gitter und wird dort
gebeugt.
Fallen diese Lichtbündel in das Auge eines Beobachters, so scheint
dasLicht nicht von der Wasserstofflampe, sondern von einem Ort daneben
zu stammen.
Ordnet man einen Maßstab neben der Wasserstofflampe an, so kann
der Abstand der virtuellen Lichtquellen von derWasserstofflampe bestimmt
werden.

Bei der objektiven Bestimmung der Wellenlänge wurde die Formel
hergeleitet.
Betrachtet man nun bei der subjektiven Mestimmung der Wellenlänge
dieFarberscheinung auf dem Maßstab, leitet man her
.
In beiden Fällen ist der berechnete Winkel gleich.
Mit der bekannten Formel
für das 1. Nebenmaximum
ergibt sich dann die Wellenlänge zu
.
- Anmerkung: Das Ergebnis wird genauer, wenn man für die y-Werte
den Abstand der farbigen Streifen links und rechts der Lampe bestimmt
und diesen Wert halbiert.
- Auswertung des Versuchs (siehe das Foto, das mit Blick durch das
Gitter aufgenommen wurde):
Bei der Bestimmung der y-Werte muss man beachten, dass (aus
messtechnischenGründen) der Maßstab mit der 750mm-Kante
direkt am Lampengehäuse lag und dass der Leuchtfaden im Innern der
Lampe10mm Abstand vom Lampengehäuse besitzt.
Aus den Messwerten y*(rot)=675mm, y*(blau)=700mm und y*(violett)=707mm
ergeben sich dannfolgende Abstände zwischen virtueller Lichtquelle
und Leuchtfaden zu
y(rot)=(760-675)mm=85mm, y(blau)=(760-700)mm=60mm und
y(violett)=(760-707)mm=53mm.
Die Gitterkonstante beträgt g=1/600mm. Der Abstand b zwischen
Leuchtfaden und Gitter hat den Wert b=200mm.
Daraus ergeben sich mit der oben angegebenen Formel folgende
Wellenlängen:
λrot=652nm ; λblau=479nm ; λviolett=427nm.
Tabellenwerte: λrot=656nm ; λblau=486nm ; λviolett=434nm.
2013-08-27
- Bestimmung des Abstandes der Datenspuren auf einer CD
Nach der objektiven Wellenlängenbestimmung mit einem
durchscheinenden Gitter und der subjektiven Bestimmung mit Durchsicht
durch dieses Gitter folgt nun ein Versuch mit einem reflektierenden
Gitter.
Ein handelsüblicher Laserpointer (Händlerangabe: λ=650 nm)
wird auf eine CD gerichtet.
Das reflektierte Licht wird auf einem Maßstab aufgefangen.
Gesucht ist eine Abschätzung für den Abstand zwischen 2
Datenspuren auf der CD.
Benachbarte Datenspuren wirken mit ihren Zwischenräumen wie ein
Gitter.
Die Formeln können also von den vorhergehenden Versuchen
übernommen werden.
Messwerte: Abstand a zwischen CD und Maßstab: a = 60 cm.
Abstand x zwischen 2 Maxima auf dem Maßstab: x = 460 mm - 205 mm =
255 mm.
Gesucht ist g.
Literaturwert: g = 1600 nm.
2013-08-28
- Beugung am Einzelspalt
Das Beugungsbild eines Laserstrahls an einem Spalt sieht etwa so aus:

Der Spalt befindet sich gegenüber dem breiten roten Fleck.
Was wird auf dem Schirm zu sehen sein, wenn die Randstrahlen am Spalt
den Gangunterschied λ besitzen?

Wir betrachten jeweils die abgelenkten Strahlen zusammen, die eine
halbe Spaltbreite voneinander entfernt sind (also die Strahlen mit der
Bezeichnung 1, dann die mit der Bezeichnung 2 usw.).
Die Strahlen mit gleichen Nummern löschen sich gegenseitig aus,
weil sie jeweils den Gangunterschied λ/2 haben. Auf dem Schirm wird also
Dunkelheit herrschen.
Dies wird beim Gangunterschied λ (siehe Zeichnung) das erste Mal
geschehen, dann bei den Gangunterschieden 2λ,3λ usw., also allgemein bei
n·λ.
Dazwischen, also beim Gangunterschied (2n+1)·λ/2, wird Aufhellung
eintreten, weil sich nicht alle Strahlen gegenseitig auslöschen
können.
Die Formeln für Helligkeit und Dunkelheit müssen also dem
Doppelspalt gegenüber ausgetauscht werden.
- Um die Breite eines Spaltes zu ermitteln, wird zunächst ein
Geodreieck an die Wand projiziert und danach der Spalt.
Mit Hilfe des Geodreiecks bestimmt man den Abbildungsmaßstab
und kann dann vom Bild des Spaltes auf seine wahre Breite
schließen.
2013-09-03
- Wiederholung zur Beugung am Spalt mit einer Simulation (download
des Programms):
Dargestellt werden das Intensitätsdiagramm und das
Zeigerdiagramm.
- Wiederholung zum Snelliusschen
Brechungsgesetz

Eine Wellenfront trifft von links oben auf die waagrecht liegende
Grenzschritt zwischen zwei Medien.
Im oberen Medium breitet sich die Welle mit der Geschwindigkeit c1 aus,
im unteren mit c2.
Es gilt c1=k·c2.
Da die Geschwindigkeit im unteren Medium kleiner ist als im oberen,
knickt die Wellenfront an der Grenzschicht ab.
Die GeoGebra-Datei zum Bild oben kann hier
heruntergeladen werden.
Man kann die Richtung der einfallenden Welle mit dem Punkt C
variierenund mit dem Schieberegler das Verhältnis zwischen den
beiden Geschwindigkeiten.
- Herleitung der Beziehung zwischen dem Einfallswinkel α, dem
Ausfallswinkel β und den Geschwindigkeiten c1 und c2:
- Da sich die Wellen in den einzelnen Medien mit konstanter
Geschwindigkeit bewegen, kann man s1 und s2 ersetzen durch
s1=c1·t1 und s2=c2·t2. Da die Zeiten für
dieWegstrecken s1 und s2 identisch sind, vereinfachen sich die
Gleichungen zu
s1=c1·t und s2=c2·t.
Dividiert man die Gleichungen, so folgt s1/s2=c1/c2.
Da die Dreiecke ABE und BAG rechtwinklig sind, folgt:

- Newtonsche
Ringe
Original:
kontrastverstärkt:
- Versuche zur Polarisation
des Lichts
Bei gekreuzten Polarisationsfiltern können dazwischen gebrachte
Modelle aus Plexiglas zur Untersuchung von inneren
Spannungszuständen genutzt werden. Die Modelle drehen nämlich
je nach Spannungszustand die Schwingungsrichtung des Licht mehr oder
weniger, sodass das Sichtfeld aufgehellt wird.
Wird zwischen die gekreuzten Filter eine Kopierfolie gebracht, so kann
man durch die Anordnung hindurchsehen, wobei das Bild unterschiedlich
eingefärbt wird:
2013-09-04
- Röntgenstrahlen
WerdenElektronen beschleunigt und prallen dann auf eine Metallplatte, so
wirddie Bewegungsenergie durch das Abbremsen in andere Energieformen
umgewandelt, u.a. auch in Röntgenstrahlen.
Röntgenlicht ist hochenergetisches Licht, das viele feste
Körper durchstrahlen kann.
Wir haben das im Versuch mit einem Pappkarton (Inhalt: 2
Schraubenfedern) und einem Taschenrechner gesehen.
- Die Wellenlänge von Röntgenlicht lässt sich nicht mit
Hilfe von Doppelspalten und Gittern messen, wie es mit sichtbarem Licht
gelang.
Nebenmaxima sind nicht sichtbar. Das kann daran liegen, dass
Röntgenlicht wesentlich langwelliger (Wellenlänge
größer als dieGitterkonstante) oder wesentlich kurzwelliger
(dann liegen die Nebenmaxima so dicht neben dem Hauptmaximum, dass man
sie nicht vom Hauptmaximum unterscheiden kann) ist als sichtbares Licht.
Da man auch bei sehr großer Gitterkonstante keine Nebenmaxima bei
Röntgenstrahlen erkennen kann, schließt man daraus, dass
Röntenstrahlen eine sehr kurze Wellenlänge besitzen. Da
normale Strichgitter noch keinen Erfolg bringen, setzt man Kristalle
ein, deren Netzebenenabstände als Gitterkonstante dienen.
In der folgenden Abbildung gelangen von der Röntgenröhre in
der Mitte (die Glühkathode leuchtet stark) nach rechts durch einen
Tubus die Röntgenstrahlen in den Versuchsbereich.
Das Röntgenlicht trifft auf einen NaCl-Kristall (liegt schräg
an derDrehachse auf). Hier ein Modell eines NaCl-Kristalls:

Nach der Reflexion wird das Licht in einem
Geiger-Müller-Zählrohr registriert.
Da von jedem beschleunigten und abgebremsten Elektron in zeitlich
zufälliger Folge ein einzelner Wellenzug ausgesendet wird,
registriert das Zählrohr diese Ereignisse nacheinander. Durch die
Elektronik wird dann ein Mittelwert für die Ereignisse in einem
bestimmten Zeitraum (pro s) errechnet.

- Bragg-Reflexion
Zur Reflexion an den einzelnen Atomen des Kristallgitters und der
Herleitung der Bragg-Formel
siehe
die Ausführungen bei elsenbruch.info.
- Durch gemeinsame Drehung des Gitters (Winkel α) und des Zählrohrs
(Winkel 2α) ergibt sich folgendes Röntgenspektrum:

- Man sieht den breiten Untergrund, das Bremsspektrum, dessen
Licht durch Abbremsen von Elektronen in der Anode
desRöntgengerätes entsteht.
- Die Peaks (Zacken) nennt man charakteristisches Spektrum.
Sie sind in der kontinuierlich aufgenommen Messung deutlicher
sichtbarerund stammen von Licht, das durch Anregung einzelner Atome in
der Anode entstanden ist.
- Wird bei unterschiedlichen Beschleunigungsspannungen das Spektrum
aufgezeichnet,

zeigen sich folgende Ergebnisse:
- Die schwarze und rote Kurve gehören zur selben
Beschleunigungsspannung.
Sie stimmen im Wesentlichen überein. Die Unterschiede ergeben
sich nur auf Grund der zufälligen Erzeugung der
Röntgenstrahlen durch das Abbremsen der Elektronen.
- Die schwarz/rote Kurve wurde bei U=35kV aufgenommen, die blaue
Kurve bei U=30kV und die violette Kurve bei U=20kV.
Je geringer die Spannung ist, desto mehr ist der Beginn des
Bremsspektrums nach rechts verschoben und desto geringer sind die
Intensitäten.
Die Lage des charakteristischen Spektrums bleibt aber immer gleich.
2013-09-10
- Messung der Lichtgeschwindigkeit in Wasser
Ein Laserstrahl fällt durch ein an einem Aquarium angebrachtes
Gitter. Das Licht verläuft (bis auf die Glasplatten)
vollständig im eingelassenen Wasser.
Direkt hinter dem Aquarium ist ein Maßstab angebracht, auf dem die
Maxima zu beobachten sind:
Aus den gegebenen und gemessenen Größen wird die
Lichtgeschwindigkeit im Wasser bestimmt:
Die Lichtgeschwindigkeit im Wasser ist also etwas größer
als 2/3 der Lichtgeschwindigkeit in Luft.
Der Brechungsindex für Wasser ergibt sich zu 1,3.
- Reflexion am Gitter
Fällt Licht von links unten kommend auf ein Gitter, so entstehen an
den Gitteröffnungen Huygenssche Elementarwellen, die sich
gegenseitig überlagern und ein Hauptmaximum links oben so erzeugen,
dass "Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel" gilt.

Begründung: die Gangunterschiede (rot beim ankommenden Lichtstrahl,
grün beim reflektierten Lichtstrahl) sind gleich, sodass die Wellen
in der eingezeichneten Richtung ohne Gangunterschied laufen.
Beim 1. Nebenmaximum muss der Gangunterschied insgesamt λ betragen:

In der Zeichnung erkennt man, dass die grüne Strecke
größer ist als die rote Strecke. Der Unterschied ist λ.
Der ankommende Lichtstrahl trifft mit dem Einfallswinkel α ein, der
ausfallende Lichtstrahl schließt den Winkel β mit dem Einfallslot
ein.
Da x der Abstand vom Hauptmaximum zum 1. Nebenmaximum ist, muss statt
des Winkels β der um α verkleinerte Winkel beim Tangens benutzt werden,
denn die Richgung zum Hauptmaximum schließt mit dem Einfallslot
den Winkel β ein.

Bei senkrechtem Lichteinfall auf das Gitter gilt α=0° und damit
sin 0 = 0.
Die Formeln gehen dann in die schon bekannten Formeln über.
2013-09-11
- Registrierung von Röntgenstrahlen
- Glanzwinkel
Versuch: Der Kristall bildet mit dem Hauptstrahl einen (im Prinzip)
beliebigen Winkel α (hier 16,4°).
Das Geiger-Müller-Zählrohr wird dann im Kreis um den
Kristall herumgeführt und die Intensität wird in
Abhängigkeit vom Winkel α registriert.
Für einen bestimmten Winkel β ist die Intensität maximal
(siehe rote Linie).
Es ergibt sich die Beziehung: β=2·α
Erklärung:
Die Streuumg an den Gitteratomen einer waagrechten Ebene entspricht
der Reflexion von Licht an einem Gitter unter schrägem
Lichteinfall.
Wie weiter oben gezeigt, verlaufen die Lichtstrahlen zum Hauptmaximum
gemäß dem Reflexionsgesetz Einfallswinkel=Ausfallswinkel.
Die höchste Intensität ergibt sich in Richtung des
Hauptmaximums. Deshalb wird der Röntgenstrahl insgesamt um
2·α abgelenkt (hier um 32,8°).
- Nebenmaxima
Versuch: Für verschiedene Neigungswinkel α des NaCl-Kristalls
wird das Zählrohr unter dem Winkel 2·α ausgerichtet und
die Intensität gemessen.
Man erkennt mehrere Peaks (charakteristisches Spektrum), die in
besonderer Lage zueinander liegen:
Die Peaks jeder Sorte (kleinere und größere) haben jeweils
(fast) den gleichen Abstand zueinander.
Es handelt sich um verschiedene Nebenmaxima.
Der Gangunterschied kann dann (in Ergänzung zum oberen Bild)
nicht nur λ, sondern auch n·λ betragen.
Die Berechnung der Wellenlänge kann dann über folgende
Gleichung erfolgen:
.
2013-09-17
- Elektronenbeugung
Werden Elektronen stark beschleunigt und auf eine Graphitfolie gelenkt,
so sieht man dahinter auf einem Fluoreszenzbildschirm außer dem
Hauptmaximum in Flugrichtung auch 2 konzentrische Kreise.

Gedeutet werden können die Kreise als Nebenmaxima, die durch
Beugung an vielen zufällig ausgerichteten Graphitkristallen
entstehen.
Elektronen zeigen also bei hohen kinetischen Energien
Welleneigenschaften.
Sonst haben wir von Elektronen immer als Teilchen gesprochen.
Wie lässt sich dieser Widerspruch (Teilchen und Wellen haben in der
klassischen Physik grundsätzlich verschiedene Eigenschaften)
klären?
Darüber mehr in der nächsten Stunde.
2013-09-18
2013-09-24
2013-09-25
- Auswertung des Versuchs zur Elektronenbeugung (siehe Bild vom
2013-09-17)
- Elektron als Teilchen:
Beschleunigung der Elektronen mit der Energie Ee=UB·e
(Formel
stammt aus der Definition der Spannung: U=E/Q=Ee/e).
Die Elektronen besitzen nach der Beschleunigung kinetische Energie: EKin=1/2·me·ve2.
Wegen Ee=EKin gilt 
FürTeilchen ist der Impuls p charakteristisch, da durch ihn die
Masse und die Geschwindigkeit eines Teilchens berücksichtigt wird:

- Elektron als Welle:
Aus der Betrachtung der Bragg-Reflexion wissen und aus der Zeichnung
erkennen wir:

Zusammengefasst ergibt sich 
- Messergebnisse:
UB=5000V ; R1=1,25cm ; R2=2,25cm ;
L=13,5cm
Netzebenenabstände: a1=0,213nm ; a2=0,123nm
- Mit unseren Messergebnissen und den Werten für Elektronenladung
und -masse ergibt sich: λ=2,0·10-11m und
p=3,8·10-23kg·m/s mit λ·p=7,6·10-34Js.
- Mit diesen Ergebnissen und weiteren Wertepaaren für λ und p aus
dem Buch zeigt sich, dass λ und p antiproportional sind,d.h. λ~1/p oder
λ·p=const. Tabellenwert: 6,6·10-34Js.
- Entsprechend der Tatsache, dass Elektronen sowohl
Teilcheneigenschaften als auchWelleneigenschaften zeigen, kommen im
Produkt die Wellengröße λ und die
Teilchengröße p vor.
Die Konstante im Produkt wird Plancksche
Konstante oder Plancksches Wirkungsquantum genannt und mit h
bezeichnet: λ·p=h.
Die Wellenlänge
λe eines Elektrons nennt man de
Broglie-Wellenlänge.
2013-10-01
- Versuch mit der geladenen Metallplatte auf dem Elektroskop

Das negativ geladene Elektroskop wird durch das Hg-Licht der
Quecksilberdampflampe entladen.
Das positiv geladene Elektroskop wird dagegen nicht entladen.
Das Licht muss die Elektronen vom Elektroskop entfernt haben.
Versuche mit unterschiedlichen Abständen Lampe-Elektroskop, mit
verschiedenen Lichtquellen und mit bzw. ohne Glasscheibe zwischen der
Quecksilberdampflampe und dem Elektroskop zeigen:
Die Wirkung (Entladung) hängt nur von der Energie des Lichts und
nicht von seiner Intensität ab.
- Fotoeffekt
Licht trifft auf ein Elektron, überträgt seine Energie auf das
Elektron, das dadurch kinetische Energie erhält und verschwindet
dann.
Die Eigenschaft des Lichts, mit Elektronen Stöße
ausführen zu können, lässt sich nur dadurch
erklären, dass Licht Teilcheneigenschaften besitzt.
Wir haben damit gesehen: Sowohl Elektronen als auch Licht besitzen
Wellen- und Teilcheneigenschaften.
- Messung zur Bestimmung der Energie, mit der Elektronen durch
Lichtunterschiedlicher Farben aus einer Fotozelle herausgelöst
werden:
- Das Licht der Fotozelle, die Infrarot-Licht (950 nm) ausstrahlt, kann
man mit bloßem Auge nicht sehen.
Der Fotoapparat allerdings ist in diesem Wellenbereich empfindlich:

- Wellenlängen (Angaben auf der LED-Platte): rot: 665 nm ; orange:
635 nm; gelb: 590 nm ; grün: 560 nm ; blau: 480 nm
gemessene Spannungen: rot: 0,090V ; orange: 0,181V ; gelb: 0,315V;
grün: 0,435V ; blau: 0,865V
Die Infrarot-LED wird nicht berücksichtigt, da die Fotozelle nicht
ansprach (es werden keine Elektronen ausgelöst).
- Auswertung mit Hilfe des Taschenrechners:
Dargestellt wird die Spannung (L1 in V) in Abhängigkeit von der
"Frequenz" des Lichts (L3=1/L2 in 1/nm)
Es scheint eine lineare Funktion vorzuliegen. Die Regression "LinReg
L3,L1, Y1" ergibt dann
Ergebnis der Auswertung:
Die Funktion U(f)=1336·1/λ-1,93 beschreibt (zunächst einmal)
den Zusammenhang zwischen Frequenz des Lichts und gemessener Spannung U.
Nicht berücksichtigt ist die Einheit.
Beim Steigungsdreieck dividiert man Spannung in Volt durch den Kehrwert
der Wellenlänge in 1/nm. Daraus folgt die Einheit V·nm
für den Wert 1336.
Möchte man die Einheit V·m benutzen, muss 1336 mit 10-9
multipliziert werden: 1,336·10-6.
Erweitert man den 1. Summanden nach dem Gleichheitszeichen mit der
Lichtgeschwindigkeit c=3·108m/s, so kann man statt c/λ
auch die Frequenz f schreiben:
U=(1,336·10-6/3·108·f-1,93)V=(4,453·10-15·f-1,93)V.
Multipliziert man die ganze Gleichung mit der elektrischen
Elementarladung e=1,6·10-19C, so ergibt sich links mit
U·e=E die Energie E des freigesetzten Elektrons.
Es ergibt sich E = 4,453·10-15eVs·f-1,93eV =
7,0·10-34Js·f-1,897eV.
Die Steigung der Geraden beträgt 7,1·10-34Js, das
ist etwa 6,6·10-34Js = h. Dieser Faktor ist für
alle Metallsorten gleich.
Literaturwert für h: h=6,6261·10-34Js. h heißt Planck'sches
Wirkungsquantum.
- Über die Bedeutung des Wertes 1,93eV mehr in der nächsten
Stunde.
2013-10-02
- Wiederholung und Fortführung der Auswertung des Versuchs aus der
letzten Stunde:
- Zwischen der Frequenz f des Lichts, das auf die Fotozelle fällt
und der Spannung U besteht ein linearer Zusammenhang.
Multipliziert man die Spannung mit der Ladung, so ergibt sich die
Energie: E=Q·U oder hier E=e·U.
Statt den Wert in Joule anzugeben, schreibt man häufig einfach den
Spannungswert und benennt die Einheit e-Volt.
Das bedeutet, dass man noch e=1,6·10-19C
(Elementarladung) zum Spannungswert U multiplizieren muss, um den Wert
der Energie zu erhalten.
Im Graph sind also waagrecht die Frequenz und senkrecht die Energie in
e-Volt abgetragen.
Es ergibt sich folgende Funktionsgleichung: E=4,397·10-15eV·s·f-1,89eV.
- Tabellenwerte: h=4,1356692·10-15eVs=6,6260755·10-34Js
- Der Versuch zeigt, dass Elektronen nur von Licht einer bestimmten
Wellenlänge ab aus dem Metall gelöst werden.
Der y-Achsenabschnitt -1,74eV zeigt, dass diese Energie erst
aufgebrachtwerden muss, damit die Elektronen ausgelöst werden.
Diese Energie nennt man deshalb Bindungsenergie.
Hat das Licht eine größere Energie als die Bindungsenergie,
wirddie überschüssige Energie dafür genutzt, um dem
Elektron kinetische Energie zu geben.
Diese Energie haben wir über die Spannung U gemessen.
Die Gesamtenergie aus Bindungsenergie und Energie des Elektrons ist
dieEnergie des Photons:
Aus E=h·f-EBindung folgt h·f=E+EBindung.
- Inverser
Photoeffekt
So wie beim Photoeffekt ein Photon auf ein Elektron trifft, diesem seine
Energie übergibt und selbst verschwindet, sodass das Elektron dann
bewegt wird und möglicherweise ein Metallgitter verlässt,
kann auch ein Elektron seine Bewegungsenergie durch Abbremsen
(Beschleunigung) in Licht umwandeln.
Legt man bei LEDs eine genügend hohe Spannung an, so sendet die LED
Licht aus.
Den Zusammenhang zwischen notwendiger Spannung und Aufleuchten der LED
haben wir untersucht.
rot - 665 nm - 1,5 V | orange - 635 nm - 1,56 V
| gelb - 590 nm - 1,63 V | grün - 560 - 1,74 V
Die Auswertung für die Abhängigkeit zwischen E=e·U und
f=c/λ ergibt auch hier etwa E=h·f.
- Röntgen-Bremsspektrum

Die Stelle auf der waagrechten Achse, auf die die eingezeichnete
Ausgleichsgerade mündet, gehört zum kleinstenWinkel α, ab dem
das 1. Nebenmaximum bei der Bragg-Reflexion beginnt.
Zu diesem Winkel gehört eine kleinste Wellenlänge λ wegen
der Formel λ=2·a·sinα.
Wegen c=f·λ oder f=c/λ gehört zum kleinsten λ die
größte Frequenz f.
Wegen E=h·f gehört zur größten Frequenz die
größte Energie E.
- Man kann also die größtmögliche Energie der
Röntgenstrahlung aus der Lage des Bremsspektrums ermitteln.
Die Energie der Röntgenstrahlen stammt aus der Bewegungsenergie der
Elektronen, die mit der Energie E=e·UB beschleunigt
wurden.
- Insgesamt gilt damit

Es liegt eine Gleichung vor, wenn f, λ und α durch die Maximal-
bzw. Minimalwerte ersetzt werden.
2013-10-22
- Wiederholung zur h-Bestimmung (siehe oben)
- Hinführung zur Heisenberg'schen
Unschärferelation
Akustische Unschärfe:
Während eine einzelne Sinuswelle der Frequenz f unendlich
ausgedehnt ist, ergibt eine Überlagerung (im Prinzip) unendlich
vieler Sinuswellen aus dem Intervall [f-df, f+df] ein zeitlich
begrenztes Schwingungspaket im Zeitintervall [t-dt, t+dt].
Für die Unschärfen df und dt gilt etwa df·dt=1/2.
Mit dem Programm
(erstellt in Anlehnung an eine Abbildung aus Metzler Physik,
Schroedel-Verlag, 4. Auflage 2007, Seite 396), dem die nachfolgenden
Screenshots entnommen sind, kann das experimentell überprüft
werden:
Frei gewählt werden können die Frequenz f und die
Frequenz-Unschärfe df, die Beobachtungs-Zeit t und die Anzahl w der
sich überlagernden Wellen.
Die Zeit-Unschärfe dt kann aus dem rechten Diagramm abgelesen
werden.
- Mit der Energiegleichung E=h·f bzw. dE=h·df ergibt sich
für die Energieunschärfe dE·dt=h/2 und damit (fast) die
Heisenberg'sche Unschärferelation dE·dt≥h/4π.
2013-10-23
- Wiederholung zur Heisenberg'schen
Unschärferelation
Experimentell gefunden haben wir
.
Damit gilt 
Eine genauere Rechnung liefert
.
Auch für den Ort und den Impuls gilt eine solche Ungleichung:
Wir gehen von folgenden bekannten Formeln aus:

Miteinander verknüpft ergibt sich
.
Eingesetzt in die oben gefundene Ungleichung ergibt sich

- Ergebnis:

weiter mit Atomphysik