Unterrichtseinsichten - Schuljahr 2012/2013 - Mathematik 12ma3g
Matrizen
2012-11-06
-
An verschiedenen Beispielen haben wir gesehen, dass sich Matrizen
eignen, um den Überblick beim Verwalten von Produktions-,
Einkaufs- und Verkaufslisten zu behalten.
- Eine Matrix besteht aus Zahlen, die in Reihen und Spalten angeordnet
sind und von einer Klammer umschlossen werden.
Beispiele:
- 2x3-Matrix:

- 4x2-Matrix:

- Werden
4 ähnliche Produkte aus den gleichen Bestandteilen unterschiedlich
zusammengesetzt, so schreibt man die folgende Übersicht für
Berechnungen als Matrix:

- Mit Matrizen kann man rechnen:
- Das Produkt einer Zahl mit einer Matrix wird gebildet, indem jedes
Element der Matrix mit der Zahl multipliziert wird.
Beispiel: 
- Zwei Matrizen werden addiert, indem man jedes Element der einen
Matrix mit dem entsprechenden Element der anderen Matrix addiert.
Beispiel: 
- Die Skalarmultiplikation und die Addition waren unmittelbar
einleuchtend.
Gibt es aber auch eine Skalarmultiplikation?
Wir haben den Test gemacht und den Taschenrechner gebeten, 2 Matrizen zu
multiplizieren.
Das Ergebnis war:
Wie kommt dieses Ergebnis zustande? Mit viel Probieren haben wir
gesehen, dass 18=5·2+2·4, 19=5·3+2·2,
10=3·2+1·4, 11=3·3+1·2.
Aber wie heißt nun die allgemeine Berechnungsvorschrift?
- Hausaufgabe: Berechnungsvorschrift verallgemeinern und
berechnen.
2012-11-08
- Bei der Multiplikation von Matrizen werden die Zeilenvektoren der
1. Matrix mit den Spaltenvektoren der 2. Matrix als Skalarprodukt
multipliziert.
Mit folgender Anordnung lässt sich diese Aufgabe übersichtlich
erledigen:

Damit die Multiplikation gelingen kann, muss die 1. Matrix so viele
Spalten haben wie die 2. Matrix Zeilen enthält.
Allgemein: Eine n x m - Matrix (mit n Zeilen und m Spalten) kann mit
einer m x k - Matrix multipliziert werden, wodurch sich eine n x k -
Matrix ergibt.
- Zu der Anwendung mit Produktionsmatrix, Auftragsmatrix und
Ergebnismatrix siehe die durchgerechneten Aufgaben im Buch ab Seite 306.
- Gibt es zwei Matrizen E und A mit der Eigenschaft E·A=A?
Durch Probieren kommt man bei 2 x 2 - Matrizen leicht zur Lösung
.
Matrizen mit lauter Einsen in der Diagonale von links oben nach rechts
unten und sonst lauter Nullen nennt man Einheitsmatrix.
Wird eine Matrix mit der Einheitsmatrix multipliziert, so ändert sich
die Matrix nicht.
- Gibt es eine Matrix B, sodass A·B=E?
An einem Beispiel haben wir das durchgerechnet:

Die sich ergebende Matrix
ist die
inverse Matrix zur gegebenen Matrix.
Auf dem Taschenrechner erhält man die inverse Matrix durch ()-1.
2012-11-13
- Unter anderem haben wir versucht, was aus Matrizen wird, die mit
"abgewandelten" Einheitsmatrizen multipliziert werden (= 3x3-Matrizen,
diein jeder Reihe und in jeder Spalte außer einer 1 nur Nullen
enthalten.
Hier einige Beispiele:

Ergebnisse:
- Wird die Einheitsmatrix nach rechts rotiert (wobei die aus der
Matrix herausfallenden Zahlen links wieder eingefügt werden), wird
durch die Multiplikation auch diegegebene Matrix entsprechend rechts
rotiert.
- Werden
die Matrizen mit den Nullen und Einsen an einer senkrechten Achse
gespiegelt, so werden auch die Ergenis-Matrizen entsprechend
gespiegelt.
2012-11-15
- Bei mehrstufigen Produktionsprozessen
benutzt man Übergangsmatrizen für den Übergang zwischen je zwei
Fertigungsstufen, die dann multipliziert die
Übergangsmatrix für den gesamten Prozess lieferten.
- Beispielaufgabe:

Bei
einem Produktionsprozess werden 2 verschiedene Endprodukte erstellt,
die aus jeweils 3 Zwischenprodukten bestehen, die wiederum aus 2
Rohstoffen zusammengesetzt sind.
Der Übergangsgraph (auch Gozinto-Graph genannt) lässt sich in zwei
Übergangsmatrizen darstellen:

Die Multiplikation dieser beiden Matrizen ergibt die
Gesamt-Übergangsmatrix:

Wünscht ein Kunde 10-mal das Produkt E1 und 20-mal das Produkt E2, so
rechnet man:

Zur Fertigung werden 410 Teile des Rohstoffes R1 und 430 Teile des
Rohstoffes R2 benötigt.
- Codierung mit Hilfe von Matrizen
Ein Text soll per e-Mail übertragen werden und dabei durch
Verschlüsselung für Nichtberechtigte unleserlich sein.
Dazu kann man folgendermaßen vorgehen:
- Zunächst ordnet man jedem Buchstaben (oder anderen Zeichen) eine
Zahl zu. Beispiel:

- Nun wird die Nachricht codiert, indem für jeden Buchstaben die
entsprechende Zahl geschrieben wird:
Für die Nachricht "Weihnachtsferien" gilt:

Würde nur diese Zahlenreihe übertragen, könnte man sehr einfach den
Originaltext herausfinden.
- Deshalb muss die Information nun verschlüsselt werden.
Dazu schreibt man sich die Zahlen in Matrixform auf (freie Plätze
werden mit Nullen aufgefüllt) und multipliziert eine
Verschlüsselungsmatrix mit dieser Informations-Matrix.
Verschlüsselungsmatrix: V= 
Informationsmatrix: M1=
Es ergibt sich für V·M1=M2: 
Die Zahlenfolge in der rechten Matrix M2 ist für jemanden, der die
2x2-Matrix V nicht kennt, nicht (oder nur sehr schwer) zu
entschlüsseln.
- Wie kann aber der Absender die Information lesen?
Multipliziert man die Gleichung V·M1=M2 linksseitig mit der zu V
inversen Matrix V-1, so ergibt sich mit der Einheitsmatrix
E:
V-1·V·M1=V-1·M2 → E·M1=V-1·M2 → M1=V-1·M2
Man muss also die zur Verschlüsselungsmatrix inverse Matrix bilden
und damit die zugeschickte Matrix multiplizieren um den Klartext zu
erhalten.
V-1 liefert uns der Taschenrecher: 
Daraus folgt M1=V-1·M2=
- Die
Verschlüsselungsmatrix kann auch anders gewählt werden, muss
aber quadratisch sein, weil sonst die für die Entschlüsselung
notwendige inverse Matrix nicht existiert.
2012-11-20
- In der letzten Stunde haben wir gesehen, dass eine Matrix M,
multipliziert mit ihrer inversen Matrix M-1, die
Einheitsmatrix E ergibt: M·M-1=E.
Wie erhält man die inverse Matrix, wenn man keinen Taschenrechner dabei
hat?
Hier die allgemeine Rechnung für eine 2x2-Matrix:



- Bei den bisherigen Beispielen zu Produktionsprozessen wurden aus
Rohstoffen zunächst Zwischenprodukte und aus diesen dann
Endprodukte gefertigt.
Die entsprechenden Materialverbrauchsmatrizen wurden multipliziert und
man erhielt so eine Matrix, die direkt den Bedarf an Rohstoffen
für die Endprodukte angab.
Wenn aber sowohl Rohstoffe als auch Zwischenprodukte direkt in die
Endprodukte eingearbeitet werden, kann man die einzelnen Matrizen nicht
erstellen. Man bildet dann eine Gesamtbedarfsmatrix.
Beispiel: Es soll "Reis bolognese" und "Süßer Reis mit Zucker und Zimt"
hergestellt werden:

In einer einzigen Matrix M werden diese Zuordnungen eingetragen:

Nun werden noch ein Auftragsvektor y aufgestellt, der eine Bestellung
enthält und ein Produktionsvektor x, der Angaben über alle
zur Produktion erforderlichen Rohstoffe und Zwischenprodukte
enthält:

Wird die Matrix M mit x multipliziert, ergibt sich

Man erkennt leicht, dass dieser Vektor gleich x-y ist.
Daraus folgt mit der Einheitsatrix E:

Berechnet man also die Differenz der Einheitsmatrix E und der Matrix M
und
bestimmt dazu die inverse Matrix, so ergibt sich dann durch
Multiplikation mit dem Auftragsvektor der Gesamt-Bedarfs-Vektor x.
2012-11-22
- Wiederholungen und Übungsaufgaben zu den Themen Codierung und
Gesamtbedarfsmatrix.
- Zusatz zur Rechnung aus der letzten Stunde (der letzte Pfeil war nicht
klar):
2012-11-27
- Aufgaben und Lösungen zu dieser Stunde sind in Moodle zu finden.
- Beschreibung von Zustandsänderungen mit Matrizen
Einführendes Beispiel:
In unserer Region werden 3 (fiktive) Zeitungen vertrieben: "Diepholzer
Blatt" (DB), "Barnstorfer Nachrichten" (BN), "Lemförder
Mitteilungen" (LM).
Aktuell lesen 30% das DB, 20% die BN und 50% die LM.
Man weiß, dass jedes Jahr Abonnenten die Zeitungen wechseln.
60% bleiben beim DB, 30% wechseln vom DB zu den BN und 10% wechseln vom
DB zu den LM.
30% bleiben bei den BN, 40% wechseln von den BN zum DB und 30% wechseln
von den BN zu den LM.
40% bleiben bei den LM, 50% wechseln von den LM zum DB und 10% wechseln
von den LM zu den BN.
Die Entwicklung der Abonnentenzahlen lassen sich mit Matrizen so
beschreiben:

Die Multiplikation der linken mit der mittleren Matrix ergibt die obere
Zeile des rechten Zahlenfeldes (1. Jahr).
Um das Ergebnis für die nächsten Jahre zu erhalten, muss immer wieder
mit der mittleren Matrix multipliziert werden.
Fürs 6. Jahr könnte man die mittlere Matrix auch mit 6 potenzieren:
Man sieht, dass ab dem 4. Jahr keine Änderen des Abonnementenbestands
stattfindet.
- Die Schreibweise mit der 1x3-Matrix ist analog zur
Materialverflechtung sinnvoll.
Üblich ist es aber, bei Zustandsänderungen die mittlere
Matrix an einer Geraden von links oben nach rechts unten zu spiegeln
und dann mit einer 3x1-Matrix zu multiplizieren:

- Hier
kann die zugehörige Calc-Tabelle
heruntergeladen werden.
2012-11-29
- In der letzten Stunde haben wir gesehen, dass eine immer
wiederkehrende Anwendung einer Übergangsmatrix irgendwann zu einem
Ergebnisvektor führt, der sich nicht mehr ändert.
Einen solchen Vektor nennt man Fixvektor.
Man findet diesen Vektor, indem man den Bestandsvektor gleich dem
Ergebnisvektor setzt und die Komponenten durch Variable angibt.
Die Ausführung der Matrizenmultiplikation führt dann zu einem
Gleichungssystem.
Zusätzlich zu diesen Gleichungen muss noch gefordert werden, dass
die Summe aller Komponenten des Fixvektors gleich 1 ist (also 100%).
- Beispielrechnung mit einer im Prinzip beliebigen
Übergangsmatrix (allerdings muss die Summe aller Komponenten in
einer Spalte immer 1 sein):
Hier wird die Matrix der letzten Stunde gewählt.
Dieses Ergebnis haben wir in der letzten Stunde auch durch 6-faches
Anwenden der Übergangsmatrix erhalten.
2012-12-04
- Übungen zur Beschreibung von Zustandsänderungen mit Matrizen
- Beispiel: Ameise auf Pyramide

Eine Ameise läuft auf den Kantenflächen einer Pyramide
entlang. An jedem Eckpunkt entscheidet sie sich zufällig für
die nächste Kante, wobei sie möglicherweise auch wieder
zurück geht. Mit welcher Wahrscheinlichkeit wird sich die Ameise
an den jeweiligen Eckpunkten befinden, wenn sie 1, 2, 3, viele, sehr
viele Kanten durchlaufen hat?
Übergangsmatrix:

Zu Beginn stehe die Ameise am der Ecke 1. Dann ergibt sich durch
Multiplikation mit dem Vektor (1;0;0;0;0) die Wahrscheinlichkeit
für den Aufenthalt an den einzelnen Ecken nach dem ersten
Durchlaufen einer Kante:

An den Eckpunkten 1 und 3 ist die Ameise nun mit Sicherheit nicht, an
den übrigen Eckpunkten mit der Wahrscheinlichkeit 1/3.
Das hätte man zur Not auch noch "zu Fuß" ausrechnen können.
Die Ergebnisse für den weiteren langen Marsch erhält man durch
Potrenzieren der Matrix mit 2, 3, ...
Die Ergebnisse:

Man sieht, dass die ERckpunkte 1, 2, 3 und 4 auf Dauer gleich
wahrscheinlich besucht werden, der Eckpunkt 5 dagegen häufiger
(weil er als einziger 4 Nachbarpunkte hat).
- Was ändert sich am Ergebnis, wenn die Wahl für 5 als
Zielpunkt nur halb so oft gewählt wird (weil man zu ihm
hochsteigen muss) wie die Wahl der Eckpunkte in der Ebene?

Auch hier ist die Wahrscheinlichkeit für einen Aufenthalt an den
unteren Eckpunkte gleich und zusätzlich größer als im
Beispiel oben, weil ja der Weg nach oben teilweise gemieden wird.
2012-12-11
- Wiederholung zur Klausur (Analysis)
Tafelbilder unter Moodle
2012-12-13
2012-12-18
2013-01-08
weiter mit Analysis
II