Unterrichtseinsichten - Schuljahr 2012/2013 - Physik 11Ph1e
Magnetfelder
2012-11-20
- Wiederholung zum Thema Magnetismus
- Permanentmagnete

Die Büroklammer schwebt in der Luft, von einem Faden gehalten. Die
Halterung oberhalb der Büroklammer scheint leer zu sein,
enthält aber einige Hochleistungsmagnete.
- Weißsche Bezirke
Durch einen Stabmagneten werden viele kleine Magnetnadeln geordnet.
Entfernt man den Stabmagneten, stellen sich die Magnetnadeln im Prinzip
willkürlich ein, bilden aber durch gegenseitige Beeinflussung
Bereiche, in denen eine bestimmte Vorzugsrichtung zu erkennen ist.
Dies kann man als Modell für ferromagnetische Stoffe ansehen, in
denen sich immer kleine Bereiche (Weißsche Bezirke)
finden, die einheitlich ausgerichtet sind.
- Elektromagnetismus

Ein stromdurchflossener Leiter hat um sich herum ein Magnetfeld, dessen
Feldlinien in zum Leiter konzentrischen Kreisen angeordnet sind.
Eine Magnetnadel stellt sich senkrecht zum stromdurchflossenen Leiter
ein.
Mit der Rechte-Hand-Regel kann man die Richtung des Magnetfeldes
ermitteln: Daumen zeigt in Stromrichtung, die anderen leicht
gekrümmten Finger zeigen in die Richtung des Magnetfeldes.
- Materie im Magnetfeld
Eine leichtgängige Schere wird mit der Spitze in eine Spule
gelegt. Fließt nun Strom durch die Spule, wird die Schere in die
Spule gezogen und öffnet sich. Deutung: Magnetisierbare Materie
wird in den Bereich der größten Feldstärke gezogen. Da
die Klingen und die Griffe jeweils gleich magnetisiert werden,
stoßen sich die Klingen und die Griffe gegenseitig ab und die
Schere öffnet sich.
2012-11-22
- In
einem Vorversuch haben wir gesehen, dass der Elektronenstrahl in einer
Elektronenröhre durch das Magnetfeld eines Stabmagneten abgelenkt
wird.
Stehen
die Feldlinien des Magnetfeldes senkrecht zur Bewegungsrichtung der
Elektronen, so wird der Elektronenstrahl in eine Richtung senkrecht zu
den Feldlinien und senkrecht zur Bewegungsrichtung abgelenkt.
Die Richtungen kann man mit der 3-Finger-Regel der linken Hand
herausfinden:
Zeigt
der Daumen in Richtung der fliegenden Elektronen und der Zeigefinger in
Richtung des Magnetfeldes (von Nord nach Süd, also weg vom
Nordpol), so zeigt der Mittelfinger in die Richtung, in die die
Elektronen abgelenkt werden.Analog zum elektrischen Feld sollen
feldbeschreibende und felderzeugende Größen für das
Magnetfeld definiert werden.
- Wie beim elektrischen Feld wird
dabei für das Magnetfeld eine Größe gesucht, die die
Kraftwirkung im Magnetfeld beschreibt.
- Versuchsaufbau:

- Rechts unten ein aus 10 Permanentmagneten erzeugtes homogenes
Magnetfeld (zwischen Ober- und Unterseite des Gerätes).
Zwischen
den Platten befindet sich ein Gleiter mit darauf befestigten
Drahtschlaufen (längs als Leiter, quer als Messtrecke verwendet).
- Rechts
ein Zählgerät, mit dem unter Verwendung einer Lichtschranke
(schwarzer Bügel) und eines Schirms (weiße Pappe) die
Geschwindigkeit des Gleiters bestimmt wird.
- Hinten in der Mitte ein Mikrovoltverstärker mit
Anzeigegerät, der die im Leiter induzierte Spannung misst.
- Links auf dem Nebentisch ein Motor, der den Gleiter aus dem
Magnetfeld zieht.
- Im Bereich des rechteckigen
flachen Körpers auf dem Bild oben wird durch Permanentmagnete
ein homogenes Magnetfeld erzeugt.


Die magnetischen Feldlinien verlaufen senkrecht in die Tischebene
hinein.
Wird der Drahtbügel nach links herausgezogen, so erfahren die
Elektronen im Draht eine Kraft nach oben.
In
den langen Drähten werden sie nur gegen den oberen Rand des
Drahtes gedrückt, im rechten senkrecht verlaufenden Stück
wwerden sie aber nach oben abgelenkt.
Dadurch baut sich im oberen Drahtstück ein Minuspol und im unteren
ein Pluspol auf.
Ist
die negative Ladung oben so stark geworden, dass die ankommenden
Elektronen abgestoßen und nicht mehr auf das obere
Drahtstück gelangen können, stellt sich ein stabiler
Gleichgewichtszustand ein, d.h. links an den Enden des Drahtes kann man
bei konstanter Geschwindigkeit des Drahtes eine
konstante Spannung messen.
- Durchführung der Messung in der nächsten Stunde.
2012-11-29
- Versuch zur Definition einer Größe, die das Magnetfeld
beschreiben kann
- 1.
Teilversuch: d (Länge des Drahtstückes senkrecht zur
Bewegungsrichtung) wird variiert. Das Magnetfeld und die
Geschwindigkeit bleiben konstant.
Messwerte: 
Die Versuchsergebnisse zeigen: Bei
konstantem Magnetfeld und konstanter Geschwindigkeit ist die Spannung U
proportional zur Länge d des Drahtstückes am rechten Ende.
Es gilt also U/d=const.
Stellt
man sich die langen Drahtstücke als Kanten eines
Plattenkondensators vor, gegen die man von der Seite schaut, so kennen
wir diesen Zusammenhang zwischen U und d schon:
Das homogene elektrische Feld zwischen zwei Kondensatorplatten hat die
Feldstärke E und es gilt: E=U/d.
Damit
gilt: Bei konstanter Geschwindigkeit des Drahtes ergibt sich zwischen
den Drähten ein elektrisches Feld der Feldstärke E, wobei es
nicht darauf ankommt, wie groß der Abstand zwischen den
Drähten ist.
- 2. Teilversuch: v wird variiert. d=4cm das Magnetfeld bleiben
konstant.
Messwerte: 
v
wird berechnet aus der Verdunkelungszeit der Lichtschranke und der
Breite b=6,5cm eines Pappstreifens, der zur Verdunkelung genutzt wird.
Der Versuch ergibt: Bei Variation der
Geschwindigkeit v und unter Beibehaltung der Länge d des rechten
Drahtstückes ist v proportional zur gemessenen Spannung U und
damit auch proportional zur Feldstärke E. Mit E~v gilt aber auch
E/v=const.
- Also: Wenn das Magnetfeld konstant ist, dann ist,
ganz gleich, wie schnell man den Drahtbügel zieht und wie lang das
rechte Drahtstück ist, der Quotient E/v eine Konstante.
Magnetfeld konstant → E/v=const.
- 3. Teilversuch: Die Stärke des Magnetfeldes wird variiert
unter Konstanthaltung der Parameter d und v.
(Aus Zeitgründen entfiel dieser Versuch. Die Messwerte stammen aus
einem früheren Versuch)
Messwerte: 
Dieser Versuch zeigt nun: Wird die Stärke des Magnetfeldes durch
Einsatz unterschiedlich vieler Permanentmagnete verändert, so
verändert sich proportional auch der Wert des Faktors E/v=U/vd.
Das heißt: Der Wert von E/v kann als Maß für die
Stärke des Magnetfeldes dienen.
- Wir
haben also eine Größe gefunden, die die Stärke des
Magnetfeldes beschreibt: E/v, auch mit B bezeichnet und "magnetische
Flussdichte" genannt.
- Die elektrische Feldstärke E ist definiert als
.
Setzen wir das in die Formel der magnetischen Flussdichte ein, so
ergibt sich: 
- Vergleicht
man die feldbeschreibenden Größen E für das elektrische
Feld und B für das magnetische Feld, so sieht man:
E ist definiert als Kraft pro Ladung und
B ist definiert als Kraft pro bewegter Ladung
Wir
werden sehen, dass die Formeln des elektrischen Feldes in vielen
Fällen genau so im magnetischen Feld vorkommen, wenn man statt Q
den Term Q·v schreibt.
2012-12-04
- Wiederholung zu Klausur 2
2012-12-06
2012-12-11
- Vor ein paar Stunden haben wir gesehen, dass man mit der
Größe
eine sinnvolle Möglichkeit
zur Beschreibung der Stärke einesmagnetischen Feldes gefunden hat.
Stellt
man die Gleichung um zu F=Q·v·B, so erhalten wir eine
Formel zur
Berechnung der Kraft, die in einem Magnetfeld wirkt. Man nennt diese
Kraft Lorentzkraft.
Die
Formel gilt dann, wenn v und B senkrecht zueinander stehen (die
Elektronen bewegen sich senkrecht zu den magnetischen Feldlinien).

Stehen
v und B nicht senkrecht zueinander, so muss für eine der beiden
Größen die Komponente berechnet werden, die senkrecht zur
anderen Größe steht.
Links: 
Rechts: 
In beiden Fällen ergibt sich die gleiche Formel.
- Halleffekt
Beim Versuch in
der letzten Stunde haben wir einen Draht und damit auch die Elektronen
in dem Draht durch ein Magnetfeld gezogen und dabei beobachtet, welche
Auswirkung durch das Magnetfeld auf die bewegten Elektronen
ausgeübt wird.
Die Bewegung der Elektronen kann man aber auch
erreichen, indem man durch einen im Magnetfeld befindlichen Leiter
einen Strom fließen lässt.

Zwischen den 2 großen silbernen Elektroden ist dieser Leiter
(rötlich angelaufen) befestigt.
Der Strom fließt in waagrechter Richtung.
Im Betrieb durchsetzen magnetische Feldlinien in die Bildebene hinein
den Leiter.
In der Mitte des Leiters wird die Spannung abgegriffen.
Die Abgriffstellen müssen genau gegenüber am Rand des Leiters
liegen.
Da
diese Bedingung schlecht eingehalten werden kann, sind oben 2 Abgriffe
vorhanden, mit deren Hilfe mit einem Potentiometer (rund, oben
links) eine Korrektur erfolgen kann.
Die abgegriffene Spannung nennt man Hallspannung.
Mineaturisiert
(mit Halbleiterbauelementen) bietet der Halleffekt eine sehr gute
Möglichkeit, um Magnetfeld fast punktförmig ausmessen zu
können.
- Homogenes Magnetfeld
Wir haben uns überlegt, wie man ein homogenes Magnetfeld erzeugen
kann.
Eine Herleitung in Analogie zum homogenen elektrischen Feld findet man hier
auf den Seiten 38 und 39.
Weiter
oben wurde gezeigt, dass man von der feldbeschreibenden
Größe E des elektrischen Feldes zur feldbeschreibenden
Größe des Magnetfeldes kommt, indem man in der Formel die
(ruhende) Ladung Q durch die "bewegte" Ladung Q·v ersetzt: E=F/Q
→ B=F/(Q·v).
Ein homogenes elektrisches Feld wird durch einen geladenen
Plattenkondensator erzeugt.

- Um
zum homogenen magnetischen Feld zu kommen, werden die ortsfesten
Ladungen auf den Kondensatorplatten durch bewegte Ladungen ersetzt.
Dazu wird ein Strom durch die Platten geleitet, links von oben nach
unten, rechts von unten nach oben:

Wie
in der Sek.I kennengelernt, zeigt der Œrstedt-Versuch, dass ein
stromdurchflossener Leiter von einem Magnetfeld umgeben ist, dessen
Feldlinien kreisförmig um den Leiter herumlaufen bzw. parallel zur
Wand des Leiters verlaufen.
Mit der Rechte-Hand-Regel stellt man die
Richtung des Magnetfeldes fest: Daumen in Stromrichtung (von + nach -),
andere Finger zeigen in Richtung des Magnetfeldes.
So sieht man,
dass die Feldlinien, die im Innern der Platten verlaufen, parallel
zu den Platten sind. Die von beiden Platten erzeugten Felder sind im
Innern gleich gerichtet.
2012-12-13
- Die Einheit der magnetischen Flussdichte B
Entsprechend der Definition der magnetischen Flussdichte 
gilt für die Einheit von B eine ziemlich umfangreiche
Zusammenstellung von Grundeinheiten.
Man hat deshalb eine neue Einheit für B vereinbart: T für
Tesla: 
- In der letzten Stunde haben wir angesprochen, dass wir bei der
Lorentzkraft das Kreuzprodukt zweier Vektoren bilden müssen.
Das Kreuzprodukt
(oder auch Vektorprodukt) lässt sich so berechnen:
, wobei der Vektor n die
Länge 1 hat und zu den Vektoren a und b senkrecht steht.
- Die Untersuchung von Spulen mit der Länge L, dem Durchmesser
d, der Windungszahl n und der Stromstärke I hat in einem ersten
Versuch ergeben, dass die Stärke des entstehenden Magnetfeldes
unabhängig vom Durchmesser der Spulen ist. Weitere Versuche in der
nächsten Stunde.
2012-12-18
- Mit folgendem Versuchsaufbau (veränderliche Spule) haben wir
die nachfolgend dokumentierten Messungen durchgeführt:

- Die magnetische Flussdichte wird mit der Hallsonde gemessen. Eine
Anzeige von UH=0,2mV entspricht B=1mT.
Von den variablen Größen wurden immer 2 Größen
konstant gehalten.
Die Hallspannung und damit die magnetische Flussdichte wurde dann in
Abhängigkeit von der 23. Größe bestimmt.
- Messwerte:

- Auswertung der Messreihen:
- Magnetische Flussdichte B in Abhängigkeit von der
Windungszahl n
Die Messpunkte liegen auf einer Ursprungsgerade. B ist also
proportional zu n: B~n.
- Magnetische Flussdichte B in Abhängigkeit von der
Stromstärke I
Die Messpunkte liegen auf einer Ursprungsgerade. B ist also
proportional zu I: B~I.
- Magnetische Flussdichte B in Abhängigkeit von der
Spulenlänge L
Die Messpunkte liegen auf einer Hyperbel, da der b-Wert etwa gleich -1
ist: y=a·x-1=a·1/x. B ist also
antiproportional zu I: B~1/L.
- Insgesamt
ergibt sich die Proportionalität B~I·n/L, wie man es auch
durch
folgende theoretische Herleitung vorhersagen kann:
- Analog zu σ im elektrischen Feld
wird im magnetischen Feld eine Größe H definiert,
die beschreibt, wie das Feld entsteht.
In der Formel für σ wird Q durch Q·v ersetzt und man
erhält
.
Die Platten (siehe Überlegung vor einigen Stunden) haben die
Höhe h und die Länge L.
In dieser Formel ersetzen wir Q·v wie schon weiter oben gezeigt
durch "Stromstärke mal Länge".
In diesem Fall ist die Länge gleich 2 mal der Höhe der
Platten, also Länge=2·h.
Es ergibt sich
.
Die
Gesamtfläche der Platten berechnet sich aus A=2·h·L.
Dieser Term wird in die Formel eingesetzt. Gekürzt
ergibt sich dann
.
- Schneidet
man die Kondensatorplatten in Streifen, so wird sich das nicht auf den
Stromfluss und damit auf das Magnetfeld auswirken:

Werden
nun aber die Streifen elektrisch voneinander isoliert und wird der
Strom immer im Kreislauf einzeln durch jeden Streifen gelenkt, so
ergibt sich ein Magnetfeld der n-fachen Stärke, wenn n die Anzahl
der Streifen ist, in die eine Platte zerschnitten wird:

Die Formel erweitert sich so zu
. Dieses H nennt man magnetische
Feldstärke.
- Die Form der Apparatur ähnelt einem aufgewickelten Draht
und gleicht sich damit einer Spule an.
Es
folgt: Das Innere einer stromdurchflossenen Spule enthält ein
homogenes magnetisches Feld, dessen Feldlinien in Richtung der
Spulenachse zeigen.
Analog zu
schreiben wir hier
.
Die
magnetische Flussdichte B (feldbeschreibende Größe) ergibt
sich also aus eine Feldkonstante my-0 mal der magnetischen
Feldstärke H (felderzeugenden Größe).
H setzt sich zusammen aus der Stromstärke I, der Windungszahl n
der Spule und der Länge L der Spule.
- Der Proportionaltätsfaktor μ0 lässt sich
bestimmen aus den Messwerten für B, I, n und L:

Unsere Messung mit der ausziehbaren Spule ergab 2,1·10-6Vs/Am
und stimmte immerhin in der Größenordnung mit dem
Literaturwert 1,3·10-6Vs/Am überein.
- Magnetfeld eines stromdurchflossenen Leiters
Bekannt ist, dass um einen stromdurchflossenen Leiter ein Magnetfeld
existiert, dessen Feldlinien
konzentrische Kreise um den Leiter beschreiben.
Wie hängt aber die Größe der Kraftflussdichte von der Stromstärke
des Stroms und dem Abstand vom Leiter ab?
Wir haben folgende Messung durchgeführt:

Bei verschiedenen Abständen der Hallsonde vom stromdurchflossenen Leiter wurde die magnetische Flussdichte gemessen:

Auswertung mit dem Taschenrechner:
Es ergibt sich näherungsweise folgende Funktionsgleichung:
, wobei r der Abstand des Messpunktes vom Leiter ist.
Da die magnetische Flussdichte B proportional zur Stromstärke I ansteigt, gilt
.
Über den Proportionalitätsfaktor unterhalten wir uns in der nächsten Stunde.
2012-12-20
- Magnetfeld eines stromdurchflossenen Leiters
Bei der Behandlung des elektrischen Feldes einer geladenen Stange haben wir herausgefunden, dass die
Feldlinien in einer Ebene senkrecht zur Stange sternförmig
auseinander laufen, an der Stange entlang aber parallel zueinander:

Eine theoretische Überlegung ergibt:

- Wir
haben gesehen, dass die Formeln vom elektrischen aufs magnetische Feld
zu übertragen sind (allerdings nur Analogie, keine Beweiskraft!),
wenn man die Ladung Q durch die "bewegte Ladung" Q·v ersetzt.
Außerdem muss man B statt E und H statt σ schreiben.
Da die geladene Stange analog zum stromdurchflossenen geraden Leiter zu sehen ist, ergibt sich
und 
- In der letzten Stunde haben wir aus dem Versuch die Beziehung
erhalten. Eine Auswertung der Messwerte ergibt, dass der Proportionalitätsfaktor tatsächlich den Wert
besitzt.
2013-01-15
2013-01-17
- Kreisbewegung
- Dreht sich ein Körper auf einer Kreisbahn, so reicht es zur Beschreibung der Bewegung nicht aus, die
Bahn-Geschwindigkeit v des Körpers anzugeben, man muss auch sagen, in
welchem Abstand r er sich zum Mittelpunkt des Kreises befindet.
Eine
Größe, die bei konstanter Drehgeschwindigkeit auch konstant
ist, ist die Änderung des Winkels pro Zeiteinheit.
Man definiert deshalb als wichtige Größe der Kreisbewegung die Winkelgeschwindigkeit ω durch Winkelgeschwindigkeit = Änderung des Winkels / dafür benötigte Zeit, also:

Bei
konstanter Winkelgeschwindigkeit benötigt jeder gedrehte Körper gleich
viel Zeit für eine Umdrehung, ganz gleich, wie weit er vom Zentrum der
Drehbewegung entfernt ist.
- Betrachtet
man eine volle Umdrehung statt der Winkeldifferenz, so kann man mit dem
Umfang 2π und der Umlaufdauer T auch schreiben:

- Die Zeit für einen vollständigen Umlauf nennt man Umlaufzeit T.
Der Kehrwert von T gibt an, wie häufig in einer Sekunde ein Umlauf vollendet wurde.
Beispiele:
Ist T = 2s, so wird in 1 Sekunde 1/2 Umlauf durchgeführt. Bei T = 10s
sind es nur 1/10 Umlauf pro Sekunde. Bei T = 1/5s sind es dagegen 5
Umläufe pro Sekunde.
- Die Anzahl der Umläufe pro Sekunde nennt man Frequenz f mit
.
- Die Bahngeschwindigkeit v eines Körpers erhält man, wenn man die Länge 2πr eines vollen Umlaufs durch die dafür benötigte Zeit T teilt:

- Wir haben die Gleichungen für die Zentripetalbeschleunigung kennen gelernt:

- Damit
ein Körper auf einer Kreisbahn bleibt, braucht er eine ständige Kraft,
die ihn zum Zentrum der Kreisbewegung hin zieht, die Zentripetalkraft.
Ohne diese Zentripetalkraft würde er tangential zur Kreisbewegung, also geradeaus, wegfliegen.
Im Karussell scheint man nach außen weggedrückt zu werden und nennt diese Kraft "Fliehkraft" oder "Zentrifugalkraft".
Diese "Kräfte" sind aber Scheinkräfte, man spürt die Gegenkraft zur Zentripetalkraft.
- Die
Zenrtripetalkraft bewirkt, dass der Drehkörper ständig senkrecht zu
seiner Bahn zum Mittelpunkt der Kreisbahn mit der
Zentripetalbeschleunigung az beschleunigt wird.
Da die
Zentripetalbeschleunigung keine Komponente in Richting der
Bahngeschwindigkeit des Körpers besitzt, ändert sich die
Bahn-Geschwindigkeit des Körpers nicht, nur seine Richtung.
- Vorbereitung des Versuchs zu e/m-Bestimmung
- Die Elektronen werden beschleunigt, also muss mit Hilfe der
Formeln zur Energie im elektrischen Feld und zur kinetischen Energie
die Geschwindigkeit bestimmt werden.
- Die
Kraft auf die Elektronen im Magnetfeld ist durch die Lorentzkraft
gegeben, die gleich der Zentripetalkraft ist. Diese Kräfte
können also gleich gesetzt werden.
- Die Formeln sind so zu kombinieren, dass für e/m ein Term
entsteht, der nur messbare oder gegebene Größen enthält.
- Durchführung des Versuchs in der nächsten Stunde.
2013-01-24
- Versuch zur e/m-Bestimmung

Elektronen werden beschleunigt (Wehnelt-Zylinder rechts in der
Röhre) und werden im Magnetfeld der Helmhotz-Spulen auf eine
Kreisbahn gezwungen.
Nach Durchlaufen eines Halbkreises treffen die Elektronen auf
dünne Stäbe, die mit einer Fluoreszenzschicht versehen sind.
Gemessen werden die Beschleunigungsspannung UB, die Stromstärke I in den Helmholtz-Spulen (und damit auch die magnetische Flussdichte B) und der Radius r der Kreisbahn.
- Herleitung der Formel zur Bestimmung des Wertes von e/m

- Messwerte

- Auswertung
Laut Herstellerangaben (Helmhotzspulen) wird die magnetische Flussdichte nach der Formel
berechnet.
n ist dabei die Windungszahl n=154 der Spulen und R ist der Radius R=0,2 m der Spulen.
Damit ergibt sich folgende Auswertung:

Es ergibt sich folgendes Ergebnis:

2013-01-29
2013-02-05
- Beim Zyklotron werden geladene Teilchen durch eine Wechselspannung beschleunigt.

Da die Umlaufdauer konstant ist, muss die Frequenz der Wechselspannung
nicht erhöht werden, wenn die geladenen Teilchen schneller werden.
Rechnung dazu:

Da in der Formel nur Konstanten und die konstant gehaltene Größe B (Magnetfeld) stehen, ist T auch konstant.
- Magnetisierung einer ferromagnetischen Substanz
Eine lange magnetisierbare Metallstange befindet sich im Feld einer Spule (600 Windungen).
Die Spule wird von Glechstrom durchflossen, dessen Stärke und Polarität stufenlos geregelt werden kann.
Mit einer Hallsonde misst man am Ende der Stange die magnetische Flussdichte.

Die
Magnetisierung folgt der an die Spule angelegten Spannung. Das
geschieht allerdings mit Verzögerung, so dass der Grad der
Magnetisierung davon abhängig ist, ob die Spannung erhöht
oder erniedrigt wird.

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- Der Verlauf der Auswirkung (hier: Magnetismus) bei Einfluss eines erzeugenden Systems (hier: Spulenstrom) wird durch die Hysteresekurve dargestellt. Im Link werden weitere Beispiele für Hysteresekurven in anderen Bereichen gegeben.Das
Magnetfeld (bzw. die magnetische Kraftflussdichte), die zurück
bleibt, wenn man den Spulenstrom wieder auf 0 A zurück fährt,
nennt man Remanenz.
2013-02-07
- Einführender Versuch:
Durch eine Leiterschaukel im Magnetfeld wird ein Strom geleitet.
Beim Einschalten bewegt sich der quer liegende Leiter je nach Polung in die eine oder die andere Richtung.

Die Bewegungsrichtung lässt sich mit der 3-Finger-Regel der linken Hand bestimmen:
- Daumen: Bewegungsrichtung der Elektronen (vom Minus- zum Pluspol, hier von blau nach rot)
- Zeigefinger: Richtung des Magnetfeldes (vom Nord- zum Südpol)
- Mittelfinger: Kraft auf die Elektronen. Die Elektronen nehmen den Leiter mit sich, hier in den Hufeisenmagneten hinein.
- Physikalische Prozesse lassen sich oft umkehren
- 1. Prozess:
Ablenkung eines stromdurchflossenen Leiters im Magnetfeld

Ursache: Stromfluss, Bewegung der Elektronen, blauer Pfeil, Daumen der linken Hand
Vermittlung: Magnetfeld, Feldlinien vom Nord- zum Südpol, roter Pfeil, Zeigefinger der linken Hand
Wirkung: Bewegung des Drahtes, in den Hufeisenmagneten hinein, gelber Pfeil, Mittelfinger der linken Hand - 2. Prozess:
Induktion, Erzeugung einer Spannung durch Bewegen eines Drahtes im Magnetfeld

Ursache: Bewegung des Drahtes, in den Hufeisenmagneten hinein, gelber Pfeil, Daumen der linken Hand
Vermittlung: Magnetfeld, Feldlinien vom Nord- zum Südpol, roter Pfeil, Zeigefinger der linken Hand
Wirkung: Stromfluss, Bewegung der Elektronen, blauer Pfeil, Mittelfinger der linken Hand - Während
beim ersten Prozess die Elektronen vom Minuspol (rechts) kommen, werden
die Elektronen im Draht im zweiten Prozess durch die Lorentzkraft nach
rechts verschoben und sammeln sich am rechten Ende des
Spannungsgerätes.
Die Elektronenrichtung ist also im Umkehrprozess genau entgegengesetzt zum ersten Prozess.
Da
durch den ersten Prozess (Bewegung des Drahtes in den Hufeisenmagneten
hinein) die Elektronen entsprechend des zweiten Prozesses zum Minuspol
gedrängt werden, hemmt die Induktionswirkung den Stromfluss im
ersten Prozess (Lenzsche Regel).
- Die
Erfahrung, dass durch Bewegung eines Leiters im Magnetfeld eine
Spannung erzeugt werden kann, wird in der Technik intensiv ausgenutzt
(Generatoren, Fahrraddynamo, ...).
- Die induzierte Spannung durch einen einzelnen bewegten Draht im Magnetfeld ist sehr gering.
Verstärken lässt sich die Spannung durch Parallel-Legen von Leitern, z.B. bei einer Spule:

Die
induzierte Spannung entsteht, wenn entweder die Spule im Magnetfeld
bewegt wird oder sich der Magnet in Bezug auf die Spule bewegt.
- Aber auch ohne Bewegung kann man induzierte Spannungen erzeugen, z.B. durch Wechselstrom:
Durch
eine Spule (links) fließt Wechselstrom. Obwohl die Spule rechts
nicht durch elektrische Leiter mit der linken Spule verbunden ist,
fließt auch in ihr ein Wechselstrom, da das Magnetfeld der linken
Spule die rechte Spule durchsetzt. Um die Wirkung zu erhöhen, legt
man in die Spulen Eisenkerne, die die magnetische Wirkung
vergrößern.

Anwendungen
dieses Effekts: Transformatoren, z.B. Netzteile für elektronische
Geräte, Trennung zweier Stromkreise, Ladegerät für
elektrische Zahnbürste.
2013-02-12
- Lenzsche Regel: Die Induktionsspannung ist der angelegten Spannung entgegengesetzt gerichtet.
Wird an eine Spule eine Spannung angelegt, so steigt der Stromfluss wegen der Induktionsspannung nur langsam an.
- Die
theoretische Herleitung der Induktionsgleichung ergab mit Hilfe des
"magnetischen Flusses Φ=A·B" mit A: Fläche der Spule und B:
magnetische Flussdichte folgende Gleichung:

2013-02-14
- Beispiele für die Lenzsche Regel (Die Ursache einer induzierten Spannung wird durch diese Spannung abgeschwächt)
Sind ein Magnetfeld und ein nichtmagnetisierbares Material in
Relativbewegung zueinander, so entstehen im nichtmagnetisierbaren
Material Wirbelströme, die die Relativbewegung dieses Materials
hemmen.
- Waltenhofersches Pendel
Schwingt eine massive Aluminiumplatte (links) in einem Magnetfeld, so
wird sie abgebremst. Ist die Platte dagegen in feine Streifen
zerschnitten (rechts), so können sich keine Wirbelströme
ausbilden und die Platte schwingt (fast) ungehindert weiter.
- Rotierende Aluminium-Scheibe im Magnetfeld
Die rotierende Scheibe (ein Massestück zieht an einem Faden, der
um die Achse der rotierenden Scheibe gewickelt ist) wird in einem
Magnetfeld abgebremst.
- Fallen eines Magneten in einem Rohr
Während eine nichtmagnetische Schraube die Rohre schnell
durchfällt, benötigt ein fallender Hochleistungsmagnet
(Neodym) viel mehr Zeit.
Im Aluminium-Rohr fällt der Magnet schneller (ca. 3 s) als im
Kupferrohr (ca. 15 s), da Kupfer besser als Aluminium leitet und die
Wirbelströme sich deshalb im Kupferrohr intensiver auswirken
können.
- Fliegender Kupferring
Eine von Wechselstrom durchflossene Spule stößt auf Grund
der Lenzschen Regel einen Kupferring, der sich auf einem gemeinsamen
Einsenkern befindet, ab.
Bei sehr schnellem Hochfahren der Spannung fliegt der Kupferring dabei bis in große Höhe (Achtung: Spule fixieren!).
- Hausaufgabe zur Vorbereitung auf die Klausur: Seite 257 Aufgaben 3 und 4
2013-02-19
2013-02-21
2013-02-26
weiter mit Schwingungen und Wellen