Unterrichtseinsichten - Schuljahr 2010/2011 - Physik 10a
Dynamik
2010-08-11
- Bei der Beschreibung von Bewegungen muss man zunächst
festlegen, welches Bezugssystem
man benutzen will.
Das Laborsystem
ist ein ruhendes Bezugssystem. Alle Vorgänge werden in Bezug auf
den Raum, in dem man sich befindet, beschrieben.
Manchmal ist es aber auch sinnvoll, ein bewegtes Bezugssytem zu
verwenden, z.B. das Schwerpunktsystem bei der Untersuchung
mehrerer aufeinander einwirkender Körper, bei dem der
Schwerpunkt als ruhend angenommen wird.
In unterschiedlichen Bezugssystemen können Vorgänge
unterschiedlich aussehen.
- Wir haben den Fall zweier Kugeln untersucht, bei dem eine
Kugel ohne Antrieb senkrecht nach unten fiel und die andere
Kugel parallel zum Erdboden abgeschossen wurde.

Beim Lösen der Schraube wird der dünne zentrale Metallstab nach
rechts gestoßen.
Damit verliert die linke Kugel ihren Halt und fällt senkrecht
nach unten. Die rechte Kugel wird nach rechts geschleudert und
fällt dabei auch nach unten.
Diese Beschreibung ist im Laborsystem abgefasst.
Benutzt man ein gewegtes Bezugssystem, das sich mit der rechten
Kugel nach rechts bewegt, sieht die Lage so aus:
Die rechte Kugel fällt senkrecht nach unten und die linke Kugel
wird scheinbar nach links geschleudert und fällt dabei auch nach
unten.
Da die Vorgänge im bewegten und im ruhenden Bezugssystem
symmetrisch ablaufen, müssen beide Kugeln zur selben Zeit unten
ankommen.
Dieses für manche überraschende Versuchsergebnis haben wir
tatsächlich beobachtet.
- Die beiden fallenden Kugeln waren im Versuch identisch
(gleiche Masse, gleiche Form).
Würde eine Kugel eher unten ankommen, wenn die Massen
unterschiedlich wären?
Dazu haben wir Galileis Gedankenversuch nachvollzogen:

1. Zwei zusammengeklebte Massestücke (rechts) benötigen für den
Fall einer bestimmten Strecke s die Zeit t.
2. Löst man die Verklebung und legt die Massestücke nur
aneinander, so werden sie die gleiche Zeit t für die Strecke s
benötigen.
3. Auch wenn man die Massestücke etwas voneinander entfernt,
werden sie wieder die Strecke s in der Zeit t durchfallen.
4. Also wird auch ein einzelnes Massestück die Zeit t für die
Strecke s gebrauchen.
- Die Fallzeit sollte also nicht von der fallenden Masse
abhängen.
In Wirklichkeit fällt aber ein Backstein z.B. schneller als ein
Stück Schaumstoff.
Das liegt daran, dass wir von Luft umgeben sind und der
Luftwiderstand eher leichte als schwere Körper abbremsen kann.
- Versuch mit der Fallröhre

Befindet sich Luft in der Fallröhre, so fallen Aluminiumkugel,
Papier und Feder unterschiedlich schnell nach unten, wenn die
Röhre senkrecht gehalten wird.
Nach der Evakuierung der Röhre fallen alle drei Gegenstände mit
gleicher Geschwindigkeit.
- Fazit: Im luftleeren freien Raum stimmen die Geschwindigkeiten
fallender Massen zu jeder Zeit überein.
- Quantitative Untersuchung einer Fallbewegung:

Eine Metallkugel wird aus unterschiedlichen Höhen fallen
gelassen und löst beim Start und beim Auftreffen einen
elektrischen Kontakt aus.
Die Fallzeit kann dadurch gemessen werden.
Es soll untersucht werden, wie die Fallzeit von der Fallhöhe
abhängt.
Messwerte der vorläufigen Messung (Fallhöhen grob geschätzt, in
der nächsten Stunde bei mehr zur Verfügung stehender Zeit
genauere Messung)

Die drei Messungen zur Fallhöhe 70cm sollten zeigen, wie genau
die Zeitmessung ist.
- Hausaufgabe: Auswertung der Messtabelle als Übung für den
Ernstfall in der nächsten Stunde.
2010-08-18
- Wird ein Körper der Masse m auf eine Höhe h angehoben, so
besitzt er die potenzielle oder Lageenergie EPot=m·g·h.
Fällt er aus dieser Höhe herunter, so besitzt er beim Auftreffen
auf den Boden keine potenzielle Energie mehr, dafür aber
kinetische oder Bewegungsenergie EKin.
Diese kinetische Energie wird von der Masse m und der
Geschwindigkeit abhängen.
- Der Zusammenhang zwischen der Höhe h bei der potenziellen
Energie und der Geschwindigkeit v bei der kinetischen Energie
soll untersucht werden.
Dazu ein Vorversuch:
- Eine schräge Ebene hat ihren tiefsten Punkt an der Stelle
auf dem Fußboden, der in einer Entfernung zur Wand liegt, die
zweimal so lang wie die schiefe Ebene ist.

Eine Kugel wird auf den obersten Punkt der schiefen Ebene
gesetzt und rollen gelassen.
Sobald die Kugel am unteren Ende der schiefen Ebene angekommen
ist, wird eine zweite Kugel rollen gelassen (siehe obere
Zeichnung).
Diese zweite Kugel erreicht zu der Zeit das untere Ende der
schiefen Ebene, zu der die erste Kugel an die Wand stößt
(siehe untere Zeichnung).
Da die 1. Kugel in gleicher Zeit doppelt so viel Weg
zurücklegt wie die 2. Kugel, ist die Geschwindigkeit der 1.
Kugel (also die Geschwindigkeit, die die Kugel am unteren Ende
der schiefen Ebene erreicht), doppelt so groß wie die mittlere
Geschwindigkeit während des Herabrollens auf der schiefen
Ebene.
- Anders ausgedrückt:
Wird bei der gleichmäßigen Beschleunigung im Gravitationsfeld
der Erde die Wegstrecke und die Zeit vom Beginn der Bewegung
bis zu einem Messpunkt registriert, so kann man aus dieser
Wegstrecke und der Zeit die mittlere Geschwindigkeit des
bewegten Körpers berechnen. Diese mittlere Geschwindigkeit ist
halb so groß wie die Geschwindigkeit, die der Körper am
Messpunkt erreicht hat.
- Mit dem Fallversuch aus der letzten Stunde kann man die
Geschwindigkeit v des Fallkörpers beim Auftreffen nach
Durchfallen der Höhe h bestimmen.
Das geschieht in 3 Abschnitten:
1. Fallhöhe h und Fallzeit t messen.
2. Daraus die mittlere Fallschwindigkeit vmittel
berechnen: vmittel=h/t.
3. Aus vmittel wird die Geschwindigkeit beim
Auftreffen berechnet: v=2·vmittel.
- Beim Fallversuch ergaben sich folgende Werte (Dank an Arissa
und Melitta für die gute Versuchsdurchführung):

Hausaufgabe: Auswertung nach dem oben angegebenen
3-Punkte-Programm.
2010-08-25
- Was wir schon wissen:
- Fällt ein Körper oder rollt er auf einer Ebene mit
konstanter Neigung nach unten, so ist seine momentane
Geschwindigkeit doppelt so groß wie seine
Durchschnittsgeschwindigkeit.
Bedingung dabei ist, dass der Körper zu Beginn der Zeitmessung
in Ruhe war.
- Die potenzielle Energie (oder Lageenergie) wird berechnet
nach der Formel EPot=m·g·h.
- Die kinetische Energie (oder Bewegungsenergie) ist
proportional zur bewegten Masse m und hängt irgendwie von der
Geschwindigkeit v ab.
- Es liegt eine Messreihe vor, aus der der Zusammenhang
zwischen Fallstrecke und Fallzeit hervor geht.
- Gesucht ist die Formel für die kinetische Energie.
Da die Kugel zunächst nur potenzielle Energie hat, die am Boden
vollständig in kinetische Energie umgewandelt wurde, können wir
folgende Gleichung benutzen:
EPot=EKin oder m·g·h=m·... Die Punkte
müssen durch einen Term ersetzt werden, in dem die
Geschwindigkeit v vorkommt.
Dazu müssen wir zunächst folgende Schritte durchführen (in
Klammern jeweils die entsprechenden Listen im Taschenrechner):
- Mit Hilfe der Streckenlängen h (L1) und der Zeiten t (L2)
die Durchschnittsgeschwindigkeit vmittel (L3=L1/L2)
berechnen.
- Aus vmittel (L3) die momentanen Geschwindigkeiten
v (L4=L3*2) bei jeder Höhe berechnen.
- Der Graph von v in Abhängigkeit von h kann uns einen ersten
Hinweis auf den Zusammenhang zwischen h und v geben.
- Taschenrechner-Screenshots:
Bedenkt man, dass für h=0 gilt v=0, der Koordinatenursprung also
zum Graph hinzugenommen werden muss, so ergibt sich keine
Gerade, d.h. h und v sind nicht proportional zueinander.
- Mit der Taschenrechnerfunktion PwrReg (Ansatz y=a·xb)
folgt aus der Regression:


- In der Gleichung m·g·h=m·... muss bei den Pünktchen auf alle
Fälle v2 vorkommen: m·g·h=m·v2·....
Ob noch weitere Faktoren hinzu kommen, kann man sehen, wenn man
die Messwerte einsetzt.
Erst einmal dividiert man die Gleichung durch m: g·h=v2·....
Mit dem Taschenrechner wird dann das Produkt g·h (mit dem
Ortsfaktor g=981cm/s2) (L5=981*L1) und das Quadrat v2
(L6=L4^2) berechnet.
- Man erkennt, dass die Werte für g·h und v2 nicht
übereinstimmen.
Allerdings fällt auf, dass die Werte für v2 in L6
etwa doppelt so groß sind wie die Werte für g·h in L5.
Also wird in L7 durch L7=L6/L5 der Quotient von v2
und g·h gebildet.

Tatsächlich ist dieser Wert immer näherungsweise gleich 2.
Die Pünktchen bei der kinetischen Energie müssen also noch durch
1/2 ersetzt werden, damit auf beiden Seiten der Gleichung
dasselbe steht:

- Mit den beiden Formeln

kann man in vielen Fällen sehr einfach Bewegungsvorgänge
berechnen.
Beispiel: Eine Kugel bewegt sich mit der konstanten
Geschwindigkeit von 1m/s vorwärts.
Aus welcher Höhe müsste sie fallen, damit sie die gleiche
Geschwindigkeit hätte?
Lösung: 
Die Kugel müsste also aus der Höhe h=5cm fallen.
2010-09-01
- Beispiel für eine Berechnung mit Hilfe der
Energie-Gleichungen:
- Ein Ball wird von einem 10m hohen Turm nach unten fallen
gelassen. Mit welcher Geschwindigkeit kommt er unten an?
Lösung:
Oben besitzt der Ball ausschließlich potenzielle Energie: EPot=m·g·h.
Unten ist nur noch kinetische Energie vorhanden: EKin=1/2·m·v2.
Da keine Energie dazukommt oder verloren geht, müssen beide
Energien gleich sein. Daraus ergibt sich durch Umformungen der
Wert für v.

- Nun wird der Ball mit 5m/s vom 10m hohen Turm geworfen. Wie
hoch ist jetzt seine Geschwindigkeit am Boden?
Lösung:
Oben besitzt der Ball jetzt die potenzielle Energie EPot=m·g·h
und die kinetische Energie EKin,oben=1/2·m·voben2.
Unten ist nur noch kinetische Energie vorhanden: EKin,unten=1/2·m·vunten2.
Da keine Energie dazukommt oder verloren geht, müssen die
Energien ganz oben gleich der Energie ganz unten sein. Daraus
ergibt sich durch Umformungen der Wert für vunten.

- Reibungskraft
Aufgaben für die Schülerübung waren:
1. Welchen Einfluss hat die Größe der Auflagefläche auf die
Reibungskraft?
2. Welchen Einfluss hat die Masse des rutschenden Körpers auf
die Reibungskraft?

- Ergebnisse:
zu 1: Die Größe der Auflagefläche hat beim selben Körper mit
derselben Zuladung keinen Einfluss auf die Reibungskraft.
Bei einer großen Fläche verteilt sich die Kraft, bei
einer kleinen Fläche wirkt die Kraft pro Flächeneinheit stärker.
zu 2: Die Reibungskraft ist proportional zur Gewichtskraft des
rutschenden Körpers (eigene Masse + Zuladung).
2010-09-08
- Aufgaben zu Bewegungsvorgängen, die sich mit den
Energiegleichungen lösen lassen
- Ein Lastwagen der Masse m=3000kg fährt eine 5km lange steile
Strecke der Steigung 6% hinab und bremst dabei ständig und
unten bis zum Stillstand ab.
Gefragt ist nach der Energie, die dabei (letztendlich in
innere Energeie, also Wärme) umgesetzt wird.
- 6% Steigung bedeutet, dass sich die Strecke auf 100m um 6m
erhöht.

Nach dem Satz des Pythagoras gilt: 
Für die waagrechte Strecke ergibt sich 100·49,91m=4991m oder
wenn man mit x=50 rechnet genau 5000m.
- Wir sehen: Bei solchen kleinen Steigungen (die aber in
Wirklichkeit für Fahrradfahrer schon ganz schön steil sind)
kann man davon ausgehen, dass schräge und waagrechte Strecke
etwa gleich lang sind. Man kann dann also für die senkrechte
Strecke einfach 6% von der schrägen Strecke berücksichtigen.
- Auf alle Fälle können wir für die senkrechte Strecke die
Näherung 300m benutzen.
- Die potenzielle Energie EPot=m·g·h ist die
Gesamtenergie, die umgesetzt wird, weil der Wagen unten dann
keine potenzielle Energie mehr besitzt.
Es ergibt sich EPot=m·g·h=3000kg·10N/kg·300m=9000000Nm=9000000J
als gesamte umgesetzte Energie.
- Um wieviel Grad wird mit der umgesetzten Energie die Masse
100kg Eisen (z.B. Bremsen des Autos) erhitzt?
- Mit der Formel für die innere Energie Einnere=c·m·ΔT
(spezifische Wärmekapazität mal Masse mal
Temperaturdifferenz) und der Beziehung Einnere=EPot
ergibt sich

Die große Temperatursteigerung kann bewirken, dass die
Bremsen versagen. Man soll deshalb bei steilen Abfahrten die
Motorbremse benutzen (d.h. kleinen Gang fahren).
- Ein Sportler der Masse 60kg springt aus 5m Höhe auf ein
Trampolin und hält dabei zwei Säcke Sand von insgesamt 40kg in
der Hand.
Unten lässt er die Säcke los und wird nach oben geschnellt.
Wie groß ist dabei seine Geschwindigkeit und wie hoch wird er
fliegen?
Zu dieser Hausaufgabe haben wir den Versuch mit den Flummis
gemacht:

Der kleine rote Flummi rechts wird zunächst mit auf den blauen
Stab gesetzt und fällt zusammen mit den anderen Bällen nach
unten.
Die anderen Bälle werden vom verdickten blauen Stab
festgehalten, nur der kleine Flummi fliegt nach oben weg und
erreicht dabei eine Höhe, die die Ausgangshöhe um ein
Vielfaches übertrifft.
- Generell gilt, wenn Reibungseffekte und andere zusätzliche
Effekte ausgeschlossen werden:
Körper, die aus der gleichen Höhe fallen, sind auf jeder anderen
erreichten Höhe gleich schnell, unabhängig von dem Weg, der bis
dahin zurückgelegt wird.
Das folgt aus der Umsetzung der potenziellen Energie in
kinetische Energie:
Bei der Fallhöhe h gilt 
Die Masse der Körper und andere Größen außer der Größe h kommen
nicht vor, wenn man davon ausgeht, dass alle Versuche an der
Erdoberfläche (g näherungsweise konstant) durchgeführt werden.
2010-09-22
- Lösung der Hausaufgabe:
- Aufgabe: Ein Sportler der Masse 60kg springt aus 5m Höhe auf
ein Trampolin und hält dabei zwei Säcke Sand von insgesamt
40kg in der Hand.
Unten lässt er die Säcke los und wird nach oben geschnellt.
Wie groß ist dabei seine Geschwindigkeit und wie hoch wird er
fliegen?
- Lösung: Beim Herunterfallen aus der Höhe h1
besitzt der Sportler die Gesamtmasse m1=100kg, beim
Hochschnellen bis zur Höhe h2 die Masse m2=60kg.
Beim Auftreffen unten besitzt er die Geschwindigkeit v1,
beim Hochschnellen zu Beginn die Geschwindigkeit v2.
Folgende Energien werden jeweils restlos ineinander umgeformt:
Potenzielle Energie zu Beginn: EPot1=m1·g·h1
Kinetische Energie unten beim Auftreffen: EKin1=1/2·m1·v2
Kinetische Energie unten beim Hochschnellen: EKin2=1/2·m2·v22
Potenzielle Energie wieder oben nach dem Hochschnellen: EPot2=m2·g·h2
Wegen der Gleichheit der Energien gilt:
. Der Sportler trifft
unten mit 10m/s auf.
. Der Sportler fliegt
mit 12,9m/s wieder nach oben.
. Der Sportler
erreicht nun eine Höhe von 8,33m.
- Reibung
Die Reibungskraft FR hängt nicht von der
Auflagefläche eines Körpers ab (haben wir in den letzten Stunden
im Schülerversuch herausgefunden), sondern von der Gewichtskraft
FG.
Es gilt FR~FG .
Der Proportionalitätsfaktor hängt ab von den Stoffeigenschaften
der reibenden Stoffe und davon, ob der Körper noch in Ruhe ist
(Haftreibungskoeffizient μH) oder sich schon bewegt
(Gleitreibungskoeffizient μG):
Haftreibung: FRH=μH·FG ;
Gleitreibung: FRG=μG·FG .
Die Reibungskoeffizienten für das Reiben zwischen verschiedenen
Stoffen finden sich in Tabellen.
- Der Strömungswiderstandskoeffizient
cW gibt an, wie stark z.B. ein Auto von der
Luft beim Fahren behindert wird.
Die Leistung, die ein Auto erbringen muss, wenn es den
Querschnitt A und die Geschwindigkeit v besitzt und die
umgebende Luft die Dichte ρ hat, berechnet sich so:
.
Hausaufgabe: Seite 143 Aufgabe 2.
2010-09-29
- Wiederholung zur Klassenarbeit
2010-10-05
2010-11-10
- Rückgabe der Klassenarbeit 1 [ Aufgaben
| Lösungen
]
- Versuch zur Untersuchung einer Fallbewegung: Messung an einem
waagrecht austretenden Wasserstrahl

- Vorüberlegung:
Die Bahnkurve ist gekrümmt. Vorgeschlagen wurden von Euch als
Art der Kurve 1. Kreis, 2. Ellipse, 3. Parabel.
In der Skizze gibt der gelbe Kasten den jeweils betrachteten
Bereich an.
Der Kreis wurde ausgeschlossen, weil die Krümmung nicht
gleichmäßig ist.
Die gestreckte Form im linken Bereich (siehe Foto) würde eher
auf eine Ellipse hindeuten.
Sowohl Kreis wie Ellipse wurden dann abgelehnt, weil
die Fall-Kurve des Wassers sich im weiteren Verlauf niemals von
selbst wieder nach rechts krümmen wird.
Es bleibt also der Vorschlag 3. Parabel übrig, der bei der
Auswertung mit Hilfe des Taschenrechners zu Grunde gelegt wird.
- Gemessen werden die Koordinaten einiger Punkte, durch die der
Wasserstrahl führt.
Das Koordinatensystem wird nach einiger Diskussion so gelegt,
dass der Koordinatenursprung an der Stelle des Wasserauslasses
(oben rechts im Foto) liegt und der Wasserstrahl sich in
Richtung der negativen x-Achse und der negativen y-Achse
ausbreitet.
Aus messtechnischen Gründen werden die y-Werte zunächst vom
Tisch aus nach oben gemessen (positive Werte) und die x-Werte
vom Auslass nach links (negative Werte, in Liste L1).
Zur Korrektur der y-Werte müssen dann vom jeweiligen gemessenen
y-Wert (in Liste L2) der gemessene y-Wert (enthalten in der
Zelle L2(1)) des Wasseraustritts subtrahiert werden, um den
y-Wert im gewählten Koordinatensystem zu erhalten.
- Messwerte und Auswertung (Längenangaben in cm):
Anmerkung: Die Regression mit PwrReg funktioniert hier nicht,
weil negative x-Werte vorkommen. Wäre dann der Exponent nicht
ganzzahlig, wäre für negative x (in der Regel) kein Wert
definiert.
Der Graph deutet auf eine Parabel hin, deren Scheitel sich im
Koodinatenursprung befindet.
Das Ergebnis der Regression legt aber den Scheitel zum x-Wert
1,597 und zum y-Wert 0,037.
Diese Werte sind aber gegenüber den Messwerten so klein, dass
sie vernachlässigt werden dürfen.
Das Ergebnis der Funktionsgleichung für den Verlauf des
Wassertstrahls ist also y=-0,045·x2 mit der Einheit
cm für die x- und y-Werte.
- Für die Bahnkurve eines waagrecht austretenden Wasserstrahls
gilt also: Bei linearer Zunahme von x steigen die y-Werte
quadratisch an.
Dieses Ergebnis werden wir in den nächsten Stunden noch häufiger
antreffen.
2010-11-17
- Wir werden demnächst zwei verschiedene Arten der Bewegung
genauer untersuchen:
1. Die geradlinig gleichförmige Bewegung (geradeaus mit
konstanter Geschwindigkeit)
2. Die gleichförmig beschleunigte Bewegung (geradeaus mit
konstanter Beschleunigung)
- Eine Beschleunigung tritt auf, wenn sich die Geschwindigkeit
ändert. Im Auto oder im Aufzug scheint uns dann eine Kraft in
eine bestimmte Richtung zu drängen.
Mit der Geschwindigkeitsänderung definiert (=legt man fest) man
die Beschleunigung:
Die Geschwindigkeitsänderung dividiert durch die bei der
Änderung vergangene Zeit nennt man Beschleunigung a.
Als Formel: 
- Betrachtet man die Geschwindigkeitsänderung vom Beginn der
Bewegung an (also beginnend mit v1=0), so gilt a=v/t
oder v=a·t.
v ist also proportional zur Zeit t: v~t. Als t-v-Graph ergibt
sich also eine Ursprungsgerade.

- Anfang des Schuljahres haben wir in einem Versuch gezeigt: Bei
einer beschleunigten Bewegung ist die Endgeschwindigkeit v genau
doppelt so groß wie die mittlere Geschwindigkeit
, also
.
Mit v=a·t folgt daraus
.
- Die gesamte Fahrstrecke seit Beginn der Bewegung kann man
berechnen aus
.
Der t-s-Graph ist also eine Parabel: 
2010-11-24
- Für die beschleunigte Bewegung mit konstanter Beschelunigung
haben wir folgende Formeln für den Weg und die Zeit kennen
gelernt:

Der "freie
Fall", bei dem ein Körper ausschließlich durch die
Erdanziehungskraft angetrieben wird, ist eine beschleunigte
Bewegung, auf die die Formeln anzuwenden sind.
Wir haben schon einmal mit Hilfe von Energien berechnet, wie
groß die Geschwindigkeit ist, wenn der Körper die Strecke s
durchfallen hat:
Die potenzielle Energie am oberen Punkt ist gleich der
kinetischen Energie ganz unten:

Setzen wir diese Geschwindigkeit in der Gleichung v=a·t ein, so
erhalten mit s=h:

Beim freien Fall ist also die Beschleunigung gleich dem
Ortsfaktor.
- Aufgaben zum freien Fall
- Ein Körper fällt aus der Ruhe aus 8m Höhe nach unten. Wie
lange dauert sein Fall?
Lösung:

- Ein Körper fällt 10s lang in freiem Fall (ohne
Luftwiderstand). Welche Geschwindigkeit erreicht er dabei und
welche Strecke legt er dabei zurück?
Lösung:


- Ein Körper wird mit 8m/s nach oben geworfen. Welche Höhe
erreicht er dabei?
Lösung:
Wir haben erörtert, dass die Bewegungsabläufe beim
Nach-Oben-Fallen und beim Herabfallen symmetrisch sind.
Auf gleichen Höhen hat der Körper dieselbe Geschwindigkeit.
Wir können die Aufgabe also so abwandeln: Welche Strecke
durchfällt ein Körper im freien Fall, bis er die
Geschwindigkeit 8m/s erreicht hat?
Zuerst wird mit Hilfe der v-Gleichung t berechnet, dann damit
die Strecke s:

Wie diese Fallstrecke hat auch die Steighöhe die Länge 3,2m.
2010-12-01
- Weiterer Beispielaufgabe zum senkrechten Wurf:
Ein Körper wird mit der Geschwindigkeit 5m/s nach oben geworfen
und fällt dann wieder herunter. Welche Geschwindigkeit besitzt
er 1m über dem Boden?

- Die Energien ganz unten und 1m über dem Boden sind gleich.
Daraus folgt:

- Waagrechter Wurf

Wird ein Körper waagrecht geworfen, so bewegt er sich mit
konstanter Geschwindigkeit in x-Richtung und mit beschleunigter
(Fall-)Bewegung in y-Richtung.
Die y-Achse sei in diesem Fall nach unten gerichtet.
Die Bewegungen in x- und y-Richtung lassen sich durch folgende
Gleichungen beschreiben:'

Aus diesen Gleichungen lässt sich herauslesen, wo sich der
Körper zur Zeit t befindet.
Möchte man unabhängig von der Zeit die Bahnkurve des Körpers
wissen, muss das t aus den Gleichungen entfernt werden:

Man sieht an dem x2, dass die Bahnkurve eine Parabel
ist.
2010-12-07
- Beispielaufgabe zum waagrechten Wurf
Mit v=4m/s wird ein Körper waagrecht geworfen.
Stelle die Bewegungsgleichungen auf und bestimme eine
mathematische Funktion, die den beim Fallen zurückgelegten Weg
des Körpers beschreibt.
Lösung:

Man könnte jetzt wie in der letzten Stunde die obere Gleichung
nach t auflösen und den gefundenen Term in die 2. Gleichung
einsetzen.
- Ihr habt eine andere Methode vorgezogen: Regression mit dem
Taschenrechner
- In L1 werden die Zeiten von 0s bis 2s im Abstand 0,1s
eingetragen: L1=seq(x,x,0,2,0.1)
- In L2 werden die x-Werte für diese Zeiten berechnet:
L2=4*L1
- In L3 werden die y-Werte für diese Zeiten berechnet:
L3=5*L1^2
- Mit PwrReg L2,L3,Y1 erhält man die Gleichung der Funktion,
deren Graph den Weg des Körpers beschreibt.
Es ergibt sich die Gleichung
. Durch das Umformen des
Gleichungssystems hätte sich ergeben
.
2010-12-15
2011-01-19
- Die im Unterricht besprochene Aufgabe zum schrägen Wurf ist
ganz ähnlich zur Aufgabenstellung auf folgendem Arbeitsblatt.
Bitte das Arbeitsblatt
durcharbeiten.

2011-01-26
- Um einen Körper zu beschleunigen benötigt man eine Kraft.
Wir haben bei einer Luftkissenfahrbahn Kräfte auf einen
Luftkissenwagen wirken lassen und die jeweilige Beschleunigung
geemssen.


Die Formel für die Beschleunigung wurde aus der
Bewegungsgleichung ermittelt:

Die graphische Darstellung Beschleunigung in Abhängigkeit von
der Kraft zeigt eine Gerade:

Kraft und Beschleunigung sind also proportional zueinander: F~a.
- Den Einfluss der bewegten Masse werden wir in der nächsten
Stunde untersuchen.
2011-02-02
- In der letzten Stunde haben wir gesehen, dass bei einer
gleichförmig beschleunigten Bewegung die Kraft F proportional
zur Beschleunigung a ist: F~a.
- Versuch zum Einfluss der Masse m auf die Beschleunigung a
Der Luftkissengleiter durchfährt jeweils eine Strecke von 1m
Länge. Die Masse des Wagens wird bei jedem Messvorgang
verändert.
Messwerte: 
Die Beschleunigung wird aus den Zeitwerten nach der Formel
berechnet.
Die Funktionsgleichung, die die Beziehung zwischen a und m
beschreibt, wird mit der Regression PwrReg gefunden:

Es ergibt sich also die Funktion a = 29,5 · m-1
- Die Beschleunigung a und die Masse m sind also
antiproportional. Insgesamt folgt also:

Benutzt man diese Proportionalität, um die Kraft F aus der
Masse m und der Beschleunigung a zu definieren, so kann man den
Proportionalitätsfaktor zu 1 wählen und erhält
die Newtonsche Bewegungsgleichung F=m·a.
- Ab jetzt können wir also gleichförmig beschleunigte Bewegungen
mit einer weiteren Gleichung neben den bekannten
Bewegungsgleichungen beschreiben:

- Hausaufgabe: Seite 161 Aufgabe 1 (grün) ganz
2011-02-09
- Besprechung der Hausaufgabe und weitere Aufgaben
2011-02-16
- Richtung der Beschleunigung beim waagrechten Wurf
Beim waagrechten Wurf ist die Beschleunigung immer senkrecht
nach unten gerichtet, ganz gleich, in welche Richtung sich der
fallende Körper bewegt.
Grund dafür: Es wirkt nur die Beschleunigung zum Erdmittelpunkt
hin. Die Anfangsgeschwindigkeit lässt den Körper schräg nach
unten fallen.
Mit dem GeoGebra-Arbeitsblatt
kann man das ausprobieren:
Mit dem Schieberegler vx kann man die Abwurfgeschwindigkeit in
waagrechter Richtung wählen.
Die Punkte A, B und C sind Orte, die zeitlich im Abstand 1s
aufeinander folgen.
Die waagrechte Geschwindigkeitskomponente ist auf beiden
Abschnitten gleich groß.
Die senkrechte Geschwindigkeitskomponente nimmt wegen der
Beschleunigung von A nach B zu.
Die Differenz der Geschwindigkeiten v1 und v2 ergibt die
Geschwindigkeit dv, aus der die Beschleunigung durch a=dv/dt
berechnet und die Richtung der Beschleunigung abgelesen werden
kann.
Vom (verschiebbaren) Punkt P sind die beiden Vektoren v1 und v2
noch einmal abgetragen worden, sodass man dort die Konstanz des
senkrechten Differenzvektor dv gut erkennen kann.
Auch bei Abänderung der Funktion f(x) bleibt die senkrechte
Beschleunigung konstant.
Beim Ändern der Funktionsgleichung wird für die Variable immer
(x/vx) gesetzt werden.
Grund: x=vx·t und y=-1/2·g·t^2, daraus folgt t=x/vx und
y=-1/2·g·(x/vx)^2.
- Das Addieren von Vektoren kann man mit folgendem GeoGebra-Arbeitsblatt
veranschaulichen:
2011-02-23
- Erproben von Schülerversuchen in Verbindung mit der Facharbeit
im Seminarfach.
- Aufgaben zur Geschwindigkeitsänderung unter Benutzung von
Vektoren.
Wiederholungsaufgaben zur beschleunigten Bewegung unter
Verwendung der Newtonschen Gleichung F=m·a.
GeoGebra-Arbeitsblatt
zur Veranschaulichung der Addition und Subtraktion von Vektoren:

2011-03-09
- Wiederholung zum freien Fall und senkrechten Wurf (siehe
2010-11-24)
2011-03-23
- Wiederholung zum waagrechten und schiefen Wurf (siehe
2010-12-01 bis 2011-01-19)
2011-03-24
- Wiederholung zur Newtonschen Bewegungsgleichung F=m·a und zur
Vektoraddition und Vektorzerlegung
2011-03-30
2011-04-06
- Kreisbewegung
- Schallplatten
gab es früher (und zum Teil auch noch heute) als Langspielplatte
(12'' Durchmesser, Laufzeit ca. 20 Minuten) mit 33 1/3 rpm und
als Single (7'' Durchmesser, Laufzeit ca. 5 Minuten) mit 45 rpm.
Die kleinere Platte muss sich aus Qualitätsgründen schneller
drehen, da sonst die in der Rille gespeicherten Informationen
nicht genügend Platz hätten.
rpm steht für "Rotationen pro Minute" und bedeutet, dass sich
die große Platte 33 1/3-mal pro Minute dreht und die Single 45
mal pro Minute.
Der Winkel, der in einer bestimmten Zeit zurückgelegt wird, ist
für alle Teile der Schallplatte gleich.
- Sitzen Personen in einem Karussell, so ist es nicht sinnvoll,
die Bewegung des Karussells durch die Bahngeschwindigkeit einer
einzelnen Person zu beschreiben, da die Geschwindigkeit davon
abhängig ist, in welchem Abstand zur Drehachse sich die Person
befindet.
- Besser ist es, eine Größe zu finden, die für alle Personen auf
dem Karussell gleich ist. Dazu bietet sich der Winkel Δφ an,
der in einer bestimmten Zeit Δt zurückgelegt
wird.
- Man definiert so als Winkelgeschwindigkeit ω=Δφ/Δt.
Diese
Winkelgeschwindigkeit gilt für alle Personen auf dem Karussell.
- Nimmt man als Winkeldifferenz bei der Winkelgeschwindigkeit
den Vollwinkel 2π, so gehört dazu die
Umlaufdauer T und es gilt ω=2π/T.
- Häufig, vor allem bei schnellen Drehbewegungen, ist es
instruktiver zu wissen, wie oft sich ein Rad dreht, als zu
wissen, wie viel Zeit bei einer Umdrehung vergeht.
Bei Schallplatten (s.o.) wird z. B. 45 rpm oder 33 1/3 rpm
angegeben, d. h. die Schallplatte dreht sich 45-mal oder 33
1/3-mal in der Minute.
Das ist besser einzuschätzen, als wenn die Umdrehungsdauer 1,3 s
oder 1,8 s angegeben würde.
Die Umdrehungszahl pro Zeiteinheit (meist Sekunde) wird Frequenz
genannt und mit f benannt.
Die Frequenz f ist der Kehrwert der Umlaufdauer T: f=1/T.
- Zusammenhang zwischen Frequenz f und Winkelgeschwindigkeit ω:
Wegen ω=2π/T und f=1/T gilt ω=2π·f, d. h. ω und f unterscheiden
sich durch den Faktor 2π.
- Für die Bahngeschwindigkeit eines Köpers gilt bei einer
Kreisbewegung bei konstanter Gechwindigkeit v=Δs/Δt wie bei der
geradlinigen Bewegung.
Allerdings unterscheiden sich diese Geschwindigkeiten für
Körper, die auf verschiedenen Radien um ein Zentrum umlaufen.
Besitzt die Umlaufbahn den Radius r, so hat ein Vollkreis die
Wegstrecke 2π·r und wird in der Zeit T zurückgelegt. Es gilt
dann also v=2π·r/T oder wegen ω=2π/T auch v=ω·r.
2011-04-13
- Quantitative Untersuchung von Drehbewegungen
Gemessen wird jeweils die Kraft, die auf einen gedrehten Wagen
wirkt.
Variiert werden die Masse des Wagens, der Radius der Kreisbahn
(gemessen im Schwerpunkt des Wagens) und die Umdrehungsdauer des
Wagens (jeweils 10 Umdrehungen).

Messwerte:

- Hausaufgabe: Auswertung der Messreihen.
Aus Zeitgründen haben wir bei der Messreihe mit der
Umdrehungsdauer nur 3 Messungen durchführen können. Ein Trend
sollte aber auch dort zu sehen sein.
2011-05-04
- Auswertung des Versuchs aus der letzten Stunde.
Da sich das Kraftmessgerät unbelastet nicht auf 0 stellen lässt,
muss jeweils noch von dem gemessenen Wert bei Belastung der Wert
bei Nichtbelastung subtrahiert werden.
- Abhängigkeit der Kraft von der Masse
Man sieht also, dass die Kraft proportional zur Masse ist.
- Abhängigkeit der Kraft vom Radius
Man sieht, dass die Kraft auch proportional zum Radius ist.
- Abhängigkeit der Kraft von der Umdrehungsdauer.
Aus Zeitgründen wurden hier nur 3 Messwerte aufgezeichnet.
Außerdem war die Qualität der Zeitmessung nicht optimal.
Man sieht an folgender Auswertung mit PwrReg, dass sich unter
schlechten Versuchsbedingungen manchmal Ergebnisse einstellen
können, die zunächst sehr einleuchtend sind, bei genauerer
Betrachtung aber fehlerhaft sind:
Die Auswertung geschieht analog zu den oben angegebenen
Auswertungen. Hier ergibt die Regression aber folgende
Ergebnisse:
Der Exponent scheint leicht gerundet genau -1 zu ergeben, d.h.
es würde gelten F~1/T.
In Wirklichkeit müsste sich ergeben F~1/T2.
Lässt man über die Punkte die Kurve mit der Gleichung y=200/x2
zeichnen, so ergibt sich
was fast ebenso gut passt.
Für ein verlässlicheres Ergebnis werden also mehr Messungen
und eine bessere Messgenauigkeit benötigt.
- Für die Zentripetalkraft gilt
.
- Die Auswirkungen einer schnellen Drehung auf eine brennende
Kerze und einen Ball haben wird am Drehtisch beobachtet:
Da die umgebende kalte Luft nach außen gedrückt wird, erfährt
die heiße Luft der Kerzenflamme einen Auftrieb und die Flamme
neigt sich zum Zentrum des Drehsystems.
Der blaue Ball sollte so durch die Klemme gestützt werden, dass
er beim Drehen nicht herunterfiel. Weder auf der linken noch auf
der rechten Seite der Klemme wurde der Ball gehalten. Wurde er
dagegen wie auf dem Bild von den 2 Spitzen der Klemme berührt,
fiel er bei der Drehbewegung nicht von der Platte. Da die
Zentrifugalkraft radial nach außen wirkt, wurde der Ball von der
auf das Zentrum zielenden Kraft der Klemme gehalten.
2011-05-11
- Anwendungen zum Thema Drehbewegungen
- Kurvenfahrten
mit dem Motorrad
Wie
man auf den Bildern im Link sehen kann, fahren Motorräder bei
Rennen in Kurven sehr zur Seite geneigt, um nicht aus der
Kurve hinausgeschleudert zu werden.
Auch beim Fahrradfahren muss man sich in den Kurven etwas zur
Seite lehnen.
Welcher Winkel α muss zwischen Straße und Fahrzeug bestehen?
Auf den Fahrrad- oder Motorradfahrer wirke 2 Kräfte, die
Gewichtskraft senkrecht nach unten und die Zentrifugalkraft parallel zur
Erdoberfläche.
Die Gesamtkraft ergibt sich durch Vektoraddition bzw. Ergänzen zum Kräfteparallelogramm.
Für den Winkel zwischen der Gesamtkraft F und der Erdoberfläche ergibt sich:

Fährt zum Beispiel ein Fahrradfahrer mit der Geschwindigkeit 20
km/h um einen kleinen Kreisel von 10 m Durchmesser, so gilt:

- Geostationärer Satellit
Information: Zwei Massen im Abstand r (r ist der Abstand der Schwerpunkte der beiden Massen) ziehen sich mit folgender Kraft an:

Nimmt man für m1 die Masse ME der Erde, so gilt

Es ergibt sich als Faktor vor dem m2 der Ortsfaktor g auf der Erde entsprechend zur schon bekannten Gleichung FG=m·g .
Hausaufgabe: Berechne, wie hoch über der Erde sich ein
geostationärer Satellit befinden muss, damit seine
Winkelgeschwindigkeit mit der der Erde übereinstimmt und er damit
scheinbar am Himmel feststeht.
2011-05-18
- Rechnungen zur Himmelsmechanik
Bei allen Rechnungen gilt: Die Gravitationskraft FG ist gleich der Zentripetalkraft FZ:

- Mit Hilfe des Abstandes Erde-Mond (rE-M=384400 km) und der Umlaufdauer des Mondes (UM=29,53 d) kann man die Masse m1=ME der Erde bestimmen:

- Gesucht ist das Verhältnis von Umlaufzeit T der Planeten um die Sonne zum Abstand r von der Sonne:

- Gesucht ist der Abstand eines geostationären Satelliten von der Erdoberfläche (Umlaufdauer 1 Tag):

- Wie lang müsste ein Tag sein, damit am Äquator Schwerelosigkeit herrschen würde?

weiter mit Energieübertragung in Kreisprozessen