Unterrichtseinsichten
- Schuljahr 2010/2011 - Mathematik 10a
Wachstumsprozesse
2010-09-21
- Bekannt sind schon die Graphen von y=x=x1 (Ursprungsgerade) und y=x2 (Parabel).
Lässt
man für die Hochzahl auch andere Zahlen zu, ganze Zahlen oder
Brüche oder negative Zahlen, so spricht man bei der Gleichung y=xn von einer Potenzfunktion. - Zum Experimentieren hier eine GeoGebra-Datei.
Mit Schiebereglern können die Werte von a und n in einer Potenz-Funktion der Form
geändert werden.

- Hausaufgabe: Seite 64-66 durcharbeiten, Seite 68 Aufgabe 17
2010-09-23
- Übungsaufgaben zum Thema "Potenzfunktionen"
dabei Wiederholungen - Definition des Logarithmus:

- 3 Möglichkeiten zur Bestimmung des Logarithmus mit dem Taschenrechner:

- MATH > A:logBASE(
- ALPHA > F2 > 5:logBASE(
- Definition eines negativen Exponenten:

- Hausaufgabe: Seite 73 Aufgaben 12 und 13
2010-09-28
- Übungen zum Zuordnen von Funktionsgleichungen zu Graphen
Fallunterscheidung für die Funktionsgleichungen der Art y=xn :
GeoGebra-Datei zum Üben
Grenzfälle:
n=1 : Ursprungsgerade r (hellblau)
n=0 : Parallele zur x-Achse im Abstand 1 q (violett)
n=-1 : Hyperbel s (braun)
Bereiche:
n>1 : Form wie bei f (rot)
0<n<1 : Form wie bei g (blau)
-1<n<0 : Form wie bei h (grün)
n<-1 : Form wie bei p (dunkelgelb) - Asymptoten sind Geraden, an die sich Kurven unendlich dicht annähern.
Bei einer Normal-Hyperbel sind die x- und die y-Achse Asymptoten zu der Hyperbel.
Wird
eine Hyperbel im Koordinatensystem verschoben, so erkennt man das am
besten an der Verschiebung des Schnittpunktes der Asymptoten:

Die
blaue Hyperbel y=1/x wird auf die rote Hyperbel y=1/(x-4)+3 verschoben,
indem der Schnittpunkt der Asymptoten um 4 nach rechts und um 3 nach
oben verschoben wird.
2010-09-30
- Wiederholung: lineares und exponentielles Wachstum
2010-10-06
- Bei der Aufgabe zur Steigerung des CO2-Gehaltes im Zeitraum von 1950 bis 2010 haben wir gesehen:
- Legt
man den Ursprung des Koordinatensystems so (z.B. 0 bis 2200), dass nur
ein Bruchteil des betrachteten Bereichs durch Messwerte abgesichert
ist, so ist eine Regression wenig aussagekräftig. Sowohl mit
PwrReg (y=a*x^b) als auch mit ExpReg (y=a*b^x) gab es "richtige"
Ergebnisse, weil die Messpunkte gut auf dem Graphen lagen.
- Sinnvoll
ist es, zwischen Koordinatenursprung und Messpunkten so wenig Platz wie
möglich zu lassen. Z.B. Zeitskala bei 1950 beginnen zu lassen.
Dann zeigt sich, dass die Exponentialfunktion eine bessere Anpassung bietet als eine Potenzfunktion.
- Definition des Logarithmus:

2010-10-07
- Besprechung der Rechengesetze für Logarithmen (siehe Formelsammlung Seite 12)
2010-11-09
- Steht bei eienr Aufgabe x im Exponenten, kann man in der Regel mit Logarithmieren die Lösung finden.
Manchmal geht es aber auch einfacher.
Es
lohnt sich also immer, verschiedene Lösungsmöglichkeiten zu
durchdenken! Das gilt auch in anderen Gebieten als der
Logarithmusrechnung. - Beispiel:
34x+2·92-3x=27x ist gegeben. x ist gesucht.
Lösungsidee:
Wenn die Basen zweier Potenzen gleich sind, muss auch der Exponent gleich sein, also: Wenn ab=ac, dann muss gelten b=c.
In
diesem Fall könnte eine gemeinsame Basis 3 sein und die beiden
Potenzen auf der linken Seite müssen noch zusammengefasst werden.
Lösung:


2010-11-11
- Die
Logarithmus-Graphen gehen aus den Graphen der Exponenzialfunktionen
hervor, wenn man diese an der 1. Winkelhalbierenden spiegelt.
Grund
Wandelt man die Gleichung einer Logarithmusfunktion um und tauscht die
Bezeichnungen x und y aus, so ergibt sich die Gleichung einer
Exponenzialfunktion.
Das Vertauschen von x und y bedeutet die Spiegelung der x- und y-Achse an der 1. Winkelhalbierenden.

- Zur Klassifikation von Logarithmusgraphen siehe folgende GeoGebra-Datei (Klick auf das Bild):

- Würde
man ein Zeichenpapier rings um die Erde legen (40000km) und auf dieses
Papier mit dem Maßstab 1 Einheit - 1 cm die Logarithmuskurve mit
der Gleichung y=log2x zeichnen, wo würde man dann die y-Achse treffen, wenn man einmal um die Erde herum gezeichnet hätte?
Lösung: In die Gleichung y=log2x für x den Erdumfang in cm eintragen (4000000000cm) und dann y berechnen.
Es
ergibt sich 31,9. Beim gewählten Maßstab würde also
fast eine DIN-A4-Blatt-Höhe für das Papierband um die Erde
reichen, u den Graphen darauf unterbringen zu können.
Wir sehen
daraus: Die Logarithmusfunktion ist eine Funktion, deren Funktionswerte
nur sehr sehr langsam größer werden.
2010-11-16
- Aufgabe:
10000€ werden zu einem Zinssatz von 2,7% angelegt. Das Geld ist
auf 10 Jahre festgelegt und wird jeweils am Jahresende verzinst. Die
Zinsen werden dem Kapital hinzugefügt und werden mit verzinst. Wie
groß ist das Guthaben nach 10 Jahren?
- Die Lösung y=10000·1,027x war euch geläufig. Mit x=10 (Jahre) ergibt sich y=13053 (Euro).
- Man kann auch so vorgehen:
Mit u(0) wird das Kapital zur Zeit der Einzahlung bezeichnet: u(0)=10000.
Nach einem Jahr ist das Kapital u(1)=u(0)·1,027 vorhanden,
nach 2 Jahren sind es u(2)=u(1)·1,027 und
nach n Jahren sind es u(n)=u(n-1)·1,027.
Mit dem Taschenrechner kann man die Funktionswerte u(0), u(1), u(2), usw. gut durch Folgen darstellen:
Mit MODE wird beim Taschenrechner der Modus FUNC (Funktion) in den Modus SEQ (Sequenz=Folge) geändert.
Mit
y= erscheint dann eine andere Eingabemaske, in die das minimale n
(nMin) und die Formel für u(n) eingetragen wird. Der Anfangswert
wird mit u(nMin) festgelegt.
Auch hier ergibt sich der Wert 13053 (Euro) für das Kapital, das nach 10 Jahren zur Verfügung steht.
- Eine Gleichung wie y=a·bx nennt man explizit, da man für jedes x sofort den entsprechenden y-Wert berechnen kann.
- Dagegen nennt man eine Zuordnungsvorschrift wie u(0)=a ; u(n)=u(n-1)·b rekursiv, wenn man die Berechnung eines Wertes auf den vorhergehenden oder einen anderen bekannten Wert zurückführt.
2010-11-23
- Erstellen von expliziten und rekursiven Gleichungen für gegebene Folgen
- Beispiel 1

- Die
explizite Gleichung lässt sich einfach finden, weil die Anzahl
a(n) der Punkte in den Figuren mit dem Quadrat der n-Werte
übereinstimmt:
a(n)=n2 - Zur
rekursiven Gleichung überlegt man sich, dass bei wachsendem n
immer rechts und oben eine Spalte bzw. Zeile hinzugefügt wird, die
n Kreise enthält.
Zusammen wären das 2·n Kreise, wobei aber der Kreis oben rechts doppelt gezählt wird.
Also kommen 2·n-1 Kreise dazu.
Es gilt also: a(n)=a(n-1)+2·n-1
Taschenrechner:
- Beispiel 2

- Die
rekursive Gleichung lässt sich schnell finden, denn die Anzahl der
vorhergehenden Figur vergrößert sich jedesmal um n:
a(n)=a(n-1)+n - Zur expliziten Darstellung:
Durch Probieren findet man: n2+n ist immer doppelt so groß wie a(n), also gilt a(n)=0,5·(n2+n)
- Hausaufgabe: Seite 111 Aufgaben 7a,b,d und 8c
2010-11-25
- Lösung der Aufgaben:
- Zum Sierpinski-Teppich siehe folgende Links: 1 , 2 , 3 , 4
2010-11-30
- Überlagerung von linearem und exponenziellem Wachstum
Beispiel:
Ein Patient erhält ein Rezept mit der Anleitung, jeden Tag 5mg des Medikaments einzunehmen.
20% des Wirkstoffes werden am Tag ausgeschieden.
Wieviel mg Wirkstoff hat der Patient a) nach 1 Woche, b) nach 1 Monat, c) nach 1 Jahr in seinem Körper?
Lösung:
Werden 20% des Wirkstoffes an einem Tag ausgeschieden, so bleiben noch 80% übrig.
Die Menge des Vortages muss also mit 0,8 multipliziert werden, um die Menge des aktuellen Tages zu erhalten.
Zusätzlich kommen jeden Tag noch 5mg dazu.
Daraus ergibt sich folgende Rekursionsformel für den n-ten Tag:
u(n)=u(n-1)·0,8+5mg
Für den 1. Tag gilt u(1)=5mg.
Taschenrechnerausgabe:
Man
erkennt, dass der Wirkstoff im Körper nicht über alle Grenzen
wächst, sondern anscheinend einem festen Wert zustrebt.
Ihr
habt gleich erkannt, dass der Grenzwert so groß sein muss, dass
20% von diesem Wert gleich der Menge ist, die jeden Tag eingenommen
werden muss.
Das, was der Körper ausscheidet, muss ja wieder zugeführt werden.
Hier gilt also für den Grenzwert G: G·0,2=5mg oder G=5mg/0,2=25mg.
Auf lange Sicht wird also ständig etwa 25mg Wirkstoff im Körper sein.
Nach 1 Woche = 7 Tage sind etwa 19,8mg im Körper.
Nach 1 Monat = 30 Tage sind etwa 24,97mg im Körper.
Nach 1 Jahr sind etwa 25mg im Körper.
2010-12-02
- Wiederholung zur Klassenarbeit
- Zur
Vorbereitung auf die Arbeit in der Formelsammlung genau die Stellen
kennen, die wichtig sind (vor allem Rechengesetze für Logarithmen).
- Daran denken: Montag 7./8. Stunde Wiederholung für die Arbeit in Physik3
2010-12-06
- Wiederholung zur Klassenarbeit 2
- Wegen der vielen Erkrankten wird die Arbeit um eine Woche verschoben auf den 14. Dezember 2010!
2010-12-08
- Aufgabe zum beschränkten Wachstum
a) Eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank (4°C) wird auf den Esstisch gestellt (24°C).
b) Eine Tasse Kaffee (80°C) wird ebenfalls auf den Esstisch gestellt (24°C).
Gesucht
ist eine rekursive und eine explizite Gleichung zur Beschreibung des a)
Erwärmungsvorgangs, b) Abkühlungsvorgangs, wenn sich bei
Erwärmung und bei Abkühlung die Temperratur um 12% des
Unterschieds zwischen aktueller Temperatur und Raumtemperatur
während einer Minute ändert. - Ihr habt herausgefunden, dass folgende Gleichungen für beide Vorgänge zutreffen:
- rekursiv: u(0)=4 bzw u(0)=80 ; u(n)=u(n-1)-(u(n-1)-24)*0,12
- explizit: u(n)=24-(24-4)*0,88n bzw. u(n)=24+(80-24)*0,88n (bei Zunahme -, bei Abnahme + vor der Klammer)
- Grenzwert
Eine
Folge hat einen Grenzwert, wenn sich die Werte der Folgenglieder immer
mehr einen bestimmten Wert, den Grenzwert, nähern.
Ob dieses "immer mehr annähern" wirklich zutrifft, kann man so überprüfen:
Wenn
man sich einen beliebig kleinen aber positiven Wert ε>0
denken kann, so dass sich ab einem bestimmten Folgenglied n0
alle weiteren Folgenglieder um weniger als ε von einem Wert g
unterscheiden, dann besitzt die Folge den Grenzwert g. In Formeln:
g ist der Grenzwert einer Folge, wenn es für jedes noch so kleine ε>0 ein n0 gibt, sodass für alle n>n0 gilt: |a(n)-g|<ε.
2010-12-09
- Übungen zum Finden von Grenzwerten
Diese Folge hat keinen Grenzwert, da für wachsendes n der Term über alle Grenzen wächst.
Diese Folge hat den Grenzwert 3, da der Summand 1/n für große n gegen 0 geht.
-
Um
den Grenzwert dieser Folge zu erkennen, sollte man zunächst den
Bruch mit n kürzen, d.h. den ganzen Zähler und den ganzen
Nenner durch n dividieren.
Im
Nenner wird der Bruch 1/n für n gegen Unendlich zu 0, d.h. es
bleibt nur der Bruch 3/1=3 übrig. Grenzwert der Folge ist also 3.
2010-12-14
2011-01-11
- Das beschränkte Wachstum haben wir schon behandelt (siehe 2010-12-08).
Der
Graph für das beschränkte (exponenzielle) Wachstum ergibt
sich aus der Punktspiegelung des Graphen einer Expoenzialfunktion.
Das kann mit folgendem GeoGebra-Arbeitsblatt "erfahren" werden:

Wir haben die Rekursionsformel für das beschränkte Wachstum hergeleitet:
u(n)=u(n-1)+q·(G-u(n-1))
Der Zuwachs ist proportional zur Differenz vom Maximalbestand G und dem augenblicklichen Bestand u(n-1).
q ist der Proportionalitätsfaktor, der einen Wert zwischen 0 und 1 besitzt. - Häufig
liegt bei Wachstumsprozessen kein reines beschränktes Wachstum
vor, sondern ein Wachstum, das zunächst exponenziell und danach
erst beschränkt exponenziell verläuft.
Beispiel:
Ein
Baum wächst in den ersten Jahren sehr langsam (vom Keimen des
Samens aus gerechnet). Ein Baum mittlerer Höhe wächst sehr
schnell. Es gibt aber eine Obergrenze für die Höhe von
Bäumen. Je mehr sich die Höhe eines Baumes dieser Obergrenze
annähert, desto langsamer ist sein jährlicher Zugewinn an
Höhe.
Dieses Wachstumsverhalten nennt man logistisches Wachstum.
Hierbei
wächst der Bestand proportional zum augenblicklichen Bestand
u(n-1), aber auch proportional zur Differenz vom Maximalbestand G und
dem augenblicklichen Bestand u(n-1), also insgesamt proportional
zum Produkt u(n-1)·(G-u(n-1)). Mit dem
Proportionalitätsfaktor q ergibt sich
u(n)=u(n-1)+q·(u(n-1)·(G-u(n-1))).
Bei
beschränkten Wachstum gilt 0<q<1. Beim logistischen Wachstum
stzeht vor der Klammer (G-u(n-1)) nun q·u(n-1).
Also muss beim logistischen Wachstum gelten: 0<q·u(n-1)<1.
Aus 0<q·u(n-1) folgt q>0.
Aus
q·u(n-1)<1 folgt q<1/u(n-1). q muss für jedes u(n-1)
"passen", d.h. q darf nur so groß werden, dass die Ungleichung
für das größte u(n-1), das ist G, gilt.
Also gilt folgende Beschränkung für q: 0<q<1/G.
weiter mit Differenzialrechnung