Unterrichtseinsichten
- Schuljahr 2009/2010 - Mathematik 13MA1e
Vektorrechnung
2009-08-07
- Ähnlich
wie im 2-dimensionalen Raum, in dem man einen Punkt durch ein
geordnetes Wertepaar (x/y) beschreibt, gibt man Punkte im
3-dimensionalen Raum durch ein geordnetes Wertetripel (x/y/z) an.
- Die
Richtungen der Koordinatenachsen in einem 3-dimensionalen
Koordinatensystem kann man sich mit der "Rechte-Hand-Regel" merken:
Daumen,
Zeigefinger und Mittelfinger werden im 90°-Winkel zueinander
gehalten. Dann zeigt der Daumen in Richtung der x-Achse, der
Zeigefinger in Richtung der y-Achse und der Mittelfinger in Richtung
der z-Achse. - Die Lage von Punkten im 3-dim-Raum lässt sich aus einem in der Ebene gezeichneten Punkt nicht eindeutig bestimmen.
Beispiel:

Entsprechend der eingezeichneten Wege parallel zu den Koordinatenachsen kann es sich bei dem rot eingezeichneten Punkt z.B. um (-2/3/0), (0/4/1) oder um (4/6/3) handeln. - Diese
und alle weiteren möglichen Punkte müssen auf einer Geraden
liegen. Man blickt im Koodinatensystem so auf diese Gerade, dass die
Gerade genau durchs Auge verläuft. Man blickt also in Richtung der
Gerade und sieht deshalb nur einen Punkt.
- Bei den Punkten müsste sich also ein linearer Zusammenhang erkennen lassen.
In der Reihenfolge grün-blau-magenta der Punkte wachsen die Werte der Koordinaten folgendermaßen an:
x-Richtung: erst +2, dann +4
y-Richtung: erst +1, dann +2
z-Richtung: erst +1, dann +2
Geht
man auf kürzestem Weg vom grünen zum blauen Punkt, so stimmen
die Länge und der Winkel des Weges überein mit dem Weg vom
Punkt (0/0/0) zum Punkt (2/1/1), wobei die Koordinaten mit den
Änderungen der x-, y- und z-Werte von grün zu blau übereinstimen. - Definiert
man eine Addition von Punkten durch (x/y/z)+(a/b/c)=(x+a/y+b/z+c), so
ergibt sich mit (-2/3/0)+(2/1/1)=(0/4/1) aus dem grünen Punkt der
blaue Punkt und aus (-2/3/0)+3·(2/1/1)=(4/6/3) aus dem
grünen der magentafarbene Punkt. Genutzt wird die Definition
λ·(a/b/c)=(λ·a/λ·b/λ·c).
- Alle
Punkte auf der Geraden, die wir als Punkt (rotes Kreuz) sehen, lassen
sich also darstellen durch (x/y/z)=(-2/3/0)+λ·(2/1/1) .
- Statt
der Punkte betrachtet man häufig (und wir demnächst auch)
nicht die Punkte, sondern Pfeile, die vom Koordinatenursprung zu den
Punkten zeigen. Alle Pfeile mit gleicher Richtung und gleicher
Länge repräsentieren dabei einen Vektor. Die Schreibweise
ändert sich geringfügig zu

Auf
der rechten Seite nennt man den linken Vektor Ortsvektor, weil er den
Ort eines ganz bestimmten Punktes angibt und den rechten Vektor
Richtungsvektor, weil er die Richtung angibt, mit der man von einem
Punkt zu den anderen Punkten gelangt.
2009-08-18
- Einige grundlegende Definitionen zur Vektorrechnung
- Ein
Vektor ist ein Repräsentant für eine Klasse von Pfeilen, d.h.
für alle Pfeile, die die gleiche Länge und die gleiche
Richtung haben.
Wählt man aus diesen Pfeilen den Pfeil aus,
der seinen Beginn im Ursprung hat, so zeigt seine Spitze zu einem
Punkt, dessen Koordinaten mit den Komponenten des Vektors identisch
sind.
Beispiel für den Vektor 
- Ein
Vektor, der antiparallel zu einem anderen Vektor liegt und die gleicher
Länge wie dieser hat, heißt Gegenvektor zu diesem anderen
Vektor.
Zu
der Gegenvektor. - Ein Vielfaches eines Vektors erhält man, wenn man jede Komponente des Vektors mit demselben Wert multipliziert:

- Die Anzahl der Komponenten eines Vektors gibt seine Dimension an.
- Beispiel
zur Berechnung eines speziellen Ortsvektors: Gesucht ist der Ortsvektor
zu dem Punkt M, der genau in der Mitte der beiden Punkte A und B liegt.

- Vektoren
werden hier entweder durch kleinen Buchstaben mit Pfeil oder durch zwei
große Buchstaben mit Pfeil (Anfangs- und Endpunkt) angegeben.


2009-08-21
- Hausaufgabe zu dieser Stunde war, den Schwerpunkt des Dreiecks ABC mit A(2/1/5), B(3/9/4) und C(7/16/-1) zu ermitteln.

Gesucht
ist also der Vektor s. Man findet ihn, indem man über Wege von O
zu S geht, die durch die Vektoren a, b und c darzustellen sind.
Vorausgesetzt wird das Wissen, dass der Schwerpunkt in einem Dreieck die Seitenhalbierenden im Verhältnis 2:1 teilt.
Es gilt: 
Daraus folgt 
Damit ergibt sich 
- Weiß
man nicht, in welchem Verhältnis der Punkt S die
Seitenhalbierenden im Dreieck teilt, kann man die Aufgabe auch
lösen, indem man auf 2 Wegen vom Punkt O zum Punkt S geht und
dabei darauf achtet, dass man auf verschiedenen Seitenhalbierenden zu S
kommt. Die zurückgelegten Wege auf den Seitenhalbierenden
dürfen also nicht die Winkel 0° oder 180°
einschließen.
Die benötigten Teilverhältnisse werden durch Variablen angegeben (λ, μ, ν, ..).
Folgende Lösungsschritte führen zum Ziel

- 1. Weg (grün): Vektoren a und u

- 2. Weg (blau): Vektoren b, v und w

- Da der in beiden Wegen vorkommende Vektor s gleich ist, können auch die Ergebnisse gleichgesetzt werden:

Sammeln und Vereinfachen auf der linken Seite bringt

- Auf der linken Seite der Gleichung kann sich nur dann der Nullvektor ergeben, wenn alle Klammern den Wert 0 haben.
Berechnung des Gleichungssystems: - aus der Klammer des Vektors c ergibt sich

- damit ergibt sich aus der Klammer des Vektors a:
und damit 
- Überprüfen in Klammer des Vektors b:

Damit sind alle drei Gleichungen erfüllt und die Annahme aus der Hausaufgabe ist bestätigt worden.
- In der nächsten Stunde werden wir sehen, wie man noch einfacher auf die gesuchten Teilverhältnisse kommen kann.
2009-08-25
- In
Gruppen wurde berechnet, in welchem Verhältnis die Strecken DE und
AF durch den Punkt S geteilt werden. Die Seite AB des
Parallelogramms ist in 7 und die Seite BC in 3 jeweils gleich
große Abschnitte aufgeteilt.

Hier die Rechnungen für alle Gruppen: - rot:

grün: 
blau: 
gelb: 
- Als
Faktoren kommen für die Strecke DE die Werte 8/29 bzw. 21/29 und
für die Strecke AF die Werte 12/29 bzw. 17/29 vor.
Der Punkt S teilt die Strecke ED im Verhältnis 8:21 und die Strecke AF im Verhältnis 12:17.
- Die Aufgabe zu Vektoren im 3-dim-Raum wurde in der Stunde noch nicht gelöst und beibt als Hausaufgabe zu behandeln.
Es ist zu berechnen, in welchem Verhältnis das rote Dreieck die gelbe Diagonale im Punkt S teilt.
Eure Ergebnisse der Stunde:

2009-08-28
- Lösung der Hausaufgabe:

Die Klammern werden gleich 0 gesetzt. Das entstehende Gleichungssystem (3 Gleichungen mit 3 Unbekannten) wird gelöst:
Aus der dritten Klammer folgt λ=μ·ν.
Einsetzen in der mittleren Klammer: λ+λ-μ=0 → 2·λ=μ
Einsetzen in der linken Klammer: λ+2·λ-1=0 → 3·λ=1 → λ=1/3
Daraus folgt μ=2·λ=2·1/3=2/3
Daraus folgt ν=λ/μ=(1/3)/(2/3)=(1/3)·(3/2)=1/2 - Deutung der Ergebnisse:
- Da
ν=1/2, trifft die Verlängerung von BS die Seite GD genau in der
Mitte (siehe Figur oben rechts). S liegt also auf einer
Seitenhalbierenden im Dreieck BGD.
- Da μ=2/3, ist S der
Schwerpunkt des Dreiecks BGD, da der Schwerpunkt auf den
Seitenhalbierenden liegt und der Schwerpunkt die Seitenhalbierenden im
Verhältnis 1 zu 2 teilt.
- Da λ=1/3, teilt das Dreieck BGD die Diagonale AE im Verhältbnis 1 zu 3.
- Eure
Frage, warum die Klammern in der Vektorgleichung gleich 0 gesetzt
werden müssen, haben wir bisher erst qualitativ gelöst: "Wenn
man sich vom Nullpunkt nacheinander in 3 verschiedene Richtungen
bewegt, kann man am Ende nicht wieder beim Nullpunkt ankommen."
Wenn die Vektoren aber in einer Ebene liegen, gibt es auch Lösungen, bei denen die Klammern nicht 0 sein müssen. - Um
diesen Gedankengang rechnerisch nachvollziehen zu können, haben
wir wiederholt, wie man lineare Gleichungssysteme schriftlich
(Gauß-Verfahren) und mit dem Taschenrechner lösen kann.
- Gaußverfahren:
Die Gleichungen werden so addiert oder subtrahiert, dass unterhalb
einer Diagonale von links oben nach rechts unten nur Nullen stehen.
Beginnend mit der unteren Gleichung kann man dann schrittweise die einzelnen Variablen bestimmen. Beispiel:

- Taschenrechner
(Matrix-Menü): Die Zahlen einschließlich Vorzeichen werden
in eine 3x4-Matrix geschrieben. Mit dem Befehl rref formt man die
Matrix so um, dass in einer Diagonale von links oben nach rechts unten
nur Einsen stehen (das könnte man durch weitere Rechnung auch beim
Gaußverfahren erreichen). Rechts stehen dann die
Lösungswerte für die Variablen:
2009-09-01
- Bei
Gleichungssystemen unterscheidet man folgende Fälle (Annahme: Die
einzelnen Gleichungen sind unabhängig voneinander, lassen sich
also nicht auseinander erzeugen):
- Die Anzahl der Variablen ist gleich der Anzahl der Gleichungen.
Dann können die Werte der Variablen aus den Gleichungen ermittelt werden. - Die Anzahl der Variablen ist größer als die Anzahl der Gleichungen.
Dann ist das Gleichungssystem unterbestimmt. Nicht alle Werte der Variablen lassen sich aus den Gleichungen ermitteln. - Die Anzahl der Variablen ist kleiner als die Anzahl der Gleichungen.
Dann ist das Gleichungssystem überbestimmt.
Das Gleichungssystem hat keine Lösung. Ausnahme: Lassen sich eine
oder mehrere Gleichungen aus den anderen Gleichungen erzeugen, kann es
doch eine Lösung geben.
- Ein Vektor ist linear abhängig
von anderen Vektoren, wenn er durch eine Linearkombination (=Summe von
Vielfachen von Vektoren) aus den anderen Vektoren erzeugt werden kann.
Beispiel:
ist linear abhängig von
und
, weil gilt
mit λ=2 und μ=3. - Allgemein gilt: n Vektoren sind linear unabhängig, wenn die Gleichung
nur die Lösung λi=0 für 1 ≤ i ≤ n hat.
- Mit n linear unabhängigen Vektoren kann man jeden Vektor
in einem n-dimensionalen Raum erzeugen. Diese n Vektoren nennt man dann
eine Basis des n-dimensionalen Raums.
Speziell
im 3-dimensionalen Raum gilt: Mit 3 linear unabhängigen Vektoren
kann man jeden Ortsvektor zu einem Punkt im 3-dimensionalen Raum
beschreiben.
Beispiele: - Die 3 Vektoren
sind linear unabhängig.
Der Ortsvektor zum Punkt (3/-5/2) wird durch die 3 Vektoren erzeugt aus
.
Das ist natürlich trivial, weil die 3 Basisvektoren in die Richtung der Koordinatenachsen des kartesischen Koordinatensystems zeigen. - Die 3 Vektoren
sind linear unabhängig.
Der Ortsvektor zum Punkt (9/-1/-20) wird durch die 3 Vektoren erzeugt aus
mit den Lösungen λ=4, μ=-2 und ν=5.
Im
schiefwinkligen Koordinatensystem, in dem die 3 Basisvektoren die
Richtung der Koordinatenachsen angeben und in dem durch die Länge
der Basisvektoren die Einheit auf diesen Achsen vorgegeben ist, hat der
im kartesischen Korrdinatensystem gegebene Punkt (9/-1/-20) nun die
Koordinaten (4/-2/5). - Siehe auch das GeoGebra-Arbeitsblatt zu schiefwinkligen Koodinatensystemen.

- Die Beschreibung einer Geraden mit Vektoren haben wir am 2009-08-07 schon angesprochen. Bitte dort noch einmal nachschauen.
2009-09-04
- Das Gaußsche
Eliminationsverfahren ist ein Hilfsmittel, um lineare Gleichungssysteme
sicher lösen zu können.
Im Prinzip wird von einem
Gleichungssystem mit n Gleichungen und m Variablen ausgegangen, aus dem
ein Gleichungssystem mit n-1 Gleichungen und m-1 Variablen gebildet
wird. Dieser Prozess wird solange fortgeführt, bis nur noch eine
Gleichung oder eine Variable vorhanden ist.
In speziellen Fällen gibt es allerdings oft einfachere und schnellere Verfahren.
Hier ein Beispiel für ein Gleichungssystem mit 3 Gleichungen und 3 Variablen.
Die jeweils noch zu lösenden Gleichungssysteme sind rot eingefärbt.

Aus III folgt z = 0
Damit folgt aus II: -10y+0 = -10 → y = 1
und daraus folgt aus I: 2x-4+0 = 6 → 2x = 10 → x = 5 - Eine
Gerade, die in der Form y=m·x+b geschrieben werden kann, kann
folgendermaßen in Parameterdarstellung angegeben werden:

Dabei ist Δy/Δx=m. - Die
weiteren Übungsaufgaben in der Stunde stammen aus dem aktuellen
Kapitel "Parameterdarstellungen von Geraden" im Buch auf Seite 40.
2009-09-11
- Bitte
die behandelten Themen "Punkt und Gerade", "Punktprobe", "Schnittpunkt
von Gerade mit Koordinatenebene", "Gegenseitige Lage zweier Geraden" im
Buch auf den Seiten 41 bis 49 nachbereiten.
- Aufgabe: Zwei Körper bewegen sich auf Bahnen, die durch die Geradengleichungen
und
gegeben sind. t ist dabei die Zeit.
Zu welchem Zeitpunkt haben die Körper die geringste Entfernung voneinander und wie groß ist der minimale Abstand?
Befindet
sich Körper 1 zur Zeit t bei A und Körper 2 bei B, so kann
man ihren Abstand berechnen, indem man die Länge des
Verbindungsvektors AB bestimmt. Die kürzeste Länge
erhält man aus der Lösung einer entsprechenden
Extremwertaufgabe:

Länge von AB: 
Ableiten: 
Nullsetzen: 
Länge von AB zur Zeit t=21/52: 
Die Körper sind sich zur Zeit t=21/52 am nächsten und zwischen ihnen besteht eine Distanz von etwa 2.
2009-09-15
- Wiederholung zur bisher behandelten Vektorrechnung.
- Aufgabe: Ein Spat (Parallelflach) ist gegeben:

Der Spat wird aufgespannt duch die Vektoren a, b und c.
Punkt T teilt die Strecke CG im Verhältnis 3:1.
Punkt S teilt die Strecke AT im Verhältnis 1:1.
Gegeben sind die Punkte A(0/0/0), B(4/0/0), D(2/3/1) und E(1/2/5).
Gesucht
sind das Verhältnis, in dem S die Strecke HP teilt und die
Koordinaten des Punktes P, der in der Ebene ABCD liegen soll.^ - Lösung:
Als geschlossener Streckenzug mit Abknicken an den wichtigen Punkten wird ASPA gewählt.
Die Vektorsumme entlang dieses Streckenzugs ergibt den Nullvektor.
Die Vektorsumme wird in Vielfachen von den Vektoren a, b und c aufgestellt.
Die Koeffizienten müssen 0 sein. Daraus ergeben sich die gesuchten Teilverhältnisse.

Damit ergibt sich: - S teilt die Strecke HP im Verhältnis 5:3
- Da A der Koordinatenursprung ist, liegt P bei λ·AB+μ·AD.
Daraus ergeben sich für die Koordinaten von P:
2009-09-18
- Thema 1: Wie berechnet man die Länge eines Vektors?
Stellt
man sich den Vektor als Diagonale in einem Quader vor, dessen Kanten
parallel zu den Koordinatenachsen verlaufen, so kann man mit Hilfe des
Satzes von Pythagoras (3-dim) die Länge berechnen:

- Thema 2: Wie kann man ermitteln, ob zwei Vektoren senkrecht zueinander stehen?
Beispiel: Stehen die Vektoren
senkrecht zueienander?
Aus
der Zeichnung geht hervor, dass wegen des Satzes von Pythagoras
zwischen den Vektoren a und b ein rechter Winkel ist, wenn die Quadrate
der Längen von a und b summiert gleich der Länge von (b-a)
zum Quadrat sind:

Die Quadrate heben sich weg: 
Da in dieser Restsumme die Komponenten zweier Vektoren multipliziert werden, schreibt man abgekürzt als Produkt:

Dieses Produkt nennt man Skalarprodukt, da das Ergebnis im Gegensatz zum Vektor (Richtung und Länge) ein Skalar (Zahl) ist.
Die beiden oben genannten Vektoren stehen senkrecht zueinander, da 
- Liegen zwei Vektoren parallel, so ergibt das Skalarprodukt das Produkt ihrer Längen:
Wähle
Vektor a so, dass er die Länge 1 hat. Dann gilt für die
beiden Vektoren λ·a und μ·a das Skalarprodukt
λ·a * μ·a = λ·μ·a2 . Da wegen der Länge 1 aber a2 den Wert 1 hat, ergibt das Produkt λ·μ. - Als Zwischenergebnis halten wir fest:
- Was ist, wenn die Vektoren einen Winkel α einschließen?

Der
Vektor a wird in zwei Teilvektoren zerlegt, die ih als Summe ergeben.
Der eine Teilvektor ist parallel zum Vektor b, der andere ist senkrecht
zm Vektor b.
Es gilt dann: 
2009-09-22
- Übungen zum Berechnen von Winkeln

Zu
berechnen sind die Winkelgrößen (gelb, rot, grün) wenn
die Abmessungen des Hauses wie eingezeichnet gegeben sind.
Zur
Lösung werden die Koordinaten folgender Punkte benötigt
(x-Achse nach rechts, y-Achse nach hinten, z-Achse nach oben):
F(16/0/4) ; G(16/10/4) ; J(14/5/7,5) ; K(8/0/4) ; L(8/5/7,5) ; M(8/10/4) ; N(16/5/4) ; P(14/5/4) - α: gelber Winkel KLM

- β: grüner Winkel FJG

- γ: roter Winkel JNP

2009-09-25
2009-09-29
2009-10-02
- Abstand zweier windschiefer Geraden
- Aufgabe: Es sind zwei Geraden g1 und g2 durch ihre Parametergleichungen gegeben. Gesucht ist der Abstand der Geraden.

- Lösung: Es wird ein Vektor n gesucht, der senkrecht zu den beiden Richtungsverktoren der Geraden liegt.
Dann wird die Länge dieses Vektors so verändert, dass der Vektor zwischen die Geraden "passt". Gleichung: 

Das sich ergebende Gleichungssystem mit 2 Gleichungen und 3 Unbekannten ist unterbestimmt.
Man wählt eine Variable frei, z.B. x=3 und erhölt daraus y=-2 und z=6.

Der Taschenrechner liefert die Lösung dieses Gleichungssystems:
Es
interessiert hier nur der ν-Wert 2. Damit hat der Verbindungsvektor
2·n die Komponenten 6, -4 und 12 und es folgt für den
Abstand der Geraden:

- Das
Finden eines Vektors, der senkrecht zu zwei gegebenen Vektoren liegt,
ist eine Routinerechnung (Aufstellen und Lösen eines
Gleichungssystems), die ggf. etwas zeitaufwändig ist.
Man
sollte deshalb diesen Vorgang ein einziges Mal allgemein durchrechnen
und dann das Ergebnis der Rechnung als Formel benutzen:
Aufgabe: Gegeben sind die beiden Vektoren a und b. Gesucht ist der Vektor n, der senkrecht zu a und b steht:



Das Gleichungssystem ist unterbestimmt. Deshalb wählt man eine Variable frei: n3=1


Damit
haben wir den gesuchten Vektor n erhalten. n3 ist mit dem Wert 1
gegenüber den beiden anderen Komponenten "bevorzugt".
Der Vektor wird deshalb mit a1·b2-a2·b1 multipliziert. Dabei bleibt die Richtung des Vektors erhalten:

Die Rechenoperation, mit der man aus 2 Vektoren einen zu beiden Vektoren senkrechten Vektor erhält, nennt man Vektorprodukt (oder Kreuzprodukt) und bezeichnet den Operator durch x.
Beispiel: 
2009-10-20
- Besprechung und Rückgabe der Klausur 1 [ Aufgaben | Lösungen ]
- Sind
in einem Bezugssystem mit dem Ursprung O zwei Punkte A und B gegeben,
so kann die Gerade durch A und B dargestellt werden durch
.

a
ist dabei der Ortsvektor zum Punkt A und der Richtungsvektor u ergibt
sich als Differenz der Ortsvektoren zu den Punkten A und B. - Analog kann man eine Ebene im Raum beschreiben:
.

- Grundlegende Aufgaben,
wie z.B. "Punktprobe" (liegt ein Punkt auf einer gegebenen Ebene?) oder "Ebene durch 3 gegebene Punkte legen"
lassen sich analog zu den Aufgaben
wie
"Punktprobe" (liegt ein Punkt auf einer gegebenen Gerade?) oder "Gerade
durch 2 gegebene Punkte legen" bei Geraden lösen.
Hausaufgabe dazu: Seite 95 Aufgaben 9 (1), 10a, 11a
2009-10-23
- Sollen
nicht eine ganze Ebene, sondern nur die Punkte eines Teils der Ebene
beschrieben werden, geschieht das durch Einschränkung des
Bereiches der Werte für die Parameter.
Beispiel: Gegeben sind die Punkte A(0/1/2), B(2/0/4) und C(4/8/0). Gesucht ist eine Beschreibung aller Punkte im Dreieck ABC.
Ebenengleichung: 
Für λ und μ muss gelten, dass 0≤λ≤1 und 0≤μ≤1 und außerdem 0≤λ+μ≤1. - Die Berechnung des Flächeninhalts des oben angeführten Dreiecks kann mit Hilfe des Vektorprodukts erfolgen:
Bilden 2 Vektoren zwei Kanten eines Parallelogramms, dann gilt für den Flächeninhalt A des Parallelogramms: 
Das Dreieck, von dem 2 Seiten von den Vektoren gebildet werden, hat dann den halben Flächeninhalt:

- Der Schnitt (eine Gerade) der oben angegebenen Ebene mit der x1-x2-Ebene soll berechnet werden.
- 1. Methode: Gleichsetzen der Ebenengleichungen (Koordinatenebene gleich gegebene Ebene):

Der Taschenrechner liefert mit dem rref-Befehl:
Aus
der 3.Zeile folgt ν - ξ = -1 oder ν = ξ -1. Durch Einsetzen
in der Ebenengleichung folgt die Schnittgeraden-Gleichung

- 2. Methode: Da alle Punkte in der x1-x2-Ebene den x3-Wert 0 haben, wird angesetzt:


2009-10-27
- Normalenform der Ebenengleichung

Die
Lage einer Ebene ist durch einen Punkt P der Ebene und durch einen
Normalenvektor, der senkrecht auf der Ebene steht, vollständig
festgelegt.
Damit gilt für alle Punkte P der Ebene, dass der Vektor PX senkrecht zum Normalenvektor stehen muss:

Die Gleichung
nennt man Normalenform (NF).
Beispiele: - Gegeben ist die Ebene, die den Punkt P(5/-1/3) enthält und zu der der Vektor mit den Komponenten (2/6/-7) senkrecht steht.
Ist der Punkt Q(-4/3/8) ein Punkt der Ebene?

Einsetzen von Q:
. Also liegt der Punkt Q nicht in der Ebene. - Ist der Punkt R(-1/1/3) ein Punkt der Ebene?
. Also ist R ein Punkt der Ebene.
- Koordinatenform der Ebenengleichung
Setzt man in die Normalenform des Beispiels allgemein den Punkt X(x1,x2,x3) ein, so ergibt sich
, oder allgemein

Diese Darstellung der Ebene nennt man Koordinatenform.
Die
Ebene in unserem Beispiel schneidet die x-Achse bei -17/2, die y-Achse
bei -17/6 und die z-Achse bei 17/7 (bitte nachrechnen!).
Formt man die Koordinatengleichung so um:
,
so sieht man, dass die Nenner unter den xi die Koordinatenschnittpunkte angeben, wenn auf der rechten Seite der Gleichung eine 1 steht.
(Dieses Ergebnis lässt sich übrigens auf Geradengleichungen in der Ebene übertragen.) - Hessesche Normalenform
Wählt
man in der Normalenform statt eines beliebigen Normalenvektors den
Normalenvektor der Länge 1, so erhält man die
Hessesche Normalenform: 
Setzt
man in die Hessesche Normalenform (HNF) den Ortsvektor irgendeines
Punktes ein, so erhält man auf der rechten Seite der Gleichung nur
dann 0, wenn der Punkt auf der Ebene liegt und sonst einen Wert, der
den Abstand des Punktes von der Ebene angibt.

Begründung:
Man zerlegt den Vektor PX in einen Teil, der in der Ebene liegt und
einen, der senkrecht zur Ebene steht. Dann ergibt sich:
, wenn d der Abstand des Punktes X von der Ebene ist.
Beispiel:
Welchen Abstand hat der Punkt Q(-4/3/8) von der Ebene (siehe oben)?
NF: 
HNF:
(durch die Wurzel dividiert, damit der Normalenvektor die Länge 1 erhält)
Einsetzen des Ortsvektors von Punkt Q: 
Der Punkt Q hat also etwa den Abstand 3 von der Ebene.
2009-10-30
- Ebenengleichungen können (u.a.) beschrieben werden durch
- eine Parametergleichung der Form

- eine Koordinatengleichung der Form

- die Normalenform (NF) als

- die Hessesche Normalenform (HNF)

- Abstand
zwischen zwei parallelen Ebenen: Wähle einen Punkt aus der einen
Ebene und berechne dessen Abstand zur anderen Ebene.
Beispiel:
Gegeben sind die beiden Ebenen 
Ebene E1 in NF schreiben. Den Normalenvektor erhält man als Vektorprodukt aus den Richtungsvektoren:


In HNF umwandeln. Dazu die Länge des Normalenvektors berechnen:

HNF: 
Ortsvektor der Ebene E2 auf der linekn Seite der HNF einsetzen ergibt rechts den Abstand der Ebenen:

- Schnittwinkel zweier Ebenen
Man
bildet die Normalenvektoren der beiden Ebenen und berechnet den Winkel
zwischen diesen Normalenvektoren. Das ist auch der Winkel zwischen den
Ebenen.

2009-11-03
- Gegeben sind 3 Ebenen (Parameterform, Normalenform, Koordinatenform). Gesucht ist der Schnittpunkt der 3 Ebenen.

- Umwandeln der Ebenen in die Koordinatenform:
- E1:
Mit Hilfe des Vektorprodukts wird aus den beiden Richtungsvektoren ein Normalenvektor der Ebene erzeugt.
Mit diesem Normalenvektor und dem Ortsvektor der Ebenengleichung wird dann die Ebene in Normalenform beschrieben,
um dann durch Einsetzen eines Vektors mit den Komponenten x, y und z nach Umformung zur Koordinatengleichung zu kommen:
Normalenvektor: 
Normalenform: 
Koordinatenform: 
- E2:
Einsetzen eines Vektors mit den Komponenten x, y und z und Umformung zur Koordinatengleichung:

- Gleichungssystem
aus den 3 Ebenengleichungen in Koordinatenform aufstellen und mit dem
Taschenrechner (rref-Matrix-Befehl) lösen lassen:
Der Punkt mit den Koordinaten (3,2/-6,8/-3,4) ist also der Schnittpunkt der 3 Ebenen.
- Bei
einer weiteren behandelten Aufgabe (Seite 120, Aufgabe 9) ging es
darum, herauszufinden, ob die Spitze eines Schornsteins den
nötigen (vom Gesetz her vorgeschriebenen) Abstand von der
Dachfläche besitzt.
Das Problem lässt sich reduzieren auf die Aufgabe "Abstand eines Punktes von einer Ebene".
Aufgabe bitte zur nächsten Stunde abschließen.
2009-11-06
- Wiederholung zur Klausur (semesterübergreifendes Thema Analysis: Ableitungen und Eigenschaften von Graphen).
- Winkel zwischen Gerade und Ebene

Man bestimmt den Winkel α zwischen dem Richtungsvektor der Geraden und dem Normalenvektor der Ebene.
Der Ergänzungswinkel zu 90°-α ist dann der Winkel zwischen Gerade und Ebene.
2009-11-10
- Nachtrag zur Normalenform (NF) und zur Hesseschen Normalenform (HNF):
Generell gilt, dass in einem n-dimensionalen Raum durch die NF und HNF ein (n-1)-dimensionales Gebilde beschrieben wird.
So wird im 3-dimensionalen Raum eine (2-dimensionale) Ebene beschrieben
und im 2-dimensionalen Raum wird eine (1-dimensionale) Gerade beschrieben. - Abstandsberechnungen
im 3-dimensionalen Raum wie "Abstand eines Punktes von einer Ebene"
lassen sich also auch im 2-dimensionalen Raum analog durchführen.
Beispiel:
Berechnen Sie den Abstand des Punktes P(5/2) von der Gerade mit der Gleichung
.
Aus
dem Richtungsvektor der Gerade wird der Normalenvektor gewonnen.
Für den einzusetzenden Punkt der Gerade nimmt man den Ortsvektor
der Gerade.

Durch die Länge des Normalenvektors dividiert ergibt sich die HNF:

Mit Einsetzen der Koordinaten des Punktes P erhält man rechts statt 0 die Entfernung von der Gerade:

weiter mit Matrizen