Unterrichtseinsichten
- Schuljahr 2009/2010 - Physik 12PH3g
Elektromagnetische Schwingungen und Wellen
2010-05-26
- Wiederholung
zum Thema Induktion
- Einführender Versuch:
Durch eine Leiterschaukel im Magnetfeld wird ein Strom geleitet.
Beim Einschalten bewegt sich der quer liegende Leiter je nach Polung in
die eine oder die andere Richtung.

Die Bewegungsrichtung lässt sich mit der 3-Finger-Regel der linken Hand
bestimmen:
- Daumen: Bewegungsrichtung der Elektronen (vom Minus- zum Pluspol,
hier von blau nach rot)
- Zeigefinger: Richtung des Magnetfeldes (vom Nord- zum Südpol)
- Mittelfinger: Kraft auf die Elektronen. Die Elektronen nehmen den
Leiter mit sich, hier in den Hufeisenmagneten hinein.
- Physikalische Prozesse lassen sich oft umkehren
- 1. Prozess:
Ablenkung eines stromdurchflossenen Leiters im Magnetfeld

Ursache: Stromfluss, Bewegung der Elektronen, blauer Pfeil, Daumen der
linken Hand
Vermittlung: Magnetfeld, Feldlinien vom Nord- zum Südpol, roter Pfeil,
Zeigefinger der linken Hand
Wirkung: Bewegung des Drahtes, in den Hufeisenmagneten hinein, gelber
Pfeil, Mittelfinger der linken Hand
- 2. Prozess:
Induktion, Erzeugung einer Spannung durch Bewegen eines Drahtes im
Magnetfeld

Ursache: Bewegung des Drahtes, in den Hufeisenmagneten hinein, gelber
Pfeil, Daumen der linken Hand
Vermittlung: Magnetfeld, Feldlinien vom Nord- zum Südpol, roter Pfeil,
Zeigefinger der linken Hand
Wirkung: Stromfluss, Bewegung der Elektronen, blauer Pfeil,
Mittelfinger der linken Hand
- Während
beim ersten Prozess die Elektronen vom Minuspol (rechts) kommen,
werden
die Elektronen im Draht im zweiten Prozess durch die Lorentzkraft nach
rechts verschoben und sammeln sich am rechten Ende des
Spannungsgerätes.
Die Elektronenrichtung ist also im Umkehrprozess genau entgegengesetzt
zum ersten Prozess.
Da
durch den ersten Prozess (Bewegung des Drahtes in den Hufeisenmagneten
hinein) die Elektronen entsprechend des zweiten Prozesses zum Minuspol
gedrängt werden, hemmt die Induktionswirkung den Stromfluss im
ersten Prozess (Lenzsche
Regel).
- Die
Erfahrung, dass durch Bewegung eines Leiters im Magnetfeld eine
Spannung erzeugt werden kann, wird in der Technik intensiv ausgenutzt
(Generatoren, Fahrraddynamo, ...).
- Die induzierte Spannung durch einen einzelnen bewegten Draht im
Magnetfeld ist sehr gering.
Verstärken lässt sich die Spannung durch Parallel-Legen von Leitern,
z.B. bei einer Spule:

Die
induzierte Spannung entsteht, wenn entweder die Spule im Magnetfeld
bewegt wird oder sich der Magnet in Bezug auf die Spule bewegt.
- Aber auch ohne Bewegung kann man induzierte Spannungen erzeugen, z.B.
durch Wechselstrom:
Durch
eine Spule (links) fließt Wechselstrom. Obwohl die Spule rechts
nicht durch elektrische Leiter mit der linken Spule verbunden ist,
fließt auch in ihr ein Wechselstrom, da das Magnetfeld der linken
Spule die rechte Spule durchsetzt. Um die Wirkung zu erhöhen, legt
man in die Spulen Eisenkerne, die die magnetische Wirkung
vergrößern.

Anwendungen
dieses Effekts: Transformatoren, z.B. Netzteile für elektronische
Geräte, Trennung zweier Stromkreise, Ladegerät für
elektrische Zahnbürste.
2010-05-31
- Theoretische Aufarbeitung der Ergebnisse zur Induktion aus der letzten
Stunde:
Durch
die Bewegung des Leiters werden die Elektronen durch die Lorentzkraft
so lange zum einen Ende des Drahtes gedrückt, bis die Kraft des
elektrischen Feldes, die die Elektronen wieder zurück drückt,
so groß wie die Lorentzkraft ist. Daraus ergibt sich:

Statt
einen Leiter zu betrachten, bei dem mit der Geschwindigkeit v eine
Strecke zurück gelegt wird, kann man auch eine
Flächenänderung betrachten:

- Eine Induktionsspannung Uind kann aber auch auf Grund eines
sich ändernden Magnetfeldes entstehen:

- Schreibt
man für das Produkt aus A und B die Größe Φ,
den magnetischen Fluss, so erhält man in der Schreibwweise
der Differentialrechnung
, wobei der Punkt die Ableitung nach der
Zeit bedeutet.
- Einige Versuche haben eindrucksvoll die Auswirkungen der Lenzschen
Regel gezeigt.
- Ein
sehr starker Magnet rutscht auf einer schrägen Aluminiumplatte
(nicht magnetisierbar!) sehr langsam herunter. Es bilden sich in der
Platte
Wirbelströme, die das Herabrutschen des Magneten bremsen.
- Ähnliches
kann man an einem Aluminium- oder Kupfer-Rohr beobachten: Ein
durchfallender Magnet gebraucht wesentlich mehr Zeit im Rohr als
außerhalb des Rohres.
- Eine durch einen Hufeisen-Magneten
schwingende Aluminumplatte kommt schnell zur Ruhe, wenn der
ausgefüllte Teil der Platte im Magneten schwingt. Schwingt der
kammähnliche Teil im Magneten, wird die Schwingung nicht merkbar
gebremst. Hier können sich wegen der kleinen Distanzen keine
Wirbelströme ausbreiten.
- Aus einer Spule ragt ein
Eisenkern heraus. Wird die Spule mit Wechselstrom betrieben, so wird
ein vollständiger Ring aus Aluminium oder Kupfer nach oben
gedrückt. Ein unterbrochener Ring dagegen bleibt unten
liegen.
- Bei einer Spule mit 300 Windungen und einer
Spannungsversorgung von 240V ~ fliegt der aufgesetzte Kupferring
ca. 2m hoch (Achtung: nicht zu lange betreiben, da die Spule von der
hohen Stromstärke überlastet wird. Sehr sorgfältig
arbeiten! Schutzvorkehrungen treffen!).
2010-06-02
- Eine
induzierte Spanung entsteht, wenn sich in der Nähe eines Drahtes
die Stärke eines Magnetfeldes ändert oder wenn sich ein Draht
in einem Magnetfeld bewegt bzw. wenn sich die Größe einer
von magnetischen Feldlinien durchsetzten Fläche ändert.
- Speziell
kann das Magnetfeld von einer stromdurchflossenen Spule erzeugt werden
und die induzierte Spannung in einer anderen Spule erzeugt werden.
- Aber
auch eine einzige Spule kann erstens das Magnetfeld erzeugen und
erfährt zweitens gleichzeitig die Auswirkung der induzierten
Spannung.
Man nennt den dabei beobachteten Effekt Selbstinduktion.
Dazu folgende allgemeine Rechnung:
Eine
Spule der Windungszahl n, der Länge L und der
Querschnittsfläche A wird von einem Strom I(t) durchflossen,
dessen Stärke sich mit der Zeit t ändert.
Da die Abmessungen der Spule sich nicht ändern, gilt:

Bei einer langgestreckten Spule der Länge d gilt
und
damit 
Daraus folgt:
mit 
L nennt man Induktivität
der Spule. Sie wird in der Einheit Henry H=Vs/A gemessen.
Die
Induktivität ist bei einer Spule eine Konstante, die sich aus dem
Aufbau der Spule ergibt und die angibt, wie stark die Spannung bei
einer bestimmten Stromstärkeänderung ist.
- In einer Beispielrechnung haben wir gesehen:
Eine luftgefüllte Spule (μr=1) mit der Windungszahl n=1200,
der Querschnittsfläche A=49cm2
und der Länge 7cm, bei der die Stromstärke von 2A auf 0A in
10s gleichmäßig abfällt, besitzt die Induktivität
und erzeugt die Spannung
.
- Die Auswirkung der Selbstinduktion werden in
folgenden Versuchen deutlich:
Ein
einfacher Stromkreis wird aufgebaut, der einen Schalter, eine Lampe und
2 Spulen gleicher Bauart und Windungszahl enthält.
Versuchsergebnisse:
- Die Spulen stehen einzeln und ohne Eisenkern
Beim Einschalten des Stroms durch den Schalter leuchtet die Lampe
unmittelbar nach dem Einschalten auf.
- Die
Spulen sind auf einem Eisenkern angeordnet. Der Strom fließt so
durch die Spulen, dass die entstehenden Magnetfelder entgegengesetzt
gerichtet sind.
Beim Einschalten des Stroms durch den Schalter leuchtet die Lampe
unmittelbar nach dem Einschalten auf.
- Die Spulen sind auf einem Eisenkern
angeordnet. Der Strom fließt so
durch die Spulen, dass sich die entstehenden Magnetfelder gegenseitig
verstärken.
Beim Einschalten des Stroms durch den Schalter leuchtet die Lampe erst
längere Zeit nach dem Einschalten auf.
- Deutung der Versuche:
- Bei
den beiden ersten Versuchen sind die entstehenden Magnetfelder sehr
schwach bzw. heben sich gegenseitig auf. Eine Auswirkung der
Selbstinduktion ist dabei nicht zu beobachten.
- Beim
dritten Versuch ensteht ein starkes Magnetfeld. Beim Aufbau des Feldes
durch zeitliche Änderung der Stromstärke entsteht eine starke
induzierte Spannung, die wegen der Lenzschen Regel der angelegten
Spannung entgegengesetzt gerichtet ist. Der Anstieg der
Stromstärke wird also durch die Selbstinduktion begrenzt und es
dauert länger, bis die Stromstärke so angewachsen ist, dass
die Lampe leuchtet.
- Wenn bei
fließendem Strom das Joch durch den oberen Teil geschlossen wird,
geht die Lampe erst aus und nach einiger Zeit wieder an. Grund: Durch
Änderung der magnetische Flussdichte wird eine Spannung induziert,
die der angelegten Spannung entgegengesetzt gerichtet ist. Die
Stromstärke sinkt dadurch so stark, dass die Lampe erlöscht.
2010-06-07
- Bestimmung der Induktivität einer Spule im Versuch

Auf den Spulen, die im Unterricht eingesetzt werden, ist häufig die
Induktivität L aufgedruckt.
Bei der im Versuch benutzten Spule findet man so z.B. den Hinweis:
L=35mH (Milli-Henry).
Eine Spule mit Eisenkern hat aber eine wesentlich höhere Induktivität.
Um diese zu messen, wird eine Spule mit einem Schutzwiderstand (R=1kΩ)
und einem Schalter in Reihe geschaltet.
Der Stromverlauf beim Einschalten wird mit dem Cassy-Interface
aufgezeichnet:
Man erkennt, dass die Stromstärke für die angelegte Spannung von U0=16V
erst nach einer gewissen Zeit erreicht wird, weil beim Einschalten die
induzierte Spannung Uind erzeugt wird und den Elektronenfluss
hindert.
Da
hier die Querschnittsfläche A der Spule konstant bleibt, sich aber
die magnetische Kraftflussdichte B der Spule ändert, gilt

Für die Spannung U(t) zur Zeit t gilt 
Zur Zeit t=0 ist I=0 und die induzierte Spannung ist so groß wie die
angelegte Spannung: 
Die Ableitung von I zur Zeit 0 kann man ermitteln, indem man eine
Tangente an die Messkurve legt:

Angelegte Spannung dividiert durch die Steigung der Tangente ergibt den
Wert für die Induktivität L, hier

Der
Unterschied zum Aufdruck L=35mH auf der Spule ist durch die
Verstärkung des Magnetfeldes durch den Eisenkern zu erklären.
Der Quotient aus angelegter Spannung und endgültig erreichter
Stromstärke ergibt den Widerstand
, der mit dem aufgedruckten
Widerstandswert 1kΩ verträglich ist.
- Die
in einem Magnetfeld gespeicherte Energie ergibt sich aus der
Definitionsgleichung für die Spannung (=Energie pro Ladung) und
anschließenden Umformungen:
2010-06-14
- Mit
einer sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit drehender Spule in
einem Magnetfeld kann man eine Wechselspannung erzeugen, d.h. eine
Spannung, die ihre Polarität immer ändert.
Die Spule dreht
sich so, dass sich die Spulenfläche, wenn man in Richtung der
magnetischen Feldlinien schaut, sinusförmig mit der Zeit
ändert (siehe harmonische Schwingungen):

Die erzeugte Induktionsspannung berechnet sich hier aus
.
Mit
gilt
.
- Die Stromstärke in einem Wechselstromkreis mit ohmschem Widerstand
ergibt sich zu

- Da
sich die Spannung und damit auch die Stromstärke im
Wechselstromkreis ständig ändern, mistt man nicht die
Scheitelwerte Û und Î, sondern geringere Werte.
Beispiel:
Bei einem ohmschen Widerstand 2Ω und einer Scheitel-Spannung von
6V beträgt die Scheitelstromstärke 3A:

Die Leistung ergibt sich aus dem Produkt von Spannung und Stromstärke:
P=U·I.
Multipliziert mit t erhält man die in der Zeit t geflossene Energie:
E=P·t=U·I·t.
Für die Leistung als Funktion in Abhängigkeit von der Zeit ergibt sich:

Wegen der Symmetrie der cos2-Kurve (siehe grüne gestrichelte
Gerade) gilt für die mittlere Leistung: 
Messgeräte zeigen die Mittelwerte an, die man Effektivwerte Peff,
Ueff und Ieff nennt.
Auf dem Oszilloskop kann man aber den gesamten zeitlichen Verlauf von
Spannung und Stromstärke betrachten.
Ergebnisse für den Stromkreis mit ohmschen Widerständen:

- Spule und Kondensator im Wechselstromkreis

Das Gerät mit den schwarzen Strichen im linken Teil des Fotos ist ein
Polwender:
Die schwarzen Striche zeigen die Verbindungen der 4 Buchsen an.
Auf dem Foto sind die beiden vorderen und die beiden hinteren Buchsen
miteinander verbunden.
Dreht man das Mittelteil um 90°, sind die rechten Buchsen miteinander
verbunden und ebenso die linken Buchsen.
Durch
Drehen kann man also eine Wechselspannung an der Glühlampe
erzeugen, wobei das Netzgerät eine Gleichspannung liefert.
Im Versuch wurden der Reihe nach ein ohmscher Widerstand, ein
Kondensator und eine Spule in den Stromkreis eingefügt.
Ergebnisse:
- ohmscher Widerstand: Die Lampe leuchtet immer, ganz gleich, wie
schnell der Polwender gedreht wird.
- Kondensator: Im Ruhezustand und bei langsamem Drehen leuchtet die
Lampe nicht, bei schnellem Drehen leuchtet sie.
- Spule: Im Ruhezustand und bei langsamem Drehen leuchtet die Lampe,
bei schnellem Drehen leuchtet sie nicht.
- Erklärung:
- ohmscher
Widerstand: Beim Drehen fließt der Strom im Leiter immer hin und
her. Das hat aber keinen Einfluss auf die Lampe und den Widerstand.
Die
Lampe leuchtet.
- Kondensator: Der Kondensator wirkt wie ein geöffneter Schalter. Die
Lampe kann also eigentlich nicht leuchten.
Wenn
aber die Polung schnell genug wechselt, fließt nach jedem Wechsel
ein kleiner Strom, der bei genügend schnellem Wechsel so stark
ist, dass die Lampe dadurch leuchten kann.
- Spule: Die Spule stellt bei Gleichstrom kurz nach dem Einschalten
einen ohmschen Widerstand dar. Die Lampe leuchtet dann also.
Wird
aber die Stromrichtung schnell gewechselt, wird bei jedem Wechsel eine
Induktionsspannung erzeugt, die der angelegten Spannung
entgegengesetzt
gerichtet ist.
Das führt bei schnellem Drehen dazu, dass der Stromfluss so schwach
wird, dass die Lampe nicht mehr leuchtet.
2010-06-16
- Die Formeln für die Wechselstromwiderstände
findet man bei Leifi sehr gut hergeleitet.

Zum Widerstand
im Wechselstromkreis und zur Phasenverschiebung
zwischen Spannung und Stromstärke.
- Werden
Spule und Kondensator in Reihe geschaltet, wird in einem kleinen
Frequenzbereich der Gesamtwiderstand sehr klein, außerhalb dieses
Frequenzbereichs ist der Widerstand sehr groß.

Bei kleinen Frequenzen sperrt der Kondensator, bei großen Frequenzen die
Spule.
In
einem mittleren Bereich ist der Wechselstromwiderstand von Spule und
Kondensator so gering, dass insgesamt der Widerstand ein Minimum
annimmt.
2010-06-21
- Gegenüberstellung von Siebkreis und Sperrkreis
- Siebkreis (auch
Siebkette genannt)
Bei
niedrigen und bei hohen Wechselstromfrequenzen leuchtet die Lampe
nicht, weil entweder der Kondensator (bei niedrigen Frequenzen) oder
die Spule (bei hohen Frequenzen) einen zu hohen Wechselstromwiderstand
haben. Sind der kapazitive und der induktive Widerstand gleich
groß, wird der gesamte Wechselstromwiderstand niedrig und die
Lampe leuchtet.
Mit dieser Schaltung kann man Töne einer einzelnen Frequenz aus einem
Vorrat vieler verschiedener Töne herausheben.
- Sperrkreis

Bei
niedrigen und bei hohen Wechselstromfrequenzen leuchtet die
Lampe, weil entweder der Kondensator (bei niedrigen Frequenzen)
oder die Spule (bei hohen Frequenzen) einen
kleinen Wechselstromwiderstand haben und damit den Strom gut
durchlassen. Sind der kapazitive und der induktive
Widerstand gleich groß, leuchtet die Lampe nicht, weil wegen der
180°-Phasenverschiebung des Stroms in Spule und Kondensator ein
Kreisstrom in dem Parallelteil entsteht.
Die Parallelanordnung von Spule und Kondensator nennt man deshalb auch
Schwingkreis:
Die
Ladungen des geladenen Kondenstators (kein Strom durch die Spule)
fangen an, sich auszugleichen, wodurch ein Strom durch die Spule und
damit ein Magnetfeld in der Spule entsteht.
Sind die Ladungen
ausgeglichen, ist das Magnetfeld der Spule maximal und beim
Zusammenbrechen dieses Magnetfeldes wird auf Grund der lenzschen Regel
eine Spannung induziert, die den Strom weiter fließen lässt,
bis der Kondensator wieder geladen ist, nun mit umgekehrter Polung.
Nun
wiederholt sich der gesamte Vorgang in umgekehrter Richtung.

Mit
dieser Schaltung kann man Töne einer einzelnen Frequenz aus einem
Vorrat vieler verschiedener Töne unterdrücken.
- Dreiphasenwechselstrom
Unser Wechselstrom wird über 3 verschiedene Phasenleiter ins Haus
geliefert.
Die
Phasen der Wechselspannungen auf den Phasenleitern sind jeweils
gegenseitig um 120° verschoben. Die Rückführung des
Stroms zum E-Werk geschieht über einen einzigen Nullleiter.

Schließt man an jede Spule einen Phasenleiter an, so erreichen die
Magnetfelder ihr Maximum an Feldstärke reihum.
In
einem zwischen den Spulen befindlichen leitenden Ring (oder ein
Käfiganker als Vielfachring) werden durch die entstehenden und
vergehenden Magnetfelder Spannungen induziert, die einen Strom im Ring
erzeugen, der wiederum ein Magnetfeld erzeugt. Durch Ausrichten dieses
Magnetfeldes dreht sich der Ring. Da das maximale Magnetfeld aber durch
die Phasenverschiebung rotiert, rotiert auch der Ring (oder
der Käfiganker).
Die Umdrehungsgeschwindigkeit des Drehfeldes (50 Hz) erreicht der Ring
dabei nicht. Er bildet also keinen Synchronmotor,
bei dem die Umdrehungsfrequenz auch 50 Hz wäre, sondern einen Asynchronmotor.
- Stromführung beim Dreiphasenwechselstrom
- ein Phasenleiter

Der Nullleiter wird über ein Amperemeter geführt und zeigt etwa 120 mA
an.
- zwei Phasenleiter

Auch bei 2 Lampen wird die gleiche Stromstärke (120 mA) gemessen.
- drei Phasenleiter

Bei
3 Lampen geht die angezeigte Stromstärke auf fast 0 mA
zurück. (Wenn die Lampen genau die gleichen Eigenschaften
hätten würde sich genau 0 mA ergeben).
- drei Phasenleiter ohne Nullleiter

Selbst ohne Nullleiter leuchten die 3 Lampen.
- Erklärung:
Alle
Ströme laufen über den Nullleiter. Die Stromstärken
addieren sich also. Da die Wechselspannungen aber phasenverschoben
sind, ergibt sich folgender Gesamtstrom:

Die
Teilströme (grün und blau) haben denselben Wert wie der
Gesamtstrom, eine Folge der Phasenverschiebung von 120°.
Bei Strömen über alle 3 Phasen ist die Gesamtstromstärke (rot) 0 mA:

Die Rückführung des Stroms einer Phase wird über die anderen Phasen
ausgeführt.
- Die Phasenleiter haben gegen den Nullleiter ein Potential von 230 V.
Zwischen zwei Phasenleitern kann man eine Spannung von 400 V abgreifen.
Dazu folgendes Zeigerdiagramm:

Im rechtwinkligen Dreieck unten rechts gilt cos 30° = U / 230V und damit
U = 230V · cos 30° = 200 V.
Diese Spannung ist die halbe Spannung zwischen L1 und L3. Die gesamte
Spannung beträgt also 400 V.