Unterrichts-Einsichten
- Schuljahr 2007/2008 - Physik Ph2-e
Quantenobjekte
Wir beginnen mit dem Kapitel "Wellenmodell des Lichts" (im Buch ab Seite
165)
2007-08-30
- In den Naturwissenschaften arbeitet man mit Modellen.
Geeignete Modelle sind nicht
die Wirklichkeit, sondern sie
erlauben es, über die Wirklichkeit gültige Voraussagen
zu machen.
Modelle gelten nur in einem bestimmten Gültigkeitsbereich.
Verlässt man diesen Bereich, muss das Modell ggf. modifiziert werden
oder es ist nötig, ein neues Modell zu entwickeln.
- In den Naturwissenschaften kann man keine "Gesetze"
endgültig beweisen.
Aussagen, die man in den
Naturwissenschaften macht (und die man, wenn sie sich als gültig
herausstellen, auch schon mal "Gesetze" nennt), müssen falsifizierbar
(= man kann entscheiden, ob sie falsch sind) sein.
Will man herausfinden, ob eine Aussage verlässlich ist, so reicht es nicht, in Versuchen nach
Möglichkeiten zu suchen, bei denen sich die Aussage
bewährt, sondern man muss vielmehr versuchen,
in Experimenten die Aussage zu
widerlegen. Gelingt das nicht,
so kann man Vertrauen zu der gemachten
Aussage haben, aber endgültig bewiesen ist damit die Aussage
nicht.
Die Fortschritte in der Technik beruhen in hohem Maße auf dieser Methode
der Erkenntnisgewinnung.
Wer mehr dazu wissen möchte, findet z.B. in Wikipedia unter den
Stichwörtern Falsifizierbarkeit
und Karl Popper
zahlreiche Informationen.
- Beispiel dazu im Unterricht:
Das in Klasse 7 besprochene Modell
"Lichtstrahl" besagt, dass sich Licht geradlinig ausbreitet.
Fällt (Sonnen-)Licht durch eine Öffnung (z.B. Fenster oder
Schlüsselloch), so verlaufen die Strahlen hinter der Öffnung geradlinig
weiter und bilden ein streng abgegrenztes Bild.
Im alltäglichen Leben ist das Modell vollkommen ausreichend.
Werden die Öffnungen aber sehr schmal, so muss man das Modell
"Welle" mit der Eigenschaft
"Beugung"zur Deutung heranziehen:.
Nach dem Huygensschen Prinzip
entstehen entlang der ganzen Wellenfront Elementarwellen,
die durch Überlagerung den weiteren Wellenverlauf bestimmen.
Dadurch wird beim Durchtritt von Licht durch eine Öffnung das Licht auch
schräg hinter die Öffnung gelenkt.
Bei einer Lochkamera kann man
das Bild schärfer machen, indem man die Öffnung der Lochkamera kleiner
macht. Dadurch sinkt allerdings die Lichtintensität in der Lochkamera ab
und man muss länger belichten (was ja für eine gute Bildqualität
durchaus hinnehmbar ist).
Bei einer zu kleinen Öffnung der Kamera wird allerdings durch Beugung
das Bild wieder unschärfer (und zusätzlich dunkler), so dass keine
Qualitätssteigerung mehr möglich ist.
Bei einer Lochkamera gibt es also einen maximal guten
Blenden-Öffnungsquerschnitt für ein maximal scharfes Bild.
Die (immer!) vorhandene Beugungs-Wirkung muss für ein scharfes Bild
immer von kleinerer Größenordnung sein als der Durchmesser des
Lichtkegels.
2007-09-04
- Fällt ein Laserstrahl auf einen Doppelspalt, so lässt sich die
Leucht-Erscheinung (mehrere Lichtpunkte nebeneinander) nicht mehr mit
dem Modell "Lichtstahl" erklären.
Besser ist hier das Modell "Welle" anzuwenden.
Wir haben durch Messen der gut zugänglichen Größen (Abstände, angegebene
Wellenlänge des Lasers) den Abstand der beiden Öffnungen des
Doppelspalts ermittelt.
- Wichtige Näherungen bei kleinen Winkeln unter 10° sind: sin x = tan x
; sin x = x ; tan x = x
- Mit einem schnell drehenden Drehspiegel kann man die
Lichtgeschwindigkeit messen. Die Rechnung haben wir durchgeführt.
- Nachlesen können Sie den behandelten Stoff im Buch auf den Seiten 166
bis 169
2007-09-11
- Die Ergebnisse, die wir bei der Behandlung von Wellen im letzten
Halbjahr gewonnen haben, lassen sich problemlos auf die Ausbreitung von
Lichtanwenden:
- Die Reflexion von Licht am Spiegel (Einfallswinkel=Ausfallswinkel)
lässt sich mit Huygensschen Elementarwellen und Elementar-Geometrie
erklären.
- Das Snelliussche Brechungsgesetz (sin a / sin b
= c1 / c2 = n12) lässt sich ebenfalls mit diesen beiden Hilfsmitteln
finden (Buch: Seiten 170 und 171).
- Totalreflexion tritt ein, wenn beim Übergang vom optisch dichten
zum optisch dünnen Medium der Einfallswinkel zu groß wird (Buch
Seite 171).
- Verschiedenfarbiges Licht hat für den gleichen Stoff einen
unterschiedlichen Brechungsindex. Diese Eigenschaft nennt man
Dispersion.
Rotes Licht wird nicht so stark gebrochen wie blaues Licht.
2007-09-13
- Herleitung der Linsengleichung mit Hilfe des Strahlensatzes (siehe
auch Artikel zur Linsengleichung
in Wikipedia)
- Applet zur Simulation
der Erzeugung eines reellen und eines virtuellen Bildes durch eine
Linse.
- Die Linsengleichung kann im Modell "Lichtstrahl" erklärt werden. Für
die Vorgänge am Gitter benötigt man das Modell "Welle".
- Gruppenversuche zur Beugung am Gitter begonnen.
2007-09-18
- Gruppenversuche zur Beugung am Gitter
- Bestimmung der Wellenlänge verschiedener Farben (siehe Buch Seiten
172-173)
- Grundversuche zur Polarisation (Buch Seiten 180-181, wird aber
noch besprochen)
2007-09-20
- Vorstellung der Versuchsergebnisse aus den Versuchsgruppen
- Polarisation: Vorstellung des Phänomens, Drehung der
Polarisationsebene durch verschiedene Stoffe, Anwendung in der
Materialprüfung (Spannungsoptik)
- Beugung am Einzelspalt (Buch Seiten 174 - 175) : ein Gangunterschied
von l
führt hier zum 1. Nebenminimum, anders als beim Doppelspalt oder
Gitter (dort 1. Nebenmaximum).
2007-09-27
- Untersuchung, warum bei Einzelspalt das Maximum in der Mitte so groß
ist.
Gangunterschiede von n · l
ergeben beim Einzelspalt Intensitäts-Minima. So müsste für n=0
auch ein Intensitätsminimum existieren. Andererseits schein auf den
bereich des Minimums das nicht gebeugte Licht in voller Intensität, so
dass dieses Minimum maximal aufgehellt wird.
Der mittlere helle Fleck besteht also eigentlich aus 3 aufgehellten
Bereichen, dem Hauptmaximum und den beiden ersten Nebenmaxima.
- Newtonsche Ringe:
Durch Überlagerung von direktem Licht und (an eng benachbarten Flächen)
reflektiertem Licht ergeben sich Intensitätsmaxima und -minima.
Da für unterschiedliche Wellenlängen die Maxima an unterschiedlichen
Stellen auftauchen, ergibt sich bei weißem Licht eine farbige
Erscheinung.

Erörterung des Zustandekommens der 3 hellen Flecken, von denen der
mittlere Flecken verschiedene Farben zeigt.
Grund ist die Mehrfachspiegelung von Licht an doppelt verglasten
Fenstern, wobei 2 Lichtstrahlen sich überlagern und dabei wegen leicht
unterschiedlicher Glasdicken Interferenzerscheinungen zeigen.
- Polarisierende
Wirkung von mehreren dünnen aufeinandergelegten Glasscheiben erörtert.
2007-10-02
- Wiederholung des Stoffs zur Klausur.
- Zur Berechnung des Grenzwinkels zur Totalreflexion:
In einer Tabelle findet man für die Brechzahlen von Wasser und Glas:
und
.
Die Brechzahl eiens Stoffes gibt das Verhältnis von Lichtgeschwindigkeit
im Vakuum zu Lichtgeschwindigkeit im Stoff an: 
Da die Lichtgeschwindigkweit im Vakuum immer größer ist als die
Lichtgeschwindigkeit in einem Stoff, ist die Brechzahl eines Stoffes
immer größer als 1.
Tritt das Licht von einem Medium1 in ein Medium2 über, so gilt mit dem
Sinus des Einfallswinkel im Medium 1 und dem Sinus des Ausfallswinkel im
Medium 2: 
Tritt nun Licht vom Glas ins Wasser über, so kann man (unter
Zuhilfenahme eines gedachten unendlich dünnen Vakuumabschnittes zwischen
Glas und Wasser)folgende Beziehung aufstellen:

Den Grenzwinkel zur Totalreflexion kann man mit Hilfe der Beziehung
aufstellen: 
Da der Sinus nur Werte zwischen -1 und +1 annehmen kann, muss gelten:
. Für Winkel größer als 62,7° tritt also Totalreflexion
auf.
2007-10-04
2007-10-11
- Thema Röntgenstrahlen (siehe auch bei Wikipedia)
Röntgenstrahlen durchdringen feste Gegenstände und werden je nach Art
des Gegenstandes mehr oder weniger absorbiert (Beispiel: Geldbörse).
Röntgenstrahlen lassen sich nicht mit "normalen" Spiegeln (Spiegel für
sichtbares Licht) ablenken. Man erreicht die Ablenkung durch ein
Kristallgitter, bei dem der Abstand der Netzebenen in der Größenordnung
der Wellenlänge der Röntgenstrahlen liegt. Die beobachtete Reflexion
nent man Bragg-Reflexion.
2007-10-18
- Fortsetzung des Themas Röntgenstrahlen
Röntgenlicht einer Röntgenröhre ist "weißes" Licht, da es Licht
unterschiedlicher Wellenlängen enthält.
Das durch Bragg-Reflexion aufgenommene Spektrum des Röntgenlichts zeigt
über einen weiten (Winkel-)Bereich von 0 verschiedene Intensitäten.
Dieses Spektrum nennt man Bremsspektrum, da das Röntgenlicht durch das
Abbremsen der Elektronen in der Anode der Röntgenröhre entstanden ist.
Die weiteren besonderen Teile des Spektrums (die auffälligen Spitzen)
werden wir später untersuchen.
- Wird Laserlicht durch ein zwei Gitter gelenkt, die senkrecht
zueinander angeordnet sind, so entstehen viele Nebenmaxima, die wie
Gitterpunkte in einem Koordinatensystem angeordnet sind.
Dreht man nun diese beiden Gitter sehr schnell, so drehen sich die
Lichtpunkte mit und verschmelzen zu leuchtenden Kreisen.
- Ähnlich sieht ein Beugungsbild von Röntgenstrahlen an einem
Kristallpulver aus: Die Reflexionen gehen zu allen Seiten weg und bilden
unter bestimmten Winkeln helle Ringe auf einer Mattscheibe.
- Werden in einer Elektronenbeugungsröhre Elektronen beschleunigt und
auf eine Graphitfolie gelenkt, so entsteht ein ähnliches Beugungsbild.
Die Elektronen haben also in diesem Versuch Welleneigenschaften.
Wir haben im Unterricht die Gleichung
hergeleitet. Hier wird deutlich, dass wegen des Impules
(Masse m ist beteiligt) ein Elektron Teilcheneigenschaft besitzt und
wegen der Wellenlänge auch Welleneigenschaft.
- Eine sehr gute Möglichkeit, interaktiv den Versuch
mit der Elektronenbeugungsröhre nachzustellen (Durchführung findet
real statt!), finden Sie auf der Seite der Universität Kaiserslautern.
Sie finden diese Simulation auf der Seite unter "Labs" und
"Elektronenbeugung"
2007-11-06
- Besprechung und Rückgabe der Klausur
1
- Interferometer: Ein Laserstrahl wird geteilt. Die beiden Teilstrahlen
werden nach unterschiedlich langen Wegstrecken wieder überlagert. Je
nach Phasenverschiebung löschen sich die Teilstrahlen gegenseitig aus
oder verstärken sich.
Weitere Informationen bei Wikipedia.
2007-11-08
- Anwendungsaufgaben zum Interferometer bearbeitet.
- Licht (UV-Licht einer Quecksilber-Hochdruck-Lampe) kann Elektronen aus
einer Metallplatte herauslösen.
Wir haben den Aufbau einer Fotozelle besprochen, bei der dieser Effekt
ausgenutzt wird. (Siehe auch Fotozelle
bei Wikipedia, Rundumansicht
einer Fotozelle)
Sehr gute Seite zum Fotoeffekt
(allerdings sind Versuche gezeigt, die wir in der Schule nicht
durchgeführt haben).
- Versuch:
Das Licht verschiedener Leuchtdioden wird auf eine Fotozelle gelenkt.
Die freigesetzten Elektronen gelangen auf den Metallring der Fotozelle.
Das geschiegt solange, bis die auf dem Metallring befindlichen
Elektronen eine so starke Abstoßung erzeugen, dass keine weiteren
Elektronen mehr auf den Ring gelangen können. Die entstehende Spannung
zwischen Ring und Metallplatte wird gemessen.
Hausaufgabe: Mit Hilfe der gegebenen Wellenlängen des Lichts der
einzelnen Leuchtdioden und der aufgenommenen Messwerte sollen die
Messwerte in einem Diagramm dargestellt werden, dessen waagrechte Achse
die Frequenz-Werte und dessen senkrechte Achse die Spannungs-Werte
enthalten.
2007-11-13
- Auswertung des Versuchs zur h-Bestimmung mit Leuchtdioden.
Gemessen wurde die Spannung, die in einer Fotozelle entsteht, wenn das
Licht verschiedener Leuchtdioden auftrifft.
Die Wellenlänge der Leuchtdioden ist bekannt. Daraus wird die Frequenz
des jeweiligen Lichts errechnet:
Mit Cassy-Lab ergibt sich folgende graphische Darstellung der Messwerte:

Der markierte Messwert für die rote Leuchtdiode resultiert aus einer
Fehlfunktion des Verstärkers der Fotozelle und wird bei der folgenden
Auswertung nicht beachtet.
Die Messpunkte liegen auf einer Geraden, wie die Anpassung mit einer
Ausgleichsgerade nahelegt:

Als Geradengleichung ergibt sich (siehe unterer Rand des
Diagramms):
- Die Versuchsergebnisse zeigen uns mehrere Gesetzmäßigkeiten auf:
- Je größer die Frequenz, also je "blauer" das Licht, desto größere
Energie haben die freigesetzten Elektronen und desto mehr Elektronen
können auf den Ring kommen, bevor weitere Elektronen durch die
Gegenspannung so stark abgestoßen werden, dass sie nicht mehr auf
den Ring kommen können.
- Die Intensität des Lichtes hat keinen Einfluss auf die gemessene
Spannung, nur die Farbe (Wellenlänge, Frequenz) des Lichtes ist
wesentlich.
- Es gibt Licht einer Frequenz, das gerade eben die Elektronen aus
dem Material der Fotoelektrode lösen kann. Die Elektronen haben dann
aber die kinetische Energie 0 und können nicht zum Ring kommen.
- 1,868 eV ist diese Auslöseenergie WA, die durch das
Licht auf ein Elektron übertragen wird, damit es die Elektrode der
Fotozelle verlassen kann.
- In Versuchen mit Fotozellen anderer Bauart und mit anderem
Elektrodenmaterial ergibt sich immer eine Ausgleichsgerade mit
derselben Steigung.
Tabellenwert für diese Steigung ist h = 4,1 · 10 -15
eV · s = 6,6 · 10 -34 J · s
Diese Größe h heißt Plancksches Wirkungsquantum und spielt in der
Quantenmechanik eine sehr große Rolle (wir werden noch davon hören).
- Mit den oben genannten Bezeichnungen kann man die Geradengleichung
auch so schreiben:
,
wobei WA negativ ist.
- In der Gleichung muss das Produkt h · f einer Energie entsprechen,
da auch sonst nur Energien vorkommen.
Da nicht die Intensität des Lichts, sondern die Frequenz die
Spannung bestimmt, muss die Energie W = h · f die Energie eines
einzelnen Lichtteilchens sein, das ein einzelnes Elektron aus dem
Material der Fotoelektrode herauschlägt. Licht hat also
Teilcheneigenschaft. Die Lichtteilchen nennt man Photonen.
- Als Teilchen müssen die Photonen auch einen Impuls besitzen. Wie im
Buch gezeigt wird, berechnet dieser sich aus
.
2007-11-15
- Noch einmal einige wichtigen Punkte zum Fotoeffekt:
- Nur die Frequenz des Lichtes - nicht die Intensität -
entscheidet darüber, ob das Licht Elektronen aus dem
Fotozellenmaterial herausschlagen kann.
- Ist die Frequenz hoch genug, um Elektronen frei zu setzen, wächst
der Fotostrom in Abhängigkeit von der Intensität des Lichtes.
- Ein Elektron kann nur durch ein einzelnen Photon der Energie h·f
herausgeschlagen werden. Mehrere Photonen zu niedriger Energie
können sich (bei realistischen Versuchsbedingungen) nicht zusammen
tun, um gemeinsam das Elektron herauszulösen.
- Will man direkt die in der Fotozelle entstehende
Spannung messen, benötigt man ein statisches Voltmeter, in dem
kein Strom fließt. Wegen der relativ geringen Ladung würde nämlich
sonst die Spannung durch die Messung über einen
Strom zusammenbrechen und kein gültiges Ergebnis erlauben.
Stattdessen legt man eine Gegenspannung an Ring und Platte an, die
die freigesetzten Elektronen zurück zur Platte treibt. Wenn der
Fotostrom auf 0 abgesunken ist, ist die Gegenspannung so groß wie
die Spannung, die man bei einer statischen Messung erhalten würde.
- Zur Auswertung des Messgraphen: Mit dem Taschenrechner TI-84 lässt
sich für die in den Listen abgelegten Messwerte über lineare Regression
die Geradengleichung des Ergebnisses finden.
Siehe dazu die Datei TI84-Funktionen.
2007-11-20
- Bei der Hausaufgabe haben wir noch einmal gesehen:
- Schlägt Licht aus einer Metallplatte durch Fotoeffekt Elektronen
heraus, so lädt sich die Metallplatte so stark negativ auf, bis die
Anziehungskraft auf die austretenden Elektronen so stark wird, dass
diese vollständig wieder zurückgeholt werden. Die konstante Spannung
ist dann ein Maß für die Energie der auftreffenden Photonen.
- Eine Erhöhung der Lichtintensität steigert die Spannung nicht, da
jedes Elektron jeweils nur durch ein einzelnes Photon beeinflusst
werden kann.
Eine größere Intensität erhöht aber die Anzahl der austretenden
Elektronen, so dass die konstante Spannung in kürzerer Zeit erreicht
wird.
- Eine Änderung der Photonenenergie (durch Verwendung andersfarbigen
Lichts) ändert dagegen die Maximalspannung, da die Elektronen nun
andere kinetische Energien beim Austritt aus dem Metall haben.
- Werden einzelne Photonen (auch in großem zeitlichen Abstand) auf einen
Doppelspalt geschickt, so ergibt sich trotzdem ein Beugungsmuster. Man
könnte sagen: Das Photon interferiert mit sich selbst. Wenn
das Photon den einen Spalt durchquert, "weiß" es auch, ob der andere
Spalt offen oder geschlossen ist.
Um diesen Effekt besser fassen zu können, definiert man eine
Wellen-Funktion, deren Quadrat der Amplituden die
Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Photons beschreibt. Die Wellenfunktion
umfasst vom Ort her beide Spalte, so dass man mit den Erkenntnissen der
Wellenoptik ein Beugungsbild errechnen kann, bei dem die Quadrate der
Amplituden die Wahrscheinlichkeit für das Auftreffen eines Photons auf
den Schirm angeben.
- Einführung in die Heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation: Wir haben
schon gesehen, dass auf Grund der Formel
der Ort eines Teilchens und gleichzeitig der Impuls
dieses Teilchens nicht exakt bestimmt werden können, sondern nur mit
einer gewissen Ungenauigkeit. Dieser Effekt ist aber normalerweise im
alltäglichen Leben nicht zu beobachten, da diese Ungenauigkeit
wesentlich geringer ist als die Messfehler, die bei alltäglichen
Messungen auftreten.
2007-11-22
- Die Heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation haben wir in 3
Schreibweisen kennengelernt:
: Man kann nicht gleichzeitig den Ort und den
Impuls eines Teilchens genau messen.
Anmerkung: Das gilt nur bei Messungen in derselben Raumrichtung.
Sonst gibt es diese Einschränkung nicht, z. B. 
: Energie und Zeit eines Teilchens kann man nicht
gleichzeitig exakt messen. Eine wichtige Anwendung werden wir beim
Thema Kernphysik kennenlernen (Alpha-Zerfall)
: Wichtig: hier fällt das h heraus. Dadurch können
die Werte auf der linken Seite so gewählt werden, dass entsprechende
Phänomene im alltäglichen Leben beobachtet werden können. Z. B. kann
man die Höhe eines Tones nicht in sehr kurzer Zeit bestimmen. Man
braucht so viel Zeit, dass ein genügend großer Teil einer
Schwingung aufgezeichnet werden kann.
- Links zur Heisenbergschen Unbestimmtheitsrelation: 1
2
- Wiederholung zur Röntgenröhre.
Beim Röntgenspektrum gibt es einen kleinsten Winkel, ab dem ein von 0
verschiedenes Signal gemessen wird. Dazu gehört eine kleinste
Wellenlänge und eine größte Frequenz.
Die Deutung wurde auf die nächste Stunde verschoben.
2007-11-27
- Für die, die noch Schwierigkeiten haben, die Heisenbergsche
Unbestimmtheitsrelation zu verstehen:
Unabhängig davon, wie genau man eine Größe messen kann, ist es
prinzipiell (also auch mit den allerbesten Messgeräten in der fernen
Zukunft) unmöglich, Ort und Impuls einer Größe in derselben Raumrichtung
exakt zu messen. Es bleibt immer eine Restungenauigkeit über, die durch
die Ungleichungen (siehe 2007-11-22) beschrieben wird.
- Mit der Fussballrechnung haben wir gesehen, dass bei makroskopischen
Gegenständen die Heisenbergsche Unbestimmtheitrelation vernachlässigt
werden darf.
Nur bei sehr kleinen Massen in der Größenordnung von Atomen machen sich
die Effekte bemerkbar.
- An Hand der Grafik (Röntgenspektrum) auf Seite 203 im Buch haben wir
uns über die Begriffe Grenz-Wellenlänge und Grenz-Frequenz unterhalten
und dann den Wert der Planckschen Konstante h mit Hilfe der abgebildeten
Messwerte bestimmt.
Wichtig: Jedes Elektron, das in der Röntgenröhre beschleunigt wird,
trägt allein zu einem Röntgenquant bei. Es kommt also nicht vor, dass
mehrere Elektronen zu einem Röntgen-Photon beitragen.
Daraus folgt: Die Energie h · f eines Röntgenquants kann höchstens so
groß sein wie die Maximalenergie e · U jedes einzelnen Elektrons.
- Das Röntgenspektrum bricht nach links hin bei einem bestimmten Winkel
und damit einer bestimmten Wellenlänge ab.
Es gibt also ein kleinstes λ
und damit wegen der Beziehung c=f·λ
ein maximales f, mit dem man aus der Beziehung h·f=e·U den Wert für h
bestimmen kann.
- Für die Frequenzen des übrigen Röntgenspektrums gilt h·f<e·U.
2007-11-29
- Neben den zwischen Elektronen und Photonen auftretenden
Wechselwirkungen, die wir schon besprochen haben (Röntgen-Effekt und
Photo-Effekt) gibt es eine Wechselwirkung, bei der ein Photon auf ein
Elektron trifft, diesem aber nicht seine ganze Energie überträgt. Die
Rest-Energie geht in ein neues Photon über, das sichin einer beliebigen
Richtung vom Kollisionspunkt aus fortbewegt.
- Man nennt diesen Effekt Compton-Effekt.
- Die Änderung der Wellenlänge (ankommendes Photon - erzeugtes Photon)
hängt ab vom Winkel, unter dem sich das neue Photon fortbewegt.
Die Formel
haben wir nicht hergeleitet, aber in Rechnungen
ausprobiert.
- Link mit Herleitung der Formel und weitere Informationen zum Comptoneffekt.
2007-12-04
- Besprechung der Hausaufgabe: Wichtig ist: Es können nicht zwei oder
mehr beschleunigte Elektronen in der Röntgenröhre ein einziges
Röntgenphoton erzeugen.
Da also jedes Röntgenphoton nur von einem einzigen Elektron stammt, kann
die Energie des Photons auch nicht größer als die Energie eines
einzelnen Elektrons sein.
Da die angelegte Beschleunigungsspannung eine maximale Elektronenenergie
vorgibt, gibt es also auch eine maximale Frequenz und eine minimale
Wellenlänge der Röntgenphotonen und einen minimalen Messwinkel.
- In einer Entladungsröhre haben wir rötliche Leuchterscheinungen
gesehen, die linsenförmig aneinandergereiht waren.
Wir haben besprochen, dass beschleunigte Elektronen die Luftteilchen zum
Leuchten anregen und nach dem Anregen erst wieder Energie sammeln
müssen, um weitere Anregungsprozesse zu bewirken.
In der nächsten Stunde werden wir das Phänomen bei der Behandlung des
Franck-Hertz-Versuches noch vertiefen.
Einige sehr schöne Fotos
eines Entladungsprozesses. Weitere Informationen zu Gasentladungslampen.
2007-12-06
- Bei der Besprechung der Hausaufgabe haben wir gesehen, wie mit zwei
verschiedenen Ansätzen die Konstante h mit Hilfe von Röntgenstrahling
bestimmt werden kann:
- Bei gleich bleibendem Messwinkel wird die Beschleunigungsspannung
variiert.
Es gibt eine kleinste Spannung, bei der eine von 0 verschiedene
Intensität gemessen wird.
Aus dem Messwinkel wird über die Wellenlänge die Frequenz berechnet,
mit der kleinstmöglichen Spannung lässt sich dann h ermitteln.
- Bei gleich bleibender Spannung werden bei variierendem
Beobachtungswinkel die Intensitäten gemessen.
Es gibt einen kleinsten Winkel, bei dem eine von 0 verschiedene
Intensität gemessen wird.
Aus dem Messwinkel wird über die Wellenlänge die Frequenz berechnet,
mit der Spannung lässt sich dann h ermitteln.
- Durchführung des Franck-Hertz-Versuches.
Qualitative Auswertung. Quantitative Auswertung folgt in der nächsten
Stunde.
2007-12-11
- Messkurve zum Franck-Hertz-Versuch:

Anmerkung: Die Spannungs-Anzeige des Messgerätes muss mit dem Faktor 2
multipliziert werden.
Zur Versuchsauswertung siehe Link zur letzten Stunde (2007-12-06).
Die Maxima haben einen Abstand von etwa 20V, d. h. jedesmal, wenn
die Elektronen eine zusätzliche Energie von 20eV aufgenommen haben,
können sie wieder ein Gasatom zum Leuchten anregen, d. h. die Gasatome
benötigen immer genau dieselbe Energie von 20eV, um zum Leuchten
angeregt zu werden.
Anders gesagt: Gasatome können nicht beliebige Energiewerte aufnehmen,
sondern nur ganz bestimmte Energiewerte.
- Zur Vorbereitung auf die Klausur bitte die Aufgaben im Buch
durchschauen und die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Kapitel "Felder"
wiederholen.
2007-12-13
- Wiederholung zur Klausur:
- Größen des elektrischen und magnetischen Feldes und der
Verknüpfung beider Feldarten.
- Stoff des laufenden Semesters.
2007-12-18
2007-12-20
- Klausur
2Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen alles
Gute und vor allem viel Erfolg zum Abschluss Ihrer Schulzeit!
2008-01-08
- Besprechung und Rückgabe der Klausur
- Messung zur Bestimmung der Wasserstoff-Spektrallinien
Hausaufgabe: Bestimmung der Frequenzen des beobachteten Lichts
Bestimmung des Proportionalitätsfaktors in der Beziehung f ~ 1/4 - 1/n²
2008-01-10
- Auswertung der Messung der letzten Stunde und Zuordnung der n-Werte zu
den Frequenzen des H-Lichtes (allerdings unter Verwendung von
Tabellenwerten):

Es zeigt sich, dass die Proportionalität (siehe letzte Stunde) erfüllt
ist, wenn man der roten Linie den n-Wert 3, der grünen den Wert 4, der
blauen den Wert 5 und der violetten den Wert 6 zuordnet. Der
Proportionalitätsfaktor hat die Einheit einer Frequenz und deshalb
schreibt man f = fRy · (1/4 - 1/n²) und nennt den
Faktor Rydberg-Frequenz.
- Energiegleichung: WPh = h · fRy · (1/4 - 1/n²) = h · fRy
· (1/2² - 1/n²) = h · fRy · 1/2² - h · fRy
· 1/n² = W2 - Wn
Mit W2 und Wn als Energien des 2. und des n-ten
Energieniveas gibt die Differenz der Energien die Energie des
ausgesendeten Photons an.
Siehe auch Link zu Lyman-,
Balmer-, Paschen-, Brackett-, Pfund-Serie .
- Postulate des Bohrschen
Atommodells besprochen.
2008-01-15
- Wie kommt der Wert 13,6 eV in der Balmerformel Em,n =
h · f = 13,6 eV · (1/m² - 1/n²) zustande?
- Wir haben dazu zunächst das Modell des linearen Potentialtopfes für
das Elektron im H-Atom besprochen (Impulse Physik 2, Seite 221, siehe
auch Abituraufgabe
aus Bayern).
Hier ergab sich die Abhängigkeit En ~ n². Das kann aber nicht
sein, da in der Balmer-Formel eine Abhängigkeit En ~ 1/n² zu
sehen ist.
- Grund für den Fehler ist, dass wir ein Elektron in einem leeren
Raum eingesperrt haben, in dem keine weiteren Einflüsse auf das Elektron
ausgeübt werden.
In Wirklichkeit spürt das Elektron aber die elektrische Anziehungskraft
des Protons.
- Mit Berücksichtigung der Coulomb-Kraft
(Buch Seite 222) ergibt sich dann En = - 1,8 eV · 1/n²
Der Zahlenwert stimmt hier noch nicht so ganz, aber die Abhängigkeit En
~ 1/n² ist nun vorhanden.
Berücksichtigt man weitere Abhängigkeiten (kugelförmiges statt
würfelförmiges Atom, keine festen Grenzen des Atoms, kein Aufenthalt des
Elektrons im Kern), ergibt die Rechnung den Wert 13,6 eV.
- Die Gesamtenergie des Elektrons setzt sich aus potentieller und
kinetischer Energie zusammen,
wobei die kinetische Energie von der Form E ~ 1/r² und
die potentielle Energie von der Form e ~ - 1/r ist.

Addiert man diese beiden Energien, sieht man, dass die Kurve h, die die
Summe beschreibt, ein Minimum besitzt (in der Abbildung bei 2,
gezeichnet sind die Graphen von f(x)=-1/x und g(x)=1/x².
In der dem Minimum entsprechenden Entfernung vom Kern hat das
Elektron einen Gleichgewichtszustand (vergleichbar der halben Länge
des Potentialtopfes). Hier kann es sich bei niedriger Energie in festem
Abstand vom Kern aufhalten, ohne in den Kern zu stürzen.
- Hausaufgabe: Im Buch auf Seite 231 das Beispiel 2 Schritt für Schritt
nachvollziehen.
2008-01-17
- Die Wiederholung hat gezeigt, dass Sie sich noch einmal intensiv mit
der Röntgenröhre auseinandersetzen sollten.
Links dazu: 1
2
3 4 5
- Im Spektrum des Röntgenlichts haben wir 2 Komponenten erkannt:
Die Bremsstrahlung kommt dadurch zustande, dass Elektronen im
Anodenmaterial abgebrenst werden. Beschleunigte Ladungsteilchen senden
Licht aus.
Die charakteristische Strahlung wird dadurch erzeugt, dass Elektronen
des Anodenmaterials aus der Hülle der Atome herausgeschossen werden,
worauf dann die Fehlstellen durch andere Elektronen des Atoms ausgefüllt
werden. Bei diesen Übergängen wird Energie genau festgelegter
Energieportionen ausgesendet. Die Lage der Peaks der charakteristischen
Strahlung ist unabhängig von der Beschleunigungsspannung.
2008-01-22
2008-01-24
- Besprechung der Hausaufgabe
Ist eine Messreihe gegeben, so ist es in den meisten Fällen nicht
sinnvoll, mit den einzelnen Werten durch Rechung ein Ergebnis zu suchen.
Bei der Mittelwertbildung werden sonst stark messfehlerbehaftete Werte
zustark berücksichtigt.
Besser ist es, zunächst eine Ausgleichsgerade bzw. Ausgleichskurve zu
zeichnen und dann mit Hilfe dieser Kurve das Ergebnis zu ermitteln.
weiter mit Kernphysik