Unterrichts-Einsichten - Schuljahr 2007/2008 - Physik 9e
Elektrizitätslehre
2007-09-17
Der elektrische Strom kann verschiedene Wirkungen zeigen:
Wärmewirkung: ein Draht glüht, wenn genügend starker Strom durch ihn fließt. Anwendungen: Kochherd, Bügeleisen, ...
Chemische Wirkung: Flüssigkeiten, die den elektrischen Strom leiten, können sich zersetzen. Aus
verdünnter Schwefelsäure steigen beim Durchgang des Stroms Blasen nach
oben, die aus Sauerstoff und Wasserstoff bestehen. Sammelt sich das
Gas, kann es mit einem glühenden Holzstab gezündet werden und wird mit
einem lauten Knall zu Wasser. Man nennt das Gas deshalb Knallgas.
Magnetische
Wirkung: eine stromdurchflossene Spule wird magnetisch und ähnelt
in ihrer magnetischen Wirkung einem Stabmagneten. Anwendung: Elektromagnet auf dem Schrottplatz.
2007-09-19
Zur Wiederholung: Es gibt 2 magnetische Pole, den magnetischen Nordpol und den magnetischen Südpol. Gleiche magnetische Pole stoßen sich ab, verschiedene magnetische Pole ziehen sich an.
Über
einem liegenden Ringmagnet wird ein zweiter Ringmagnet so aufhgehängt,
dass die Magnete mit dem gleichen Pol zueinander weisen. Der oben befindliche Magnet schwebt dann. Die
Höhe, in der er über dem liegenden Magnet schwebt, ist abhängig von der
magnetischen Kraft und dem Gewicht des Magneten: Im Ruhepunkt sind
beide Kräfte gleich groß.
Ein Elektroskop besteht (im Wesentlichen) aus einem Metallstab und einem Zeiger, der an diesem Stab drehbar aufgehängt ist. Werden
elektrische Ladungen auf das Elektroskop gebracht, so stoßen sich diese
gleichen Ladungen voneinander ab und der Zeiger aschlägt aus. Die Stärke des Ausschlages ist ein Maß für die Anzahl der Ladungen.
Ladungen kann man durch das Reiben eines
Glasstabes an einem Fell "erzeugen". Diese Ladungen lassen sich dann
von dem Glasstab am Elektroskop abstreifen - der Zeiger des
Elektroskops schlägt aus. In Wirklichkeit werden die Ladungen nicht
erzeugt, sondern sie werden getrennt. Eine Ladungsart sammelt sich auf
dem Glasstab, die andere Ladungsart bleibt im Fell.
Bei der Influenzmaschine (Blitzmaschine) werden die Ladungen getrennt und sammeln sich auf den beiden Metallkugeln.
Ein erster Vergleich zwischen Magnetismus und Elektrizität:
Magnetismus
Elektrizität
2 Pole: Nordpol und Südpol
2 Ladungsarten: plus (+) und minus (-)
gleiche Pole stoßen sich ab
gleiche Ladungen stoßen sich ab
verschiedene Pole ziehen sich an
verschiedene Ladungen ziehen sich an
2007-09-26
Ein
an einem Fell geriebener Glasstab wurde auf ein leicht drehbares Lager
gelegt. Eine geladene Metallkugel wurde darauf in die Nähe des
Glasstabes gebracht und zog diesen an. Normalerweise
würde der Stab nicht angezogen, aber durch das Reiben sind elektrische
Ladungen auf dem Stab, die die Anziehung bewirken. Es befanden sich
offensichtlich entgegengesetzte Ladungen auf dem Stab und der Kugel.
(Entgegengesetzte Ladungen ziehen sich an)
Wurde die "andere Art Ladung" auf die Metallkugel gebracht,
wurde der Stab nicht angezogen, aber auch nicht abgestoßen, was
eingentlich zu erwarten wäre, weil gleiche Ladungen sich abstoßen. Es
waren wohl zu wenig Ladungen vorhanden, um genügend Kraft auszuüben.
Das Spitzenrad wurde mit einer Ladungsart aufgeladen, worauf es sich drehte. Drehrichtung war weg von der Spitze. Deutung: Die (gleichen) Ladungen stoßen
sich ab und verteilen sich gleichmäßig auf der Oberfläche des Rades. An
den Spitzen sitzen die Ladungen aber dichter, da der Durchmesser des
Armes kleiner wird. An den Spitzen stoßen sich dann bei großer Zufuhr
von Ladungen die Ladungen so stark ab, dass sie das Rad verlassen und
durch den Rückstoß das Rad antreiben. Einen ähnlichen Effekt gibt es
beim Rasenbefeuchter, indem durch ein ähnlich aussehendes Gebilde
Wasser strömt. Auch der Rasenbefeuchter dreht sich durch den Rückstoß,
in diesem Fall durch den Rückstoß des Wassers.
Dass wirklich
etwas (Ladungen) vom Metall weggeschleudert werden, konnte man an der
aufgeladenen Metallspitze sehen, die in der Nähe einer Kerze
aufgestellt war. Die abgestoßenen Ladungsträger konnten die
Kerzenflamme verkleinern oder sogar auslöschen.
Letzter
Versuch in der Stunde: In einen Metallbecher werden mit einer
Metallkugel als "Ladungslöffel" Ladungen gebracht. Als sie dann mit dem
Ladungslöffel wieder herausgeholt werden sollten, waren sie nicht mehr
da. Hausaufgabe: Wo sind die Ladungen geblieben? Die Antwort könnt Ihr mit Hilfe des Gelernten geben.
2007-10-01
Da
sehr viel gleiche Ladungen auf den Metallbecher gebracht werden, stoßen
sich diese Ladungen ab und bewegen sich voneinander so weit weg wie
möglich. In dem Becher findet man also keine Ladungen mehr. Alle Ladungen sitzen auf der Außenfläche des Bechers. Man nennt diesen Becher Faraday-Becher, benannt nach dem englischen Physiker Michael Faraday. Im Deutschen Museum in München werden Versuche zum Faraday-Käfig vorgeführt. Unbedingt hingehen, wenn Ihr in München seid!
Elektrische Ladungen
erfahren Kräfte von anderen elektrischen Ladungen, entweder werden sie
abgestoßen (bei gleichen Ladungen) oder sie werden angezogen (bei
verschiedenen Ladungen). Wird eine Ladung durch eine positive und eine negative Ladung beeinflusst, so bewegt sie sich auf einer gekrümmten Linie. Die Wege, auf denen sich die Ladungen bewegen, werden elektrische Feldlinien genannt.
2007-10-08
Bei den bisherigen Versuchen
wussten wir nur, dass wir es mit zwei verschiedenen Arten von Ladungen
zu tun haben, mit "positiven" und mit "negativen" Ladungen. Wir konnten aber nicht entscheiden, welche Ladung die positive und welche die negative war.
Information:
Die Materie ist aus Atomen aufgebaut, die aus einem kleinen Kern
bestehen, der positiv geladen ist und aus einem großen Bereich darum
herum, in dem sich negative Ladungenbefinden. Die negativen Ladungsträger heißen Elektronen, die sich aus dem Atom lösen können und dann in einem Kabel frei beweglich sind.
Bei der Unterscheidung der Ladungsart hilft eine Glimmlampe. Die
Lampe hat zwei Anschlüssen, die sich nicht berühren. Es können aber
(negative) Elektronen aus einem Drahtende austreten und zum anderen
Drahtende fliegen. Dabei stoßen sie an Gasteilchen (Neon) und bringen
das Gas zum Leuchten (rötlich). Dieses Leuchten entsteht aber nur an
dem Draht, aus dem die Elektronen kommen.
Eine Glimmlampe leuchtet also immer an der Seite, an der die negativen Elektronen ankommen, an der also der Minuspol ist. Merkregel: Negative Ladungen an der leuchtenden Seite - Positive Ladungen an der dunklen Seite.
2007-10-10
Ein Plattenkondensator besteht aus 2 Metallplatten, deren Flächen sich parallel gegenüberstehen.
Statt
zu sagen "auf einer Platte des Plattenkondensators befinden sich
negative Ladungen, auf der anderen Platte positive Ladungen" kann man
auch sagen "auf der einen Platte befindet sich ein
Elektronenüberschuss, auf der anderen Platte ein Elektronenmangel".
Mit
einem zwischen den Platten eines Plattenkondensators aufgehängten
Tischtennisball, der mit Alufolie umwickelt ist, kann man sehr schön
die Definition (=Festlegung) des Begriffs "Strom" erkennen: Strom ist bewegte Ladung Sind
die Platten unterschiedlich geladen, schwingt der Tischtennisball
zwischen den Platten sehr schnell hin und her und transportiert dabei
Ladung von einer Platte zur anderen. Der Ball lädt sich an einer
Platte auf, wird dann von dieser Platte abgestoßen und von der anderen
Platte angezogen, fliegt zur anderen Platte und gibt seine Ladung dort
ab. Nun beginnt der Vorgang des Aufladens, Transports und Entladens
wieder von vorn.
Eine Röhre mit Glühwendel und flächiger Elektrode wird mit einem Elektroskop verbunden. Das Elektroskop wird in zwei Versuchen mit verschiedenen Ladungen aufgeladen. Wird
die Glühwendel zum Glühen gebracht, so geht im ersten Versuch der
Ausschlag des Elektroskops sofort zurück, im zweiten Versuch bleibt der
Ausschlag erhalten. Hausaufgabe: Welche Art Ladung (+ oder -) befand sich bei den Versuchen auf dem Elektroskop?
2007-10-15
Lösung der Hausaufgabe :
Der
Ausschlag des Elektroskops kann nur zurückgehen, wenn die zur Ladung
auf dem Elektroskop entgegengesetzte Ladung auf das Elektroskop
gebracht wird.
Diese Ladung muss etwas mit dem Leuchten der Glühwendel zu tun haben.
Das Leuchten wird durch bewegte Elektronen erzeugt.
Es müssen Elektronen sein, die die Ladung zum Elektroskop transportieren.
Die transportierte Ladung ist also negativ.
Auf dem Elektroskop war also positive Ladung, wenn der Ausschlag zurückgeht.
Wenn der Ausschlag nicht zurückgeht, ist auf dem Elektroskop negative Ladung.
Da
die Elektronen nur von der Glühwendel zur Platte fliegen können, kann
nur ein Stromfluss in diese eine Richtung stattfinden. Wir haben das an
Hand einer Glimmlampe gesehen. Es leuchtete immer nur die Seite der
Glimmlampe, die mit der Röhreverbunden war. Auch bei Anlegen einer Wechselspannung leuchtete nur die eine Seite der Glimmlampe.
Wiederholung (?) einiger Erkenntnisse aus der Mechanik:
Wirkt entlang eines Weges s eine Kraft F, so verrichtet man bei der Bewältigung dieses Weges Arbeit W. Formel: W = F · s
Wird diese Arbeit gespeichert, so dass man mit ihr wieder Arbeit verrichten kann, nennt man die gespeicherte Arbeit Energie W.
Wegen ihrer Wichtigkeit in unserem alltäglichen Leben gibt man manchen Energien besondere Namen, z. B.
Potentielle Energie oder Lageenergie: W = m · g · h (m = Masse, g = Ortsfaktor, h = Höhe)
Kinetische Energie oder Bewegungsenergie:
Ein Kondensdator wird aufgeladen und dann über eine Glimmlampe entladen. 1.
Versuch: Die Platten des Kondensators stehen eng beieinander. Nach dem
Laden wird nichts am Aufbau geändert (linkes Bild). Beim Entladen
leuchtet die Glimmlampe schwach. 2.
Versuch: Die Platten stehen beim Aufladen eng beieinander und werden
danach auseinandergezogen (rechtes Bild). Dann wird der Kondensator
über die Glimmlampe entladen. Die Glimmlampe leuchtet nun stark.
Erklärung:
Beim Auseinanderziehen muss gegen die Anziehungskraft der Ladungen auf
den Kondensatorplatten Arbeit verrichtet werden. Diese
gespeicherte Arbeit steht den Ladungen als zusätzliche Energie zur
Verfügung und bewirkt das hellere Leuchten der Glimmlampe. Ein Maß dafür, welche Energie jedem einzelnen Elektron zur Verfügung steht, wird durch die physikalische Größe Spannung beschrieben. Spannung ist die Energie, die pro Ladung verfügbar ist. Formel: ( Spannung ist Energie dividiert durch Ladung)
Die Spannung misst man in der Einheit Volt (abgekürzt V).
2007-11-08
In
einem Stromkreis kann ein Strom fließen, wenn in einer Zuleitung ein
Elektronenüberschuss ist und in der anderen Zuleitung ein
Elektronenmangel. Die Elektronen werden durch Abstoßungs- und
Anziehungskräfte durch den Draht und z. B. durch eine Lampe
getrieben und geben ihre Energiedabei z. B. durch Erwärmung des Lampendrahtes ab.
Die Energie bekommen die Elektronen in einer Energiequelle, z. B. in einer Batterie.
Wir haben dazu 3 Versuche gemacht: Mit 1 Batterie leuchtete die Lampe schwach (linkes Bild). Mit
2 hintereinander gelegten Batterien leuchtete die Lampe stark
(mittleres Bild). Die Elektronen haben nämlich erst in der 1. und dann
in der 2. Batterie Energie erhalten, also doppelt so viel wie bei 1
Batterie. Bei 2 parallel-geschalteten Batterien leuchtete die Lampe
nur so stark wie bei 1 Batterie, weil die Elektronen nur eine der
Batterien durchlaufen können (rechtes Bild).
2007-11-15
Wiederholung des Stoffs der letzten Stunde und Ergänzung dazu:
Die Lampe leuchtet nicht, weil die Batterien entgegengesetzt geschaltet sind. Die Energie, die die Elektronen durch die eine Batterie erhalten, wird ihnen von der anderen Batterie wieder abgenommen.
So darf man Batterien niemals schalten!!! Es
findet ein Kreisstrom durch die Batterien statt. Die Elektronen
erhalten mehr und mehr Energie, bis der Strom so groß ist, dass die
Batterien zerstört werden. Schon nach kurzer Zeit werden die
Batterien wegen des starken Kurzschluss-Stroms sehr heiß, die
Flüssigkeit in den Batterien quillt auf und sprengt die Batterien
auseinander. Es besteht sehr große Verletzungsgefahr!
Wie schaltet man die Messgeräte in einen Stromkreis? Das Stromstärkemessgerät muss im Stromkreis liegen, weil der Strom durch das Gerät hindurch muss. Das
Spannungsmessgerät wird an den beiden Polen der Spannungsquelle
angeschlossen, weil hier gemessen werden soll, wie der
Ladungsunterschied an den Polen ist.
2007-11-16
Wir
haben die Schaltung der letzten Stunde benutzt und untersucht, wie sich
die Stromstärke ändert, wenn man die Spannung unterschiedlich wählt. Statt der Lampe haben wir einen etwa 15 cm langen dünnen Draht eingesetzt. Noch einmal vielen Dank für Eure sorgfältige Versuchsdurchführung!
Mit einem Draht aus dem Material "Konstantan" erhielten wir folgende Messwerte:
Die Auswertung ergab eine Ursprungsgerade mit der Steigung 0,253:
Mit einem anderen gleich langen Draht, der aus Eisen bestand, ergab sich folgendes Messergebnis:
Warum ergibt sich hier keine Gerade? Hängt
das mit Monas Beobachtung beim Ablesen der Werte zusammen, dass der
Zeiger des Messgerätes nicht ganz zur Ruhe kommen wollte? Darüber müssen wir in der nächsten Stunde sprechen.
2007-11-21
Wir haben erkannt, dass die Elektronen beim Durchgang durch den Draht an die Atome stoßen und dabei Energie abgeben. Diese
Energie versetzt die Atome in stärkere Schwingungen. Dadurch sind
die Atome verstärkt in der Lage, weitere Elektronen abzufangen und
weitere Energie aufzunehmen. Die Elektronen können also nicht mehr
so schnell den Draht durchlaufen und da weniger Ladung pro Zeit
geringere Stromstärke bedeutet, ist es so, dass bei Erhöhung der
Spannung die Stromstärke immer schwächer zunimmt.
Wird der
Draht durch eine Glühlampe ersetzt und wird die Spannung
unterschiedlich schnell hoch und herunter geregelt, so ergibt sich
folgendes Diagramm:
Bei sehr vorsichtigem Hochregeln der Spannung sieht das Diagramm immer noch so aus:
Aufgabe: Erkläre mit dem oben Gesagten diesen Kurvenverlauf.
Durch Rechts-Klick
und "Ziel speichern unter ..." auf die oben abgebildeten Diagramme
könnt Ihr Euch die Cassy-Lab-Dateien herunterladen, um sie auf Euren
Rechnern weiter zu bearbeiten.
2007-11-22
Hier die Cassy-Dateien, die wir heute aufgenommen haben: Eisendraht ohne Wasserkühlung Eisendraht mit Wasserkühlung
Wir haben gesehen, dass das Abknicken der Messkurve mit der Temperatur des Drahtes zusammenhängt: Bei
höherer Temperatur (die Atome schwingen stark um ihre Ruhelage) werden
die Elektronen stärker von den Atomen zurückgehalten, so dass weniger
Ladungen pro Zeit durch den Leiter gelangen als wenn die Atome in
Ruhe wären.
Sehr deutlich war diese Abhängigkeit zu sehen, als
wir den Zusammenhang zwischen Spannung und Stromstärke bei einem
Eisendraht einmal außerhalb des Wassersund das andere Mal mit Wasserkühlung untersucht haben (siehe die Messkurven).
Warum
spricht man eigentlich vom "Ohmschen Gesetz", wenn wir doch gesehen
haben, dass bei Temperaturänderung nicht mehr U~I gilt? In
der Physik (und den anderen Naturwissenschaften) gibt es keine
"Gesetze", die unter allen Umständen Gültigkeit besitzen und behalten.
Man sollte lieber von "Gesetzmäßigkeiten" sprechen. Die Physik schreibt nicht vor, wie die Natur sich verhalten soll, sondern sie beschreib das, was die Natur zeigt. Physikalische
"Gesetze" sind so lange gültig, bis sich in Versuchen herausstellt,
dass sie erweitert, abgeändert oder gestrichen werden müssen. Phsikalische
Gesetze gelten immer nur unter bestimmten Voraussetzungen. Sind diese
Voraussetzungen nicht mehr gültig, gilt oft auch das physikalische
Gesetz nicht mehr. Beispiel: "Lasse ich einen Körper los, den ich vorher mit der Hand gehalten habe, fällt er herunter auf die Erde." Diesen
Satz könnte man "physikalisches Gesetz" nennen. In vielen Fällen trifft
diese Aussage auch zu, aber es gibt auch andere Fälle: 1. Wenn der
Körper eine geringere Dichte als die Luft hat, steigt er nach oben.
Unser Gesetz gilt also nur unter der Voraussetzung: "Ist von größerer
Dichte als Luft" 2. Wenn ein sehr starker Luftstrom von unten bläst,
kann es sein, dass der Körper nach oben fällt. Unser Gesetz gilt also
nur unter der Voraussetzung: "Von unten bläst kein starker Wind" 3.
Wenn über dem Körper ein starker Magnet ist und der Körper ist
magnetisierbar, kann er nach oben fallen. Unser Gesetz gilt also nur
unter der Voraussetzung: "Über dem magnetisierbaren Körper befindet
sich kein Magnet" Will man alle diese Fälle mit berücksichtigen, muss man die oben gemachte Aussage stark erweitern.
Was ist nun mit dem "Ohmschen Gesetz"? Wir müssen einen kleinen Zusatz machen und das Gesetz gilt wieder: "Ohmsches
Gesetz: Bei einem Draht, dessen Temperatur sich nicht ändert, gilt U~I
(Die Spannung ist proportional zur Stromstärke)"
2007-11-28
In
der letzten Stunde haben wir erkannt, dass das Ohmsche Gesetz U~I nur
dann gilt, wenn die Temperatur des Drahtes sich nicht ändert. Eine
Proportionalitätsgleichung kann man als "richtige" Gleichung schreiben,
wenn man auf einer Seite einen Faktor (=etwas, was multipliziert wird)
einfügt, der die eine Seite so ergänzt, dass sie gleich der anderen
Seite der Gleichung ist. Beispiel (mit ähnlichen Werten, wie wir sie gemessen haben): Wenn
U=1V und I=0,25A, dann soll folgende Gleichung gebildet werden: 1V= ...
· 0,25A. Für die Pünktchen muss man 5V/A einsetzen, damit die Gleichung
stimmt. Wenn U=2V und I=0,50A, dann kann man folgende Gleichung bilden: 2V=5V/A·0,50A. Wenn U=3V und I=0,75A, dann kann man folgende Gleichung bilden: 3V=5V/A·0,75A. Wenn U=4V und I=1,00A, dann kann man folgende Gleichung bilden: 4V=5V/A·1,00A usw.
Der ergänzte Faktor hat immer etwas Wichtiges über den physikalischen Zusammenhang auszusagen. Hier nennt man diesen Faktor Widerstand und bezeichnet ihn meistens mit dem Buchstaben R. Für die Einheit V/A (Volt geteilt durch Ampere) schreibt man Ω (letzter Buchstabe des griechischen Alphabets, ein lang gesprochenes O) und bezeichnet die Einheit mit Ohm (nach dem deutschen Physiker Georg Simon Ohm). In unserem Beispiel hat der Draht einen Widerstand von R=5Ω.
Der Widerstand ist ein Maß dafür, wie stark die Elektronen beim Durchgang durch den Draht gehindert werden. Bei einem hohen Widerstand haben wir bei gleichbleibender Spannung eine geringere Stromstärke als bei einem kleinen Widerstand.
Geräte, die einen elektrischen Widerstand erzeugen, nennt man auch Widerstand. Wir haben kennengelernt:
Schiebewiderstand
(die verlinkte Seite ist ein Selbstlernkurs für die 8. Klasse. Es lohnt
sich aber bestimmt für Euch, einmal oder mehrmals hineinzuschauen!)
Da
Kohleschichtwiderstände sehr klein sind und automatisch in Massen
hergestellt werden, ist es praktisch, den Widerstandswert nicht als
Zahl aufzudrucken, sondern einen Farbcode zu verwenden. Wir haben
einige Beispiele für den Farbcode durchgespielt. Eine Farbcodetabelle
ist unter dem Link zum Kohleschichtwiderstand zu finden.
2007-11-29
Wiederholung:
Mit "Widerstand"
bezeichnet man einerseits die Eigenschaft, dass bestimmte Materialien
den Fluss der Elektronen in einem Leiter behindern, anderseits Geräte
wie Schiebewiderstände oder Schichtwiderstände, die mit ihren
Eigenschaften die Stromstärke in einem Stromkreis verringern können.
Bei Kohleschichtwiderständen zeigt ein Farbcode den Widerstands-Wert an.
Stromstärke-Messgeräte
werden so in einem Stromkreis eingebaut, dass der Strom durch sie
hindurchgeht. Dabeu spielt es keine Rolle, an welcher Stelle sich das
Messgerät befindet.
Spannungs-Messgeräte
werden so angeschlossen, dass ein Eingang an einem Pol und der andere
Eingang am anderen Pol der Spannungsquelle angeschlossen wird.
Um
zu untersuchen, wie der Einfluss der Dicke eines Drahtes auf den
Widerstand des Drahtes ist, haben zwei Mitschüler folgende Messung
ausgeführt: Hausaufgabe: Untersucht, welchen Einfluss die Querschnittsfläche eines Drahtes auf den Widerstand hat.
2007-12-05
Es bestanden noch Fragen zu der letzten Hausaufgabe: Entsprechend der Formel U=R·I kann man den Widerstand berechnen aus R=U/I. Zum nächsten Mal die Auswertung mit Hilfe einer Calc-Tabelle.
Neue Messreihe zur Untersuchung der Frage, wie der Widerstand eines Drahtes von seiner Länge abhängt. Messreihe: Zur nächsten Stunde bitte auch diese Messreihe auswerten.
Wichtige Regel beim Untersuchen von Abhängigkeiten: Alle
nicht betrachteten Eigenschaften des Versuchsaufbaus dürfen nicht
abgeändert werden. Nur die zu untersuchenden Größen dürfen variiert
werden. Wird zum Beispiel untersucht, wie der Widerstand eines
Drahtes von seiner Länge abhängt, so müssen das Material und der
Querschnitt des Drahtes konstant bleiben.
2007-12-06
Die Messreihe der letzten Stunden hat ergeben, dass der Widerstand eines Drahtes proportional zu seiner Länge ist, also R~L.
Bei der grafischen Darstellung der Messwerte der vorletzten Stunde ergibt sich eine Kurve, die nach einer Hyperbel aussieht:
Ob es sich tatsächlich um eine Hyperbel handelt, erkennt man, wenn man statt A auf der waagrechten Achse 1/A abträgt:
Nun ergibt sich eine Gerade, d. h. R ~ 1/A
Zusammengefasst gilt: .
2007-12-12
Die
gefundene Proportionalität aus der letzten Stunde kann man zu
einer Gleichung umformen, indem man einen Proportionalitätsfaktor
einfügt: Diesen Proportionalitätsfaktor ρ nennt man "spezifischer Widerstand". Der Wert ist eine Konstante für ein bestimmtes Material und wird in der Einheit angegeben. Für die meisten Materialien ist der spezifische Widerstand
aber nur für eine bestimmte Temperatur konstant. Deshalb wird bei der
Angabe des Wertes in Tabellen auch die Temperatur mit angegeben (z. B.
"bei 20°C").
2007-12-13
Wir
haben an einigen Beispielen gesehen, wie man mit der Formel, die wir in
der letzten Stunde kennengelernt haben, physikalische Größen berechnen
kann.
Wie groß ist eigentlich der Widerstand in einem Stromkreis, wenn ich 2 Widerstände hintereinander in den Stromkreis schalte? Ihr habt gemessen und herausgefunden, dass sich die einzelnen Widerstände dabei zum Gesamtwiderstand addieren: R1 + R2 = Rgesamt
2008-01-07
Euch allen ein gutes neues Jahr! Leider müssen wir schon in der 1. Schulwoche die Klassenarbeit schreiben. Wiederholt dazu alles das, was auf dieser Seite steht ab Thema 2: Elektrizitätslehre
Am Mittwoch haben wir noch eine Stunde, die wir als "Frage-Stunde" nutzen: Die ganze Stunde ist für Eure Fragen reserviert.
Rückgabe der Klassenarbeit und Besprechung der Zeugnisnoten
2008-01-17
Zwei Widerstände lassen sich in einen Stromkreis entweder seriell (hintereinander) oder parallel schalten: Angenommen,
man würde den Teil der Schaltung, der die beiden Widerstände enthält,
durch einen einzigen Widerstand ersetzen wollen. Welchen Widerstands-Wert muss man dann wählen? Kann man diesen Wert aus den Widerstands-Werten der beiden Widerstände errechnen? Für den linken Fall (Serienschaltung) war es uns klar und einsichtig: Rgesamt = R1 + R2. Das haben wir auch schon im Dezember in einem Versuch gezeigt. Für den Fall Parallelschaltung habt Ihr folgende Vorschläge gemacht:
Der Gesamtwiderstand ist so groß wie der kleinste der beiden Widerstände
Der Gesamtwiderstand ist so groß wie der größte der beiden Widerstände
Der Gesamtwiderstands-Wert ist so groß wie der Mittelwert vom kleinsten und größten Widerstand.
In
einer Vorüberlegung zum Versuch in der nächsten Stunde haben wir dann
überlegt, dass der Gesamtwiderstand kleiner sein muss als jeder der
beiden Widerstände, weil die Elektronen ja jeden der beiden Widerstände
benutzen können. Beispiel:
Wenn in einem Stadion ein großes und ein kleines Ausgangstor sind,
passen durch beide zusammen mehr Personen in der gleichen Zeit als
durch ein einzelnes Ausgangstor. Für ein genaueres Ergebnis warten wir mal den Ausgang des Versuchs ab.
2008-01-18
In dieser Stunde haben Jana und Kira den Versuch zur Parallelschaltung von Widerständen durchgeführt. Ihre Messwerte (Spannung und Widerstand) haben wir ausgewertet und dabei folgende Werte erhalten: 1. Widerstand mit der Aufschrift 1 kOhm: 1032 Ω. 2. Widerstand mit der Aufschrift 2 kOhm: 2062 Ω. Gesamtwiderstand beider Widerstände in Parallelschaltung: 714 Ω.
Wir sehen: Der Gesamtwiderstand ist kleiner als jeder der beiden parallel geschalteten Widerstände. Wie
die Werte miteinander zusammenhängen, lässt sich nicht so einfach
sehen. Dazu werden wir in der nächsten Stunde eine theoretische
Herleitung durchführen.
2008-01-23
Bei der Parallelschaltung gilt, dass die angelegte Spannung Ugesamt und die Spannungen U1 und U2 an den Widerständen gleich sind: U = Ugesamt = U1 = U2 Die Stromstärken des Stroms durch die beiden Widerstände addieren sich zur Gesamtstromstärke: Igesamt = I1 + I2 Wegen U = I · R gilt:
Damit haben wir Formeln für die beiden Schaltungen: Serienschaltung (links): Parallelschaltung (rechts):
Zum
Abschluss des Elektrizitätskapitels haben wir verschiedene Rechnungen
zu seriell und parallel geschalteten Widerständen durchgeführt. In dem Zusammenhang fanden wir es günstig, die Formel für die Parallelschaltung umzuformen:
Auch für mehr als 2 seriell oder parallel geschaltete Widerstände gibt es Formeln: seriell: parallel: