Unterrichts-Einsichten
- Schuljahr 2007/2008 - Physik
11c
Trägheit
und Impuls
2008-04-07
- Nach
Aristoteles benötigt ein Körper einen bestimmten Impetus,
um sich bewegen zu können. Ist dieser Impetus aufgebraucht, kommt der
Körper zur Ruhe.
- Newton dagegen ging im Trägheitsgesetz
davon aus, dass ein Körper solange im Zustand der Ruhe oder der
geradlinig gleichförmigen Bewegung bleibt, solange keine äußeren Kräfte
auf ihn einwirken. Aus Erfahrung weiß man zwar, dass jeder Körper
irgendwann zur Ruhe kommt. Der Widerspruch erklärt sich daraus, dass
wir nahezu immer mit Reibung
(an Luft, Gegenständen, usw.) bei Versuchen zu rechnen haben.
- In
einem kleinen Exkurs haben wir uns mit dem Ptolemäischen
Weltbild und der Epizykeltheorie
befasst. Siehe dazu auch diesen
Link.
- Wir haben mehrere Versuche zur
Trägheit gesehen, die auch auf dieser
Seite gezeigt werden.
- Wie wirkt sich nun
die Trägheit der Masse auf Bewegungen aus?
Im Versuch
haben wir gesehen, dass sich zwei Wagen gleicher Masse, die sich
gegenseitig durch eine Feder abstoßen, mit gleicher Geschwindigkeit
voneinander entfernen.
Bei unterschiedlicher
Masse dagegen verhalten sich ihre Geschwindigkeiten
antiproportional zu den Massen.
Es gilt dann also
oder
. Das Produkt aus der Masse m und der
Geschwindigkeit v nennt man Impuls
p. - Hier noch zwei Links (Realismus,
Idealismus)
für die, die sich mit angesprochenen Frage beschäftigen wollen, ob die
Welt wirklich existiert oder ob sie nur ein Produkt von Gedanken ist.
2008-04-08
- An
Hand einiger Versuche an der Luftkissenfahrbahn haben wir gesehen: Die
Impulse der Wagen vor dem Zusammenstoß ist gleich den Impulsen nach dem
Stoß:

- Wenn nach dem Stoß die
Wagen zusammen verbunden weiter fahren, vereinfacht sich die Gleichung
zu

2008-04-14
- Es
ist für die Impulsübertragung auf eine Wand wichtig, ob ein
auftreffender Ball an der Wand kleben bleibt (z. B. durch Klettband
gehalten) oder ob er elastisch reflektiert wird.
Kleben: Der
Impuls p des Balles wird auf die Wand übertragen.
Elastische
Reflexion: Zusätzlich wird durch den Rückstoß beim Zurückprallen ein
Impuls derselben Größe auf die Wand übertragen, so dass die Wand
insgesamt den Impuls 2p erhält. - Soll der Impuls
eines Körpers
geändert werden, so ist dazu eine Kraft nötig. Wir haben als
Zusammenhang zwischen Kraft und Impulsänderung folgende
Proportionalitätgefunden:

Hausaufgabe: Welcher
Proportionalitätsfaktor c muss für die Gleichung
gewählt werden?
2008-04-15
- Bekannt
ist aus der Sek.I die Gleichung F=m·g, wobei g in der Einheit N/kg
angegeben wird.
Andererseits ist der Faktor g auch bekannt als
"Erdbeschleunigung" mit der Einheit m/s2.
Wie
ist das zu vereinen?
Wir haben dazu einen kleinen
Exkurs in die Relativitätstheorie
unternommen und gesehen, dass z. B. nicht entschieden werden kann, ob
man in einem von der Außenwelt abgetrennten Raum auf der Erde steht (es
gilt der Ortsfaktor in der Einheit N/kg) oder ob man sich im leeren
Weltraum in einer Rakete befindet, die mit der Beschleunigung a in der
Einheit m/s2 immer schneller wird.
g
ist also gleichzeitig ein Ortsfaktor als auch eine Beschleunigung. - Wer
einmal Physik in Comic-Form erklärt haben möchte, sollte unbedingt auf diese
Seite gehen und sich dort z. B. das pdf-File "Alles
ist relativ" herunterladen.
Auch die anderen Comics
des Physikers
Jean-Pierre Petit sind sehens- und lesenswert! - Zur
Frage der letzten Stunde: Da man die Kraft über
die Impulsänderung
definiert, ist kein spezieller Proportionalitätsfaktor c notwendig
(bzw. c=1).
Es gilt also:
.
2008-04-21
- Für
konstante Massen kann man die Definition der Kraft aus der letzten
Stunde etwas umschreiben:

(exakt nur in der Schreibweise
) - Die nur bei konstanter
Masse geltende Formel F=m·a nennt man "Grundgleichung der Mechanik"
2008-04-22
- Aufgaben
zur Formel F=m·a
- Die Aufgabe zum Autounfall können
Sie im Buch auf Seite 39 nachlesen.
- Hausaufgabe
Seite 53 Aufgaben 6 und 7
2008-04-28
- Besprechung
der Hausaufgabe
- Wer
mehr über Frontalunfälle und andere unschöne aber auch schöne
Experimente aus dem Bereich Physik/Technik sehen möchte, sollte
unbedingt mal beim Kopfball-Podcast vorbeischauen.
Beispielsweise
bei der Sendung vom 2008-08-07 zum Thema "Crashtest mit
100 km/h"
2008-04-29
2008-05-05
- Mehr
über Kräfte:
- Kraft und Gegenkraft
Zu
jeder Kraft existiert in einem abgeschlossenen System eine gleich große
Gegenkraft
Beispiel:
Wenn meine Gewichtskraft auf den Fußboden wirkt, dann wird dieser, auch
wenn es ein noch so fester Boden sein sollte, ein wenig eingedrückt und
übt durch seine Elastizität eine Kraft nach oben auf mich aus. Weitere
Beispiele: 1
2
3
4 - Reibungskraft
Wir
haben gesehen: Die Reibungskraft ist abhängig von der Gewichtskraft,
aber unabhängig von der Auflagefläche (Amontonssche
Gesetze).
2008-05-06
- Die
Bewegung eines Körpers bei Aristoteles,
Galilei und Newton
- Zum Begriff Axiom (wir
sprachen von den "Newtonschen Axiomen") hier weitere Unterlagen zum Parallelenaxiom
(interesssant auch die weiter führenden Links!) in der Mathematik.
- Wir
haben den Begriff "Arbeit"
wiederholt. Achtung: In der Physik versteht man unter Arbeit etwas
anderes als in der Umgangssprache!
Arbeit beim Anheben einer
Masse: W=m·g·h - Ein
Körper, der in Bewegung ist, besitzt Energie (=gespeicherte Arbeit).
Wir haben einen Versuch durchgeführt, der zeigen soll, wie die Höhe
eines gehobenen Körpers von der Geschwindigkeit, die er beim
Herabfallen gewinnt, abhängt.
Hausaufgabe:
Versuchsauswertung - h =
5,0 cm
t = 0,0066 s / 0,0064 s / 0,0069 s
- h
= 7,5 cm
t = 0,0057 s / 0,0055 s / 0,0056 s
- h
= 10,0 cm t =
0,0047 s / 0,0049 s / 0,0048 s
- h = 12,5 cm
t = 0,0043 s /
0,0043 s / 0,0043 s
2008-05-19
- Auswertung
der Messreihe aus der letzten Stunde:
- Ziel
der Auswertung: Es soll eine funktionale Beziehung zwischen der
Start-Höhe h und der erreichten Geschwindigkeit v gefunden werden.
Da
für den Messvorgang (Stab mit dem Durchmesser d=0,52 cm unterbricht
eine Lichtschranke, mit der die Verschlusszeit t gemessen wird)
die Geschwindigkeit als konstant angenommen werden kann, gilt v=d/t. Es
gilt also v~1/t. So ist das v in der folgenden Tabelle zu verstehen. - Übernahme
der Messwerte in die Tabellenkalkulation:
- Tabelle
markieren und kopieren, dann in Calc "Bearbeiten > Inhalte
einfügen... > unformatierter Text" wählen.
- Es
erscheint das Fenster

Hier werden alle Zeichen, die nicht
interessieren, als Trennzeichen unter "Andere" eingetragen. - Es
ergibt sich die Tabelle (nach Löschen einiger leerer Spalten)

- Mit "Format >
Zellen... > Zahlen > Nachkommastellen" werden die
verdeckten Zahlenwerte sichtbar gemacht.
In E2 fügt man mit
dem Befehl =Mittelwert(B2:D2) den Mittelwert der
Zeiten in B2, C2 und D2 ein.
Diese Formel wird dann nach unten
kopiert.
Mit
v=1/t und der Formel =1/E2 in der Zelle F2 erhält man in F2
eine
Information über den v-Wert. Formel wieder nach unten kopieren.

- Stelle man Spalte A und
Spalte F in einem x-y-Diagramm dar, so erhält man (mit linearer
Regression) folgende Information:

Die
Mess-Punkte liegen zwar alle auf der Gerade, aber der Punkt (0/0) muss
mit zu der Kurve gehören (bei Höhe 0 ist auch die Geschwindigkeit 0). - Fügt
man dagegen eine Zeile mit h=0 und v=0 ein und trägt h und v2
gegeneinander auf, so ergibt sich eine Gerade mit dem Punkt (0/0), es
gilt also h~v2.

- Was man aus
der Beziehung h~v2 folgern kann, werden wir in
der nächsten Stunde sehen.
2008-05-20
- Wird
die gefundene Proportionalitätsgleichung h~v2
durch eine variable Masse m erweitert zu m·h~m·v2, so
kann auf einer Seite ein beliebiger konstanter Faktor hinzugefügt
werden. Die Proportionalität bleibt dabei erhalten: m·g·h~m·v2.
Wird
diese Proportionalitätsgleichung zu einer Gleichung gemacht, muss noch
ein Proportionalitätsfaktor z ergänzt werden: m·g·h=z·m·v2. - Links
steht nun die potentielle Energie, rechts damit ebenso eine Energie,
die wegen der Geschwindigkeit im Term kinetische Energie genannt wird.
Wir
haben gesehen, dass bei maximaler potentieller Energie die kinetische
Energie gleich 0 ist und dass bei maximaler kinetischer Energie die
potentielle Energie gleich 0 ist und dass sich die Energeien immer
ineinander umwandeln.
Folglich
muss die gefundene Gleichung stimmen, wenn wir die maximale potentielle
Energie und die maximale kinetische Energie einsetzen. - Die
Werte zur Rechnung und zur Bestimmung der Konstanten z entnehmen wir
dem Versuch mit der Pendelkugel aus dem Unterricht.
196mm
=> Nullpunkt |
|
|
|
|
Masse:
2,51 N |
|
|
|
|
Durchmesser: 34mm |
|
|
|
|
FG
= m * g |
|
|
|
|
Höhe |
T1 |
T2 |
T3 |
Durchschnitt
t1-3 |
196 | ∞ | ∞ |
∞ | ∞ |
204 |
0,0667 | 0,0667 |
0,0661 | 0,0665 |
220 |
0,0425 | 0,0426 |
0,0435 | 0,0429 |
225 |
0,0390 | 0,0399 |
0,0394 | 0,0394 |
238 |
0,0335 | 0,0333 |
0,0335 | 0,0334 |
265 |
0,0244 | 0,0248 |
0,0271 | 0,0254 |
295 |
0,0222 | 0,0221 |
0,0200 | 0,0214 |
300 |
0,0207 | 0,0219 |
0,0208 | 0,0211 |
339 |
0,0192 | 0,0179 |
0,0184 | 0,0185 |
2008-05-26
- Die
Versuchsauswertung ergibt einen Wert z=0,39.
- Da
sich beim Pendelversuch die Werte für die potentielle Energie und die
kinetische Energie immer vollständig austauschen, müsste eigentlich ein
Wert z=1/2 errechnet werden. Auf eine genauere Fehleranalyse haben wir
aber verzichtet.
- Folgende Energieformen haben wir
kennen gelernt:
- Potentielle Energie: EPot
= m·g·h
- Kinetische Energie: EKin
= 1/2·m·v²
- Spannenergie: ESp
= 1/2·D·s²
- Zu beachten
ist die Strukturgleichheit der Formeln bei der kinetischen und der
Spannenergie. Wir werden später weitere Energien mit dieser
Formelstruktur behandeln.
- Viele physikalische
Rechnungen kann man sehr einfach ausführen, wenn man die beteiligten
Energien vergleicht:
Zur
Berechnung der Geschwindigkeit im unteren Punkt bei der schiefen Ebene
oder beim freien Fall mussten wir bislang Gleichungssysteme mit
Bewegungsgleichungen lösen.
Das geht jetzt einfacher: 
2008-05-27
- Energieerhaltungssatz
Energie
geht nicht verloren und entsteht nicht aus dem Nichts.
Energie
einer Energieform kann in andere Energieformen umgewandelt werden.
Zu
jeder Zeit ist die Summe aller beteiligten Energieformen konstant. - Beispiel
dazu:
Ein Körper fällt in freiem Fall und erreicht eine
Endgeschwindigkeit von 10m/s.
Wie groß war die Geschwindigkeit
nach halber Fallstrecke?
Lösung:
Die
Größen zu Beginn des Fallvorgangs werden mit Index 0, die bei halbem
Fall mit Index 1 und die nach dem Fallvorgang mit Index 2 geschrieben.
Es
gilt: E0,pot = E2,kin.
Also: m·g·h0 = 1/2·m·v22
oder h0 = v22/(2·g)
und wegen h1 = 1/2·h0
gilt h1 = v22/(4·g)
Gesamtenergie
auf halber Höhe ist gleich der Energie ganz unten: m·g·h1
+ 1/2·m·v12 = 1/2·m·v22
.
Daraus folgt 2·g·h1 + v12
= v22 oder v12
= v22 - 2·g·h1
= v22 - 2·g·v22/(4·g)
= v22
- v22/2
= v22/2.
Es
ergibt sich 
2008-06-02
- Elastischer
Stoß
Beim zentralen elastischen Stoß (andere
Bedingungen behandeln wir nach der Arbeit) bewegen sich die
Schwerpunkte zweier punktförmiger Körper auf einer Geraden.
Die
Körper stoßen zusammen und bewegen sich danach einzeln weiter.
Wir
haben im Unterricht einen Sonderfall durchgerechnet:
Masse m1
bewegt sich mit der Geschwindigkeit v1 auf die
ruhende Masse m2 zu. Dabei soll die Masse m2
doppelt so groß sein wie die Masse m1, also m2=2·m1
Wir
gehen vom Energieerhaltungssatz und vom Impulserhaltungssatz aus:

2. Gleichung nach
v1' auflösen und v1'
in die 1. Gleichung einsetzen:

Für den Fall v2'
ungleich 0 gilt

Die Masse m1
bewegt sich also mit einem Drittel ihrer Geschwindigkeit zurück,
während die Masse m2 sich mit zwei Drittel der
Geschwindigkeit der Masse m1 nach vorn bewegt.
Falls
v2' gleich 0 ist, gilt v1
= v1', d.h. die Massen treffen sich nicht,
sondern fliegen aneinander vorbei. - Hausaufgabe: Entsprechende Rechnung mit gegebenen Werten: m1=2kg, m2=6kg, v1=2m/s, v2=-1m/s
2008-06-03
- Wiederholung zur Klausur.
In
der Arbeit werden u.a. Themen zum Wurf und freien Fall, zur
Kreisbewegung, zur Newtonschen Bewegungsgleichung und zum Impuls- und
Energieerhaltungssatz vorkommen. - Hier die Lösung der Hausaufgabe: Gegeben m1=2kg, m2=6kg, v1=2m/s, v2=-1m/s; gesucht v1' und v2'.



Daraus folgt 
Die Lösung v1'=2 und v2'=-1 ist uninteressant, weil dabei die Massen aneinander vorbei geflogen sind (die Geschwindigkeiten haben sich nicht geändert).
Nach dem Stoß gilt also v1'=-2,5 und v2'=0,5; Einheit jeweils m/s.
2008-06-09
2008-06-10
- Wir
sind der Frage nachgegangen, aus welcher Höhe man bei einer Achterbahn
losfahren muss, wenn man einen Looping sicher durchfahren will.

Im linken Bild ist h zu klein, da die potentielle Energie zu Beginn nicht ausreicht, um den Wagen auf die Höhe d zu bringen.
Im mittleren
Bild reicht die Energie zwar aus, um die Höhe zu erreichen, dafür hätte
der Wagen aber oben im Looping die Geschwindigkeit 0 und würde
abstürzen, wenn er nicht irgendwie an der Bahn gehalten würde.
Im
rechten Bild könnte die Höhe ausreichen, da zusätzlich zur potentiellen
Energie auf dem Höhepunkt der Bahn im Looping auch noch Bewegung
vorhanden ist, so dass auf Grund der Zentrifugalkraft der Wagen an die
Schienen gedrückt wird.
Zur genauen Berechnung der Mindeststarthöhe siehe folgende Rechnung: - Zu Beginn (1) hat der Wagen der Masse m die Geschwindigkeit v1=0. Die potentielle Energie beträgt E1=Epot,1=m·g·h.
Am untersten Punkt der Bahn (2) besitzt der Wagen die Geschwindigkeit v2 und die Energie E2=Ekin,2=1/2·m·v22.
Am obersten Punkt des Loopings (3) hat der Wagen die Geschwindigkeit v3 und die Energie E3=Epot,3+Ekin,3=m·g·d+1/2·m·v32 und es gilt FG=FZ oder m·g=m·v2/r mit v=v3 und r=d/2.
Aus der Kräftegleichung ergibt sich m·g=m·v32/(d/2) oder v32=g·d/2.
Dieses Ergebnis wird in die Energiegleichung E1=E3 oder m·g·h=m·g·d+1/2·m·v32 eingesetzt: m·g·h=m·g·d+1/4·m·g·d.
Division durch m·g: h=d+1/4·d=5/4·d=1,25·d.
Die Höhe muss also mindestens das 1,25-fache betragen wie der Durchmesser des Loopings. - Wichtig ist in physikalischen Gleichungen oft das, was nicht da steht: In diesem Fall sind das die Größen m und g.
Es
ist also völlig gleichgültig, welche Masse der Wagen hat und auf
welchem Himmelskörper die Achterbahn steht, die Abfahrtshöhe muss immer
mindestens das 1,25-fache des Looping-Durchmessers betragen.
2008-06-16
- Zur
Rechnung in der letzten Stunde: So ganz stimmt das Ergebnis noch
nicht, denn beim Lauf der Kugel im Looping dreht sich diese um die
eigene Achse.
Dadurch führen die Massenteile zusätzlich zur Translationsbewegung auch noch eine Drehbewegung durch.
Zur Bewegungsenergie EKin=1/2·m·v2 der Translation kommt also noch eine Energie ERoll hinzu.
Jeder Massepunkt mi hat dabei entsprechend seinem Radius ri die Bewegungsenergie ERoll,i=1/2·mi·vi2=1/2·mi·ri2·ω2.
Alle diese Energien müssen nun addiert werden, was bei manchen Körpern einigen Rechenaufwand bedeutet.
In allen Teilsummen tauchen die Faktoren 1/2 und ω2 auf. Diese klammert man aus und behält m1·r12+m2·r22+m3·r32+m4·r42+... übrig, kürzer geschrieben als
.
Diese Summe nennt man Trägheitsmoment. - Im
Versuch haben wir zwei Walzen gleicher Größe und gleicher Masse rollen
lassen, eine Walze aus Metall, bei der die ganze Masse am Rand
vorhanden war und eine Walze aus Holz, bei der die Masse über den
ganzen Innenraum verteilt war. Die Holzwalze rollte eine schiefe Ebene
schneller herunter als die Metallwalze.
- In der nächsten Stunde besprechen wir,
welche Trägheitsmomente die beiden Walzen haben und welchen Einfluss
die Trägheitsmomente auf die Energien der Walzen haben.
2008-06-23
2008-06-24
- Nach Ptolemäus befand sich die Erde im Mittelpunkt der Welt. Alle anderen Gestirne umkreisen die Erde.
Dass
die Planeten vor dem Hintergrund des Fixsternhimmels scheinbar nicht
auf Kreisbahnen laufen, sondern kompliziertere "Bewegungen" vollführen
(Schleifenbahnen),versuchte Ptolemäus dadurch in den Griff zu bekommen, indem er annahm, dass die Planeten auf der eigentlichen Kreisbahn noch auf kleineren Kreisbahnen umlaufen (ähnlich wie beim Karussell "Krake").
Mit dieser Epizykeltheorie konnten zwar die Bahnen der Planeten vorhergesagt werden, die mathematischen Berechnungen waren aber sehr umständlich. - Bei Kepler
steht die Sonne im Mittelpunkt des Sonnensystems. Kepler fand (neben
vielen anderen wichtigen und unwichtigen Dingen, siehe Link) folgende 3 "Gesetze" (besser "Gesetzmäßigkeiten") heraus:
1. Die Planeten bewegen sich um die Sonne auf Ellipsenbahnen (Ellipsen gehören übrigens zu den Kegelschnitten), wobei die Sonne in einem Brennpunkt der Ellipse steht.
2.
Die Verbindungslinie Sonne-Planet überstreicht in gleichen Zeiten
gleiche Flächen. Daraus folgt, dass sich bei Sonnenferne die Planeten
langsamer bewegen als bei Sonnennähe. Unser Sommerhalbjahr (der Sommer
der nördlichen Hemisphäre) ist wegen der dann herrschenden Sonnenferne
um etwa 10 Tage länger als unser Winterhalbjahr.
3. Aus genauen
Beobachtungen fand Kepler heraus, dass die Quadrate der Umlaufzeiten
der Planeten proportional zu den Kuben (=hoch 3) der großen Halbachsen
(so etwas wie Radien) der Ellipsen sind, als Formel: T2~a3. - Kepler beschrieb das Verhalten der Planeten, Newton
suchte nach Ursachen für die Bahnkurven und fand Gesetzmäßigkeiten über
die Anziehungskräfte zwischen Massen heraus. Deshalb ist nach Newton
das Gravitationsgesetz benannt, das die Kraftwirkung zwischen zwei Massen beschreibt. Beachten Sie, dass die 1/r2-Abhängigkeit bei allen Kraftgesetzen auftaucht, bei denen eine Kraft radial mit dem Abstand abnimmt, z.B. beim Coulombschen Gesetz, das die Kraft zwischen zwei Ladungen beschreibt.